Suche löschen...
Dresdner Journal : 29.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185305294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-29
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
bereit« ver- lntersuchung Zuversicht zu Lohn Ihrer htigkeit em- Dresdner Journal. rmberg), der nen und mir Ide arbeitet,, Suche Schuf erer Bürger >chutz suchte, selben Blitz- e der Ver< k erschlage Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. E Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme !"?°7^?glich/be°ds und ist Donntaa, den 28. Mai. V durch alle Poftauftalten zu beziehen. o« Prei« für da« Vierteljahr Thaler. Znserttoo«-Gebühren für den Raum einer gespaltene» Zelle 1 Nrngroschrn. 18S3 em Dresdner ümlich, Auf- lit der Dar- vergleichen, llich bei der »dgesellschaft lungen vor- durch sein ,, Innigkeit ES war eia Leidenschaft rt. — Unter der Erbprinz r Frau Her- Prinz Fried- iortrage det nitgetheilten wird dieser sten Erinne- ilcke ; Sächsisch- Zr.i Löbau- r.; Thürin- taat-papiere nt (größere) 5t; Auzs- 0; London iqueS 94^; 1851 lät. —; Bank- nitzer 806; vucaten —. dsch. 93^h; n-Anhalter Köln-Min« ; Oder« 89; Tbü, ,rg) 196; tzobl. 92<z; ,60; 3proc. .; Augsburg a 134H V.; .; Marseille 4t Bc; Mai« Wim ; Souveräat- ,-Thaler —; beragio S^; hr angeboren. Meralllques 1834er Loose Iproc. 8pa> t0>^; Wim geschäfrsl.; lzische Mari- Geideoursk! -Wittenberge -Berbach —; irr Sljj. 4?«; bproc. oc. Spanier Wien Sltjj r >r Integrale irr 49,49'»; tsatz; Preise n Aussichten I vom Lande höhere Preise bez., war en wurde zu n, lliährige ä-L6 Thlr. bez. Spiri- Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. lagesgeschichte. Chemnitz: Prinz Albert. — Wien: Neueste Nachrichten au« Konstantinopel. Ordensverlei- dungen. — Berlin: Prinz von Wasa durchpasstrt. Zur Bermählunq der Prinzessin Anna. Vermischtes. — Han nover: Die Verfassungsänderungen. — Kassel: Die Beschwerde d,S ausgeschlossenen Abg. Weinzierl abq,wirsen. — Braunschweig: Die Zeichnungen zur Bank. — Eutin: Die hohen Gäste. — Quedlinburg: Ent scheidung gegen die freie Gemeinde. — PariS: Die Be- rathungrn des gesetzgebenden Körpers. Der Herzog von Genua. Ballfrst ve« großbritannischen Gesandten. Trauer- gette-dienst für di, Kaiserin Josephine. Nachrichten aus Eapenne. — Bern: Zur Adberung d,S österreichischen Geschäftsträgers. Auflösung d,S StaatSrathS in Neuen burg. — Madrid: DaS Ministerium noch nicht voll zählig. Ersparnisse. Diplomatische und militärisch« Er nennungen. — Athen: Vermischte«. — Konstanti nopel. Der Ministern»,chsrl. DaS Ultimatum des Fürsten Menczikoff. Local« und Provinzialangelegenheiten. Dresden: WohlfahrtSpolizeilicheS. Ein Selbstmordversuch und ein Selbstmord. — Leipzig: Canbibatenwahl für Stadt- rathSstellen. — Zwickau: Personalveränderungen in Richter- und Kirch,«stellen. — Werdau, Döbeln: Städtische Angelegenheiten- — Großenhain: Zur Tisch- klopferei. — Grimma: JagdpolizeilicheS. — Zöblitz: Zur Feier des Geburtstages des Königs. Lrrzeichniß der im Departement der Finanzen bis Ende April L8S3 erfolgten Ernennungen und Ver setzungen. Kruiüeton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten. TageSgeschichte. E (khemnttz, 27. Mai. Gestern Abend 11 Uhr ist, irie bereits gemeldet, der Commandant der ersten Infan teriedivision, Generalleutnant Prinz Albert Königliche Ho heit hier eingetroffrn. Heute Morgen 7 Uhr wurde Sr. Königlichen Hoheit von den Musikchören der hier gar- aisonirenden 3 Bataillone eine Morgenmustk gebracht, worauf di, präsenten Mannschaften auf dem freien Platze hinter der Lasern« vor Sr. Königlichen Hoheit exercirlen. Mittag« erschienen Se. Königliche Hoheit bei der Parade und nahmen al-dann an der Offiziertafel in „Stadt Gotha" Theil. Heute Nachmittag 4 Uhr haben Se. Königliche Hoheit die Stadt wiederum verlassen, um Sich nach Schnee berg zu begeben und allda am 28. l. M. das dort gar- aisonirende Bataillon und die Recruten dieses Bataillons zu inspiciren. Wie wir hören, beabsichtigen Se. Königliche Hoheit nächstkünftigen Sonntag dem Gottesdienst, in Zwickau beizuwohnen und alsdann am Montage die Recruten des 7. JnfanteriebataillonS allhier, hierauf aber die in Ditt mannsdorf und Witzschdorf rantonnirenden des 5. und dann die in ErdmannSdorf, KunnerSdorf und HennerSdorf can- lonnirenden de« 6. Bataillons zu inspiciren. — ALien, 27. Mai. In voriger Nacht sind hier neu« Nachrichten auS Konstantinopel über Semlin ein- g,troffen, die beunruhigend lauten; sie melden den erfolg ten Abbruch der Verhandlungen zwischen Rußland und der Pforte und die Abreise deS Fürsten Menczikoff. — Außer den Ordensverleihungen an den Herzog von Brabant und den Generaladjutanten de« Königs der Belgier, General de Liem, wird berichtet, daß auch di« Adjutantin des Her zogs von Brabant, dir Oberstleutnants Goethal und d'Hanin de Moerkerke mit dem Leopoldorden decorirt worden sind. BelgischerseitS erhielten die Brüder de« Kaiser«, Erzherzog Ferdinand Maximilian, Karl und Ludwig, der Obersthof« meister Fürst Liechtenstein, der Generaladjutant deS Kaisers Graf Geünne, die Feldmarschallleutnants Graf Leiningen und Freiherr v. Piret daS große Band, Oberst GrafWrbna di, Großoffizieisdecoration, die Majore Graf Arthur MenS- dorff und Graf Pimodan daS Lommandeurkreuz und mehrere andere Offiziere das Ritterkreuz deS LeopoldordenS. Berlin, 27. Mai. (St. A.) Se. königl. Hoheit der Prinz von Wasa, am 25. d. M. von Wien im königl. Schlosse zu Charlottenburg eingetroffen, ist heute nach Eutin abgereist. — Bei der gestrigen Vermählungsfeier der Prinzessin Anna von Preußen und des Prinzen von Hessen im königl. Schlosse zu Lharlottendurg sind außer den gewöhnlichen Festsälen auch die an das Schloß anstoßenden Orangerie häuser hinzugezogen und in wenigen Tagen wieder her gestellt worden. In dem mittler« Salon sind die Fresko- gemälde an der Decke aus den Zeiten König Friedrich« 1 gereinigt, die Wände mit rolhen Draperien versehen und vor demselben die blühenden Gewächse ausgestellt. Um die Säulen ranken sich Schlinggewächse und die obere Galerie ist mit schönen Pflanzen geschmückt. Den steinernen Fuß boden bedecken Smyrnaer Fußteppiche. — (N. Pr. Z.) Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm hat seines Unwohlseins wegen den gestrigen Ver mählungsfeierlichkeiten nicht beiwohnen können. — Der diesseitige Geschäftsträger in Turin, Graf Perponcher, ist in Familienangelegenheiten hier angekommen. — Ueber eine Revision der Vorschriften, welche daS PrüfungSwesen für das höhere Lehramt regeln, finden gegenwärtig im CulluSministerium Berathungen statt. Dem Vernehmen nach soll auch darauf Rücksicht genommen werden, daß an den Universitäten, mit denen PrüfungScommissionen in Verbindung stehen, Candidaten beider Eonfessionen geprüft werden können. Hannover, 25. Mai. (Z. f. N.) Im Verfassungs ausschuß ist gestern der Antrag der Sudcommision, die Vertretung deS Standes der RechtSgelehrten in der ersten Kammer durch vier Abgeordnete (».' i. künftig durch zwei für die Richrercollegien und zwei für die Anwaltskammer) deizuhalten, gegen den Reqierungsvorschlag, dieselben auf zwei zurückzubringen, mit 11 Stimmen gegen die der beiden Minister angenommen worden. Mit gleichem Stimmverhältniß ist der Antrag zum Beschluß der Commission erhoben, die Wähl barkeit für die verschiedenen Kategorien der ersten Kammer, mit Ausnahme der größer« Grundbesitzer, nicht mehr an das active Wahlrecht für die erste Kammer zu knüpfen, sondern auf di, Bedingung der Wählbarkeit für die allge meine Ständeversammlung überhaupt auszudehncn. —Dec Regirrungsantraq, künftig vier vom Könige zu ernennende Mitglieder in die zweite Kammer aufzunehmen, ist in der Commission gegen die Stimmen dreier Mitglieder der zweiten Kammer angenommen worden. Kassel, 24 Mai. (N. Pr. Z.) Bekanntlich hat der auf Grund der sogenannten Steuerverwrigerung der aufgelösten Sländeversammlung al« Mitglied derselben zur Vorunter suchung gezogene und darum von seinen Functionen alS Mitglied deS Fuldaer Sladtraths suspendiere und hiernach, weil er die wesentliche Eigenschaft als Gemeindebeamter zur Zeit verloren habe, einstweilen auS unserer zweiten Kammer ausgeschlossene Abg. Weinzierl Beschwerde beim hiesigen Obergerichte wegen unzulässiger Untersuchung ge führt. Diese Beschwerde hat der Criminalsenat des hiesigen Odergerichts als unstatthaft zurückgewiesen. Braunschweig, 25. Mai. (H. C.) DaS Ergebniß der gestrigen Zeichnungen zur Bank liefert folgende Zahlen. Von etwa 1200 Zeichnern sind 209 Millionen Thaler ge« zeichnet worden, von dieser Summe 10 Procent einqezahlt oder in Werthpapieren deponirt, und daher mehr alS 20 Mil lionen Thaler (nicht 2 Millionen, wie wir gestern aus Ver sehen schrieben) der Herzog!. Hauplfinanzcasse zur Aufbe wahrung übergeben worden. In Folge einzelner Bevor zugungen (so dec Dessauer und Berliner Bank, der hiesigen Bankiers, der temporären Mitglieder deS hiesigen Handels- vorstandeS, der Mitglieder der provisorischen Bankcommission selbst rc., von denen namentlich die genannten Banken sich mit großen Summen betheiligten) ist der Uebelstand eingr- treten, daß für jene gezeichneten 200 Millionen Thaler im Ganzen nur etwa ein Drittel der auSzugebenden Aktien übrig bleibt, und idaß man hinsichtlich einer gerechten Re- partitioN dergestalt in Verlegenheit ist, daß sogar schon eine Verloosung in Vorschlag gebracht ist. Jedenfalls scheinen der Commission, welche die Bank ins Leben rief, noch man cherlei Unannehmlichkeiten zu drohen. Eutin, 22. Mai. (W. F. Bl.) Am Freitag ertheilte Se. königl. Hoheit der Großherzog seine erste öffentliche Audienz, welche künftig jeden Montag und Freitag von 10—12 Uhr statlfinden wird. Gestern war große Cour der Beamten bei I. Maj. der Königin von Griechenland, und am Nachmittag traf unser neuer Regierungs- und LandeS- präsident, SlaatSrath AedeliuS, hier rin. — In den nächsten Tagen werben hier auch der Erzherzog Stephan und Prinz Gustav Wasa erwartet. — Das Gerücht, daß Se. königl. Hoheit der Gcoßherzog von hier nach St. Petersburg zu reisen gedenkt, soll falsch sein. Quedlinburg, 22. Mai. (Fr. Pz.) Die noch immer streitige Frage, ob Mitglieder der freien Gemeinde auch Mitglieder evangelischer Hospitäler, welche von den Vorfahren für das hilfsbedürftige Alter gestiftet sind, sein und resp. bleiben können, ist gegenwärtig durch den höchsten Gerichts hof in dritter Instanz verneint worden. DaS AppellationS- g,richt zu Halberstadt halte die Frage bejaht. Parts, 26. Mai. Der gesetzgebende Körper hat gestern den Gesetzentwurf, di« Erbauung der Genf-Lyoner Eisenbahn betreffend, gegen 18 Stimmen angenommen. Die Commission, welche zu Prüfung d,S Gesetzentwurfs wegen Wiederstellung der Todesstrafe für politische Ver brecher bestellt ist, hat sich dagegen mit dem Slaatscathe in Verbindung gesetzt, um sich über eine Modifikation des Gesetzentwurfs mit demselben zu vereinbaren. Als leitender Gesichtspunkt dürfte hierbei festgrhalten werden, daß alle die Person deS Monarchen unmittelbar angehenden, ver brecherischen Handlungen, nicht bloS gegen sein Leben ge richtete Attentate der Todesstrafe unterliegen. Der Herzog von Genua hat gestern die kaisecl. Porzellanmanufactur zu SevreS besichtigt. Herr Regnault, Director der Manufactur, hatte die Ehre, dem Prinzen alS Führer zu dienen. Von SevreS begab sich der Herzog nach Versailles und Trianon. Au Ehren deS Jahrestages der Vermählung dec Königin von England fand vorgestern im Hotel der britischen Bot schaft ein glänzendes Ballfest statt, welchem vom Hofe Prinzessin Mathilde, der Herzog und die Herzogin von Ha milton, Prinz Lucian Bonaparte rc. beiwohnten. Nächstdem bemerkte man unter den eingeladenen Gästen auch einige Notabilitäten deS Louis Philipp'schen Regims, nament lich den Herzog v. Broglie und Herrn Guizol. Gestern wurde zu Rueil unter Anwesenheit einer Unzahl von Menschrn ein Trauergottesdienst für die Kaiserin Josephine abge halten. Viele alte Napoleonisten, Graf und Gräfin Tascher Deutsch - amerikanisches Kirchenthum. Von vr. Moritz Kusch. (Fortsetzung.) Diedeutscheprotrstantische Bevölkerung Cincinnatis scheidet sich nach mancherlei Beziehungen ziemlich schroff in Hoch- und Platt- »eutsche, und man glaubt kaum, mit welcher widerlichen Be- schränktheit und Dickköpfigkeit die alle Zwietracht sich hier zuweilen äußert. Al« da« Bedürfniß nach einem gem-inschaft- lichen Goitr«dienstr nach dem Brauche und in der Sprache der Heimath sich fühlbar machte, waren e« vorzüglich Hochdeutsche, »ie in einem Privathause zusammenkamen, wo ein Kaufmann ihnen religiöse Vorträge hielt. AlS die Theilnehmer an diesen Erbauungsstunden sich mehrten, baute man sich eine Kirche und ßelltt einen regelmäßigen Prediger an. Dir« geschah, während die Hochdeutschen noch in der Majorität waren, und so sahen diese sich al« Gründer und Besitzer der Kirche auch dann noch an, als die Plattdeutschen allmälig zur Mehrheit herangewachsen waren und nun Anspruch ans größere Berücksichtigung ihrer Wünsche erhoben. Die Folge waren Streitigkeiten und kleinliche Zänkereien oller Alt, sobald e« über irgend einen Gegenstand zur Beschluß fassung kommen sollte. Die gegenseitige Mißgunst wurde von lag» zu Tage bitterer und der Paneihaß führte einmal bei einer Predigerwahl sogar zu einer förmlichen Prügelei in der Kirche. Endlich aber, nachdem die Hochdeutschen sich durch allerlei Kniffe und Ränke (man kaufte sich geradezu Mitglieder zu fünf Dollar« da« Stück) wieder da« Urberg,wicht verschafft, beschloß man, sich zu trennen. Dir auStretendrn Plattdeutschen bauten sich von der Feuilleton. Geldsumme, mit welcher die Zurückbleiben'oen sie für ihre Rechte entschädigt, eine eigene Kirche, und die neue Gemeinde verlebte von jetzt ab ein paar Jahre in erträglicher Eintracht. Da starb plötzlich der Pastor, und bei der Wahl eine« neuen brach aber mals ein Zwiespalt aus. Zwei von den Candidaten, die sich gemeldet, gewannen starke Parteien für sich, der eine al« gewandter Redner, der andere, weil er fertig plattdeutsch snakte. Die Partei de« letztern war die zahlreichere. Sie trug den Sieg und alS Trophäe desselben einen Pfarrer davon, welcher, obwohl dem Trünke in skandalösester Weise ergeben, noch jetzt die Stelle behauptet. Die Minderheit erklärte ihren Austritt und kaufte eine alte PreSbyterianerkirche, in welcher fie sich al« dritte deutsche protestantische Gemeinde constiluiite. Sie hatte viel Unglück mit ihren Pastoren. Einer lief ihr einträglicher» GewerbSzweigen zu Gefallen zweimal davon; ein anderer demaSkirte sich nach etlichen Wochen als onhodor und trat, als ihm hierüber der Kauf gekündigt wurde, für ein Stück Geld, wie mein Berichterstatter meinte, zum KaiholiciSmuS über. Sin dritter war selbst für hiesige Begriffe zu habgierig und ihat nebenher durch Unfähigkeit und Trägheit in Erfüllung seiner Obliegenheiten der Gemeinde, die sich mittlerweile durch Erbauung eines neuen Gotteshauses in Schulden gesteckt hatte, am Klingelbeutel Schaden und Abbruch, so daß diese, al- ich in Cincinnati einiraf, im Begriffe war, den untauglichen Miethling durch ein geeignetere» Subjekt zu er setzen. Ein Subjekt? Dieser Ausdruck ist nach mehr al« einer Seite hin nur allzu gerechtfertigt. Ersten« nämlich ist der Pastor einer solchen Gemeinde in der Regel nicht, wie er sich unterschreibt, „Diener der Worte", sondern Bedienter Derer, die ihm seinen Lohn zahlen. Sellen wird er länger alS auf ein Zahr angestellt, und macht er stch während dieser Periode irgendwie oder irgend einem Gevatter Schneider und Handschuhmacher, der Einfluß besitzt, unliebsam, so wählt man ihn nach Ablauf seine« Coniraci« entweder nicht wieder, oder die Unzufriedenen treten auS, und er ist in seiner Einnahme geschmälert. „Wir wollen einen Redner, der un« Sonntag« in die gebührende Rührung versetzt, unsere Kinder tauft, unsere Brautpaare einsegnet und unsere Tovien begräbt; aber wir wollen keinen Papst," ist der Grundgedanke aller Constitutionen, unter denen diese Gemeinden zusammen treten, und In mancher Hinsicht ist solche Vorsicht lobenSwerth. Da aber jede« Ding zwei Seiten Hit, so ist die schlimme Folge von dieser Bestimmung, daß sich zu den auf diese Art beschränkten und herabgedrückten Stellen nur Leute melden, dir sich subjiciren, und daß diese mit wenigen Ausnahmen stch alS schlechte Bedienten aufsühren, daS heißt ihren Vortheil allen andern Rücksichten voranstellen. Daraus resuliiri daun eine bodenlose Verwilderung in allen hierher bezüglichen Verhältnissen, welche, da sie bei der allgemein herrschenden Geldjagd nicht auffällt und nur, wo st- zu weit über Rand und Band hinautschlägt, gehindert wird, die widerlichsten Charaktere und Situationen erzeugt. Der Stand eine» Geistlichen ist vor Allem Geschäft, melkende Kuh, Geld quelle, und alle- Sinnen und Trachten geht darauf, dir Kuh möglichst fett, die Quelle möglichst auSgiebig zu machen. Man predigt wie eS bestellt wird. Man sucht durch allerhand Jntriguen, durch Lügen und Verleumdungen von Collegen dir Glieder fremder Gemeinden in dir eigene hkrübrrzuziehrn. Man ist zu jeder
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite