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Dresdner Nachrichten : 19.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192703192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-19
- Monat1927-03
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 19.03.1927
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Polnische Rache für die Genfer Entscheidung. Massenentlassungen -eulscher Arbeiter uni» Terror gegen friedliche Bürger. Rückgabe -er Goekhe-Ausslellung Lyon 1914. - Die Innen-ebakle im Reichstage. - Nochmals Vertagung -es Wittms-Prozesses. So sieht -ie Derslän-igung aus. Laurahütte. 18. März. Auf den Richterschächten und dem Ficinusschacht sind je 250 Mann der Belegschaften ge kündigt worden, die sämtlich deutschen Gewerkschaften an- gehören, bzw. ihre Kinder der deutschen MtnderhcilSschule zusühren. Auch diejenigen Bergarbeiter welche Gemeinde- Vertreter sin-, haben ihre Kündigung erhalten. Die Ent lassenen beabsichtigen, bei der gemischten Kommission gegen dieses Vorgehen P r o t e st zu erheben. Tie deutschen Abgeordneten Rozunek, Kowol und Ulitz wurden heute beim oberschlesischen Wotwvdcn wegen der deut- schen Arbettcrentlassungcn in Polnisch-Oberschlcsien vorstellig. Da der Woiwodc erst nach seiner Rückkehr aus Gens die Dicnstgeschäfte wieder übernommen hatte, muhte er von diesen Arbcitcrentlassungen noch nichts. Erst jetzt wird weiter bekannt, dah In Neustadt im Gebiet der ehemaligen Provinz West Preußen eine Reihe hochachtbarer deutscher Bürger von der dortigen pol nischen Strafkammer. nachdem sic vor.einigen Monaten unter nichtige« Vorwänden ins Gefängnis geworfen worden waren, zu Geldstrafen verurteilt- wurden, weil sie in Ausübung ihrer staatsbürgerlichen Rechte der deutschen Fraktion des Warschauer Sejms zum Zwecke der Wahrung der deutschen Kulturautonomie Material nach et ge neu Erhebungen lieferten. Das polnische Gericht sah in dieser Ausübung der Staatsbürgerrechte einen feindlichen Akt gegen den Bestand des polnischen Staates, nachdem der Vorsitzende tm Lause der Verhandlungen ver geblich versucht hatte, diele Angelegenheit auf die hohe Politik zu verlegen und einen feindlichen Akt der deutschen Bevölke rung dcS Grenzgebietes gegen den Korridor zu konstruieren. Gegen das Urteil werden die Verurteilten Revision ein- legen. Polnische DenkmalsschSn-ung in Danzig. Danzig. »8. März. In der Nacht zum Montag hat ein polnischer Feldwebel des Wachtkommandos ans der Wester- platte in Neu fahr wasser das vor der Evangelischen Kirche stehende, »um Bolkstraucrtag mit Blumen und Kränzen geschmückte Denkmal der deutschen Kricgsgefallencn tu mutwilliger Weile geschändet. Unter dem Schutz« der Nacht rih der Pole, wie polizeilich festgcstellt werden konnte, den Blumen- und Krattzschmnck herab. Diese Verletzung der Gcsühle der überwiegend deutschen Bevölkerung DanzigS durch polnischen Fanatismus hat. da eS sich um eine Be schimpfung der gefallenen deutschen Krieger handelt, in Danzig grobe Empörung hervorgerusen. Derschiebungderdeuisch-polnischen Verhandlungen Warschau. 18. März. Gesandter Rauscher ist erkrankt und muh das Bett hüten. Dir Aufnahme der Verhandlungen »wischen ihm und dem Auhenminister Zalcski muhte infolge dessen verschoben werden. Sic werden nicht vor Mitte der nächsten Woche ausgenommen iverden. sT.-U.j Gefahren -es oberschlesischen Abkommens. Der oberschlcsische Zentrumssührer zum Schnlkompromih. Berlin, t8. März. Der bekannte Führer des ober» schlesischen Zentrums, Netchstagsabgeordneter Prälat Ulttzka, besaht sich in einem ZcitungSaufsatz mit dem in Gens vereinbarten Schulkompromth. Er kommt zu dem Schluh. bah tu dieser Frage von «uS ein grobes Opser ge bracht worden sei. Ulttzka begründet das mit den eigen- artigen Verhältnissen in Oberschlesien und schreibt: In Ober- schlesien deckt sich Nationalität und Sprache durchaus nicht immer. Sowohl im deutsch verbliebenen als auch im polnisch gewordenen Oberschlesien gibt eS weite Bevölkerungsschichte», dt« zwar polnische Muttersprache haben, aber politisch und national deutsch gesinnt sind. Daher kommt eS HLnsig vor. dah Kinder der deutschen Schule -«geführt «erden, welche der deutschen Sprache nicht mächtig find und erst in der Schule dle dentsche Muttersprache erlernen. Es ist also unlogisch und rechtSwtdrig. wenn man die Forderung aufstcllt und praktiziert, dah daS Kind, das nur Polnisch spricht, von der deutschen Schule ausgeschlossen und -er polnischen zugeführt werden muh. Die Elter«, die -war mit ihrem Kinde -u Hause Polnisch spreche«, dasselbe aber der bentkchen Schule -«führen, wolle« damit bekunden, dah ihr Kind t» der oentscheu Sprache unterrichtet und so «n die deutsche Volksgemeinschaft hineiuwachse» soll, mit der sic sich selbst verbunden sühlcu. Die Kenntnis dieser eigen- artigen oberschlesischen Verhältnisse liegt den Genfer Be- stimmungen über die Mlnderhettsschulen vom 18. Mal 1922 zugrunde. Ich kann daher die Begründung nicht anerkennen, welche der Bericht des BölkerbundsrateS dem Schulkompro- mih gibt, als handle es sich tm vorliegenden Falle um .^ine tatsächliche Lage, die in der Konvention am 15. Mai 1922 nicht berücksichtigt werden konnte". Man hat vielmehr bet Ab- schluh des Genfer Abkommens am 15. Mai 1922 wohl vor- auSgeschen, dah Kinder mit polnischer Muttersprache der deutschen Minderheitsschule »»geführt werden würden. WaS die polnischen Vertreter damals nicht voransgcseheu habe«, war lediglich das. dah Anmeldungen polnischer Kinder zur deutschen Schule in so grober Zahl, wie es nun geschehe» ist, erfolgen würde». Das kann aber nicht als Grund dafür an erkannt werden, von dem rechtsgültig geschloffenen Ab- kommen nun obzuweichen. Fcftgelcgt ist in dem Kompromiß vor allem, dah Kinder, die nur Polnisch sprechen, in die deutsche Miuderheitsschnl« nicht zngelassen werden solle«. Deshalb soll ein Kontrolle eingeführt iverden. die prüfen soll, ob ein Kind die Schulsprache so spricht, dah eS mit Nutzen diese Schule besuchen kann. Ergibt diese Prüfung ein nega- tiveS Resultat, dann soll es zurückgewicsen werden. Das bedeutet, dah die Kinder von dentschgcsinnte« Elter«, die mit ihren Sinder« -» Hanse Polnisch sprechen, in der Regel von der deutschcu Schule ausgeschlossen werden. Das »er« stöbt aber gegen Wortlaut «ud Sinn des Genfer Vertrages vom IS. Mai 1922. Alles in allem, erklärt Ulitzka am Schluffe seiner Ausführungen, sind die in Genf gemachten Kon zessionen weitgehend und folgenschwer. Di« streikende» Kräfte Chinas. Bon Sun Tseng. . Seit den ersten Tagen der Revolution 1911 bis zur Gegen wart hat sich China innerlich nicht konsolidieren können. Di« fremde Mandschu-Dvnastte. die im 17. Jahrhundert China er obert hatte, wurde zwar durch die Revolution gestürzt, an ihre Stelle traten jedoch sehr bald zahlreiche einheimische Macht. Haber, deren Last für das chinesische Bauernvolk nicht leichter war. AlS erster unter diesen Machthabern war der bekannt« Buanschikai. Er setzte den Führer der Revolution und den ersten Präsidenten der chinesischen Republik. Dr. Sun- jatsen, ab und gedacht« selbst den Thron der Boghdikhan» zu besteigen. Dies gelang ihm nicht. Nach seinem Tode wurde China noch mehr zersplittert und zum vielfachen Schauplatz von Bürgerkriegen verwandelt. Sunjatsen an der Spitze der Partei Kuo Ming Tan g verlegte seine Tätig- keit in den Süden Chinas mit dem Zentrum Kanton und fuhr fort, gegen die innerchtnesischen Militaristen zu känrpfen -nr Befreiung und Wiederherstellung der Einheit Chinas. Er starb im März 1925: sein« Arbeit setzt -ie von ihm gegründet« Partei noch heute Mit grobem Erfolg fort. Di« tnnerchinesisch« KampfeSsront wird gegenwärtig immer und immer ge schloffener, auch die streitenden Kämpfer gruppieren sich mehr und mehr um zwei feindliche Hauptlager. Immerhin lin deren noch heute mehrere, und sie gestalten in -er Tat haS chinesische Schachbrett bunt genug. Namentlich angesichts der für einen Europäer schwer zu behaltenden Namen chinesischer Kriegsführer fällt es dem abendländischen Zeitungsleser nicht leicht, den Kampfcsgang auf dem chinesischen Schachbrett »« verfolgen. Die nachstehenden Zeilen haben die Aufgabe, -em Leser diese Arbeit zu erleichtern. Man muh sich vor allem klar vorsiellen: China ist seiner Gröhe sowohl alS auch seiner Bevölkerungszahl und innere« Organisation nach kein einheitliches Land. ES ist etwas gröber alS Europa und hat nicht viel weniger Einwohner als dieser Erdteil. Eine jede der 21 chinesischen und manbschn- rischen Provinzen — ungerechnet also Tibet, die Mongolei und Westchina — ist vielmehr an Territorium und Bevölke- rungszahl mit den verschiedenen Staaten Europas zu ver gleichen. Auch durch ihre Sprach« unterscheiden sich die Be wohner dieser Provinzen vielfach nicht weniger alS die ver- schieden«« Völker Europas. WaS nun alle chinesischen Stämme miteinander verbindet, ist vor allem ihre gemeinsame Schrift. Trotzdem kann man das gesamt« China in zwei größere Teile teilen: Nord- und SUdchtna.die sich auch geographisch voneinander unterscheiden. Dt« Grenz« »wischen ihnen ist der große Strom Jangtsekiang, der etwa 3900 Kilo» meter lang und 2000 Kilometer aufwärts auch für Ozeanschiffe fahrbar ist. Peking, -ie NeichShauptstadt. liegt in Nordchina» Nach 13 Jahren! Rückgabe -er Lyoner Ausstellungsgüter. Paris, 18. März. Im Jahre 1914 hatte die Stadt Lyon eine GtädteauSstellun g veranstaltet, zu der eine ganze Reihe deutscher und österreichischer Städte aus ihren Museen und Sammlungen Ausstellungsgegenstände nach Lyon ge. iandt hatten. Die wertvollsten hierunter waren die aus dem GoethehanS in Frankfurt a. M. übersandten Manuskripte und Erinnerungsstücke. Nach langwierige» Verhandlungen Ist tm Jahre 1924 ans Veranlassung des damaligen Minister- Präsidenten Herr tot. der gleichzeitig Bürgermeister von Lyon ist, seitens der französischen Regierung bestimmt worden, bah die Ausstellungsgegenstände zurückgegeben werden sollen. Ss wve« jedoch Auseinandersetzungen wegen der hohen Ansbcwahrnngökosten und BcrsichcrunqS» gebühren entstanden, die nun endlich — wiederum dnrch Ver mittelung Herriots — nach schwierigen Verhandlungen bei» gelegt morde» find. Die Ansstellnngsgcgenstände sind srei» gegeben morde« und werden nunmchr ihrem rechtmäßigen Besitzer »teder -«gestellt «erden. iW. T. B.j Noch keine Einigung über -as Weinkoniingenl Frankreichs Forderung. Paris. 18. Mär». Die deutsche un- die französische Wirt, schaslsdelegation haben heute über die Abänderungen beS bis 91. Mat gültigen Han-elsprvvtsorinmS verhandelt. Sie dis kutierten über die Höhe des von de« Fran»ose» verlangten Weinkontingents, sowie über -ie Artikel, -ie -eat- scherseitS alS Kompensation für dieses Entgegen- kommen gefordert werden. Nach der .Information" beläuft sich die Forderung der Franzosen hinsichtlich deS Wciakon» tingcnts für die Monate April und Mai ans 49 Millionen Franken. Es konnte sich hierbei nur um eine Forderung handeln, da die Diskussion noch nicht so weit gefördert werden konnte, dah man hinsichtlich deS WetnkontingrntS un- deS Deutschland als Ausgleich zu bewilligenden Kontingents eine Berstän-igungsbasiS gefunden hat. lW. T. B.j Der Weinbau gegen -ie Pariser Verhandlungen Trier, 18. März. Die Trierer Jn-ustrte» und Handels kammer hat ln ihrer heutigen Gesamtsitznng einstimmig de- schloffen, an LaS Auswärtig« Amt und -ie deutsch« Delegation in Paris eine Kundgebung zu richten, in -er erklärt wird, daß die Preffenachrichten, die deutsche Regierung wolle rin wetteresKontingentfranzösischer Weine zu er- mäßigten Zollsätzen bewilligen, tiefe Erregung in den Kreisen »er Moselmlnger un- Wctnhändler hervorgerufen habe. ES droh« dadurch eine Ueberschmemmuug deS dentsche« Marktes mit ausländische« Weine«. Weder bei« HandelSprovisortn« noch bei« endgültigen Handelsverträge mit Frankreich dürf ten Wetnzölle alS Somvensationsobjekt in Kratze ko««««. Konstantin»»«!. 18. Mär». Mustapha Kemal-Pascha hat durch «io Gesetz de» vauchta » » verboten. UNachtbaralch dar Generale: 1. Dschan-sotln, 2. Dscha»gtschn»g>s«bang, A, Sontschnanfantz, 4. Wu-Palsn, S. Schiantatschet (Ltauton)» H. Fen-snflantz» 7. Lan-ktn.
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