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Dresdner neueste Nachrichten : 14.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194003146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-03
- Tag1940-03-14
- Monat1940-03
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.03.1940
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Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels- und Industrie -Zeitung X Al. 63 Donnerstag, 14. März 1940 48. Jahrgang London über Inder-Attentat tief bestürzt Schöffe auf den britischen Indienminister - Oer Verantwortliche für das Blutbad von Amritsar getötet Paris ist medergeschmettert 94 üescdstie Zeit »och weittragende Rückwirkungen ansdie indische Frage hoben, deren Ernst die englische Negierung vor der Welt nicht wastrstaben wolle, während die Schlisse des mutigen Inders bewie sen, wie grob die Feindschaft nnd die Empörung der ^ndcr gegen England geworden sei. Präsidenten in alle Winde wehte. Tie Verlegenheit ist hier mehr als groß. Man empsindct deutlich, das; die Westmächtc eine unerhörte Niederlage erlitte« haben. Eine offiziöse verbreitete Stellung nahme der französischen Negierung windet sich wie ein getretener Wurm. Noch einmal wird von der „Hille" gesprochen, die Frankreich siir Finnland geplant halte, nnd Havas hat die Unverschämtheit, zu bchaupteu, die Verantwortlichen seien die skandinavischen Staaten, „weil sie sich einer Intervention der West mächte zugunsten einer besrenndeteu Nation, als diese sich unter dem Gewicht des Angriffes zu beugen be gann, widersetzt hätten". Man versucht nun ver- zweiielt, die Welt glauben zu machen, dah eine mili tärische Operation Franlreichs nnd Englands im Norden Europas natürlich nur im „Interesse Finn lands" unternommen worden wäre. Diese Lüge wagt man auszutischcn, nachdem noch in den lebten Sagen mehrere Pariser Blätter deutlich anssprachen, dah die Westmächte einen Teil ihres Krieges gegen Deutschland in ,Sinnland austragen mühten. Interessant ist, dah man einen San ans der Nede Daladiers unterstreicht, wonach die Wehmächte sich zur völligen Wiederherstellung Sinnlands nach dem Kriege nur dann verpslichtet fühlen würden, wenn Finnland ihre Wasscnhilse annähme. Da dies nun nicht geschehen sei, seien die Westmächte in ihrem Ver hältnis zu N n hl an d noch immer unbelastet. Diese plumpe Art einer, wie die Ersahrnngen gelehrt haben, vergeblichen Anbiederung kennt die Welt zur Genüge. Was das französische Expeditionskorps angcht, so schreibt das „Journal des Dubais" dazu, cs wäre besser gewesen, wenn diese Absicht der Westmächtc den Finnen in einem Augenblick bckanntgcgeben worden wäre, als von Verhandlungen noch nicht die Nede war, und General Tnval hatte im „Journal" schon eine heftige Kritik an den englisch-französischen Opera tionen losgclasscn nnd dabei allgemein den Vorwurs der Untätigkeit nnd der Unzulänglichkeit erhoben. Tas wnhte man also in Frankreich. Um so empörender ist cs dann, nachträglich den skandina vischen Staaten die Schuld in die Schuhe schieben zu «vollen, ein Manöver, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, wett die Tatsachen eine zu eindeutige Sprache reden. tSiche auch Seite 2) M.-W m. In Trcadtii e» unterB7' MstGid. Havel. »rium I aeficinor i kauten »otv erbt imobilien tcter tim geltet, ick und Nerla,: r.Wolkaanavlnk «art- DNN. 2>e T'cckke cker k^arka baraia/inan un- «e/cc/ir ckio an /tnA/anck /a/kencicn Oebieke. . «Niaerlchtct. hübt. Anaeb. lteuest. Nach». W« MM Ui! trabend. 5 u. U D» Bern, 1t. März Tie Nachricht von dem russisch-finnischen strie d e n s j ch l n h hat in Paris wie eine Bombe cingeschlagen. Sie wurde von den Zcitungsvcrkänscrn aus den Boulevards ansgcschrien, wenige Stnnden nachdem die grvhcn Worte Taladicrs über ein ge- rlames Erpcditivnskvrps der Westmächtc von 50 WO IHaim in der Bummer erklungen waren. Daladier dane erklärt, dah der Oberste Nat der Westmächtc am ä. sebrnar beschlossen habe, Finnland inililärische Hilfe zu bringen. Man habe ein Expeditionskorps znsam- mengezogen und in zwei Häsen Transportschifsc ver- iammeli, wobei Ntüno Mann zur „sosvrtigen Hilse" nelwendig seien. Man warte sch. nur ans den A ppell Finnlands. Dieser Appell aber blieb aus, statt seiner kam gleich nach DaladicrS Erklärung die Nach richt vom Friedensschlnh, die die Worte des Minisler- Der Führer an Or. Ttso Glückwunsch zum Slowakischen Tkalionalfeiertag X Berlin, 14. Mär» Der Führer hat dem Präsidenten der slowakischen Republik, Dr. Lisa, znm Slowakischen Nationalseiertag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Ans dem gleichen Anlaß hat der Ncichsmtnister beS Auswärtigen v. Ntbbcntrop dem slowakischen Ministerpräsidenten Proscssor Tuka nnd Anhen- ministcr Dnrcanskn seine und der Reichsrcgierung Glückwünsche telegraphisch ausgesprochen. ü. Kciscivipcr Ar. Str. N. vl>. k. ÄUSstkfN^ cll Eiäx stencr slr. I. n . >torl ui vcitaul. -"1 lkicdl,, <k« «aitla. t, vä. sl-.yz »Berlin,«. Mär» Tie Notwehr des indischen NolkcS gegen die brutale Unterdrückung durch die plutokratischcn Londoner -sioiiigherrcn hat sich In einem Attentat in London xast gemacht. Sir O'Dwycr, der ehemalige Gouver neur des Punjab, wurde in einer Versammlung der „sodia Association" in London durch Schüsse des Ziders Mahomed Singh Azad getötet. Der britische z,dienministcr Lord Heiland wurde verwundet, fl-herdem zwei hohe englische Beamte. Das Attentat dal in der englischen Oesscntltchkcit größte Bestürzung hcroorgeruscn. Leibst die ständigen Explosionen, die den Eng ländern den Frciheitswillcn der Iren demonstrierten, dracl,len die infolge der neuesten Schlappe im Finn land üonslikt bereits nervös gewordenen Gemüter nicht so in Erregung wie diese süns Schüsse an, Mnvochabcnd. Man ist sich darüber klar, dah es sich nm ein politisches Attentat handelt. In der Presse spiegelt sich unverkennbar die Beunruhigung in Neglernngskreiscu wider, die der Anschlag auSgclöst hat. Selbstverständ lich zeigen die Blätter keinerlei Verständnis für die i'riinde, die den Inder getrieben haben, siir die ab scheulichen Grausamkeiten, welche die Engländer seit Jahrhunderten in Indien verübe», Nachc zu nehmen. Plan gibt jedoch in politischen Kreisen offen zu, dah man sich über die Erbitterung des indischen Volkes bieder Illusionen hingcgebcn hat. Man glaubte, man leime die indischen 'Nationalisten genau wie 1014 vcr- Ndüen und die Erfüllung ihrer berechtigten Forde rungen hinansschiebcn, bis der Brie« beendet sei, nm dann den Inder,» mit Bomben und Kanonen klar- mmachen, was die plutokratischen Machthaber in xonden unter „Selbstverwaltung, Gerechtigkeit und vumaniiäl" verstehen. Deshalb nahmen die Engländer d,e scharien Entschließungen der Indischen Kongrch- pariei sowie die offene Kampfansage Gandhis nicht siir einst. Tic Schüsse in London haben nun wenigstens siir einen Augenblick die Briten aus Ihrer Selbsttäuschung ausgcschreckt, wenn auch die Unterdrücker bald wieder in die gewohnte tAcichgiiliigkeit gegenüber den Leiden der Unterdrückten Versalien dürsten. Man muh in diesem Zusammenhang klar lieransslcllcn, dah die Kngeln des Inders nur Leute Nasen, die in der britischen Indien-Verwaltung eine subrende Nolle gespielt haben. Sir Michael L Twner war früher Gonvernenr des Pnnlab und sii r das furchtbare Blutbad in A m »N t - far l st l tz v c r a n t w o r t l i ch, bei dem englische Sol daten olmc jede Veranlassung in eine unbewaffnete indische Menschenmenge hincinschosscn und dabei hun- Lt-Boot des Kapitänleutnant Gchuhart erneut erfolgreich X Berlin, 14. März Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront keine besonderen Ereignisse. Südlich Straßburg wurde ein sranzösisches Flug zeug vom Muster Mureaux durch deutsche Flakartillerie abgeschosseu. ttapitänleutnant Schuhart konnte nach Rück kehr seines U-Bootes von der letzten Fahrt gegen den Feind die Versenkung von 24 600 VRT. mel den. Damit hat Kapitänlcutnant Schuhart, der im September des vergangenen Jahres auch den britischen Flugzeugträger „Courageous" vcv- nichtete, im Verlauf zweier Feindfahrtcn insge- samt 66 566 Tonnen versenkt. dcrte unschuldiger Männer, Frauen und Kinder ermor deten. Lord Ze t land hat bekanntlich durch seine schroffe Abweisung der indischen Ansprüche Gandhi so vor den Kops gestoßen, dah dieser alle weiteren Be sprechungen mit dem Vizekönig abbrechen muhte. Es knistert im Gebälk des eigenen Hauses, und man fühlt sich in London keineswegs mehr so sicher, wie das bisher die Plnlvkrateneligne der Welt vor- gclänscht hat. Das hat glich der Anschlag in London ailen Völkern klar gezeigt. „Schwerwiegend für das Empire" XNo m, 14. März Die italienische Morgenprcsse veröffentlicht die Mel dung über den Anschlag eines Inders auf Vertreter des britischen Imperialiümns mit großen Schlagzeilen. So wird in der Presse hcrvorgchobcn, daß die Erschießung des früheren Gouverneurs des Punjabs, des General O'Dwycr, von auherordcntlich schwerwiegender Bedeu tung siir das britische Empire sei.. Dieses Geschehnis habe die Engländer sür einige Stunden sogar -en sinnisch-russischen Friedcnsschlus; vergessen lassen. In polilisch-ionrnalistischen Kreisen erklärt man, das Attentat in London würde mit der -ezugeprelö^VelfteleeZuslrllunglnöSauöelnschl.rrLgirlolin monaN.r.-RM. », o , - Anzeigenpreise! Grundpreis die Ispalllge mm-Zelle km Anzeigenteil 11 Nps, prildtMg r.-RM.leinschließbch ZI,Slips. Postgebühren) hierzu ZS Rps. Lestellgeld. 4444» Hk 4444 ^^44 ^44 HM 4* 4 H »444H «tettciigcßiche und private Jamlbenanzeigen Slips., die 7Sn>m breit« mm-Zeil« im ^,tmonatI.1.-liM.«reu,bandsendung:2nIand7rlipI.,Au01and1.-liM.wSch«ntl. 44444 «^/v444 V 4^4 V- 4444" —)44"44 s44 44x - 4x4 4 444444 T-ztleit t.tvliM. ltachlaß nach Mal,kastel > oder Mengcnstastcl v. Lriesgebühr äioretpr«l<! außerhalb Sroß.vre0dtn0 Ii Rot- In Sroß-Vreeben li> Rvk sür Jiffcranzcigen 10 lips. au»lchl. Porto Zur Zeit Ist Anzeigenprcioliste llr. v gütlig. Mag und Schrlftlettong: Dresden A, Zerdlnandstraße 4«Postanschrift: Dresden A i, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 2i6vi, Fernverkehr 27981 « Telegramme: Neueste Dresden * Postscheck: Dresden 206ü Ilichteerlangte Einsendungen an die Schristleltung ohne Rückporto werben weder zurlickgesanbt noch aufbewahr«. - Im Falle höherer Gewalt oder Ä-irieböstörung haben unsre Äezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de» entsprechenden EnigeliS entsandt hätten. Wobei er vergaß, zn erwähnen, dah cs sich hier um g c r i n g e B c st ä n d e a I t e r L ade n- Hüter handelte, die nach dem Urteil der Finnen dem Bedürfnis eines modernen Heeres nicht mehr genügten. Das beweist, was von der weiteren Behauptung Estam- bcrlains zu halten ist, England und Frankreich hätten „klar gemacht, dah sie bereit gewesen seien, ihr volles Gewicht in die Waagschale zn werfen", falls dies Finn lands Wunsch gewesen wäre. Sogar ein Abgeordneter im Unterhaus erklärte, dah all diese Ausführungen mir EntschuldigungSvcrsuchc siir das völlige Versagen der Westmächtc seien, woraus Ehamberlain erregt stammelte, dah Finn land keine Unterstützung mit Truppen angeiordert habe. AnS der Mitte der Abgeordneten wurde eine P a r l a m e n t s a n s s v r a ch e über die ganze An gelegenheit gefordert. Ehamberlain lehnte, sicinlich ner vös, das Verlangen ab und weigerte sich, die ihm so überaus unbegueme Frage einer solchen Parlaments aussprache überhaupt zu dislntieren, kein Wunder bei dem schlechten Gewißen und einer io cllatamen Nieder lage. Tiefe Niedergeschlagenheit ist io auch das Kenn zeichen der englischen Pressekommenlare znm russisch sinnischcn Friedensschlnh. Die Nachricht von den Einzel heiten des Vertrages wirkte im englischen Parlament als ein schwerer Schlag, schreibt „Daily Mail", und die „Times" hebt als beionders bedeutsam hervor, dah die Finnen ihre Entscheidung in voller Kenntnis der A b sicht e n d e r W e st m ächie getrossen haben. In die oppositionelle Preße schleichen sich schüchterne Bemerkungen darüber ein. daß Finn land sich ans die Versprechungen der Demvtralien nicin habe verlassen tönnen „Tailn Herald" schreibt, daß Finnland keine Hossnung aus angcmcstenc Untcr- stiitznng vom Westen gehabt habe, eine Aenßcrnng. die sein im Gegensatz zn den prahlerischen und heuchlerischen Versprechungen Ehamberlains nnd Taladicrs steht. Im „News Estro- niele" heißt es ähnlich, daß die Wirksamkeit der linier stütznng seitens der Westmächle von zweiselbastem Wert gewesen sei. In diesem Zusammenhang ist eine Mitteilung der „Tailn Mail" beachtenswert, wonach Feldmarschall Manne rbeim in letzter Zeil in stün digcm Kontakt mit den Militärs der 'Westmächtc ge- standen habe. Wenn diese Mitteilung zutrisst, dann ergibt sich klar nnd deutlich, daß nicht die Unkenntnis der Finnen über den Edelmut der Demokratien, son dern die klare Erkennlnis der S ch w ächc der Posi tion der Demokratien für die Finnen aus schlaggebend war, nnd das; Ehamberlains und Tala- dicrs Erklärungen nur sür die Galerie bestimmt waren. „Verlorene Schlacht der Weflmächte" Das Urteil der Schweizer presse Telegramm unseres Korrespondenten <->» -lern, 11. März Für die schweizerische Presse bildet der Friedens schloß eine Sensation, wobei sie mit Kritik gegenüber den Weslmächten nicht zurückhält. In den „Basler 'Nach richten" wird deutlich scslgcstellt: „Finnland ist von den Weltmächten im Stich ge lassen worden." Tic „Nalional-Zeitnng" lügt hinzu, daß die militärische Intervention der 'Westmächtc, ans die Finnland ver zichtet habe, „allerdings sehr sragwürdig war". In der „Suisse" wird der Moskauer Friede als eine ver lorene Schlacht der Westmächtc dargcsielll, -crcn Folgen man in der Zuknnst noch sehr deutlich spüren würde. Das „'Basler Tagblatl" meint, daß -cn Finnen niemand einen Vorwurs daraus machen könnte, daß sic Frieden geschlossen haben: „Nehmen wir kein Blatt vor den Mund: Schuldig sind die Welt mächte, weil diese ein Vicrleliahr über Hilfe ge schwatzt, statt danach gehandelt haben. Heule fallen in London und in Paris die großen Worte, nm die man nie verlegen ist." Man vergißt auch nicht den Hinweis, dah nunmehr der Plan der Westmächle, den Kriegs schauplatz auf den Norden auszudehnen, jämmerlich in sich zusammcngebrochen sei. Es lei inlcrcssanl, dah man schon wieder von der Aufnahme r u s s i s ch - l ü r k i - scher Verhandlungen spreche. Das zeige den Prcstigcgewlnn Deutschlands bei allen neutralen Staaten, ein Geivinn, der sich haupt sächlich im Südostcn Europas und in den skandinavischen l Staaten auöivtrken würde» lienhaus lblllntcrestennn p^aa^dieTM Haus I, mit viel Hin- ui acluiln. AuK. . Ätbcri tzidilci. el. NM8. Zt. Amsterdam, 14. März Die Enttäuschung d r L o n d o n c r K r i e g s- trcibcr über das Fiasko ihrer skandinavischen Kriegsansweitttttgspläne durch den russisch-finnischen Friedensschlnh ist grenzenlos und die schwere Niederlage der Politik der Westmächtc liegt Ehamberlain schwer aus dem Herzen. Mit Händen und Füßen wehrte er sich gestern im Unter haus gegen eine Debatte über dieses Thema: um eine Erklärung allerdings konnte er sich nicht hcrumdrücken, in der er in bekannter Scheinheiligkeit die von der englischen Politik erst ansgepulschlen nnd dann im Stich gelassenen Finnen der Sympathien Englands ver sicherte. Dabei aber warf er den Finnen dann vor, dah sic keinen Appell an England gerichtet hätten — der den Kriegsbrandstistern das ersehnte Stichwort für ihre Kriegsansweitnngspläne geliefert hätte , nnd behauptete, daß England nnd Frankreich während der Kämpfe in Finnland „große Mengen Kriegsmaterial" WM -DSlzlchen oder clucln. rinacdou n die TAA. Doppelte Niederlage England hat in diesen Tagen zwei schwere 'Nieder lagen erlitten. Tie 'Bestrebungen, den Krieg in Teutsch- lands nördliche Flanke zu tragen, sind durch den Mos kauer Friedensschlnh zerschlagen worden. Die Absicht, durch einen erpresserischen Truck ans Italien in der K ohlens r a g e die Achse und damit das Neich zu liessen, ist an der deutsch-italienischen Vereinbarung über deutsche Kolileiilieserungen gescheitert. Mit der Ankündigung der Nomreise des Ncichs- anßenministers begann in den Zeitungen der West mächte ein hilfloses Rätselraten, das während des Be suches und nach seinem 'Abschluß immer aufgeregter wurde. Alle Möglichkeiten, etwas zn tun oder etwas nicht zn tun, alle Möglichkeiten zwischen den sensatio nellsten Plänen und dem kläglichsten Mißerfolg wurden mit den römischen Unterhaltungen in Verbindung ge bracht. Tie Westmächle haben den Geist der Achse noch nie begrissen, aber heute ist cs so weit, daß man sich scheut, ihn zn begreifen. K tägliche V erdr e l, n n g s -nnd V erkleine r u n gsvcrs n ch e lasteten an der knap pen, absichtlich kargen, aber dnrchans erschöpieuden Wen dung des Abschlußkvmmuuiguös herum, daß die deutsch italienischen Unterredungen „im Geiste und im Nahmen des 'Bündnisvertrages nnd der zwischen Italien und Tentschiand bestehenden Abkommen" verliefen. Tas denlkch italienische Protokoll über die Kohlen lieferungen hat scbr bald einen 'Beweis durch die Tat dasiir erbracht, welche Realität hinter dicker Formel sich verbirgt. Was ist in England über Finnland alles geredet worden! Eine Politik der Prahlerei, der Ver sprechungen, der Lockungen erlitt kläglich Lchissbrnch, während zugleich die 'Achse Berlin-Rom sich durch schnelles und crsvlgreiches Handeln bewährte. Italien führt rund 12 Millionen Tonnen Kohle im Jahr ein. Leine Wirtschaft bedarf dieier Kohlcnmcngc, um arbeiten zu können. England glaubte, iu diesen lebenswichtigen Bedürfnissen Italiens em Mittel zn Erpressungen in der Hand zu haben nnd über diese Bedürfnisse hinweg die Eintracht der Achsenmächte stören zn lönncn. Man zwang Italien mit dem völker rechtswidrigen Verfahren der Exporlblocka-e, die Zu fuhr deutscher Koblc über Rotterdam aus dem Seeweg cinznstcllen. Italien sollte geznmngen werden, auf die deutsche Kohle zu verzichten und zugleich den Gegner Tentichlands in dem Kamps gegen das gleich zn unter stützen. Als die Tröstung, die Kostleniransporte zu unterbinden, Italien den englischen Forderungen nicht zugänglicher machte, führte England ieine Tröstung aus nnd brachte eine gleiste italienischer Kostlenüampser aus. Aber auch dicke Erpressung fruchtete nichts. Was mit der Gewalt nicht zu erreichen war, sollte nun eine „großzügige Geste" bcwerlstclligen. London meint, mit der Freigabe der beschlag nahmten Tchiske Italiens 'Bereii'kha'l erkauien zu können. Tas; man mit dieser Freigabe ani die Wiederaufnahme der italienisch englischen Handels- befprechnngen stvfite, Hai Ehamberlain im Unterhaus oisen zugegeben. Tie englische Preße entwickelte bereits die phantastischen Projetie. Reichsanßenministcr von Ribbentrop bat im Auftrage des Führers in seinen Unterhaltungen die Frage der Kostlenlieserungen be handelt. Tas Ergebnis der 'Besprechungen war, daß diese für Italien lebenswichtige Frage sofort und voll ständig gelöst werden tonnte. Tas gemeinsame Pro tokoll des deutschen und italienischen Regierungsans- schnßes verzeichnet einen nachgerade beispiellosen Trin m v st der „A ch k e nsrc n n d s ch a s l". Teut sch landwird die italienische n B e d n r k n isse befriedigen. Tas deutsch italienische Kostlcnab- kommen ist ein Ereignis von einzigartigem Rang im 'Wirtschaftsleben der Völker und im staatlichen Güter- austansch. Ter Angriss Englands aus Italien und aus die Achse ist ebenso oernichcend znruckge'ckßaaen worden wie die englischen Pläne zur Kricgsausiveituug. Iu Lon don findet man nur allmählich die Sprache wieder. Aber die Stimme zittert noch. 'Was nur stören, ist töricht und kläglich. Der Londoner Rundfunk bat nämlich entdeckt, das; der Mostauer Frieden eine deutsche Niederlage ist, d. st.: „Wir Engländer un natürlich nicht begeistert von der Entwicklung in Finnland" — aber die Lage der Alliierten bat «ich nicht verschlechtert, sondern im Gegenteil verbessert! So wird wirr durcheinander geredet, um die eng lisch e B l a m a g c noch vollständiger und noch sicht barer zu machen. Höre Beliista, der es ja wißen muß, bat im Unterhaus ausdrücklich festgestellt, oas; es an Hilfe -Bereitschaft nicht gcsesttl stabe, mit anderen 'Worten: wenn man z n st elfen s ä st i g gewesen wäre, statte man Helsen können. E st a m berlai n und T a I a- dier haben am Montag und Dienstag so getan, als ob alles bereilgeslanden stabe, eine riesige Armee mit un geheure» 'Mengen von Kriegsmaterial, Plan stabe Finn land nur deshalb nicht Helsen können, weil Finnland diele Hilfe nicht verlangt habe. Tie durchaus engtandsreundliche „New Bork-Post" deckt nun mit der Bemerkung. Ehamberlains und Tala dicrs Hilicangebole hätten lediglich den Zweck, F inn- l a n d s Verstandlungsposiiion in Moskau zu stärken, den englische» 'Blicks aus. Neber das 'Ausmaß der von Ehamberlain und Da- kadier immer wieder bock, gepriesenen englischen und sranzösischen „Hilfe" vorher, hat der siunische Feld marschall M a n u e rhei m ein vernichtendes Urteil ge fällt. Tie Armee habe, so erklärt er, ans Hilse gewartet, die nicht gekommen sei. Ist lange Wochen stabe die Armee allein den Ansturm ansgcstallen. Zwei 'Bataillone Frei williger, verstärkt mit Fliegern nnd Flaks, hätten ihr zur Seite gestanden. Z w e i a a nze 'Bataillone! T a s w ar die Hilke der W e st m ä ch t e. Tie Versprechungen in letzter Stunde waren ein 'Bluff. Aber nickst um Finnlands Berstandlnnasposilion zn verbenern, sondern nm Finnland zn ermutigen, den aussichtslosen Kamps im Intereße Englands kort- znietzen. Denn wer mit dem Moskauer Frieden eine Niederlage erlitt, ist nicht zweifelhaft. Hitlers Erfolg fei gewaltig, so stellt „Journal American" fest, denn nunmehr könne sich Rußland mit aller Kraft der Erfüllung des deutsch-russischen Wirtschaftsvertrages widmen. Der englische Vorstoß in die nördliche Flanke GrohdcnischlandS ist abgeschlagen worden. Und baS E r p r c s s u n g S in a n ö v c r gegen Italien, mit dem vor allem das Reich getrossen werden sollte, ist an der Realität -er Achse und der lebendigen Kameradschaft der beiden befreundeten Natiqrien zuschanden geworden, vr. Man schimpft auf Skandinavien — Hohle Worte Daladiers in der Kammer Telegramm unseres Korrespondenten »M MUI' MIM in versefünieoe» LiivlliH irerv »okort Nelkrl-Lr aus crHeide, MN. art., i. 17EM. g zu verlaust», ld NudKvb. I2S27. »star.IM« alle vcrk.. Ist 0 in .MvöM. Aad.: «alle 8V. I. tlk. I.Laac ui. Bad», veelll. Ptevnci. lce.^IulNM Chamberlains Kimiland-Kiasko Blamable Erklärung im Unterhaus - Tiefe Niedergeschlagenheit in London Telegramm unseres Korrespondenten WMIMI iuözuciiM e>M., itiistlc, »reden,. Llitlebcn. Ubr r oert. -chnorr. raste S>. I. r. !Iandubr7ii, errenudilW M., NumenMch d M, Uoianllch 7 M, abinculoll.ii ijj. ii »erk. P'«c». aiicrltr. 87. vi. I.
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