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Sächsische Volkszeitung : 09.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192110096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-09
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.10.1921
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Nr. »»4 20. Jayrg. Äusft.^. Fernsprecher: «.daktton 32723 - «eschästestelle 3272» Postscheckkonto: Dreaden Nr. 1479? Stickllsche Sonntag, S. Oktober 1S21 «edaktton und Geschäftoftea«: Dresden-A. 18. Holdrtnstratze 4» volfsreltung v.z..g,pr«t-. «t-rt-liithrlt» lr.l Hau» «usgab. ^ mit tllustrieNer Bellag- l«.7S Au»,ad. ° 1K.SS ..e eächs..«- «E.eN„..a L. - LLL/»« —^ 5 d.S « Uhr nachm. '«n.-i-e.. -°.men wir die «.ra.Uw-M.cht-.. Er dt. N.chUg.-N de. Trzi.s u.ch. °h°rn.hmn. Wiesbaden, 7. Oktober. Nach der gestrigen Unterzeichnung de? Hauptabkommens wurden heute die N el> en ab k o m »i e n, die sich auf die Pauschalablösung von Restitutionsoerpflichtuugeu aus dem Versailler Vertrage und die Regelung der Kvhlculieferuii- ge» beziehen, unterzeichnet. Die beiden Minister »erließen WcSbaden heute mittag. Wiesbaden, 7. Oktober. Die heute von den Ministern Nathe- nau und Loucheur Unterzeichneten N e b e n a b k o in in en haben folgenden wesentlichen I nhal t: Drei Abkommen beziehen sich auf die Ablösung der Frankreich gegenüber geschuldeten Restitu tionen. Die Rücklieferung von Jndustricmatcrial hört am 6. Dezember 1921 auf. Danach werden lediglich diejenigen Ma schinen noch zurückgeliesert, die vorher abgeruscn worden sind. Im übrige» bleibt das auf deutschem Gebiet noch vorhandene, aus Frankreich weggeführte Material endgültig in deutschem Besitz. Dafür liefert Deutschland an Frankreich binnen ach t M onaten 120 000 Tonneil Jndustriematerial die nach Art und Gewicht dem bereits zurückgelieferten Material entsprechen. Frankreich wählt skh dieses Material unter den Vor räten und tn den Lägern der deutschen Regierung ans. Das Ma terial soll nach Möglichkeit neu, kann aber auch gebraucht sein, muß sich jedoch in vollkommen betriebsfähigem Zustande befin den. Falls derart entsprechendes Material nicht vorhanden ist, hat die deutsche Regierung neue» Material zu liefern. Auf die IM 000 Tonnen wird das seit dem 1. Mai 1920 zurückgelieferte Material mengenmäßig angerechnet, desgleichen weitere 20 000 Tonnen als Ausgleich für das tn Elsaß-Lothringen verbliebene Material. Außerdem bekennt sich Deutschland Frankreich gegen über als Schuldner einer Summe von 10 8 M i l l t o n e n G o l d- mark, die im Verlaufe von fünf Jahren, beginnend ab 1. Mat 1926, in gleichen Jahresraten im Wege der Aufrechnung gegen Verpflichtungen Frankreichs gegenüber Deutschland, in Erman gelung solcher Verpflichtungen durch Barzahlung, zu tilgen sind. Die Restitutionen von rollendem Eisen b a hn m a t eria l'wer- drn auf 6200 Wagen beschränkt, die in guten, Unterhalts- zusiand abzuliefern sind. Zur Ablösung der weitergehendcn Re- stitntiousverpflichtungen wird Deutschland an Frankreich 4 5 00 neue Fahrzeuge liefern, deren Typen in dem Abkommen in, einzelnen bestimmt sind. Eine au» französischen und deutschen Sacbverständlgen bestehende Kommission wird demnächst in Paris zusaimnentreten, um die Einzelheiten der Lieferfristen und Lie ferbedingungen zu vereinbaren. Die Restitution der von Deutsch land au» Frankreich nach Deutschland verbrachten Tiere wird durch die Liefern»- vo« 02 000 Pferden. 25 000 Rindern. 25 000 Scha fen und 40 000 Bienenvölkern abgelöst. Daneben sind nur diejenige» Tiere zurückzuliefern, die unter namentlicher Angabe der deutschen Besitzer in den bereits von der französischen Regierung übermittelten Listen auf- gefllhrt sind. Außerdem hat Deutschland gegen Gutschrift auf Reparationskonto weitere 13000 Pferde an Frankreich zu liefern. Dafür wird Frankreich keine weiteren Viehlieserun gen auf Grund der Anlage 4 zu Teil 8 des FricbensvertrageS von Versailles verlangen. In allen drei die Restitution betreffen den Abkommen ist ausdrücklich bestimmt, daß nach Ausführung der darin vorgesehenen Lieferungen Deutschland Frankreich gegen über seine Verpflichtungen aus Artikel 238 des FrtedensvertrageS erfüllt hat. Frankreich wird das Personal der im Restitutionsdienst verwendeten Kommissionen auf das unbedingt notwendige Maß beschränken und »ach Maßgabe der Durchführung der verbleiben den Lieferungen weiter herabsetzen. Das vierte Abkommen bezieht sich auf di» Kohlenlieferungen und bevarf, da cs teilweise auch die Lieferungen an Belgien, Jta- len und Luxemburg betrifft, der Zustimmung der Reparations- tvmmission. Deutschland verzichtet Frankreich gegenüber für die Lieferungen über Rotterdam, Antwerpen, Gent und andere nicht deutsche Häfen auf den Fobpreis. Es erhält für diese Lieferungen den deutschen Inlandspreis plus Transportkosten. Deutschland hat das Recht der freien Ausfuhr seiner Kohlen, wenn eS die An forderungen der Reparationskoinmissivn erfüllt. Dabei wird jedes Kohlenrevier und jede Kohlenart besonders betrachtet. Werden also Kohlen eines bestimmten Reviers oder einer bestimmten Art nicht angefvrdert, so ist Deutschland in der Verfügung über diese Kohlen frei. In der Höhe des Wertes von so ansgeführtc» Koh len, berechnet nach dem deutschen Inlandspreis, wird Deutschland a-conto-Zah!ungen aus seine Zahlungsverpflichtungen machen. Die Alliierten verpflichten sich, die von Deutschland gelieferten Kohlen nur für ihren eigenen Bedarf und den ihrer Koloinen »nd Protektorate zu verwenden. Deutschland kann bei etwaiger Ausführung' der unter Artikel 299 aufrechtcrhaltenen Vvrkriegs- vcrträge bis zu 150 000 Tonnen monatlich der so gelieferten Mengen aus die anderen Pflichtlieserungen an Frankreich anrcchnen. Der Erlös solcher Lieferungen wird auf Reparationskonto ein gezahlt. Außerdem wird daS im Juli zwischen deutschen nnd französischen Sachverständigen über den Transport der Kohlen auf den, Wasserwege geschlossene Abkommen von beiden Negie rungen genehmigt. Die Ratifizierung des Wiesbadener Abkommens Vor 7. Okiber. Dec -^iind" me.det an» VariS: Tie N e p a r a t: o n s k v m m i s s' o n wird am 16 Oktober das Wiesbadener Abkommen ratifizieren. Der „Temps" und der „Matin" steilen fest, daß der Vorteil des Ab kommens, das einen geheimen Zusatz habe, ani seiten Frankreichs liege, weshalb man mit einer erheblichen Mehrheit in der Neparationskommission für das Abkomme» rechne. Paris, 7. Oktober. Z» den gestrigen Beratungen in Wies baden meldet das „Petit Journal" noch: Nach Unterzeichnung des Abkommens unterhielten sich Loucheur und Naihenuu auch über die finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschlands, die noch dunkel und unsicher erscheine, sowie über die politische Lage, die der Minister optimistisch beurteilte. Er glaube an die bevorstehende Festigung des Kabinetts Wirth, das von einer großen Wählerschaft unterstützt werde und nach links, erweitert würde. Während der Konferenz der beiden Minister l-aken die deutschen und die französischen Sachverständigen dir Pier ergänzenden Abkommen, die in einem losen Zu sammenhang mit den Wiesbadener Abmachungen stehen, bis zur Unterschrift vorbereitet. Nach der für heute mittag ange- setzten Unterzeichnung der Abkommen reist Loucheur von WieS- daken ab. Wie verlautet, wird morgen vormittag bereits dem Ministerrat Bericht erstattet. Auf der Rückreise nach Paris wird Loucheur einige Stunden in Saarbrücken verbringen um die dortigen Kohlenbergwerke zu besichtigen. Zur Ausführung Part«, 7. Oktober. Dem „Petit Journal" zufolge wird der sramösische Organismus, der die Au'träae der französischen Ge- schädigten zu vergeben hat, In aller Eile errichtet werden, damit er am 1. Dezember in Wirksamkeit treten kann. Vo» diesem Augen blick an werden sich die Geschädigte» a» das französische Ein- kaufSbnreau wenden könne», welche» berei s im zerstörten Gcbict besteht oder jene BnreauS. die in den verschiedenen Departements »nd wichtigsten Städten eröffnet werden sollen. Die Berwaltunas- rätc dieser Bureau» werden aiisschlteßlich Geschädigte sein. Irgend welche Gewinne dürfen von diele» Bureau» nickt erzielt werde». Wenn in einem Departement ein solches Bureau nicht genügt, werden tn jeder Unterpräsektur Filialen errichtet werden. Jedem dieser Bureans wird in der gleichen Stadt ein deutsche» Wlekeraiisbaii- bnrcau zur Seite stehen. Wenn alio ein Industrieller eine bestimmte Menge von Material braucht, richtet er seinen Auftrag au das Bureau in Lille, da» ihn dem deutschen Bureau übermittelt. Das deutsche Bureau übermittelt diesen Auitrag dem deutschen Zenttnl- bureau in Berlin, da» die Lieferung den Einkauf und den Trans port übernimmt uud dem französischen Bureau eine Note sendet, in der die Preise der gelieferten Waicu verzeichnet sind. Der Reichskanzler zum Jndustricplan Karlsruhe, 7. Oktober. Der badische „Staatsauzeiger" berich tet heute über eine Unterredung mit Reichskanzler Dr. Wirth, der gestern in Karlsruhe weilte. Es wird darin unter anderem mitgeteilt, daß der Kanzler auf der für nächsten Diens tag einberufeneu Konferenz zur Beratung über die Jndustriehilfe gegenüber der Forderung der Industrie, daß ihre Kreditoperatiou mit den. Auslände als eine Vorleistung auf die kom menden Steuen a n g e r e ch » e t wird und gegenüber der sozialdemokratischen Forderung einer Beteiligung des Rei- ch cs an der Industrie, mit einem Vorschlag hervortrete» wird, der den Bedenken und Wünschen beider Seiten gerecht wird. Die Erledigung dieser weitreichenden finanz- und wirt- schaslspolitischeu Frage sei für ihn die Vorbedingung für die Er- ledlgmig der Frage der K o a l i t i o » s e r w c i te r un g. Seiner Ueüerzeuguiig nach wäre es unklug, mehrere Parteien in dein Ka- binett zusammenznbringen, bevor man wisse, welche die Stellung der einzelnen Parteien zu der in» Augenblick wichtigsten Frage sei. Mn» würde damit ein sofortiges AnSeüiandcrfallen der eben erst erzielten Gruppierung riskieren. Er wollte darum erst einmal die Plattform schaffen, auf der eine erweiterte Koalition arbeiten könne, „nd die Hoffnung, daß sich diese Plattform finde» lassen werde, sei berechtigt. Das Abkommen zwischen Rnthciiau und Loncheur wird vom Reichskanzler aus mancherlei Gründe» begrüßt, tluter diesen Gründen steht nicht an letzter Stelle die Erwägung, daß die Uebernahme von Sachleistungen uns für die nächsten Jahre ausreichende A r b e i t s in ö g l ich k e i tc» sichere. Davon, daß England die Wiesbadener Verhandlungen nicht gern ehe, könne nach den bestimmten Erklärungen des Reichskanzlers keine Rede sei». Im übrigen wäre Deutfchlaiid jederzeit z» einem ähnlichen Abkommen mit England bereit, falls ein solches von dort gewünscht werde. Der Reichskanzler sei nach allen Seiten willens, eine Entspannung in den außenpolitischen Beziehungen herbei,znfnhren, nnd Deutschland in der Welt jenes Vertrauen znrückziierobern, daS allein eine wirkliche Gesundung Deutsch lands ermöglicht. Die Verhandlungen zwischen dem Reichs kanzler und der Industrie (D-gen er Drahtbericht der „Sachs. V o I k S z o i t g.") Berlin, 8. Oktober. Die Verhandlungen zwischen dem Reichs kanzler »nd den Vertretern der Industrie über d e Fra e der finanziellen Regelmia der Bestimmungen des Wiesbadener Abkommens solle» am nächsten Donnerstag beginne». Freiherr von Brandenstein thüringischer LN niste»Präsident Weimar, 7. Oktober. DaS neue Ministerium in Weimar wird unter dc», Präsidium de« Frei Herrn von Brand eilst ein wie iolgt festgesetzt: Wirtichait: August Fröhlich (Soz). Justiz: Brandeiistein (So.;), Finanzen: Hartman» (so;). Ministerium de« Jniisrii: Karl Hermann (llrabh.). Die Gebiete, die nicht im Ministerium vertreten find, erballcn vom Kabinett sokgendc Vertreter: Meiningen: Renner, Gondershausen: Bieligk. Gotha: Brill. Diese Ministerliste wurde geyen die Stimmen drr Bürgerl chen gnae- nommen. tz» stimmten mit Ja 28, mit Nein 28. Aabale H Kabale und Liebe spielen nicht nur auf offener Bühne eine große Rolle. Weit mehr noch machen sich Haß und Liebe. Intrigen und Werbung hinter Len Kulissen des ThecnerS be- merkbar nnd schassen oft Tragödien, wie sie in ihrer rauhen Wirklichkeit kann' auf der Bühne wicdcrgcgeben werden können. Nicht viel anders ist cs leider im politischen Leben und war es immer schon so gewesen. Kabalen, das heißt Intrigen, sind stets auf »nd vor allem hinter der politischen Bühne gespielt worden und sie bnbe» sich oft znm Anschlag gesteigert und tun daS beule noch, wie die jüngste Zeit mit erschreckender Gewiß- heit bewiesen bat. DaS öfsenillchc Leben ist hcnie mehr denn je vergiftet nnd nicht wenige Politiker sind sich bewußt, daß sie Tag und Nacht von Tctekiiven verfolgt werden. Ter politische Kamps hinter den Kulissen hat jedoch schon in früheren Zeiten an Scharfe nichts zu wünschen übrig ge lassen und scheint besonders während der RcgicrnngSzcit Wil- Helms II. von besonders starken Giftblüten durchtränkt gewesen zu sein. Das ist der Eindruck, den mau aus der Lektüre von Bismarcks dritten Band erhält. Seit Jahrzehnten lst immer uud immer wieder auf Liesen noch unveröffentlichten Band in der Politik hingewiesen worden. Seine Veröfsent»- lichung sollte richtunggebend für die Politik der Gegenwart und Zukunft wirken. Heute kann man aber bei der Durchsicht nur sagen: Zn spät! „Erinnerungen und Gedanken" nennt Bismarck sein Werk und widmet cS „den Söhnen und Enkeln znm Verständnis der Vergangenheit und zur Lehre für die Zukunft". Gewiß wird das Buch zum Verständnis der Ver gangenheit in ganz außerordentlichem Maße beitragen. Zur Lehre für die Ankunft aber kann es »ach der gewaltigen Um- Wälzung der letzten Jahre kaum mehr dienen. Die Erben Bismarcks haben verlangt, daß der Verlag Cotta, dem Bismarck selbst das Manuskript seiner drei Bände Erinnerungen überlassen Halle, den dritten Band nicht zu Leb zeiten Wilhelms II. veröffentlichen dürfe. Sie habe» daö an sich natürlich mit gutem Grunde verlangt: Denn wäre schon zu Negierungszeiton des Kaisers das Buch herausgekommen, der Kaiser wäre dann ohne Zweifel damals bereits als Regent un möglich gewesen. Denn Bismarcks dritter Band ist eine einzige Anklage gegen Wilhelm ll. eine ge radezu erschütternde Anklage gegen einen Regenten, der — ge wiß subjektiv vom besten Willen beseelt — wie kaum ein zwei ter äußeren Einflüssen zugänglich war, bei dem eine Hof kamarilla schlimmster Sorte schalte» und walten konnte, wie sie wollte. Der Verlag Cotta hat sich nach der NmwAzung der politischen Verhältnisse, hat sich nach der Flucht des Kaisers nach Holland auf den Standpunkt gestellt, daß die von ihm gegenüber den Erben Bismarcks wegen des Zeitpunktes der Veröffentlichung eingegangenen Verpflichtungen erloschen sind. Dieser Standpunkt mußte auch als berechtigt anerkannt wer den, weil daS deutsche Volk ein Anrecht darauf hatte, zu er- fahren, wie Bismarck über die Verhältnisse dachte, vor allem aber ein Recht, die Gründe, die zur Entlassung Bismarcks führ ten, kennen zu lernen. Ter Kaiser süyrle von seinem freiwillig von -hm selbst gewählten Exil in Holland a»S einen erbitterten Kampf gegen die Veröffentlichung des Buches, aber ergebnis los. Nachdem nun daS Buch vorliegt, kan» man es verstehen, daß der Kaiser, mehr »och aber vielleicht seine Umgebung ein Interesse daran hatten, die Herausgabe des geistigen Testa mentes Bismarcks zn verhindern. ES n»iß anSgesproche» werden, daß die Art nnd Weise, wie hier Wilhelms NcgiernngSmethoden g-eschildert werden, kein günstiges Licht ans den Charakter des Exkaisers werfe». In einem Briefe, den Wilhelm, Prinz Vv» Preußen, kurz vor seinem Regierungsantritt, am l4. Januar 1358 an den Fürsten Bismarck gc schrieben hat, heißt e-S am Schlüsse: „Vor einer solche!, Manifestation wird, so denk ich. jede Verdächtigung meiner Absichien und Stellung verstummen müssen — wenn nicht, dann wehe denen, wenn ich zu befehlen haben werde!" »nd damatige Prinz ein Schreiben an Bismarck gcrichtec, den ein Schriftstück beilag, das Maßnahmen im Falle der lieber nähme der Regierung im Auge batte. Es sollte „in jeder Ge sandtschaft diese Proklamation versiegelt deponiert nnd im Falb meines Regierungsantritts sogleich durch die Gesandten den be treffenden Fürsten übergebe»" werden, lieber sei» Verhältnis z» de» Bnudcsfürsteli sprach er sich dabei solgendermaßen anS: «Mein Verhältnis zn allen Vettern im Reiche ist eir recht gutes, ich babc mich mit fast jedem im Laufe der Zei über die Zukunft beredet und durch meine Verwandtschaf mit dem grössten Teile der Herren eine sehr angeuehim BasiS de» frenudschaftiicheu Verkehrs heranSzubilden acsucht ^as werden Ew. Dnrchiancht in dem PaisnS erkennen, iw von der Unterstützung durch Rat und Tat die Rede ist, da heißt die allen Onkels solle» den liebe» jungen Neffen »ich Knüppel zwischen die Beine stecken! Ich habe betreffs de Stellung eines zukünftiaen Kaisers öfters mit meinem Herr: Vaier Meiiiungsvcrschiedenhcitc» gehabt, wobei ich sehr tzal L'P bcrschiebener Ansicht seien. Erstcrer wa der Mciuung, er habe allein zu konunandiercn und di
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