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Dresdner neueste Nachrichten : 16.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191205162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-16
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 16.05.1912
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ZlkssdnerNeuefteNakhriklnm lllT lcl M W -·ac ehe ex Qui Auch Di« Damit-ersta-l i- 16. Mai 1912. VIII-des Eer Sks W I Ichenmxlxsl Ek- von Das - Um den Pl liebe Stnul Ostern, Dom enden Taschn vinkcndezlqu Eschwand· einschncjdm U wieder d« Drit, Und di wie ein Vqsp Yes nun hq ich könnte z siehst, ich H mehr arbein dir plaudekkk ihn bestimmt te nach feines Ven, damit d« Ugcn Kranken findest du hie rissen?« . « » zesscn«, schem Eflcgevatetg « I seine lustig-I komm in meis« irie kommt ctl rlci erzähle-Fl ! Wi. hat Ha Its-d helles ls II Fsllckh sc sh w Mequ tin-, schm- zis-. J Kopfweh 111-h Sol-it slsc « fallen-mittel. A cht. betet-U Au foa hervokksscw US Miki.2 M H Dkogem M geflochtenen I, 1.50, Us, Jäger ’5 Pf 1.50 M nahen . 1 Mk. immlliänys iqsss aus. II- tpses ordentlich les jig 1.50 M Id 85 Pfs n. breit .50 Mk. hne inplotkk l l 111-Inst so sue neue kostet für Dresde- uud smk Ast-»sama« so Is» Im m anstand so Ists Gispsppwyt Die mellpsltifeßellamesette wo Mk» mit assokschkm I Mk. Bei W edetbocuuqen und Jahreso s- » Man nach Tctlt Chtslkesehlltt so Vi. Insel-un pllvtlwws werd-s mit esse- otanibuadlunq anme -s« m das Erscheinen q- bestimmten Tagen unt »Ist-» sichs flammte-L Teleobpuiiche Inlqabe so lls«, is ansulsi I. wäre Dust-net and auswärtiqu . eses sowie Ismtl e Auuoneeuscwedlttoneu l ass-made Its-es Ameisen us Mast-teilen m sie-sue- u. Pliiljlllllkk Tllll M Kållllls 11111l Dankli Auf ver Straße vom Herzschlag getroffen. - Die Leiche unerkannt im Seemannshospitab Oasnbnrw is. Mai. Der Köniq von Dänenrarh der seit sor geitern abend in Hamburg weilte nnd irn Hambnrser Dei abgestiegen war, iit dort in der versangeneu Nacht plstzlich an einein Herzichlane . gestorben. - w Montag war König Friedrich von Dänenxart xseiuek Gattin und seinen Kindern und Gefolge »z- w Hamburg eingetroffen und hatte im Hotel »Mu- hof Wohnung genommen. Für heute Max die Rückt-eile nach Dänemark geplant. Nun « könig ganz unerwartet aus dem Leben ab wkku und nicht nur die däniiche Königöfamilim Mc fast alle europäischen Fürstenhöie plötzlich in W versetzt worden, denn Frederii vIIL stand when verwandtschaftliehen Beziehungen zu meisten Herrscheriamilien des Continentg und aenglischen Königsbause Seinen am 29. Januar Wxstorbenen Vater, König Christian IX., nannte Mjikht mit Unrecht den »Schwiegernater Euro gg Christian IX. hatte ein Alter von fast 88 Jah ertcht und 43 Jahre regiert, als er feinem Hing Scepter überließ, der damals schon im siebenöjahre stand. Friedrich vIIL wäre am Mc sg Jahre alt geworden und hat also nur Wahre regiert. nahm nnd dabei auch im Hafentrankenhanse Nach frage hielt. Hier erhielt sie die Mitteilung. das gegen U Uhr ein Herr, der keine Legitimation-s -oaoiere bei sich hatte nnd anscheinend den ersten Gesellschastslreisen angehöre, eingeliesert worden lei. Die Begleitung des Königs begab sich sosort dorthin nnd stellte sefi, das- der Tote der oerntiiste König war. Die Leiche des Monarcheu wnrde so sort nach dem sotel gebracht. Von einem andern Korrespondenten in Hain-. burg erhalten wir die folgende Darstellung des er fchütternden Todesfalles: -m- Hamburg, 15. Mai. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Das däntfche Königspaar war am Montag abend, vo n Nizg a komm e n d , in Hamburg eingetroffen. Der König befand sich gestern in heiterster Stimmung und fühlte sich vollkommen wohl. Wie er es immer bei seinem Aufenthalt in Hamburg zu tun pflegte, nahm er die Scheus wiirdigkeiten in Augenschein nnd machte allein, ohne jedes Gefolge, Eintäuse und Spazier gänge. Auch gestern abend um 10 Uhr verließ er das Hoteh um noch einen Spaziergang an der Alster zu unternehmen, von dem er lebend nicht wieder heimkehren sollte. Er wurde nämlich bald daraus non einem Unwohlsein befallen und fiel besinnungslos zu Boden. Von Zivilper fonen und Polizisten, die den Herrscher aber nicht erkannten, wurde der bewußtlose i Monarch in ein Auiomobil getragen, das ihn nach dem Seemannslranlenhaus fuhr. Unter ; wegs ist dann der König einem Herzschlag er » legen.» Bei dem Eis-treffen im—Krankenbanse irae der König bereits eine Leiche. Noch nachts wurde die Leiche des Königs im Krankenhause gesunden nnd sofort nach dem Hotel gebracht. Von hier wer den die fterblichen Reste Friedrichs vIIL nach Kopenhagen überführt werden. Modia vita in morte snmus . . · Das alte, er schütternde Todeslied des St· Gallener Mönches mit seiner gleichen Todcsmahnung sür Könige und siir Bettler wird erweckt bei diesem Todesfall. Wie Kaiser Albrecht im Schoße einer armen alten Frau, so ist dieser Herrscher unbekannt und auf fremdem Boden gestorben, und feine erste Ruhestatt nach dem Tode fand er mitten unter den Toten des Volkes, in der Leichenkammer eines Krankenhauses, viel leicht mit andern Unbekannten, nach denen die Sorge ängstlicher Familien und Freunde noch immer sucht. Eine ergreiseude Mahnung an die Vergänglichkeit aller- irdischen Große . . . « « · - » « "W pwtzliche Hinscheiden des Dänenldnigs, der qbelannt in einer Drpschle gestorben kkfolgte unter außergewöhnlichen Umständen. ic erhalten darüber die nachfolgenden Telegramme ser Korrespondentem .«.pqmdntg, lis. Mai. Miit-used der Muc- Nenelien Nachrichten) Des-« König von Mark, der nntee sie-n Rasen Une- Gasen Knuletg hier im Hotel Hamburger Hof wohnte, stq gestern abend nach 10 Uhr, nachdem er inil Hm Familie gn Abend gegessen hatte, noch ein-as Wenn Unterwegs wurde er von einein Utnohlicin befallen, nnd ein Schutz emn der ihn stützen wollte, konnte von ihm W ersahren, wie er heiße nnd wo er wohne. Er nagte deshalb den Unbekannten in einer Drolchke nach dem Hafenktankenhansz metwegs war aber der König beteiis nrichieden. Der Leichnam des Fremden, der Use Legitimationspapiere bei sich iiihttr. wurde» ieiialb mii den andern Leichnamen in iuLeichenkainmer des Krankenhanies cnergebrachi. Erst als iin seiel das lange Ans ileiben des Königs auffiel, wurde gegen s Uhr der pstelditekidr denn-brichtng nnd es wurde de men, was man unternehmen solle. Es wurden zunächst lämiliche noch gcdiineien Restantants nnd ciiis aufgeht-by in der Annahme, daß der König idpieiieicht dort nnihnlir. Als diese Nachforschun tts erfolglos blieben, wnrde die Polizei de ltthtichtign die eine reselrechie Streife unter- f König Frederik war Chef des preußischen »Husarenregimentg Landgraf Friedrich 11. oon bessen -Nr. 14 und stand ä la sui o der Kais. Deutschen M-arine. Es erscheint daher und bei den sonstigen Beziehungen der Höfe von Berlin und Kopengagen wahrscheinlich, daß Kaiser Wilhelm oder der ton ptinz an der Beisekuxng teilnehmen. Bei dem Be gräbnis Christians . war der Kaiser im Februar 1006 bekanntlich zugegen. - Friedrich vIIL war der Bruder der Königin-Witwe Alcxandraxon England- Stkindberg »Hu heimstes preis. Die Selbstquälerei schien bei ihm oft eine krankhaste Verkehrung menschlicher Triebe zu sein, die allein ihm Lust bereitete. Ein großer Teil seines Werkes verdient den Titel, den er voll Erbitterung über eines seiner Bücher schrieb:,, Die Beichte eines Toren.« Ein deutlich masochistischer Zug kennzeichnet ihn. - Das Werk, das Strindbesn geschaffen bat, ist riesenhaft. Von einer wahren Arbeitswut war er immer besessen. Romanr. Novellem Dramen, wissen schastliche Schriften, politische Broschüren bäuste er unermüdlich aus, seine Perlönlichkeit suchte immer neue Spiegel ihrer selbst, suchte immer neue Stand punkte. sich selbst zu der Welt in eine klärende Be ziehung zu bringen. Das Autobiograobische leuchtet überall durch wie nur noch in den Werten Goethes. Mehrere Bücher geben nichts andres als eigene» Lebensgeschichte- psnchologisch und soziologisch nach Gründen und Lösunaen durchwühlt. Diese Lebens-- geschichte ist auch äußerlich voll tragischer BewegtbeitJ Die Kindheit, die Strindberg im »Sohn einer Magd« erzählt, stand im Schatten unglückseliger Verhältnisse einer kinderreichen Familie, eines von Sorgen ge heizten Vaters und einer ungebildeten, aus niedrigem Stande aekommenen, doch gutherzigen Mutter. Der empfindliche, vhantasievolle Knabe, dürstend nach Jdcalen, wird von der Wirklichkeit immer von neuem unter ernüchternde Sturzbäder aeworsen. Strind bera studiert Medizin und Naturwissenschaften. Aber plöslickn unter dem Eindruck von Schillers »Min bern«, läßt er das Studium im Stich und will Schau spieler werden· Allein das Komödiantentum liegt gar niicht seinem Wesen. er erleidet Schisibruch. Durch sallerlei Berufe schlägt er sich durch, bevor er den leinen und einzigen entdeckt, der ihm angeboren war: der Beruf des Dichters. Der Staat aibt ihm, als Strindberg durch seine schrisisiellerische Tätigkeit auf iiillt, einen Posten an der Kal. Bibliothec in Stock golim der wenigstens einige Jahre seine bürgerliche riftenr sichert. Reisen führen ihn nach dem Süden. nach Paris. Drei Ehen gebt er nacheinander ein, heiratet drei Schauspieletinnen Die erste Frau ist Siri v. Essen, die ihm kürzlich im Tode voranging. Die seltsamerweise von derselben Krankheit hinweg gerasst ward wie Strindberg selbst. Die zweite rau ist Frida Uhl, »die in Wien lebt, die dritte Darriet Posse, die ihn in seinen eigenen Drainen bezaubertr. In der Entwicklung einer Seele«, in der Beichte Oluö Stockholm wird gemeldet, daß Auqnit Strindberq Dienstag nachmits tag feinem Leiden erlegen ist. Ein Titane ist hingeiunkem ein faustiich durch- Imier Geist löschte aus: August Strindberg·. . . lllqu schloß sich noch SchwedenösVolk beaeistert Willen- um den Geburtstag feines Dichters zu kiiis Der 68. Geburtstag war es. Strindberg min cause gefürchtet. Mit aberglänbischer Sorge Fmeie er Unheil von ihm. Das Schicksal schien Jkdvch ins Unrecht zu setzen. Eine schwere Krank iiluberstand er noch, raffte seine Kräfte zusammen konnte hoffnungsvoll sein Fest genießen. Konnte ist das raufchende Echo seines Ruhmes er chen denn alle Welt gedachte mit Schweden des « iii Dichters, dieses gewaltigen Ungliielltcheincö iii leiste Lächeln, das ihm das Geschick gravis «Strindbergs Vorabnnna behielt nun doch Wieder wars ihn Krankheit, diesmal noch» en, iiiitiichere, aufs Lager, bis der Tod ibn aug- Mit Schmerzen-Latini erlöftr. Mitte war sein Sterben, Schmerz sein Leben. «me sein Lod, Glücklosigleit und amp«f«. Kein -«iee enthüllt io unerbittlich die Vielipaltigleit « Meinen Zeit wie Strindberg. Er litt an allen «Ptvbielnen, allen ihren Zweifeln, allen ihren « IWUW die ihn innerlich zerrissen, zerwiihlteiy » iiiclvd machten. Nur Tolstoi laßt sich darin Stiindberg vergleichen; er fand seine Zuflucht Sicherheit rechtzeitig im religiösen Grau en, der Eistreter dagegen suchte und irrte in seinem bin Drange bis an iein Lebengendh obne « iis Von den Naturwissenschatten hatte er sich GiHisbaewendeh obwohl ihr Emporblühen das tiiitnde Erlebnis seiner Jugend war. Die wischte ihn ais Harnisch der Seere; auch« sie ent- Hi Undeieiediqi Die historische Betrachtung at blieb thin. Zum abgeklärten Philoiopbkn Luni ibn aber nicht. Gärende Wandelbarkeit, lqu Revolutionismuö verheerende Zweifel usm iii seiner Persönlichkeit Sein wild lod » biii inwetuoseiz Temperament machte die Ali it durchlebte, zu einein ieltiam packenden il— Denn mit Nousseauicher Erbarmunuös Wen lich ielbit qab er jederzeit sein Ge- unabhängige Tageszeltnnu Größte Verbreitung in Sachsen. Wen und Mckchsftsstelle Ferdsncudstmße 4. sen-sprechen Reduktion Nr. M. Erd-edition Nr· 671. Verlag str. M ydeg Königs Geotg von Griechenland der Kaiserin «Witwe Maria Feoborvwna von Rußland und der Herzogin Thnra von Cumberland, so daß also die Zahl der Fürstlichtcitem die sich durch den Todesfall in Hopenhagen zufammenfinden werden, eine außer gewdhnlich große fein wird. Der Nachfolger auf dem däukfchen Thron istskronprinz Christian,geboren am NSeps temher 1870, vermählt mit der 1870 gebotenen Der zogln Alexandrine zu Meckleubukq. Der älteste Sohn des neuen Köniqspaares, der nunmehtige Kronptiuz Frederik, ist 18 Jahre alt. Wir erhalten noch die nachftehcnden Drahtmels dunqcm petitesses-Ist- s- Dusseu nnd smttekswusm so Is-. Unkenntlich wo MI. frei can-. quswsms out untre lasset-Meilen kenntlich 70 sä» viertelgihtlchk Mo k. stel Duns. Mit der Ischeutltcheu ellaqe . sank me Fesseln- oder Ehren-m Elle-ruhe Pläne-' le is k. mouatlich steht. Icfthezaftm Deutschland and den deutschen Kot-mein WA u .Jllustr.Ne-uite« unnatL DOM. viemllühtLLW Mk. · Z Ohne saustr. Beil-ge . 75 · · · M · Ja Oesmeichsltssmx 111-, A stt Jllum- Neuein- Iwaati. I.7o9k.vlerteliåhcl·ö.w KI· VIII-B IbaeJlluftr. Beile e . Lös . - . tsf , such de- Uustsade tu txt-J Dich-much l M W M to Pt. Der Guyzmx in-Hatgpu»rg, X Hamburg, lö. Mai. Die Nacht-itzt von dem Tode des Königs von Dänetnark. die ier in den Morgenftunden durch Exirablatt verbreitet wurde, rief in der ganzen-Stadt fchmekzltchfie Teilnahme hervor, da der König hier ein häufiger und ftets gern gefehener Gaft wac. Auf dem Nathaufe und an ern öffentlichen Gebäuden lind die Flaggen aufsalbmaft gehißt Der dänifche Generalkonful und eriteter des Hamburger Senats fanden sich fchon frühzeitig im doiel ein, um der Königin in diefencgchweren Stunden beizustehen. Noch im Laufe der Na i wurde den Verwandten der königlichen Familie und den regierenden Fürsten von dem plötzlichen Ableben des Königs telegraphiich Mitteilung gemacht. Wei tere Dispositionen zur Ueberführung der Leiche des Königs nach Dönemark werden im Laufe des Tages getroffen werden. iWetteres flehe Tlegrammc.) Eine neue Vanditenschlacht. Tod ver legten Automobilapachew Das Schauerdratna Bonnot hat sich wiederholt. Die letzten Führer der großen Avachenbande, die ganz Frankreich in Schrecken versetzte, sind tot. Ihr Ende gleicht vollkommen demjenigen Bonnots. Auch Garnier und Ballet mußten regelrecht von Militar und Polizei belagert und ihr Versteck, eine Billa in Nogent sur Marne, in die Lust gesprengt werden. Die beiden Vanditen ergaben sich nicht, sie hatten sich offenbar längst vorgenommen, nur als Sterbendc in die Hände der Polizei zu fallen, wenn diese auf ihre Spur kam. Und sie taten nicht viel, um dieie Spur zu verwischen; sie spielten vielmehr mit der Gefahr, entdeckt zu werden, zeigten sich am hellen Tage in der nächsten Nachbarschaft von Paris und flohen nicht. Sie hielten ihr blutigeg Ende scheinbar selbst für unabwendbar. - Wir erhalten darüber die folgenden ausführlichen Telegraunne: Polizei wurde sogleich benachrichtigi. Gestetu um 5 Uhr wurde also der Entschluß gefaßt, , die Verbrechervilla zu belagerm die sich in dem idxllischen Vorort Nogent sur Marne in der unmittel aren Nähe non Vergnügungsetablissements befindet, die die Pari ser am Sonntag gern auszusuchen pflegen. Die Villa, in der Garnier und Vallet versteckt waren, ist ein von drei Gassen umschlosseneg Grundstück. Als die Polizisten sich unter Führung des Sicher heitöchesg Guichard dem Hause näherten, wur den sie mit Schüssen empfangen Guichard ries durch das Gitter des Gartenö hindurch: »Im Namen deö Gesetzes!« Ein Mann, welcher sich im Garten befand, erwiderte mit einem Revolv e r s ch u sz. Guichard blieb unverletzt und zog sich zurück. Er ließ sogleich das Haus um stellen nnd benachrichtigte den Polizeipräsekten Lepinr. Die eine der beiden Frauen wurde von den Polizisten nahe beim Hauseingang bemerkt, sie ließ sich willig abiiihren. Die andre wurde im" Garten ausgestöbert und war schließlich froh, auf diese Weise gerettet zu werden. Unterdessen erhielt der Polizeiinspeitor Fleury, der die Verbastung vornahm, einen Schuß in die Brust, der ihn schwer, aber nicht lebensgefäljrlich verletzte. Nun begann eine . stundenlange Kanonade, denn das Hans, dessen Mauern fehr fest gefügt sind, ließ seine Flintenschiisse durch, und die ganze Schießerei war vollkommen zwecklos, während Garnier und Vallet durch die Schießfcharten sich sehr gut verteidigen konnten. Telephonisch wurden 3 uave n herbeigerufen, die alle Straßen absperr teu. Für die Polizisten wurden Stahlschilde herbeigeholt. Einige Polizisten erkletterten das Haus, rissen das Dach auf und warfen Pflastek steine in die Verbrechervilla. Bei heftigem Ge wehrseuer zwischen den Verbrechern und den Gen darmen, Znaven undSicherheitsagenten wäre Lis pine, der bis dicht an das Haus vorgedrungen war, beinahe durch eine Kn g e l g etr offen wor den. Das Geschoß schlug wenige Zentimeter über seiner Schulter in eine Mauer ein. Inzwischen daß die Natur das Weib als kouwlementäre Hälfte zum Manne aefchaffen hat, daß beide erft zufammcn die harmonische, höhere Mensch-Einheit bilden. Aber er glaubt, daß die Kultur die Frau auf Abweae ac leitet hat, daß namentlich die westländifche Vermänns lichuna der Frauen eine Gefahr für die Menschheit bedeutet, er haßt die Intellcktualifieruna des Weibes. Man wird Strindberg immer zu den großen Be lennern vom Schlage Nouffeaug und Tolftois, dcu fanatifchen Gottfuchern zählen müssen. Nur in den hiftorifchen Dramen und in den HHiftorifchen Minia turen«, deren iede ein novelliftifches, ftreng gefaßtcs Juwel ift, strebte er einer gewissen unpersönlichem objektiven Gestaltung zu. Aber feine Sumpathien und Antipathien lassen flch auch hier auf Schritt und HTriit aufdecken. Und erstaunt, bewundernd sieht inan das Lebendwerk diefeg Mannes, etwa achtzig Bände, wirklich titanenhaft. Wie nnerfchöpflich reich wie impetuos und unendlich wandlungsfähig mußte er fein, daß er ein Do lch e g Werk mit feiner Leiden fchaft und feinem eifte erfüllen konntet Er ward ein Märtyrer feiner felbft, er hat fein Herz aufgerissen, um mit feinem brennenden Blute fein Werk zu nähren. « A o. h. » is- « i Des Dichters letzte Stunden-. August Strindberg, der bekanntlich an Krebs litt, war, wie Telegramme aus Stockholm ,be richten, seit Montag nacht bewußtlos. Montag konnte er noch mit seinen Angehörigen einige Worte wechseln. Er war sich darüber klar, daß iein Ende unmittelbar bevorstand. Der Dichter nahm die Bibel von feinem Nachttiich, drückte sie gleichsam an sich und sagte: »Meine Lieben, ietzt ist alles Persönliche ausgewiichti« Er wurde von Schmerzen surchtbar gequält, so daß ek, wenn ans Augenblicke das Bewußtsein zurückzukehren schien, lautjammette undstiihntr. . Strindberquremiere in Dresden. " Im Kal. Schauspielhauie in Dresden findet Sonnabend die Uraussiibrung von Strindberqö »Wetierlenchten«, einem feiner letzten Drumer statt. Die Vorstellung, die dem Dichter noch hätte eine Freude werden können, wird sich nun zu einer Trauerfeier gestalten. Die Entdeckung der Vanditen. « W Paris,·js. Mai. sPriv.-Tel. der Dresd uer Neuesten Nachrichten.) Garnier und Ballet die letzten Automobilbanditem sind nunmehr nach langem, unerhört langem Kampfe besiegt wor den. Beide sind tot, aber die mit stundenlangen Verspätungen erscheinenden Morgenblätter machen die widersprechendften Angaben, so daß man über die letzten Etappen des Kamper keinen genauen Befcheidgcben kann, wie auch infolge der Ell-sper rung des Schauplatzes eine genaue Feststellung zur Unmöglichkeit gemacht wurde. Daß Garnier und Vallet sich in dem Borort Nogent fur Marne versteckt hatten, war der Sicherheitspolizei fchon seit vier Tagen bekannt. Warum man zögerte, den Kampf gegen die Banditen zu beginnen, weiß man nicht, jedenfalls gaben sich Garnier und Val let mit ihren beiden Freundinnen, Frau Schoon und Frau Vuillement, nicht dies geringste Mühe, sich den Verfolgern zu entziehen. Sie traten ziemlich ele g ant in den Straßen von Nogent auf und zeigten sich erst in der letzten Nacht bei einem großen Brande· Beide wurden auch, als sie Wertpapiere zu Geld machen wollten, von dem Angestellten einer Bank erkannt. Die eines Toren«, im »Funktio« berichfet ier mit Hagel lantifchem Mute die Leiden, die et auf diesem Passions wege erduldet hat. Ein so aus dem Innern qesagtes Dasein konnte gar keine andern als die berbstensinnstwerke erbliiben lassen. Der Pessimismus liegt aus allen wie Raub reii. Ihre Schönheit berubt aus dem Persönlichen« Dnrchlebten. Sie sind Dokumente eines Geistes, der unaemeinletdenschastlicb reaqieri. Strindbera sieht das Leben der Fischer aus den schwedischen Inseln, und er schreibt die sit-many in denen dieses Leben wie aus Erz gestaltet ist; es ist seine naturalistische Periode, aber die Menschen. die er iormi, baden die stilisierte Einfachheit Meuniericher Denkmäler. Er liebt die Gesellschaftsäomddie der Großstadt, und er schreibt »Das rote . immer«, worin an den sozialen Zustän den so erregte oolemische Kritiksgeiibi wird. r liest Nietzsche. und er schreibt den oman »Am oiienen Meer-C der schon den Gedanken des Uebermenstben mitten in arandiose Naturmaierei stellt. Er glaubt sich von literarischen Cliquen der Heimat verfolgt, und er setzt das Buch Schwur-le Fahnen« bin, das sein brandrotes Pampblet gegen berühmte Dichter saenossen wird. Gerechtigkeit ist seine Sache nicht-? denn sein loderndes Temperament wird immer un willkürlich bingerissen, es übertreibt unsiiglich und zumeist ins Trübe hinein. So konnte Strindberg auch in den Ruf des Frauenbaiiers kommen. Wie eine Marke. eine Etis leite tlebt ibm dieses Attribut an. Er versuchte um sonst, es zu widerlegen. Er, der die Seelenaualen zweier unglücklicher Eben durchlitten bat, umkreiste in vielen seiner Werke wie aebannt das Problem der Ebe. Und in seiner perstinlichen Art. die Dinge zu betrachten, wie er sie emosand, schob er die Schuld an unalücklichen Eben der Frau zu. Wie bat er die Frauen und Mädchen geichilderti Dieses korruote, grausam-lüstern Tränlein Julie in dem gleichnami aen Drama, die shaste, statrsinnige E esrau, die ibren Mann bis in den Wahnsinn treibt, im zßaterN die mit den Geschicken ihres Reiches spie lende Kontoin Cbristine . . . alle sind sie lauernde Laden, die des Mannes Schwächen ausniivem ibn knechten, ibn zermiirben Selbst in den amiisant dialogisiertensiomddiem wie ",,M"it.»demi’eener spielen«, läuit die Tendenzbaraus hinaus- die Gefährlichkeit der Frau in jedem Lebensalteri im zeigen. Und dennoch ist Strindbera kein Franenbaiier. Er weis«
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