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Dresdner Nachrichten : 09.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187108095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-09
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1871
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«er sistenl er Bedlenm» Aberlazarech? k Bmmott- I». t einer t». E ,«eldö :> Iabre ai^ icsstzrr eir cksck-ait Jahren, an re m t" t »vird Ge eit»,» Glsuchs stet' Iv dalv wolle», wer- iitlicu«. ?lffit-i issc unter drn^ nun I.',. d. Bl. nieder» -such. Jahre alter cuffcre», den )eka»»tsck>akß voestedende» ueuerdaiitcn nein AZodn- > zu verede- 000 r dalern i'vndcit wird mgänglichcn c» von 20 ersnckst, auf Mittheilung grapl'Ie er. ck'iviegcnhtit bittet man ». in der ulegen. I»8- I, eeonom den Mer eines ickst die Be» bild. Dame beusaliS an lachen. Da von 20,000 :o disponib- ,t. Junge »örlge, die gebeten, gc< ffcrten we» «Nb H. n. Pcrznlrgcn. zugesishett, I»Si- I» »genehmem r und Ve c Bekamst- m Alter bis Hauptde- !eit, guter r vermöge» »ander und lchc dicjem schenke». . unter <»" zzulege» !»«- I» Jahr alt, i gröffercn der Nähe enS. suckst. tschaftiehit. ivgetädrtin >utcin -ha rzen. Bei Hieraus » ersuche, rapble der- t. U,-. »e» 2 Expedition n. Anoiibine V»tgt. »r vermögend« n gesonnen wollen, so tneS W«»t »er Jahren de bat ein durd' keine höbt, und eine treue ende» sein nständlaen Dame, die de. mit os- »unchmr». scS Gesuch unterZu- en bis zum BI, unter wollen. t. F ^rsls/einl.- Täglich früh 7 Uhr, Anleralo werden angenommen: bit> 'Abends 0, Sonntage»: bIS Mittags >2 lll'r Marienstrasic >:»; in Neustadt: B » ch d >» ck c i e i von Job, Päfiler, gr.jrlostcl gaffe.1. Luzrigcii in dies, Alalle -nde» eine erfolgreiche Beidieiiuiig. Anslage: Lo.ooo Erempiarc. Tazscblatt für Uiltcrhnltiiills mid Geschästsvcrkchr. Druck und Eigenthmu der Herausgeber: Li PP sch ^ RtichlNdt. — Verrn.tivsttl.cher Redaeleur: IlltlUS Rcichnldt Für den Raiiiu ein» gespalleiien Zeile: 1 Ngr. Unter „Eiligesaudt" die Zeile 2 Ngr, srr.ZZI. Scchsjehntcr Jahrgang. Mitredactenr: Theodor Dro'nisch. Mittwoch. i> Ängust 1871. Dresden, o. August. — Die Ara» Groffsürst!» Alexandra und die Groffiürstcn Dmitri und Wiatscheslaw sind gestern irüb ' ,-l Uhr vonHum- «nelöhaiu hier cingetroffen und im Hotel de Sarc abgetreten. — Der Geheime Mcdicinalrath Professor Di-, Agunkerlick' in Leipzig ist zum Rector der Universität daselbst iü» das nächste UniversitatSjabr gewählt worden »nt bat dicic Walst die er forderliche Bestätigung erl-alten. — Der Staatsanwalt zu Leipzig Karl Theodor Hoffman» mid der GerichtSratb beim Bezirksgericht Leipzig Bemi-ardAu- gust Abncrt haben vom .Kaiser von Oesterreich das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens erhalten. — Der Kronprinz bat als Feldmarichall seine erste Ver- orvnung erlassen. Dieieldc empfiehlt, zu Vermeidung von seit Verlust in Zukunst alle Gesuche um Entiaffmig und Bcurlau bring einzelner Mannschaften nicht an die höchsten Militair- vehördcn, sondern an die unmittelbar Vorgesetzte vommanto- bcl'örde l Bataillon, Eompagnie lc. re.) der betreffende» Maiiu- sckrastcn direct zu richte». — Dein Vernehmen nach ist aus allerhöchste Anordnung Sr. Mas. des Königs dem Professor Schilling hlcrielbst die Amcrtigung der bronzenen Panther-Quadriga-Gruppe mit Bacchus und Ariadne übertragen worden, welche dereinst aus die Erodra des neuen Hostheatcrv kommen soll. — Dem Herrn Hoicapclimcistcr Krebs ist von Sr. Mai. dem König ein kostbarer, mit Krone und NamciiSzng versehener .Brillantring verliehen worden. Anlaff dazu gab die am 12.Juli im Hostbcater stattgcstmdcne Festvorstcllung, zu welcher Herr HofcapcUmeister Krebs die Musik geschaffen hatte. — Durchs Reichsgcictz vom 22. Juni d. I. ist den Bun desregierungen die Lumme von t Mist. Tlstr. zur Venüglnig gestellt worden, um aus denselben den durch ihre Einzievung zur Fahne in ihren Erwcrbsverhältnissei» besonders schwer ge schädigten Offiziere», Aerzten und Mgnni.hgsten der Reserve und Landivehr die Wiederaufnahme ihres bürgerliche» Berufes »ach Möglichkeit -n erleichtern. Diese Beihilfen gelten in der Regel als Darlehen, die für die nächsten 0 Jahre unverzinslich, später aber zu verzinsen und in dcstimmten Terminen zurückzu- zablcn sind und mir in dringenden Fällen als Geschenke, in, Allgemeinen aber nur da gewahrt werden, wo es sich um einen, durch die längere Abwesenheit im Heeresdienste berbeigesührten Verlust handelt, der die Wiederaufnahme des bürgerliche» BensteS ohne Hinzntritt einer Subvention unmöglich macht oder doch in hohem Grade erschwert. Der Rath fordert »uv Diejenigen, »reiche um eine solche Beihilfe nact-suchen »vollen, am. späte stens biß zum 20. t. M. bei der städtischen Behörde iRalhvaus 2. Gtage, Zimmer 20» sich zu melden, beziehentlich il-re Gesuche unier genauer Angabe der eiiischlagcntcn Verhältnisse abgigcven. Das betreffendeReichSgcsep bat, wie sich das Ministerium aus spricht, also nick't die Aufgabe, den Angehörigen der Reserve und Land»vehr eine nachträgliche Absmtung mit Gelt »ür die Gefahren oder Strapazen und Leiten des Feldzuges zu ge währen. Weshalb sollten auch solchenfalls nur Reservisten und Landwchrmälmer. nicht auch alle antcrcu »n Feldzüge gewesenen Soldaten in Betracht kommen ? 6s kann ral-cr vei Vertbei l»mg der Beihilicn nickst die (ffenieinsainkeit uud die gleiche Ver dienstlichkeit des im Feldzüge Osticistctcn entscheide», sonder» nur die Verschiedenheit der Verluste »nd Schäden, die de» Einzelne» betroffen haben, und die möglichst genau ermittelt und möglichst gerecht, soweit die znr Ver-iigniig stehenden Mittel reiche», gntl'eilig entschädigt werden »ollen. 6s wirk also nnrerichickcn »verteil müssen zwischen Solchen, welche linolgc ihrer Einstellung zur Reserve oder Landwcl-r wirklich erhebliche Schäden und Verluste erlitten haben, nur Solche», vc! denen diis nicht der Fall ist. Das» nun ,.Beamte, Tagelöhner. Fabrikarbeiter" und ähnliche Berniskiasse» den selbstständigen Gcwcrvkreihcndcn gegenüber vei der Rückkehr aus teilt Felde in das vnrgerliehe Ledcn sieb in der günstigeren Lage befinden, vt-ne Weiteres in irr trüberes 6r- werhsvcrhältniff wieder zurücktrctcn ni könne»!, und daff hier also eine Beihilfe n» di cs ein Zwecke ungerecistiertigt sei» »vürtc, -wird allerdings eben io wcnig zu verrenne» sei», als das, die selbstständigen Gewerlstrcibciiten durch ihre Einziehung tbatsächüch häufig cmvslndüchc Schäden und Verluste erlitten haben, während die nnscibslstäutigen davon in der Regel wc Niger oder gar nickst v troffen worden sink. Bei Ve.rhcilniig der llnterttüizuiigsgcider »vird also, cven »veil sie nickst ein „Almo sei»", sondern eine Entichäkigung sein sollen, eine gcwistc»hasle Er»vägnng und Berücksickstiglttig di.s r ihariäck lichcn Verhält nissc einziitrctcn haben. Von einer grimdiätzUchen Ansi.lsticff- lmg der rsticlstbeiiücndcn ist jedoch nickst die Rede, viclmclst wird selbstverständlich rer Bedürftigere dem WooN-abenden gegen- livcr vorzugs»vciie Berücksick-iigung finden, voransgescl.st 'icilick-, daff bei ihm die Vorbedingung ietcr Euticl-ädigung, nämlich cr- Uttcnc Schäden und Verluste, für welche der Erigff geleistet werden soll, voriiegt. — Die vorgestrige Bemerkung des gastlichen Blattes, kaff der znrnckgetretcne Minister v. Fallenstem in vollständiger Harmonie mit dein Könige »nid winen Regicrungscollegen so wohl in Bezug au' das Eultusmiiiistorium als aist die Staats verwaltung im Allgemeinen noch beute sick- veunden, »vird in» Lande beruhigend wirken. Damit sind die übelwollend ausgc- strcistcn Befürchtunge» »vitcriegt, als »väre in Sachsen eine kirchliche Rcaction im Anzuge. Mai» kau»» vielmehr schlieffcn. daß das von dem künstigen Kultusmiiiistc» voraclegte Niitcr- richtSgcsch vollständig von den» Geiste getragen sein »vird, den Herr v. Falkenstein und seine Rätbc in der leiste» Svncdc ver traten. Dem Landtage »vird also ein Sck-ulgescß Vvrgclcgt »verdcn, das ebenso den Forderungen der Neuzeit Rechnung trägt und dem Bilknngsgreidc des sächsischen Volkes entspricht und ihn weiter fördert, als die Scl-u'c per der Entklelduiig ihres christlichen Grundchgracters »nid der Dnrck'dringlliig mit sreigeistigen Theorien bcwahrt. Jjti„-,tntt!ck) »vcrdcn die Lehrer Vas Schulgescsz mit Freuden begrübe» könne»:. Es ist dai-er auch anzunchnicn, daß die bevorstehenden Landtagstval-ien eine Reibe besonnene Männer in den Stände-aal schicken »verdcn, Hie sich ebensowenig durch zclotiichc Drohungen der Geistlichen einschüchtcr». als durch schillernde Phrasen des Liberalismus bestricken lassen. — Ein A uS»lng über Straßb»»rg n a ck- Pari S. Als Schreiber Dieses vor einigen Woche» sich entschloff, einer dringliche» Geschäftsnigclegenhcit halber die Seincstadt zu be suchen, fehlte es nick't an bedenkliche» Warnungen wohlmciiieiider Freuiite und Frenndiuncn, in Anbetracht der dortigen »uige ordnete» Verhältnisse sich nickst in den „Rachen des Löwen" zu begeben, den Deutsche» gebe cs dort trübselig, ohne eine Track't Prügel käme man aus Paris nickst »bieder heraus und dergleichen »»ebr. Es ist daher »vvbl am Plaxc, über das Un begründete dieser Acuffcluiigc» Eiuigcs zu tage».. Schreiber Dieses stilst gute» Mutbcs am 10. Full hier ab, zunächst über Frankfurt, Heidelberg, Vaden-Badc» »ah Straffvurg. Hier »var es ihm »im von besonderem Iiitcrcsie, Einiges über die Stimmung unserer ncugcwoniicncii Landsleute zu ermitteln, bezüglich dciiei, man allerdings bekennen muß. taff die Bevöl kerung Liraffburgö durchaus iioch Nichts von der'Angehörigkeit zu Deutshlaud »visseu will. Man schmiegt sich unter den Druck der zahlreichen deutsche» Bcsaizungstrupven, bestehend aus Preuffci», Württembergcrn und Sahscn »Regiment >»>.'»>. Die dcuticksti» Soldaten stehen auch soweit in gutem Einvcrnchmcn mit der BüMrscbait und selten »ur kommt cs zu Eollisionc», aber — die Schädigung ihres Eigcnthums. ihrer Häuser, ihrer Saiiniilungen durch daS Boinhardciiicnt ist noch zu »risch in der Erinnerung, sie sind noch im Innersten erbittert, taff man ihnen solches Ungemach angcthan, sic sehen in jedem deutsche» Soldaten den Störer ihres Friedens, ihres Glückes, ohne sick' der traurigen Eonscgucnzen zu erinnern, weiche der Krieg niit sick' »üi-rt, der i» so »rebell-aster Weise von ihrem »rüberci» Staats-Overl-aupte herborgerusc» wurde. Die Landvevölkerung des gottgcscgnctcn iruckstvareu Elsaff verhalt sick', soweit sich ticff i» Eile beobachten licff, ziemlich passiv und wciiigcr oppo sitionell, sie bcgrüfft de» ticffiährigcii reiche» Erndtesegei» mit freudigem Herzen, »»»bekümmert, ob ilme» derselbe aus deutscher»» oder uanzösischem Boten crrväck'st. Ohne au» die nähere Be- schreivlmg der ^serstörungc» in Strahburg einzugcl'cn, die ja picliach ,n de» Zeitungen schon geschildert wurde», »ei nur erwähnt, daff namentlich das Stemtbor und die »rüber sehr stattliche, ia»»ge und breite Stcinstrahe in der Nähe des Bahn hofes i» ihrer gänzlick'en Zertrünuirerung einen t»a»»rigcn Anblick gewähren. Die wenigen Beschädigungen an» Münster sind schon wieder ausgebesserl. selbst daS oberste Kreuz dcS Münsters, welches dttick' eint Mlgel eine schiefe Richtung erhalten hatte, ist bereits n-icder gerade gebogen. Nach einem Besuche der anfferbald- der Stadt aelegenen Eitatelle. bei deren Wachmann schaft »12. Evmpagnic des io.',, säckis. Insantcrie-Rcgimeiits, Schreiber Dieses die herzlichste Ausnahme »and und als Lands mann durch Schilderung der Enizugsfcierlici'kcsten i» Dresden begeisterte Heimatbo - Erinnerungen »vgch rici, ging die Reise per Bummelzug »Eiizügc sind noch nickst im Gange, über Naucv ngch Paris. Bei der Fahrt durch die Vogesen tauchte unwill- türlich in mir die Erinnerung au» an den vorjährigen lliückzug der Mac-Mahon'scheu 'Armee nack' der groffcn Niederlage bei Werlb »von den Franzosen „Schlackst vei Frvscl-wcllcr" genannt». Unbegreiflich erscheint cs, taff mau diese durch Tun nel und über Kunstbauten und Brücken iübrente Bari» mian- gctaslct lies» und durch die so leicht mögliche Zerstörung der selben de» nachrückmte» deutschen Truppen keinerlei Hinke» »isic in den Weg legte. Nur die Eile des Rückzuges »nid die Kopiivsigkeit der französische» Generäle lässt dicff erklärlich »iiidcu. Ein Haider Tag 'Auicutl-alt i» Namh hcicl-rte mich, taff diese neue Grenzstadt noch gründlich schmollt. Die präch tigen Paliäskt »int verlassen, die reichen Bcwvi'ner unk Eigen tt-ümcr dcrsclden vavci» T l-üleu und Fenster vei schlösse»» und sind verreist, nm im Süden Frankreick-o, i» Beigic», England :c. avzluvgrte», viS die verhasste tciilsci'c Be»a»stii»g c-tatt und Land verlasse» l-at, »ras aber gerate vier nvci' eine Weile Zeit i-aven tunte. Die Straffen »nid prächtigen Pläne sind öd mit meiischeiUcer, im Park «i'nvmiiwo» cviiccrrirtc eine prcnffisci-c Militärkapelle, aber vergeblich »ab man sich nach dcr Eiii- »vbl-iie» schalt Na»ic»''s nm, man will auch leine deutsche Mmit i'öien. Ohne an der Grenze vor Jkancv nach dem Paff gefragt ivbidci» zu sei» und nur wcnig behelligt durch Gepäck Revisibi» ging die Reste weiter über Toni. EemmcrM, Par lc Duc, Ebalbiis, Epcrnav. tthatcal» Tbierrv. Vicanr, an dem durch die Franzbien zerstöitci» und turch eine vbn dciiischci» Jngenieiirei» rasch erbaute Jure imsbabn nmgangeiicn Tnnncl verbe», »bivie üve» die Fiiterimsbl'ncte neben der gesprengten Stcinbrückc der Marne direct nach Paris. Am allen Staiioncn erbücktcn und begrufften »dir die deutschen Truppen, die LUimcl batten am beite» Seiten deutsche Wache» und bl-nc »'instand s.il'U man durch die Etappen - Statibnci» »ibcr Lag»»»', Pantin, >vv man bereits a» Häuicru und Garte» die Spuren der Be lagennig gc»val'lt, den vielgenannten Mont Avron und das Fert fftvinainville links erblickend, durch die Fcstnngsmauern der lniccinte mitte» hinein in die „heilige Stadl". Ein gutes O.uarticr ist bald gestillten, die srcundlichc Flau Wim-in des <llam>>>»-«- .omiii^ in der Ruc Nkazaeraii vffcrirt uns i» iicbcns »eürdigster Weise st-re Zimmer und »vir hcginiicn nun in span nciiter Envarlmig cincn Rimtggng kmch die BeuievalkS, Straffe» »nid Plane vv» Paris, llcberail wbl-lgcvrdiieles, rühriges Leven mit Treiben; Om Mousse gestillt, zahlreiche Eguipageii mit Drvscl'len durchkreuze» die Boulevards, die Emcc's mit fflestanralits sind gut beseht, die Scl'gulätci» rcick' ausgcstattct und von Mem'chcngruppcii miittgiidc», die Zcitmigs - Kivol s mit Iouriialci» gespickt, der Verkehr in» Allgemeine» also lebhaft und bewegt. 'Aber am' der Bevölkerung lastet ei» 'Alp. das fröhliche, lustige Paris ist ernst gcwvrtc», man grinst und begegnet sick' glcicl'giltig. er sci'lgfft, mg» fübit »ich gedrückt durch den Bclagermigszustgud, weicl-er Abeiikö l l Uhr >» gllcn ffitstguigntö und an öffentliche»» Orten Feierabend gebietet, die schanveivaffnetc» Patiouillen reiten von da an durch die Straffen und Niemand dar» mst- sällig laut »verte». I» der groffen Oper »vicici» die Künstlerin nen und Künstler au» eigene Rcchnnng und Gc'gi-r. die "ie vuvlik giebk nur eine» tlcinc» Zulchmz »mk das Hans ist vei doppelte»! Preisen doch allabendlich tickst gefüllt. Die lustiacn Orte Mabille und Eloeeric de lilaS sind noch geschlossen, aber die Demi monde ans de» Trottoiren Abends ist desto zudring licher »nid »»»»verschämter. Und »vaü soll inan nun noch sagen von dcr Zerstörung, welche uns allenvärtö cutgegentritt. Ucvcrail die schcufflichci» Spuren des Vandalismus der Eommunc, der Straffeiikämpsc. des Kugelregens. Wir sabe» mit Grauen und Staunen die Brandstätten der Tuilerien, r s Hotel de Ville. des Iustizpalastcö, der Kaiserlichen Bibliouel, des groffen Militäi-Easscngehäudcs. des Ordens Eanzlei-Hauses der Ehren legioi», der unzählige» Privathäuser, namentlich auch des Hauses vv» Tl'ierS. Au den Giebeln und Fronten dcr ehemals kastei lichcn Paläste tritt uns überall die von dcr Republik ange brachte Iiischrnt: „Libertö, Fraternit.-, Egalitö" entgegen. Viele Häuser erscheinen ganz blatternarbig in Folge des Kugelregens, die Eckhäuser der Straffen iiamentlicl) sind grötztentveils zer trümmcrt uud zerschossen, das Tbeatre Porte St. Niartin, bas Theatre El'atclct. das Thcatre Lyrigne sind ein Trümmeichause», ganze Häliscrrcihen sind von innen an den Giebelmauern durch brochen, um beim Straffenkainpie vorzudrlrigen. Auf dem Von cordienplasze sind die Wasserkünste schwer beschädigt, von den Städtcflguren daselbst liegt die Rouen umgcstürzt an der Erde, »vahrend das Pietestal der Straffburg nock' venvelkte Ruhmes kränze zieren. Die Ehainps Eivsccs sind »reuiger sickstbar bc schädigt, cbensoivenig der Are de Triompbe. Im Boulogncr Wäldchen »st nur ein kleiner Theil dcS Waldes rasirt, und z»var nur die Aalimgruppen. »velck'e die jetzt vollständig freie AuSstckst au» den Vlont Valerien verdeckten. Mit stummer Verwunde rung steht man vor dem Stumps der Vendome - Säule, man begrüht mit freudiger Genugthuung die Schonung des Louvre und des Palais Roval, »reiche nur wenig gelitten haben. Wir mache» »och einen Ausflug nack' St. Eloud. Schloff und Stadt erscheinen als Ruine», ein trauriger Evntrast zu der schönen Umgebung. Am der Seine liegen die Kanonenböte, die schöne Brücke bei Point-du-Iour ist durchlöchert, das Thor von Neuillh »nit Umgebung ist durch die Kämpfe gegen die Eommunc und das Anstürmen der Versailler Truppen in schreck lichster Weise zerstört. Doch genug der Schilderung diese. Stätten ärgster Brutalität, wende» »vir uns »reg von den Bildern, »reiche die Kuustläten auöstelicn zur Verhöhnung und Verspottung des deutschen Kaiserreichs, seines Oberhauptes und seiner groffen Männer der Gegenwart, von denen Schreiber Dieses eine Anzahl in Paris ankauite und als Euriosität mit nack' Dresden brachte; wenden wir uns dem Hauvtzwecke dieser Schilderung zu, welcher dahin geht. zu constatwen. Vak ver Deutiche iu Paris unbehelligt uuv unangefochten überall ver kehren kann, kaff selbst der an Sprache und sonstiger Aeußerlick - keit alö Deutscher Erkannte von dem gebildeten Franzosen keiner ie» Insulten zn erwarten bat und in geschäftlicher Hinsicht soga-, das freundlichste Entgegenkommen findet. Die hier und da in den Emceö gmtgiichcntci» hitzigen Debatte» über die in zwe- Iahrcn bevorstehende Revanche. über die Rückerstattung vru Elsaff und Lothringen re. I-ört mm» stillschweigend mit an und lässt die Leute bei ihren kühnen Fgntasiecn. Wer, wie ick», am der Rückreise, nack' einen» Besuche des Schlachtfeldes den Gravclottc, unsere neue deutsche Festung Metz mit seine»» er vberten Kriegsmaterial, mit seiner groffartigen Befestigung und seiner günstigen Vcrlheidigiiiigö-Ltclluiig gesehen, dem ist wegen des Schutzes der nenei» deutschen Grenzen nick't bange. — Fräulein Eiara Ziegler wurde bei ihrer vorgestriger 'Abschiedsvorstellung nach iekcr Scene, »vv sie anstrat, mehr mals und zum Schlüsse irahrbast cisthmiastiicl' gerufen. Eine groffe Zahl der schönsten Bvn.gucts. aus den reizendste» Kinken: Florcns gewunden, und vier mächtige Lorbccrkränzc mit brei teil Atlasbändern rauschten an» Schlüsse dcr Vorstellung vor dem ersten Range und den Pargnels ans die Bühne zu ihren Füffcn nieder. — Gcwiff hat das ganze Land den Ausgang des Prozesses gegen die Magdeburger Feucrvcnick'enmg, der mit der Zahiu»:-, der verweigerten t2<»,"00 ^rlr. endigte, »nitFreuden begriff-: 'Was hieran heionters erfreulich, ist auffcrdem die groffe Schnellia lest, mit welcher der PiezM durch alle :i Instanzen hindma gegangen ist. Via» sielst hieraus, wie rasch »msrc Genci n unter Uinstänkci» arbeite»» tönnen. Im Publikum aber re," sich der iiiclst mivereclstigtc 'A.-misch, kaff auch andere Prezelle als solche, bei denen ein tircctcö Ltaatsintcressc in Frag toiiiint. cincn ähnlich ra-cl-en Verlaus nehmen. Wenn man manchmal erleben muff, wie »chneckeiii-ast »ich »nanchcr Priva: prozeff turck' die Instamcii kiirckstvinket, so regt sich das Ver langen, taff der Iustttministcr t»r. Schneider seine Inspcctior.s reisen nach ten Gcnästoämkern aiich am die Appcilationsgcrick: »mk den Dbcravpclbos austchiien und insbesonders tasKapinc der „Reste" besonders stl-ar' ins Auge »asien möge. — Bekannt ist rer hebe Ruf, den Misere königl. Blinde»; 'Anstalt im Auslände gcmefft, indem ans »vcitcr Ferne und »licht selten aus überseeischen Läutern Aciztc und künftige An stalts Directorcn tiescibc bcsiick'c», »>»» sich mit den musterbaste» Einrichtungen kericiben bertraut zu machen. So vcnvcilt setz: a»ch de» ms Dickster bekannte Iw. L. 'A. Frankl aus Wie: hierscibst. m» als Grunde» dcö neuen Bliiidcu-Institutö di: königl. Blinken Anstalt m stutirc». »vclchc bo» dem Directo: ffieinbaidt mit »o groffer Umsicl-t geleitet mit zu imnicr höherer Verbellteminimiig giiui-ü »vird. Inten» der Ile. Frankl zu gleich Vice Präses des Schillerktiitmal Eemikö s für Wien »si benutzt er ma»chc »einer Mliffestunten, um sich mit Hern» Pro scssor Sci'illing zu beratbeu, dem bekanntlich die Auöführuiia des Dciitmals änbertraut »rurdc. - Zu mct'rcrcn r'Ralcn ist davor gcwarnt »vorden, au Zgagcn, die zeitweise ebne 'Aussicht am' Straffen, Plätzen und >» Gei'östcn stebc» lsteiven. Kleider »nd sonstige Effecten Neger, z» lassen. Da hierdurch Dieven nur zu leicht Gelegenheit ge Voten »vird, ihren Anncrionsgclüstcil zu iröhnen. Trotz diest» Warnung gickst es immer noch Leute, die sich nicht daran ge »vöhiien können, meist Vorsicht in Verwahrung ihrer Sacher anzluvcndcn. So ist neuerdings wieder einem Händler auö kei Provinz, der Maare nack'der Stadt gebracht und seinen Wäger- zeitweilig all» kein Nemncwtt ohne Aufsicht stehen gelassen har »ein Rock nebst Bricstaschc mid Gcltinhalt cntweiidct »vorden. — Eine nickst geringe Verlegcnbeii wurde dieser Tage einem gröffcren Geschält aus der Schloffstraffe bereitet unk zwar durch den eigenen Markmetter Ais Ende vorige» Woche des M.w-
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