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Sächsische Volkszeitung : 01.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191202012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-01
- Monat1912-02
- Jahr1912
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- Sächsische Volkszeitung : 01.02.1912
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D»nner-taft den 1. Februar 1V1L »r1che>>!> Ui«l>ch «ack«. mU NuSiiah»» drr Sonn- und FssNagr. »»Sa«b« t mU .Die Aei> in Wort und Bild' dierteljührlich d.IS In Dresden du«tz Boten »,4V Fl In »anj Deutschland ft!ei HnuS S,8S^: in Oesterreich 4.4N lk. » »hn« Mustrierte «eilaae vierteljährlich I.di« F». In Dresden durch Boten »10 F». In gaiu Deutschland srri Hau» >.ivd Flj in Oesterreich 4,VV IO — Linzet Kr. 10 j. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit insrrat« werden die »gespaltene Petitzcilc oder deren Kau« mit o sftekiame» milB« Z die Zeile berechnet, bei iviederkotinn,«»- entsprechende» Kadatl vuchdrnckerei. Redaktion nu» lSeschastSftelle: Dresden, Pillniqer Strafte 4». - Fernsprecher I»«« Ftr RUikaabe unverlangt. SchristftiilkekeinePerbiadliche«»« KedaktionS Sprechstunde! II bis I!t Uhr. Das neue Reichstagspräsidium ist -atz große politische Rätsel bis zum 9. Februar, an dein die Wahl erfolgen dürfte. Vorher „weiß man nichts Ge wisses", als daß die Geschäftsordnung überhaupt kein Präsidium kennt, wenn sie auch von der „Wahl der Präsi denten" spricht. Ter entscheidende Passus spricht nur von „dem Präsidenten": „die Vizepräsidenten vertreten den Präsidenten in Behmderungsfällen nach der Reihenfolge ihrer Erwählung". Graf Ballestrem hat es immer scharf ;>rm> Ausdruck gebracht, daß es kein Präsidium gibt, sondern nur einen Präsidenten. Der Kürze halber aber hat sich das unzutreffende Wort Präsidium doch schon Bürgerrecht er worben. „Die Konstituierung des Reichstages und das Er gebnis der Wahlen wird durch den Präsidenten dem Kaiser angezeigt", heißt es in 8 12 der Geschäftsordnung: aber die Praxis hat auch hier anders entschieden; es war stets das „Präsidium", das sich dem Kaiser vorstellte. Dieses seit 1871 bestehende Gewohnheitsrecht dürfte bei den Wahlen eine große Rolle spielen; bisher hat es niemand angetastet: jetzt heißt es schon: -man halte sich genau an die Geschäfts ordnung. Soll das neue Präsidium nach der Parteistärke izebildet werden, so heißt es: Sozialdemokraten, Zentrum und Nationalliberale. Dieses Kalkulationsprüsidi >:>i kommt nicht zustande, da die Sozialdemokratie es abli !t. den ersten Präsidenten mit allen Konsequenzen zu stellen: sie könnte eventuell den Platz mit den Nationalliberalen tauschen, wozu letztere sicher bereit sind. Ob aber das Zen trum damit einverstanden ist, daß eine Fraktion, die um 50 Prozent schwächer ist, den Präsidenten stellen darf, wird noch zu entscheiden sein. Es gibt Gründe genug, die sich dafür ins Feld führen lassen, aus dem unsicheren Präsidium des neuen Reichstages ferne zu bleiben. Tie Jahre 1907 bis 1909 sind dem Zentrum nicht schlecht bekommen und doch hatte es keine Vertretung auf dem Präsidentenstuhl. Man kann auch sagen, daß manche Gründe für eine Anteil nahme an dem neuen Präsidium sich hören lassen. Ein politisches Präsidium wie 1907 ist ein Ding der Unmöglichkeit, schon aus dem einen Grunde, weil heute gar keine sichere Mehrheit vorhanden ist, wie damals. Der Linksblock hat für diese Frage gar keine Mehrheit, da in der nationalliberalen Fraktion eine erhebliche Anzahl Großblock gegner sitzen, die als solche gewählt worden sind und sich nicht mundtot machen lassen Aber es könnte der Fall ein- treten daß die Parteien, welche bisher die Präsidenten stellten, allesamt verzichten; dann wäre die Bahn frei für ein Präsidium: Nationalliberale, Sozialdemokraten und Volkspartei. Wie lange cs sich halten könnte, würde eine andere Frage sein. Ein solches Experiment würde gar nicht so ohne sein und besonders jeden Tag dem Volke das Wahl- i resnltat vor Augen führen, den Großblock in seiner Rein kultur darstellen. Es kann aber auch ein neutrales Präsidium entstehen; man spricht schon von einer „Kandidatur Posadowsky". ob- wohl man gar keinen Anhaltspunkt hat, daß der Träger dieses Namens eine solche Wahl überhaupt annimmt. Graf Schwerin-Löwitz. Spahn und Paasche werden auch als neues Präsidium genannt, das von liberalen Mgeordneten ge- tvünfcht werde. Die Sozialdemokratie erhalte dann die Ent schädigung durch zwei Schriftführerposten: dies letztere Der See Genesareth und die neuesten Ausgrabungen an der Stelle des allen kapharnaum. Bon Dr. Karge, BreSlau. lffort etzung.) Das Westufer des Sees, das weniger steil ist und einige sehr fruchtbare Ebenen aufweist, ist stets von größerer Be deutung gewesen , als das unwirtlichere Ostufer. Geht man von Liberias nach Norden, so erreicht man bald die schöne 6 Kilometer lange und 3 Kilometer breite ungemein sruchr- bare Ebene, die heute el-ghuwör „das kleine Ghür" (Ghär — Jordansenke) genannt wird, und die eben mit der Ebene Genesareth der Evangelien und des Josephus zu identifizie ren ist. Die Evangelien sprechen weniger von der Ebene als von dem Lande, der Gegend Genesareth. welches mehr umfaßt haben muß als die heutige Ebene el-ghuwür; denn dem Lande oder Gebiete von Genesareth werden Flecken, Dörfer und Städte zugeschrieben, die niemals in der er wähnten kleinen Ebene gelegen haben können Vielleicht geben die Evangelien dem Lande Genesareth die Ausdeh nung. wie 1. Kg. 1.5. 20 det: Ausdruck „ganz Kinneroth" aufgefaßt werden muß. Es wird dort erzählt, daß der syrische König Renhadad JjjSn nahm und ganz Kinneroth und das ganze Land Nephthali. Kinneroth scheint also ein Teil vom Gebiete von Nephthali gewesen zu sein, und man wird nicht fehlgehen, ivenn man dem Gebiete von Kinneroth ungefähr daS Westufer deS SeeS von Liberias mit Aus nahme des südlichsten Teiles zurechnet. Genesareth ist ja doch am wahrscheinlichsten nur eine weichere Aussprache von Kinnereth oder Kinneroth, jener im Alten Testamente mehr fach erwähnten Stadt und Gegend. Im Norden wird die Ebene Genesareth durch einen schroff sich erhebenden Felsberg abgeschlossen, welcher auf feine» Scheitel einen charakteristischen Ruinenhügel oder dürfte sicher sein. Die acht Schriftführer sind der Stärke nach zu stellen: je zwei von Zentrum und Sozialdemokratie je einen von den Nationalliberalen, Konservativen, Volks parteilern und den Polen. Die Reichspartei, im letzten Sessionsabschnitt überreich mit Ehren bedacht, würde jetzt ganz leer ausgehen. Jedenfalls wird die Präsidentenwahl erkennen lassen, ob ein Reichstag der Arbeit oder der sich häufenden Krisen gewählt worden ist. M. Erzberger, M. d. R. Politische Rundschau. LreSdeü. Vee ttl Jomar 1912. — Kaiser Wilhelm und der österreichische Thronfolger. In unterrichteten Kreisen wird mitgeteilt, daß sich der Thronfolger über den Empfang in Berlin und über seine Unterredung mit dem deutschen Kaiser und den deutschen Staatsmännern überaus befriedigt ausgesprochen habe. Daraus geht hervor, daß die Gerüchte über Verstimmungen in der letzten Zeit absolut unbegründet sind. — Drr Reichstag der Zufälligkeiten. Nach den bis herigen Anmeldungen der Abgeordneten im Reichstage zählt der Großblock doch nur 198 Abgeordnete, während ihm 199 gegenüberstehen: es wird somit ein Reichstag der Zufällig keiten am 7. Februar eröffnet werden, ein nervöser Reichs tag, bei dem die zweiten Lesungen manchmal lleber- raschungen bringen werden. Nahezu jede dritte Lesung muß eine parlamentarische Kraftprobe werden. Die spannenden Tage des 24. Juni 1909 werden zur dauernden Einrichtung sich gestalten und die politischen Leidenschaften in steter Er regung halten. Für tie sachliche Arbeit ist ein solcher Zu stand nicht gerade förderlich, weshalb auch manche Kreise mit einem jähen Ende des neuen Reichstages rechnen. Aber was soll denn eine Auflösung bezwecken? In der heutigen Situation ist auf eine große Verschiebung nicht mehr zu rechnen, wenn sich auch schon in vielen Bürgerkreisen der „Katzenjammer" einstellt. Was man sich im Januar ein brockte, soll man ruhig allseitig ausessen, auch am Re gierungstische. Denn schließlich ist das Volk nicht dazu da, daß es solche Mehrheiten schafft, die den momentanen Ministern angenehm sind, Gerade die letzten fünf Jahr; haben die Kurzlebigkeit der Ministerherrlichkeit jedermann gezeigt. Gewiß hat die Wahl eine große Verschiebung in den Einzelmandaten gezeigt; nicht weniger als 140 Kreise wechselten die Parteirichtung, d. h. ein Drittel aller Wahl kreise. Die größte Kontinuität zeigte das Zentrum mit 88 sicheren Mandaten. Die liberalen Parteien zeigten die größten Schwankungen (unter 44 nationalliberalen Man daten sind 30 Verluste und 23 Gewinne; bei der Volkspartei ! ähnlich). Schon dieses Schwanken der Wageschale kann dem Liberalismus nicht die an gestrebte Vorherrschaft sichern. Jetzt kommt zudeni schon die Sozialdemokratie mit ihren Rechnungen; Bassermann toll mehr erzogen werden, viel leicht werde er dann „im Laufe der Zeit doch noch ein halb wegs einsichtiger Politiker". Der Liberalismus hat die Schlacht verloren; als sein Gebieter steht die Sozialdemo kratie da, die allein viel stärker ist als der Gesamtliberalis- mus. Man wird diese Tatsache im neuen Reichstage noch oft erfahren, namentlich in der bedeutsamen Budget- kommission, die folgende Zusammensetzung aufweisen Teil trägt und welcher ei' orchne heißt. Er trug offenbar eine alte feste Stadt von Wichtigkeit, welches keine andere gewesen sein kann als eben die, von der das ganze Gebiet seinen Namen hat, nämlich Kinneret, das alte Genesareth. Die Lage dieser alten Ansiedelung spricht schon ftir ihre Be deutung, denn sie beherrschte die am Fuße des Berges vor überführende .Hauptkarawanenstraße Damaskus—Aegypten, die hier nach dem Abstiege aus den galiläischen Bergen die Ebene erreicht. Dieser Punkt, ganz nahe bei der große» Süßwasserquellc nin et-tinv, wo noch heute alle in das Gebirge aufsteigenden Karawanen und ebenso die vom Gebirge absteigenden Karawanen zu rasten pflegen, muß bei dem lebhaften Verkehr des Altertums eine große Be deutung gehabt haben. Wir finden aus arabischer Zeit einen heute teilweise zerstörten Chan namens Chan Rinje am Fuße des Or4me, ferner ein ausgedehntes Ruinenfeld, Chirbet Rinje genannt, dessen Reste aus der besten arabi schen Zeit stammen. Rinje bedeutet Haltestelle, Dorf, Ort und ist ein ziemlich gebräuchlicher Ortsname. Das Dorf Rinje war noch bis inS 17. Jahrhundert hinein bewohnt und Ouaresmius und eine Reihe neuerer Forscher verlegen hierhin das biblische Kapernaum. AuS Kazwlnl können wir mit Gildemeister schließen, daß es sich bei unserem Orte Rinje um das Dorf Runjet hischllm handelt Damit wäre als der Gründer der arabischen Ansiedelung der Omajjadeu» kalif HischLm (723 bis 742) erwiesen, was durch eine Lokaltradition bestätigt zu werden scheint. Daß schon in Vorarabischer Zeit an dieser Stelle eine wichtige Ansiede lung bestand, hat meine Untersuchung des Ruinenfeldes Chirbet Rinje ergeben. Die oberen Schichten gehörten durchweg der arabischen Zeit an, aber unter diesen fanden sich Säulenstücke auS weißem Marmor, Kalkstein oder Ba salt. ein Stein mit altchristlichem Kreuz, andere Baustücks aus Marmor, große Kalksteinquader und auch zwei Säulen stücke auS ägyptischem Rosengranit. dürste: Zentruin 7, Polen und Elsässer 2, Konservative 1 Reichspartei 1, Wirtschaftliche Vereinigung 1, und dazu Sozialdemokratie 8, Nationalliberale 3, Volkspartei 3 Sieht man von einigen wenigen Etatsforderungen ab fr kann gegen das Zentrum keine Position mehr zur Annaha.e gelangen, während es auf die Stimmen der Volkspartei in keinem Falle ankommen dürfte. Zentrum und Sozialdemo, kratie haben allein schon eine Mehrheit, was bisher nie »en Bestehen des Reichstages da war. — Kein Ankauf portugiesischer Kolonien. Die Gerüä : .' von einer beabsichtigten Abtretung der portugiesische.'. Kolonie Angola an Deutschland werden jetzt von d Berliner portugiesischen Gesandtschaft, die zu dieser t klärung ermächtigt worden ist. als unrichtig bezeichnen. Derzeit schweben gar keine Verhandlungen über diese Frage. — Kein Botschaftswrchsel in London. In London sind Gerüchte im Umlauf, wonach zur Besserung der deutsch englischen Beziehungen in der deutschen Diplomatie 4U> einem sehr exponierten Posten in kuizer Zeit ein Wechsel eintreten wird. Sollte damit auf den Grafen Wolf?- Metternich abgezielt sein, so dürsten sich die Londoner Gerüchte als vollkommen unzutreffend erweisen. Wern: jemand in schwerer Krisis seine Pflicht getan hat. so war es der deutsche Botschafter in London. Das ist vor «mW gar nicht langer Zeit ganz offen und klar vor aller Sei: erwiesen worden. Aber die Welt hat, wie sich auch liier wieder zeigt, mitunter ein schlechtes Gedächtnis, und darum ist es gut. im gegebenen Augenblicke diesem Fehler etwas nachzuhelfen. Es wäre auch ganz unverständlich, wie gerade Deutschland dazu kommen sollte, Opfer zu bringen, damit ein besserer Wind vom Kanal her wehe. Wenn auch Herr Bassermann sehr nach dem Londoner BotschaftSPoften strebt, so ist dies doch kein Grund, einen Wechsel zu voll ziehen. Es würde weit besser sein, wenn erst das englische Kabinett Personenwechsel in seinem Schoße herbeiführen wollte. — Juden im Reichstage. Unter den neugewähltrn sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten befinden sich folgende Juden: Bernstein, David. Frank. Herzfeld. Lands berg, Gradnauer, Wurm. Haase, Fuchs, Pinkau, Davidsohn. Hoch, PeiroteS, Taubadel, Stadthagen. Silberschmidt. Feuer- stein. Simon, kühn. Die Sozialdemokratie ist jetzt noch die einzige Partei, in der das Judentum eine so beherrschende Rolle spielt. — Die katholische „Kölner Korrespondenz" sieht es US ihre Hauptaufgabe an. den gegnerischen Blättern Material gegen das Zentrum zu liefern. Die Artikel dieser Karre- spondenz werden am eifrigsten von der „Täglichen Rund schau" abgedruckt, was gewiß genug besagt. Die neuesie Leistung dieser allerkatholischsten Korrespondenz, die nur in katholikenfeindlichen Kreisen Beachtung findet, hebt folgen - dermaßen an: „DaS Zentrum hat lO Sitze gegen 1907 verlohn, Es wären ihrer 11. wenn nicht der von den „Kölnern" bestgehaßte Graf Oppersdorfs glücklich noch Lissa-Frausiadr einen fürs Zentrum ganz unsicheren Wahlkreis, erobert hätte. Wie kam das? Die Liberalen sind daran schuld, weil sie für die Sozialisten simmten. Natürlich, die bösen Liberalen! Sie haben es ihrem Erbfeind, dem Zentrum, zugunsten der Sozialdemokraten so gemacht, wie eS Las Zentrum gelegentlich der Blockwahlen von 1907 mancher- Dicht am Fuße des Berges OrSme zwischen dem Chlln rinje und der Quelle sin et-tln« förderte meine Ausgra bung noch eine ausgedehnte römische Badeanlage nut Wassermühle zutage, von 50 Meter Lange unb 30 Meter Breite. Die Errichtung dieses LuxusbadeS an dieser Stelle, nur wenige Schritte vom See und von der Felgenquelle, beweist allein, daß in der Nähe Kulturmenschen gewohnt haben müssen, welchen römische Badeanlagen ein Bedürfnis waren. Noch bemerkenswerter ist, daß das Wasser zu die sem Bade der ungefähr einen Kilometer entfernten Haupt- quelle von Tabgha entnommen wurde. Diese Quelle hat eine Temperatur von 28 Grad Celsius und ihr Wasser ist schwefelhaltig. In einem Kanäle, der die kleine Ebene von Tabgha in weitem Bogen durchzieht und der dann in einem oben offenen Felstunnel den Steilabfall des Berges Or4me überwindet, wird dieses Wasser in die Ebene Genesareth ge- leitet, offenbar zu Bewässerungszwecken. Der Chan rinje ist über den alten Kanal gebaut worden. Dieser Kanal ist also nicht des Bades wegen angelegt worden, sondern das Bad benutzte den schon vorhandenen Kanal, um ihm da« nötige Wasser zu entnehmen. Die ganze Anlage gliedert sich in Kaltbad und Warmbad. Aus der Feuerstelle wurde die heiße Lust in Hohlräume geleitet, die sich unter einem Teile deS MormorfußbodenS und in den Seitenwänden hin- zogen und die Baderäume heizten. Zugleich wurde auch das Wasser für das Bad in die gewünschte Temperatur ge bracht. Ein Teil der Räume war mit weißen Mosaiken, der andere mit Marmor auSgelegt. Als daS Bad in Ruinen lag, wie cS scheint noch in arabischer Zeit, ist eS als Be gräbnisstätte benutzt worden, wie zahlreiche in ihm ge fundene Gräber, die in den Fußboden eingelassen waren, beweisen. Andere Bauwerke monumentalen Charakters haben sich nicht gefunden. Die spärlichen Reste erklären sich daraus, daß hier in arabischer Zeit das alte Matertat zum Bau verwandt wurde und in neuerer Zeit die umfcqM»
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