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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 08.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192105080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19210508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19210508
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-08
- Monat1921-05
- Jahr1921
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Hermann Richter-, in Langenchursdorf bei Herrn Emit Möbius-, in Penig bei Firma Wilhelm Da hier i In Wovenburg bei Herrn Linus Friedemann and W Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Bankkonto: Dereinsbank zu Eolditz Geichäftslttll« Ergründet 1878. Fernsprecher Nr. S. Postschlteß- sä» Nr 8. Postscheckkonto Ami Leipzig Nr. 4486. '-verantwortlich für Nedaltion, Lrua und Verlag E. Kästner m Waldenburg. Waldenburg Sa. Gememde'gkokonw Waldenburg 18. Zugleich weit verbreitet iu den Ortschaften der SiandeSamtSbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba Kieverba n, Lanqenleuba-Oberbain. Langenchursdorf, Niederwiera. Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim» «r. 106 Sonntag, ocn 8 Mai WÄl. M«»ter»n-Svertty» aufg«uvu>u«n am 7 Mai Mittags 12 Uhr: Varometerftanb 761 mm reduziert aus den Meeresspiegel. Ther«o»eterfta«0 4- 18' L. Morgens 8 Uhr 4- 14° e. Tiefste Rachttemperatur 3,»° e.) FenchtigkeitSgehalt der Luft nach Lamprecht« Polymeter 2t°/o. Taupunkt — 1° Windrichtung Südwest Niederschlagsmenge st» te» lrytef' 24 Stunden bi« irüh - Uhr: 0» mm. Daher WitteruugSauSflchte« für den 8 Mai: heitere« Wetter. Ab S./b. 1021 dütfen die Abschnitte 4 urid 5 der Koch mebiwarke mit -usamm-n «v« xr amerikanisches «et- tenmehl beliefert werden. Kleinvcrkausrpreft für ei« Pfund 3,SV Mk; »80 xr --- 8,10 Mk. Letzter Abholm gSlag: 21. Rat 1S2I. Die Händler baden die belieferten Markrnabschnitte bis zum 25. Rai 1821 bei ihrer Verteilungestelle abzuliesern. vezugsvereinignngen und «onfnmvereine haben die Malten wie üblich bi« spätestens zum 31. Rai 1SA unter gleichzeitiger genauer Bestandsmeldung einzu» reichen. - 188 Le. - Bezirksvervand Glaucha«, am 7 Moi isst. Die bürgerlichen Parteien gegen das Ultimatum. Am Reichstage Sicherte sich Fthr«b«ch Ster die z>- pLnde iu Oberschlefie«. Das Ultimatum der Alliierten traf am Freitag früh z Uhr in Berlin ein. Der Reichstag tagt während der PsingstM Weiler. IN Kiudeubnrg wnrde gkplüudert. Die Lage in Oderschlesie» hat sich verschlimmert. Die S-Hl der polnischen Ausrührer wird »ns SO- -iS 1V-,0VS Rann geschätzt. Auch hie linke vderseite ist in Gefahr. Die «UsftSudischen in Oberschlefie« löse« sich in rau- drnde und mordeude Banden auf. - Königshütte, Vevthen und kattowitz sind in dl» Künden der Polen. «rankreich «acht Seeftreilkrüfte «obil. Lerond trhrte «ach vberschlrsirn zurück. «Ugland erkennt die Sowjetreatcrnng an. Das deutsch russisch, Handel-abkomme« wurde am Frei tag 'N Berlin unterzeichnet. I« Amerika finde« Lohnheradsetzungen statt. Die Amerikaner «eh««« au der Besetzung deS Ruhr- gedirles nicht teil. Der amerikanische Senat hat die «inwanderungsdill ««genommen. *Walde«d«rg, 7 Mai tULl. Die von Amerika abgelehnte Vermittlung der deutschen Vorschläge an die Ententemächte hat das Reichskabinetr Fehrenbach-SimonS zu Falle gebracht. Die Ablehnung war zu erwarten und es gehörte der ganze Optimismus unerfahrener Staatsmänner dazu, an einen Ecsoiz in dieser Beziehung zu glauben Dazu kommt nun das Ultimatum der Entente an Deutschland und der Einbruch der Polen in Oberschlefien, um die ganze Trostlosigkeit unserer Lage vor Augen zu führen. Dahin hat uns der Geist der deutschen Eigenbrödelei gebracht. Der Parteihader und die Parteisucht, vor allen Dingen aber di« internationale Vaterlandslosigkeit deutscher Parteien hat eS dahin ge bracht, daß unsere ehrenvolle militärisch« Riederlage zum «hrlosen Verlust von Wchr und Freiheit sich gesteigert hat. Der Wahnsinn der herrschenden revolutionären Parteien hat die gesürchtete deutsche Wehrmacht ausgeschaltet, die auch nach der Niederlage noch imstande gewesen wäre, auf den treibhauSurng emporgezüchteten fr nzöstschen Imperia lismus mäßigend zu wirken und ,hn in vernünftigen Schranken zu halte». Die fchwieiige Finanzlage Frankreichs zwingt letztere« dazu, das weh lofe Deutschland rach Möglichkeit auSzu- beuten. In diesem Bestreben werden unsere Feinde, da wir die ungeheuren Geldforderungen nicht erfüllen können, zur Finanzkontrolle schreiten; im Westen sind unS bereit« die Zolleinnahmen genommen worden I tzt droht die Entente auch mit einer Beschlagnahme der Zölle in unseren Hafenstädten, «s bedarf einer äußerst geschickten Hand, um aus all den Schwierigkeiten, in denen wir durch die Dummheit unserer Regierenden gekommen find, wieder herauszukommrn. Unser deutscher Parlamentarismus hat in der Kunst der StaatSleitung völlig versagt. ES ist auch kein Zeichen von politischer Geschicklichkeit, daß die Schwäche, die innerhalb der Regierung besteht oder be stehen soll, so offen vor dem Auslande dargelest wird. Man wird erwidern, daß r« Ausgabe de» Kabinett» ist, durch eine angemessene Politik Krisen z« verhüten und sich Achtung zu verschaffe«, aber die Dinge liegen bei UN» ja ««n einmal so, daß e« für keine Reich»regieru«g, wie sie auch heißen mag, möglich erscheint, sich auch nur annähernd die Anerkennung zu verschaffen, wie sie die parlamentari schen Ministerpräsidenten in England und Frankreich ge nießen. Wo e» fich um den Vorteil deS Lande« handelt, schweigt dort die Opposition oder mäßigt ihre Stimme, mögen auch dieser Nutzen und das allgemeine Recht zwei sehr verschiedene Dinge sein. Auch in Pari» und London kommen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Regie rung vor. Aber die Ersetzung eine» unbequem gewordenen Ministers durch einen anderen erfolgt ohne jede» Rühren der parlamentarischen Trommel, e» wird kaum bemerkt Wir Deutschen vermögen in unserem jungen parlamen tarischen Regierung«system da» Notwendige und da«, was Wir oder ein Teil von un» für richtig halten, nicht zu unterscheiden. Wenn eine Ministerkrifi» angekündigt wird, heißt es sofort, wer als Ersatzmann au» der betreffenden Partei in Betracht komme. Dann wird die Partei auf jede« ihrer Mitglieder durchsiebt, da» für den betreffen den Posten geeignet sein könnte. Da» wahre Wesen de» Parlamentarismus beruht aber nicht darin, daß jede oder eine bestimmte Partei der Mehrheit der Volksvertretung so und so viele Mitglieder in der Regierung haben muß, sondern daß die tüchtigsten Männer für wichtige Posten daher geholt werden können, wo man sie findet England ist dafür ein redende» Beispiel. DaS dortige Ministerium ist ein liberale«, aber die auswärtige Politik leiteten kon servative Minister. In Paris war Elemerceau, der un» am meisten zu schaffen machte, überhaupt kein Abgeoed neter. Man hat hervorragende Bankier» zu Finanzmini stern gemacht, die niemals im Parlament gesessen hatten. Ja, zurzeit der Dr>yfuö-Affäre wurde der General Gailliset zum Krieg-Minister berufen, der niemals Abgeordneter ge wesen und den radikalen Parteien als »Henker der Kom munv von 1871" tödlich verhaßt war. Der große Fehler, den wir heute begehen, ist der, daß wir die bedeutenden Männer, die wir zweifellos für wichtige Poften noch haben, nicht dazu berufen. Die par lamentarische Palteiangehvrigkeit macht eS nicht, das haben wir nachgerade doch wohl reichlich erfahren. Die Achtung vor dem Deutschen Reiche der Gegenwart ist bei der En tente leider sehr gering. Wenn wir keine Männer vor- schicken wolle«, die das Zeug in fich haben, diesen Zustand zu ändern, dann können wir uns nicht wundern, daß alle» beim Alten bleibt. Lloyd George ist bei sehr vielen be deutenden englischen Politikern durchau» nicht beliebt, aber er leistet am meisten, darum behält ev seinen Posten. Die Bedeutung eine« Staatsmannes richtet fich nicht nach seiner Parteiangehörigkeit. Hinter die» Geheimnis sollten wir nach den Erfahrungen der beiden letzten Jahre auch ge- kommen sein. Ein Staatsmann, wenn er Erfolg h«ben soll, kann fich nicht nach der Parteischablone und nach der Meinung dec Regierungsparteien richten, er muß klar über- legen können, wa» er in der jeweiligen Lage für Entschlüsse zu fassen hat und schnell nach den fich bietenden Verhält nissen handeln. Ein Staatsmann muß wissen, was er will und «a« er kann und dazu muß ihm freie Hand ge geben werd««. ßpvittifMe Dewisches Reich. Da« Kabinett Fehrenbach hat am Mittwoch dem Reich« Präsidenten sein« Demission überreicht. Der Grund sür den Rücktritt ist in der durch die amerikanische Antwortnote geschaffenen Lage zu suchen. Auf Wunsch de» Reichspräsi denten führt da« Kabinett die Geschäfte bi« zur Neubildung der Regierung »eiter. Die Parteiführer wie auch der inier- irakiionelle Ausschuß find sofort in Beratungen über die Nachfolgerschaft Fehrenbach« eingctreten. Al« ausficht-reichfte Kandidaten find bisher genannt worden: Der VoUSpatteilrr vr Stresemann, der jetzige Oderpräsident von Heffen- N .fsau vr. sch wander, früherer Staatssekretär von Elsaß» Lolhringen, vr. Mayer-Kaufbeuren, der jetzige Botschafter in Paris, und zuletzt auch noch Fürst Bülow, der zur Zeit in Rom weilt und auf eine diesbezügliche Anfrage de» Reich»» Präsidenten noch keine Rückantwort erteilt hat. Auch sür dir Nachfolge de« Außenminister« vr. Simon« find eine! Reihe Namen genannt, die aber lediglich auf Kombinationen de» ruhen Die übrigen Minister werden höchstwahrscheinlich i» neüen Kabinett ihre Posten wieder bekleiden. Möglich, daß der eine oder andere, wie z. B. vr. Heinze, von Raumer oder vr. Wirth auch licht mehr auf ihren Posten zurück» kehren. Im preußischen Landtage gab Minister Dominika« eine Erklärung über die ernste Lag« in Oberschlefien ab. Aus Antrag der Kommunisten wurde in die Besprechung der Erklärung eingetrelen, wobei der Kommunist Eberlein äußerte: Deutsche und Polen werden die Beniebe besetzen und mit de« Betriebsräten weiterführen. Bon Oberschlefien au- muß der Kamps zwischen Arbeit und Kapital in die anderen Gaue Deutschland« getragen werden. Dann trat da« Hau« in die Tagesordnung ein. Unter dem Vorsitz de« Ministerpräsidenten Stcgerwalv iß der preußische Staat-rat zu seiner ersten Sitzung zu» sammengetlkien. Korfanty Hai nun seine heuchlerische politische Marke fallen lassen und fich Mittwoch zum Militär- und Zivil» gauverneur ausrufen lassen. Die Regierung in Warschau hat ihn deshalb sofort von seinem Posten al« Plebiszitkom* miffar adberusen und ihn auf da- Schädliche seiner Eigen» Politik aufmerksam gemacht und ihrerseits dafür die volle Verantwortung abgelehnt. Korsouiy erklärt als Führer de» Ausstandes in seinem Aufruf an die Bevölkerung, »die Av» schüttelung der deutsch-preußischen Knechtschaft u» jeden Preis erringen zu wollen. Keine Gewalt der Erde könne ihn daran hindern. Er werde Schulter an Schulter mit den Aufständischen zur Befreiung Oberschlefien« kämpsen." Korfanty bestimmt dann iu seinem Aufruf »eiter die Strafe« für Vergehen, hat Feldgerichte eingesetzt und befohlen, daß die Todesstrafe seiner Bestätigung bedürft. So spielt er Narrenpoffen mit der Entente. Da» Angebot der deutsche« Regierung, HilfStruppcn zu senden, wurde bisher von der Interalliierten Kommission abgelehnt. Inzwischen aber Hal der italienische Kreiskontrolleur von Ratibor Hunderte von deutschen Freiwilligen in seine Kompanien »ingereiht, sodaß die Sicherheit Ratibor« nunmehr gewährleistet scheint. Di» Interalliierte Kommission in Oppeln hat einen Aufruf erlassen, e« möchten fich 3000 deutsche Oberschlefier melden, die in Vie Apo eingestellt werden wollen. An anderen Orten habe» sich bereit» deutsche Bürgerwehren gebildet. Die Lage in Oberschlefien ist deshalb doppelt ernst, weiß die bisher organisierten Ausständischen fich nun schon in einzeln« Banden aufzulösen beginnen, die raubend, und mordend vor» gehen und daß ferner die kommunistische Propaganda an Ausdehnung gewinnt. Die Führer der polnisch« Aufstand-bewegung in Oberschlefien haben an den Oberst« Rat ein Telegramm gesandt, in dem sie mit der Zerstörung industrieller Unternehmungen in Oberschlefien drohe«, fakst« ihren Wünschen nicht entsprochen »erden sollte.
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