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Sächsische Elbzeitung : 24.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187905240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-24
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 24.05.1879
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MHWe Mg. Amts- u«H Anzeigeblatt für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittlvoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltcn, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark dicrteljnhrl. zn beziehen. — Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh !t Uhr, für daS Svnnabcndsblatt spätestens bis Freitag früh ?) Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzeile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder coniplicirte nach Uebereinknnft.) — Inserate für die Elbzeitnng nehmen <m in Hohnstein Herr BUrgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonecn-Bürcans von Haasenstcin L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidcndank nnd Nud. Mosse. 42. Schandau, Sonnabend, den 24. Mai 1878. cintrctcn wird, wenn politische Ucbcr- dcr curopäischcu Staateufamilic erspart Umwandlung rnmpclnngcn bleiben. wiirdcn, die volle Zustimmung Frankreichs hätten, aber irgend welche Veränderungen hinsichtlich Syriens nnd Aegyptens dürften in diesem Eongrcssc nicht zur Sprache kommen, derartige Ncgclnngcn behalte sich Frankreich allein vor, da cS dort ausschließliche Interessen zn vertreten habe. Doch weder in der ägyptischen, noch in der syri schen Affairc hat England das Vorrecht Frankreichs rcspcctirt- und thcils durch diplomatische Aktionen, thcils durch diplomatische Unterlassungen Frankreichs Einfluß iu den dortigen Ländern Afrikas nud Asiens zu schwächen gesucht. Daun hatte sich Frankreich schon auf dem Berliner Congrcssc und später während der Ausführung des Berliner Vertrages iu anerkannt uneigennütziger Weise der Lösung der griechischen Frage angenommen, aber England steht in dieser Be ziehung fast ganz auf der L-eite der Türkei nud will Griechenland nur einige höchst unbedeutende Ländcr- slrichc Thessaliens zngcstchcn, so daß ans Mangel au einer gemeinschaftlichen Pression der Großmächte auf die Türkei, die griechische Frage ungelöst von einem Stadium zum andern geschleppt wird, und Frank reichs Antheil an der Oricntpolitik auch in dieser Beziehung fast nur durch die Schuld Englands Fiasko gemacht hat. Ans allen diesen Umständen crgiebt sich die uner quickliche Lage Frankreichs dem Auslände gegenüber, die thatsächlich, was das europäische Couccrt cmbe- Irifft, auf eine factischc Jsolirthcit Frankreichs hinauö- länft, auch ist nach Lage der Verhältnisse auf Jahre hinaus nicht zu erwarten, daß hierin eine vollständige Frankreichs europäische Stellung. Die besondere Situation, in welcher unser Vater land sich Frankreich gegenüber befindet und drei orien talische Affaircn, bei welchen Frankreich cngagirt ist, veranlassen nnö, Einiges über die Stellung zu sagen, welche znr Zeit die französische Republik in Europa ciuuimmt. Am besten bezeichnen die Franzosen ihre Stellung in Europa allerdings znr Zeit durch ihre eigenen Worte, denn in den hervorragendsten Zeitungen ihres Landes rufen sie wchmülhig aus: „Wir sind isolirt iu Europa uud trotz unserer Hingebung au die Interessen des Erdthcils betrachtet man nnö überall mit Mißtrauen, oder intrignirt gegen uns." — Diese Worte enthalten gewiß ein für jeden Franzosen schmerz volles Eingeständnis;, und da offenbar daö Franzoscn- thnm nicht allenthalben gehaßt wird, so sind die Ur sachen, daß Frankreich zur Zeit ohne Freund nnd ohne Verbündeten unter den Staaten dastcht, in anderen cigcnthümlichcn Umständen zn suchen. Zunächst hat die französische Republik dem Auölaude gegenüber noch immer für die Sünden dcö napoleonischen Kaiser reichs zu leiden, denn außer bei England wnrde daö französische Kaiserreich in Folge seiner Ucbcrhcbungcn und kriegerischen Tendenz von allen cnropäischen Staaten gehaßt oder gefürchtet, uud selbst Italien, welches doch viel Nntzcu durch seine Allianz mit dem französischen Kaiserreich hatte, war wohl innerlich froh, als cöl durch den Zusammcubruch dcö napoleonische» Regiments! auch dessen zudringliche Freundschaft, die einer Vor- mnndschaft sehr ähnlich sah, loö wnrde. Was nun vollends die drei anderen Großmächte des europäischen Festlandes, Rußland, Oesterreich nnd Deutschland,! anbetrifft, so konnten bei diesen weder früher noch jetzt schwerlich wahre Sympathien für Frankreich anfkommcn,! denn jene drei Staaten, Rußland im Krimkricgc, Oesterreich im italienischen Kriege nud Deutschland im Feldzngc 1870/71 hatten gcnngsam den bösen! Willen Frankreichs kennen gelernt, woran die Um wandlung des französischen Staatswesens von einem Kaiserreiche in einer Republik bei der ancrkauutcn Wandelbarkeit der französischen Zustande und gegen-! über den monarchischen Staaten mir wenig ändern vnnte. Dazu kommt noch, daß Frankreich uns eine! Revanche zngcdacht hat, welcher Umstand die einfluß reiche Diplomatie nuferes Reichskanzlers wohl nicht ür französische Allianzen mit anderen Staaten bc-I Zistern wird. Weil nun bei dieser Sachlage Frank-1 -eich vom cnropäischen Fcstlandc nicht viel erwarten!! konnte, so suchte Frankreich einen engeren Anschluß au Euglaud, das mächtige europäische Juselreich. Au! Ncichötagömchrhcit oder als Repräsentant des ge-< alle Europa betreffenden Abmachungen so weit sic zur sammtcn Ncichötagö aufzulretcu und wie ihn die bc-I Aufrcchthaltnng dcö curopäischcu Friedens dienen treffenden Bestrebungen gelingen werden. Taqesgeschichte. Sachsen. Schaudan. Morgen Sonntag Nachmittag findet ans der .Fcstnng Königstein das erste WohlthätigkcitS-Concert vom Artillericmnsikcorpö unter Leitung dcö Stabstrompctcr Herrn Nanhardt ans Pirna statt. Das Nähere ist aus dem in heutiger Nummer befindlichen Inserat zu ersehen. — Ucbcr die bei der sächsischen Staatöforstvcr- walluug im Jahre 1878 erlangten finanziellen Ergeb nisse berichtet das „Dr. I." Folgendes: Der Ge- sammtbctrng der im Jahre 1878 zum Einschlag ge brachten Dcrbholzmassc beläuft sich auf 743463 Fcstm. inkl. 532319 Fcstm. odcr 72 Prozent Nutzholz, während im Vorjahre nur 65 Proccut erlangt wurden. Ver glichen mit dem für daö Jahr 1878 bestehenden Materialctat an 764300 Fcstm. sind daher 20808 Fcstm. wcnigcr gcschlagcn wordcn. Anßcr dcm Derbholz erlangte man noch 195845 Fcstm. Reisig nnd 167530 Naumm. Stockholz. Die Einnahme hat sich schönen Worten zu Gunsten dieser Allianz hat cö nnn bei verschiedenen Gelegenheiten iu Paris nud Loudon, , , . .... nicht gefehlt. In der kritischen Zeit der Oricntaffairc,! dabei auf 9754883 Mark gestellt, welche sich mit wo Euglaud mehrere Male bereit staud, Rußland in 9475083 Mark auf die Hauptnntzung (Holznutzung) die Arme zu fallen, sprach mau in London viel davon,!— Pw Fcstm. 12 Mark 74 Pf., gegenüber einem daß Frankreich die Traditionen des glorreichen Krim- Ansätze von 13 Mark im Budget und mit 279800 M. kricgcö schwerlich vergessen haben werde, und bei Gc-I— 37200 Mark wcnigcr als veranschlagt — ans die lcgcnhcit der Pariser Weltausstellung im vorigen! Ncbcunutzungcn (Graö, Stciuc, Torf rc.) vcrtheut. , Jahre hielt der englische Thronfolger eine längere Dieser Einnahme steht eine Gcsammtausgabc von Rede im Interesse und znm Lobe der cnglisch-fran-19-467554 Mark gegenüber, so daß sich eine Nctto- zösischcu Freundschaft, doch in der Praxis hat sich die Annahme von 6287329 Mark crgicbt. Die gcsammle englische Freundschaft nicht nur als wcrthloö, sondern Ircuic Nutzung an 6287329 Mark ist gegen die uu sogar als hinterlistige Feindschaft erwiesen, und die Budget dafür eingestellte Summe um 4o0671 Mar! „Uopubticiuokranyaisc!," welche noch vor wenig Wochen I — 7 Prozent — zurückgeblieben. ich große Mühe gab, ein cnglisch-frauzösischcö Ein- — Den Zoll- und Stcncrbeamtcn erwächst durch wrständniß aufrecht zu erhalten, ruft heute auö: „Waö die Einführung des neuen Zolltarifs eine ganz gcwal- utzt nnö eine solche Freundschaft mit England, da tigc Arbeitslast. Binnen vcrhältnißmüßig kurzer Zeit t eine offene Gegnerschaft besser!" Thatsächlich hat! müssen sich dieselben in die ganz veränderten Tarif- nch England bei seiner Freundschaft für Frankreich! sätze cinarbciten. Versüßt wird den Zollbeamten diese nur sein kalt berechnetes Interesse im Ange gehabt.!Arbeit einigermaßen durch daö Avancement, daö sichcr- Auf dem Berliner Congrcß erklärte Frankreich, daß! lieh bcvorstcht, denn der neue Tarif erfordert die An- partci und die beiden conscrvativcn Fraktionen für die Wahl dcö Abg. v. Scydcwitz erklärt hatten. Der selbe erhielt von 324 Stimmen 195, war also gewählt. Herr v. Seydewitz bestieg alsbald den Präsidcntcnstnhl uud gedachte iu rührender Weise der dicnstvollcn Thätigkcit seines Vorgängers, dcö chcmaligcn Präsi denten v. Forckenbcck, welches Lob im Mnnde eines politischen Gegners wohl keiner weiteren Bekräftigung bedarf und dann bat der ueuc Präsident noch um Unterstützung von Seiten dcö Reichstages bei dem schwierigen Amte eines Präsidenten, welches er anö Pflichtgefühl für das Vaterland übernommen habe. Schließlich sicherte der Präsident unter dcm Beifall deö Hauscö eine unparteiische nud gerechte Behandlung der Geschäfte zu. Ucbcr die Person dcö neuen Ncichö- tagöpräsidcntcu erwähnen wir, daß derselbe am 11. Sep tember 1818 geboren und auf dem Gymnasium zu Torgau und der Universität zu Berlin gebildet wordcn ist. Daranf machte Otto Theodor v. Scydcwitz die höhere preußische Verwaltungöbcamtcncarriörc und ist zur Zeit Landeshauptmann und Laudcöältcstcr dcr preußischen Obcr-Lansitz, Mitglied der Ccntralland- schaftS-Dircction für die preußischen Staaten, Vor sitzender des Provinzial-Anöschnsscö von Schlesien und Präsident der Obcr-Lausitzcr-Gescllschaft der Wissen schaften; Dem Reichstage gehört Herr v. Scydcwitz seit dcm Jahre 1867 an und ist Vertreter dcö 10. Wahl kreises Licgnitz-Nothcuburg-Hoycröwerda in Schlesien. Wie Herr v. Seydewitz sein Amt als Präsident des Reichstags verwalten wird, hängt davon ab, ob der selbe sich berufen fühlt, als Repräsentant der jetzigen Der Präsidentschaftswcchsel im Reichs tage. In der Constcllation unserer inneren Verhältnis hat sich nn» mich, nachdem bereits andere Grnppcr ungen im Reichstage sich gebildet hatten, eine entspre chende Umwandlung in der Leitung der parlamcnta rischen Geschäfte vollzogen. Der mehrjährige Präs dent dcö Reichstages, Herr v. Forckenbcck, hat, scincm iuncrcn Drange folgend, da seine politischen Anschau ungen nicht ans den« Boden der neuen Ncichstagö- mchrheit stehen, die Präsidentschaft nicdcrgclcgt nnd damit hat auch gleichzeitig die nationallibcralc Partei auf ihre bisher iuncgchabte Stellung im Reichstage Verzicht geleistet nnd cS ist dies gewiß eine ehrliche, befreiende That, die, da doch die Nationallibcralcn nicht mehr die den Anöschlag gebende Partei im Reichs tage sind, nur zur Klärung unserer inneren Verhält nisse führen kann. Ucbcrrascht hat der Präsidcnt- schaftswcchscl im Reichstage aber doch und zwar we gen seiner Plötzlichkeit, bei der Gradhcit und Unbicg- smnkcit dcö Charakters eines Forckenbcck nnd nach sei nen Erklärungen ans dcm in Berlin tagenden Städtc- tagc war dieses Ereignis; jedoch vorherznschen. Jeden falls hat mich der Abg. v. Forckcubcck durch seine» Rücktritt »och in anderer Beziehung nnscrcr inneren Lage eimm Dienst erwiesen, indem der neue der jetzi gen Ncichötagömchrhcit angehörige Präsident jeden falls rascher die parlamentarischen Vcrhandlmigcn über die bereits-beschlossene Umkehr in unseren wirth- schaftlichcn Verhältnissen zu Ende führen kann, als cö dem auf eiiicm anderen politischen Standpunkte stehen den Abg. v. Forckenbcck möglich gcwcscn wäre. Im Ucbrigcn verlangt auch die politische Conscqncnz, daß auch der uationallibcralc erste Vicepräsidcnt dcö Reichs tages, Abg. v. Stauffcubcrg, vou seiner Stellung zn- rücktritt. Bei der am Tage (21. Mai) nach Forckcn- bcckS Nücktrittöcrklärung erfolgte» Nemvahl eines er sten Präsidenten für den Reichstag konnte cö von vorn herein keinem Zweifel unterliegen, das; der mme Präsident auö der Mitte der Frei- odcr Dcntsch- conservativcn hcrvorgchcu würde und nachdem sich die Ccntrnmöpartci jedoch gegen den Candidntcn der Frci- confcrvativcn für die erste Prüsidcntcnwürdc erklärt hatte, wurde die Wahl cincö Dcutschcouservativen sicher. Diese, erfolgte auch dadurch, daß sich die Ccutrums-
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