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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 17.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186911172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18691117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18691117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-17
- Monat1869-11
- Jahr1869
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FranlMeMr RachrichtMatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Die nächste Nummer d. Bl. wird wie gewöhnlich Donnerstag Abends ausgegeben, die darauf folgende deB Bußtags halber aber erst GonnakvuÄ von 8 Uhr an. Inserate erbitten Wir uns rechtzeitig Im Juteresse des Jahrmarktöverkehrs erscheint die erste Nummer für nächste Woche bereits Montag fM s Uhr. Die Expedition des Frankenberger Rachrichtsblattes. . — ">1 >>. u !! DltbstahlSbtkamUmachmlg. Anher erstatteter Anzeige zufolge sind am 8. dieses Monats Abends gegen II Uhr aus einem in einem Hintergebäude befindlichen un verschlossenen Waschhause allhier 5—6 Stück Blousenhemden kr.ssorükauseo, 1 Serviette k. 8. gochisch, I Taschentuch 0. L. gezeichnet ukA j Borhemdchen spurlos entwendet worden. Indem man solches zur Wiedererlangung deö Gestohlenen und Ermittelung deS bez. der Diebe hier mit zur öffentlichen Kenntniß bringt, ersucht man nicht nur alle Polizeibehörden, sondern auch Jedermann, etwaige Wahrnehmungen ungesäumt anher mittheilen zu wollen. Frankenberg, am 15. November 1869. Das Königliche GertchtSamt. Wiegand. Simon» Ditbstahlsbekanntmachung. In der Nackt vom 10. zum II. Hs. sind anher erstatteter Anzeige zufolge aus der Parterrestube einer Restauration zu Ebersdorf mittelst Zerbrechens einer Fensterscheibe bez. EmsteigenS nachverzeichnete Gegenstände spurlos — muthmaßlich von zwei Personen — entwendet worden, waö man behufs Wiedererlangung der DiebstahlSobjecte und Ermittelung der Diebe andurch zur öffentlichen Kenntniß bringt. Frankenberg, den 15. November 1869. DaS Königliche GertchtSamt. Wiegand. Müller» Verzeichniß der gestohlenen Gegenstände. Eine braun« Dose mit der Aufschrift „zum Andenken", gegen 160 Stück Cigarren, H Kanne Grogeffenz (sofort getrunken), I Paar be setzte kalbSlederne, doppelsohlige Stiefeln, I Paar rinslederne noch nicht besohlte Stiefeln, I Paar dergl. mit ganz bezweckten Sohlen, neuen La» derstrippen, I Paar graue wollene defecte Socken, 1 schwarzschaaligcS Nastrmeffer mit halber Schneide, I gewendeter ganz dunkelblauer Winter» rock mit Sammetlragen, übeisponnenen Knöpfen und schwarz gerieften halbseidenen Schooßfulter, darin befand sich ein türkisches MouffelinshaWl» tuch mit rolher Kante, I alter befecter schwarzer Winterrock mit Sammetlragen, in der Tasche ein grau und weißstreistger Lamashawl befindlich^ I defecieS schwarzseidenes Halstuch und I Paar wollene schwarze Fingerhandschuh, 9—11 Geld aus dem herausgeschnittenen Gelbkasten» Landtagswoche. -l- Bemerkenswerthe Landtagsverhandlungen liegen hinter uns. Es handelte sich in der ver flossenen 7. Landtagswoche nicht nur um innere sächsische, sondern um nordbundesstaatliche, ja besser, gemeinsame deutsche Altgelegenheiten. Die Abg. May, Wigard, Leubner rc. hatten, von der Erwägung ausgehend, daß die heutigen gro ßen Kosten für das Militärwesen den Wohlstand aller Staaten, die daran betheiligt sind, unter graben müssen und in Erwägung, daß sich Han del und Wandel fortwährend vom Kriege be droht glauben und sich deshalb nicht zu erholen vermögen, ein Votum für eine Herabminderung des Militäraufwandes und für eine militärische Abrüstung zunächst des norddeutschen Bundes beantragt. Ein gleicher Antrag war kurz vor her im preußischen Abgeordnetenhause mit 215 gegen 99 Stimmen zurückgewiesen worden, bei uns fand er dagegen mit 52 gegen 21 Stim men Annahme. Die Fortschritts-, sowie die konservative Partei nahmen den Antrag ohne Weiteres als dem allgemeinen Wunsch des Lan des entsprechend an, dagegen hielt die deutsch freisinnige Partei es für angemessen, bei dieser Ge legenheitzugleich der Sicherheit und der Würde des deutschen Vaterlandes zu gedenken, der man allein das große Opfer der Militärlast bringen wolle; ihre Ansicht fand jedoch, wie die Stnu- menzahl beweist, nicht den Beifall der Mehrheit. Wenn man wahr sein will, so kann man von der ganzen Verhandlung Nur sagen, daß Herr Staatsminister von Friesen allein Entstehung und Folgen des Antrages, richtig gekennzeichnet, indem er den Wunsch nach Abrüstung als allge mein getheilt annahm, zugleich aber auch das immerwährende friedliche Nebeneinanderleben der Völker nur als ein erstrebenswerthes Ideal er klärte, mit dem eine Regierung, welche mit der Wirklichkeit zu thun hat, nichts anzufangen ver möge. Die sächsische Regierung könne sich daher für den Antrag nicht verwenden und zwar um soweniger, je weniger die gegebenen Verhältnisse in Europa ihn gerechtfertigt erscheinen lassen. — Neben dieser wichtigen Verhandlung traten na türlich die andern parlamentarischen Ereignisse der Woche in den Hintergrund, wenngleich na mentlich der erste Tag derselben, durch die Wie derholung der Abstimmung über den Gensel'schen, die Verstärkung des Laienelements in der Sy node bezweckenden Antrag, sowie über den Tem- per'schen, die Abschaffung der Patronatsrechte betreffenden Beschluß mit ausgezeichnet wurde. Beide Abstimmungen fielen wie früher zu Gun sten der freisinnigen Partei aus. Von wirklich praktischem Interesse war übrigens die viertägige Verhandlung über die Wegebaupflicht. Wir ge denken daber nur des äuf den Antrag des Avg. Mannsfeld beschlossenen Wegfalls der militäri schen Exekutionen bei säumigen Gemeinden, den der Abg. Belleville sehr richtig damit, begründete, daß die allgemeine Wehrpfficht die Soldaten nicht mehr dazu verwendbar erscheinen lasse. Noch zwei Anträge des Abg. Petri müssen wir her vorheben, welche den einstimmigen Wunsch der zweiten Kammer nach Wegfall der Bestimmung««: iiber die Todesstrafe und über den Verlust dsk Adels in dem erst noch weiter im norddeutsche» Bundes- und Reichsrathe auszuarbeitenden nord deutschen Strafgesetzentwurf betrafen. Außerdem fanden ein Antrag des Adv. Schenk in Bautzen derr den jeweilig nicht verpflichteten Geschworenen' die Theilnahme an den Schmurgerichtssitzungen ge stattet wissen will, sowie einige beim Reichstage übliche Bestimmungen zur Geschäftsordnung nr der zweiten Kammer Annahme. — In den bei den Sitzungen der ersten Kanimer wurde» am 9. der Barth'sche Antrag über die Waffer anlagen und der Rentsch-Jordan'sche über daS- Versicherungswesen wesentlich nach den Bestim mungen der zweiten Kemmer und in der Sitzung vom 12. auch ein Theil der Budgetsvorlagy. den königl. Hofhalt rc. betreffend, angenommen. Für die 8. Landtagswoche stehen Budgetsver handlungen, sowie Verhandlungen über eine» auf vollständige Religionsfreiheit, Einführung der bürgerlichen Ehe rc. gerichteten Antrag deS' Abg. Biedermann in Aussicht, dem auch der Abg. Wigard nach endgültiger Beseitigung des seinige» schließlich zustimmen will.
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