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Dresdner Journal : 07.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-07
- Monat1866-10
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- Dresdner Journal : 07.10.1866
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ä-233 Somtag, der?. October Fdmnuwnttspriistr Dres-neMourml >»ser«1r«prrtsir ltovtU 2EIIO! I Hr. «rchj. l Uhr Hr. Verantwortlicher Redactei I. G. Hartmann. - SAr ä«v k»am «iu«e g«»p»It«oei> L«»»- - ttukoe „Liax«»»uat äl« L«tl«: > ktqr. I» »ritt?o,t ». Stompol- m»vkl»L kiLia. Epilog verleiht der Stimmung an dem für die deutsche Literatur- und Theatergrschichte so denkwürdigen Jubel tage Ausdruck. Die diesmalige Wintersaison eröffnete da» Stadttheater zu Leipzig mit einer Novität, nämlich dem fünf - actigen Trauerspiele „Der Nabob" von Rudolph Gott schall. Der Grundgedanke des Stückes ist, den Fluch deS Geldes zu zeichnen, wie er selbst die Schwingen einer großen Seele lähmt. Die Hauptdarsteller wur den nach jedem Act, der Dichter nach dem dritten Act und am Schluffe hervorgerufen. Auch die königliche Hosbühne zu Berlin bot bei Eröffnung deS neuen Theaterjahre» eine Novität in dem vieractigen Lustspiel „Und" von Otto Girndt. In Ansehung des „Und" ist zu bemerken, daß der Titel nicht charakteristisch für das neue Lustspiel ist, da mehrere Personen mit fühl barer und verstimmender Abficht das „Und?" al- schließ liches Fragezeichen eine» Auftritte« hinstellen. Karl Frenzel sagt in der „Nat.-Ztg." über da« neueste Pro duct de- Dichter«: „Au« der Welt der Bildung und Sitte find wir in eine andere versetzt, in der man sichk „in Hemdsärmeln" an die Tafel setzt und den Pu del über den Stock springen läßt. Gewisse Derbheiten de« Eirndt'schen Stils muß man, wie in „V 1", so auch in „Und" gehört haben, um sie für mög lich zu halten. Einen festen Plan, eine künstlerische Compofition, durchgeführw Charaktere verlangt man schon längst nickt mehr von einer Poffe; mit einer Reihe Schnurren ist daS Publicum leicht zufrieden gestellt." Welchen Ton bei dieser beklagenSwerthen GeschmackSver- derbntß die Localpoffen der Berliner Bühnen zweiten und dritten Range« anschlagen, ist unschwer zu errathen. Mehrere Berliner Blätter sprechen von einem Schreiben de« preußischen Minister« de« Innern an eine der daflgrn Bühnenlritungen, welche« dem Mißfallen Ausdruck ver leiht, da« an hoher Stell« eine gelegentlich der Ein- SLbettcb! 6 l'blr — kxr. t „ lS „ woo»tliob: — „ Id „ da« Lavalette'sche Rundschreiben. — Kassel: Die Feierlichkeiten bei der Besitzergreifung. — Nassau: Feldzeichen vertheilt. — Frankfurt: Familiencon- ferenz deS Hauses Rothschild. — Gera: Beisetzung der Prinzessin Philippine. —Wien: Aufhebung der Ausnahmezustände. Abschluß des Friedensvertrags mit Italien. Deutsche Abgeordnetenconferrnz. Die Berufung de» Frhrn. v. Beust demrntirt. — Brünn: KaiserlicheResolution an denLandeSausschuß.— Mün chen: Frhr. v. Schrenk in Ruhestand versetzt. KriegSmi- nisterialerlaß bezügl. de« SäbeltragenS der Soldaten. — Darmstadt: Zwei landesherrliche Patente. — Pa ri«: Abschaffung der Paßvisagebühren. Die Schäden der Ueberschwemmungen untersucht. — Kopenha gen: Mordattentate auf der Insel Bornholm. — Stockholm: Militärisches. Die Cholera. — St. Petersburg: Marschbefehl sisttrt. Vom Hofe. — Bukarest: Bulgarischer Protest. Dresdner Nachrichten. Ergänzungen und Berichtigungen zur fachfischen Ver lustliste. (Fortsetzung.) Provinzialaachrichten. (Leipzig. Zwickau. Plaueu. Ehren friedersdorf.) vermischte». Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tugrsgeschichte. Dresden: EinquartirrungSangelegen- heit. Zur Behandlung in die Heimath beurlaubter sächs. Militär-, Geh. Rath Ve. Weinlig nach Berlin. — Berlin: Keine preußische Depesche wegen der säM' fischen Frirten«verhandlungen. Amnestie für ver- urtheilte Combattanten. Preußische Antwort aus iak. ««Lr r Hr. Diak' r Hr. Diak. Hr-Pastor hr Militär- . Lr»ppe>- " «rschtturn: DUalleb, wie Lamiadm« Sono- nnä p'alorwF», 4b»aä» tvr ä«u sol^ouä«» „«Nhidw,. Diak. Sch,. zugsfeierlichkeiten in Scene gesetzte neue Pofie erregt hat. In dieser „Festposse" waren die depossedirten Für sten in arger Weise beschimpft worden, und selbst der „Kladderadatsch" sieht sich veranlaßt, gegen die, wie Glasbrenner in seiner „Montagszeitung" schreibt, in nere, mit Zoten und „Patriotismus" zugleich wuchernde und schachernde Erbärmlichkeit der meisten dieser Stücke Front zu machen. Die Berliner Posse wird eben, wie die „Bahr. Atg." bemerkt, von Tag zu Tag abgetra gener und trivialer, und verliert selbst den satirischen Stimulus, durch den sie sich früher auszeichnete. In ihren flachen Erfindungen erschöpft, dreht und wendet fie die alten Röcke nach allen Seiten, so daß das Pu blicum schon die geplatzten Näthe zu sehen bekommt. Das Theatrrpublicum selbst aber wird durch den „Sckund" zuletzt so demoralistrt, daß eS gleich anfang» einen Schrift steller, der es als denkendes Wesen behandeln wollte, mit Entrüstung zurückweisen würde. DaS Bessere muß ihm daher zunächst in einem kunstvollen Amalgam mit dem derb Bühnenwirksamen verabfolgt werden. Im Wallner-Theater in Berlin war kürzlich eine Posse: „Die alte Schachtel", an der Tagesordnung, in welcher rin Haupteffect durch ein Couplet folgenden Inhalts erreicht wird: Leise flehen meine Lieder — Wann seh'n wir uns wieder? Der harmlose Leser wird kaum ahnen, was daS Pu blicum in solche« Entzücken versetzt; doch der Darstel ler hat die stillschweigende Verpflichtung, diesen Versen rin tirfrrr» künstlerischrrr« Verständniß zu Thetl werden zu lasten, indem er die hervorgehobenen Worte durch seine Schattirung in da» Entomologische hinüberspielen läßt: Läuse, Flöhe, Wanzen — wer könnte diesem Effect widerstehen? Doch welche« Insektenpulver befreit die deutsche Bühne von dem ästhetischen Ungeziefer, da« «uf 9 Uhr Hr. 2 Uhr Hr. Gemeinde. Ör. pdil. laualrlrob«, »uä Lvouiog 0 Uhr Hr. ä v d«ur«, lr. I« o„t für Lau- >ster Woche d, Kokor tkd 8uuä»)- ruiuz 8«r »l 1l. SV. :4 - «r Od»rl« Okaplaiu. utschk^tho- I Uhr Hr. Irche: öhner. !. Manuel. -Dre»vem äo Clauß. Steinbach. <. October ade, Herr derselben berumkrabbelt? Solchen Rohheiten gegenüber - erheben sich noch die „Sckafbareln" und die „EselSbäute" über das Niveau der Gewöhnlichkeit, und dieAufnahme einer Ausftattungsposie von G. Räder ins Repertoire, wie die« j jüngst das Neustädter Theater in Prag mit „Ella, die I Nymphe" gcthan, muß unter bewandten Umständen bei- , nahe als eine künstlerische That der betreffenden Dtrec- x tion bezeichnet werden. UebrigenS war die Räder'sche Poffe, welche Julius Rosen localifirt batte, prächtig ' auSgestattet.nnd errang, wie die „Boh." schreibt, einen ! „günstigen äußern Erfolg". Am böhmischen LandeS- theater ebenfalls ging vor einigen Wochen die Oper de« . russischen Eomponisten Glinka „Da» Leben für den Aar" in Scene. Glinka's in vieler Beziehung, inSbe- > sondere für den Musiker hochinteressante, sünfactige, t übrigen» fast mehr al» 3'4 Stunden in Anspruch neh-j wende Partitur datirt bekanntlich bereits aus den drei ßiger Jahren und kann daher nur in gewisser Beziehung al» eine wirkliche Novität gelten. Aber auch unter diesem Umstande verdienen alle Jene, welche die endliche Vorführung derselben ermöglichten, die größte Anerken nung. Die Aufführung der Oper stellt, nicht nur Wa den Aufwand an Gesang»- und Jnstromentalmitteln,^ an äußern dekorativen und andern, sonder« auch wa^ die Solisten und da» mufikalische Ensemble betrifft^ Forderungen, die nur von der Zusammenstimmung aller) innern und äußern Kräfte eine» Institut» ersten Ranges erfüllt werden können. Auf dem deutschen Lande»theateii wird die erste Opernnovität in der bevorstehenden Win; tersaison Aber«'« „Astorga" sein, zu welcher bereit» dir Partien vertheilt wurden. Nach dieser Over soll Skrrup'z „Meergeuse" zur Aufführung kommen , endlich dürfte «oeß eine bis jetzt unbekannte Oper Skraup'», und zwar deff« „Columbus", auf demselben Theater zur Aufführung g langen. Am 28. Septbr. ging am Hof- Natto»alth««P gen, einen Weltbraud und einen AuSbruch revolutionärer Lei denschaften zu verhüten. Die Depesche constatirt endlich, daß es nach den Erschütterungen, die Deutschland erlitten und die seine Gestalt verändert haben, einer gewissen Zeit bedürfen werde, um wieder festen Boden zu gewinnen, dag aber die An wendung der großen Priocipien, die in jenem Circular ausge- sprachen, dazn beitragen werde, die UebergangSperiode abzu- kürzen. Was zu thun übrig bleibt, ist ein Wer) des FriedeuS und innerer Arbeit. DaS Gebäude muß befestigt werden, das rst die Aufgabe einer Zukunft, die uns viel näher gerückt wird durch daS gegenseitige Vertrauen, besten Herrschaft der Kaiser inaugurirt hat. Kassel, 5. October. Die „Hessische Morgenzeitung" thcilt mit: Am nächsten Montag, Vormittags 11 Uhr, wird die Besitzergreifung Kurhessen- für die Krone Preußen hierselbst feierlich verkündet werden. Diefelbe follte bekanntlich schon gestern stattfinden, und schreibt man der „Wes.-Ztg." unterm gestrigen Tage über die erfolgte Verzögerung dieser Feier: Das BefitzrrgreifungS- patent, wodurch Kurhessen der preußischen Monarchie rinvcrleibt wird, sollte, wie allgemein vermuthet war, heute um l 1 Uhr Vormittags unter entsprechenden Feier lichkeiten vom Balcon des Rathhauses durch den seit herigen Administrator, Regierungspräsidenten v. Möller, verkündet werden. Für die sämmtlichen Staatsbehörden, des Civil- und Militärstandes ward auch längs des Meß« Platzes auf der westlichen Seite eine Estrade erbaut, welche mit preußischen Fahnen und Laubgcwinde verziert wer de« sollte. Der Stadtrath und Bürgerausschuß, hieß es, soll sich im Saale des Rathhauses zur Theilnahme an der Feier einfinden, die östliche Seite des Platzes dem Publicum bleiben. Die nördliche Seite vom Militär der Art besetzt werden, daß dasselbe nach beiden Seiten hin Linien aussen» drt, so daß der innere Raum des Platzes für das Musikchor frei bleiben werde. DaSRathhaus solltemitpreuß.Fahne« und solchen, welche die Farben der Stadt tragen, geschmückt werden. Alle öffentlichen Gebäude würden in preußische Landesfarben flaggen. Die Verkündigung sollte unter dem Geläute aller Glocken, 101 Kanonenschüsse erfolgen rc. Soweit sollte über die äußere Form der Feier Anord nung getroffen worden sein, als gegen Mittag alle diese angeblichen Bestimmungen sich als falsch erwiesen. Die beinahe zur Hälfte aufgebaute Estrade, die bei einer Conventionalstrafe von 100 Thlr. bis Abends 6 Uhr vollendet'sein sollte, ward wieder abgebrochen, nach dem Friedrichsplatze geschafft, wo sie nun an der nördlichen Seite, Front nach der Karlsaue, wieder in derselben Größe, 120 Fuß lang, l6Fuß breit, terrassenförmig, wieder auf- gebaut wurde. Ueder diesen Wechsel des Platzes sind ver schiedene Gerüchte im Umlauf, allein es wird sich wohl auch nur um diesen handeln, während der übrige Theil de» Proar-,-—s »er B«.»raavigung des Patents selbst besteh«« üleidd, worüber jedoch kein Tag bestimmt ist. Au- Nasi«», 3'. October. (Fr. I.) Die Abgabe de« von dem Herzog Adolph gestifteten Feldzeichens an die nassauischen Soldaten hat dieser Tage begonnen. Dasselbe ist aus Kanonenmetall gefertigt und trägt auf der einen Stzite die Inschrift: „Nassaus Kriegern", auf der andern Seite ein gekröntes 4 und darunter die Worte: „Juli und August 1866". Frankfurt, 3. Oktober. (N. C.) Der Chef de» Rothschild'schen Bankhauses in Wien, Baron An selm v. Rothschild, und der ehemalige Chef des früher» Rothschild'schen Hauses in Neapel, Baron Ad. v. Roth schild, sind hier eingetroflen. Es soll sich um wichtige Familienberathungen handeln. Gera, 4. Oktober. (G. Z ) Die feierliche Beisetzung der sterblichen Hülle Ihrer Durchlaucht der am 30. v. M. verstorbenenPrinzessin Christiane Philippine Lyuise Reuß Schleiz, Schwester des regierenden Fürsten Reuß j. L. (geb. 1781), ist gestern Nachmittag 3 Uhr in der Familiengruft des fürstlichen Hauses in der Bergkirche bei Schleiz erfolgt. Wien, 4. Oktober. Der Statthalter Graf Cho rinski macht heute bekannt, daß mit allerhöchster Ent schließung llck. Ischl, 3. Oktober, angeordnet worden ist, daß die mit den Verordnungen vom 28. und 30. Mai, sowie durch verschiedene andere Kundmachungen einzelner Militärbefrhlshabcr während der Dauer der letzten KriegS- verhältniffe verfügten Ausnahmebestimmungen von Telegraphische Nachrichten Wien, Sonnabend, 6. Oktober. (W. T. B.) Da» offiriöse „Wiener Journal" registrirt den FriedenS- schluß mit Italien al» eine durchaus erfreuliche That- sache und sagt dann: Unser aufrichtiger Wunsch ist, daß die Bitterkeit au» den Herzen unsrer ehemaligen Gegner schwinde, daß sie erkennen, wie sehr e» in ihrem wohlverstandenen Interesse liegt, eine gute Nach barschaft mit Oesterreich zu pflegen. Mit der Räu mung Venetien« und der Anerkennung Italien» voll zieht Oesterreich zwei große Thatsachen, wobei r» keine Hintergedanken hegt. Oesterreichs europäische Mission in Italien und die weltgeschichtliche Aera der deutschen Kämpfe auf italienischer Erde lasten wir gern für ab geschlossen gelten. Italien kann den Frieden zur Kräftigung seiner innern Zustände und zur Anbahnung inniger verkehrSbeziehungen mit Oesterreich benutzen. In Zukunft würden wir eine Erneuerung der Offen- fivallianz Italiens mit Preußen für eine natur widrige, ungerechtfertigte und gefahrdrohende Er scheinung halten. Altona, Sonnabend, 6. Oktober. (Nordisches ton-er HachÄAVen" da^ie preußische Regierung nicht gesonnen sei, da» Schicksal Nordschleswig» in die Hand der dort dominirendeu dänischen Partei zu legen, viel mehr beabsichtige sie, da» gesammte Hrrzogthum Schles wig über die eventuelle Abtretung der nördliche» Kirch spiele entscheiden zu lasten. Florenz, Freitag, 5. Oktober, Nachmittags. (W. T. B.) Da» öffentliche Ministerium hat an da» Prä sidium der Deputirtenkammer da» Gesuch um Ge nehmigung zur gerichtlichen Verfolgung de» Deputir- trn d'Onde»-Reggio gestellt. — Die „Nazione" ver öffentlicht die Hauptpunkte au» den Friedenöde- dingungrn. Da» Meiste ist bekannt. Da» Sequester auf da» Privateigrnthum der ehemaligen italienischen Souveräne wird aufgehoben. St. Petersburg, Freitag, 5. Oktober, Nach«. (W. T. B.) Wir gerüchtweise verlautet, ist in einer heute stattgehabten Sitzung de« Ministerrath» rin weit- tragendrr Vorschlag de» Finanzminister» zur Finanz reform di»rutirt worden. Derselbe soll außerordent liche Ersparnisse im Budget, eine energische Belebung der Industrie und eine Erweiterung der Eisendahn- bauten, aber keine Veränderung de» Taris» umfassen. Die telegraphischen Berichte au» Konstantinopel reiche» bi» zum 2. d. Ihnen zufolge Haden die In surgenten von Kandia in der letzten Schlacht ihre Hauptanführer verloren. Die griechischen Zeitungen wurden seit Sonnabend in Konstantinopel nicht mehr FeuMeton. Dresden. Die Sonnenfinsterniß am 8. Oktober beginnt auf der Erde überhaupt um Nachmittag 3 Uhr 81 Min. mittl. Dresdner Zeit, erreicht die größte Be deckung (S,a Zoll), wobei der Mondrand bis ein wenig über die Mitte der Sonnenscheibt gelangt, um 5 Uhr 42 Min. und endet um 7 Uhr 22 Min. Der Anfang wird im nördlichsten Theile von Nordamerika sichtbar sein und die größte Bedeckung in der Nähe von Spitz bergen. Im westlichen Europa und einem kleinen Theile von Nordafrtka beginnt die Verfinsterung kurze Zeit vor Sonnenuntergang oder nahe bei demselben. In Dresden geht die Sonne am 8. Oktober um 5 Uhr 23 Min. unter, und gerade um diese Zeit erfolgt für die hiesige Beobachtung der Anfang de« Vortritte« de« Mondrande« vor die Sonnenscheibe. Die Beobachtun gen werden sich daher hier n«r auf atmosphärische Zu stände beziehen können. Or. A. Drechsler. *1° Theater. Am 6. October find es hundert Jahr, daß da« erste Schauspielhaus in Le i pzig unter Direktion von Heinrich Gottfried Koch eröffnet wurde. Der Fest tag wird durch die Wiederholung der vor einem SL- culum stattgehabten Vorstellung gefeiert. Dieselbe lei tete ein ein Prolog des Professor« Christian August Clodiw» (geb. 1738 in Annaberg, gestorben 1784 al« Profefsor der Dichtkunst in Leipzig), worauf da« fünf- acttg« patriotische Trauerspiel „Hermann" (Herzog der Cheru«ker) von Johann Elia« Schlegel (geb. 1718 in Meißen, gestorben 1749 al« Professor der Ritteraka- demie in boröe) folgte. Den Schluß bildete da« ein- actttze, aus dem Französischen Jean FranyoiS Rrgnard'S <1V47—1709) übersetzte Lustspiel „Die unvernmthete Wiederkunft". Ein von Roderich Benedix gedichteter Bekanytmachuno. Der Königlichen LandeScommisflon ist von dem König!. Preußischen Generalgouvernement der sächsischen Lande nachstehende von demselben an die König!. Preu ßischen Militairbehörden erlassene Verfügung mitgetheilt worden: ,,E« scheint al- ob neuerdings von der Säch sischen Armee au» Beurlaubungen von Of fiziere« u«d Mannschaften in die Heimath statt- finden. Wo dergleichen Beurlaubte (gleichviel ob in einem Reserve rc.-Verhältniß oder vorübergehend) angetroffen werden, sind dieselben zu arrctiren und und VernehmungS-Protocolle direkt hier einzusenden. Sollte« ferner vollkommene Entlastungen au» der Sächsischen Armee neuerdings stattfinden, so würde selbst mit de, so Entlassenen in gleicher Weise zu »erfahren sein. Die eventuelle Wiederfreilassung wird erst von hier verfügt werden. Verwechselungen mit ReconvaleScirten, auf Wort entlassenen Gefangenen, oder Mannschaften der Straf Wacht-Commando« sind zu vermeiden. Die nachbenannten Behörden wollen die weitere Mittheilung an alle Truppentheile »rranlassen. Dresden, den 3. Oktober 1866. Der General-Gouverneur. I. v. gez. von Tümpling, Generallieutenant und Division--Commandeur." Nach mit dem König!. Preußischen General-Gouver- nemeut de-halb gepflogener roerneymung, dre König!. Landetcommission, daß alle Offiziere und andere Militär Personen der König!. Sächsischen Armee, welche au» Gesundheitsrücksichten oder andern Gründen nach Sachsen beurlaubt sind, sich bei der Königl. Lan- de-cvmmtssion und an den Orten, in welchen Königl. Preußische Garnison steht, bei dem Commandanten der selben anzumelden haben. Diejenigen, welche sich außer halb Dre-den befinden, haben ihre Anmeldung bei der Königl. Lande-commission schriftlich einzureichen. An dir Herausgeber von Zeitschriften der in H 21 de» Prrßgrsetzes »om 14. März 1851 gedachten Art ergeht hierdurch Verordnung, die vorstehende Bekannt machung unverweilt in ihren Blättern zum Abdruck M, bringen. Dresden, den 5. Oktober 1866. Königlicht Landes-Commission. Freih. v. Falkeusteiu. Ur. Schneider, v. Enge!. Gegeben. Neue Truppen sind nach Kandia abgr- Aen. In den andern Provinzen herrscht Ruhe. Bukarest, Freitag, 5. Oktober. (W T. B.) Der Lister Stirdey ist au» Konstantinopel hier wieder »kommen. Die Negoriationen zwischen dem Fürsten El und der Pforte find noch nicht beendigt; der Sind der Verzögerung liegt darin, daß von Seiten > Fürsten Karl eine bedingungslose Anerkennung langt wird. Tagesgeschichte. Dretden, 6. Oktober. Dar k. preußische General- gvernement hat eine Bekanntmachung de» Inhalt» assen, daß sämmtliche OrtSftatuten, soweit sie der -ordnung vom 1. d., betreffend die Uebertragung der (nquartierungSlast auf die Grundstücksbesitzer, ent- genlaufende Bestimmungen enthalten, für die Dauer d preußischen Okkupation außer Giltigkeit treten. — Fer- n ist von Seiten deSk. preußischen Generalgouvernement- ee, die Behandlung von Offizieren und Mannschaften d sächsischen Armee, welche in die Heimath be- ulaubt sind, betreffende Versügung und von Seiten d k. Landescommission im Anschluß an dieselbe eine Lrordnung ergangen. Beide Bekanntmachungen befin- dc sich im amtlichen Theile unser» heutigen Blattes. Dresden, 6. October. Geh. Rath vr. Weinlig wd sich infolge einer Einladung der kgl. preußischen Cntralcommisston sür die Pariser Ausstellung morgen nch Berlin begeben. * Berlin, 5. Oktober, Abends. Die soeben erschie- nre ministerielle „N. A. A." enthält folgende Mitthei- lng: „Ein hiesiges Blatt will von einer Depesche dS preußischen Cabinets an die Großmächte gehört hben, worin angrdeutet, daß Preußen im Interesse sei ne und der sächsischen Bevölkerung nun ernstliche Shritte thun werke, um den König von Sachsen zu veranlassen, dem Friedensschlüsse keine Hindernisse mhr in den Weg zu legen. Diese Mittheilung »st sebstverständlich erdichtet." — Der „St.-A." enthält einen allerhöchsten Erlaß van 2. Oktober, betreffend die Amnestie für diejeni gen Personen, welche von den Civilgerichten vor dem Entritte, resp. Wiedereinziehung in den aktiven Dienst w:gen Vergehen rc. zu 6 Monaten, resp. zu 10V Thlr. Strafe verurtheilt worden sind und statutenmäßiges Anrecht auf das Erinnerungskreuz für den Feld zug 1866 haben. auf das Lavalette'sche RundschrribebT'w.lckt heute die „N. Pr. Z." ebenfalls mittheilt. ES ist eine vom UnterstaatSsecretär v. Thile unterzeichnete Depesche (25. September) an den Botschafter Grafen v. d. Goltz. Der König Wilhelm, heißt es darin, hat das Rundschreiben vom 16. September mit der größten Genugthuung gelesen. Se Majestät Hobe» in diesem Documente die Weisheit des Kaisers und die Fortsetzung jenes Wohlwollens wieder erkannt, welche den König hoffen ließen, daß der Kaiser sich bei der Beurthei- lnng so wichtiger Ereignisse und deren notbwendiger Conse- quenzen aus einen erhabenen Standpunkt stellen w-rde. Diese Erhabenheit der Gefühle hat dem Kaiser erlaubt, die Ersorder- Nlsse der politischen Situation zu verstehen, in der sich Preu- ßeu befand, „den legitimen Anstrebnngen der deutschen Na- tionalität" Gerechtigkeit widerfahren zu lasten und zn consta- tiren, daß die im Centrum von Europa heraestellte neue Ord- unug der Dinge keine Gefahr für Frankreich, wohl aber eine Bürgschaft des contiveutalen Friedens sei. ,Habe ich nöthig, Ihnen zu sagen, Herr Graf (beißt es weiter), daß diese Ansicht auch die uusrige ist, daß auch wir glauben, die Zeiten seien vorüber, wo jede Nation ihre Kraft nur in der Schwäche nud m dem Zustande der Abhängigkeit der andern Völker erblickte und mit Mißtrauen sah, wie die selben ihre Macht consolidirten oder sie vermehrten, indem sie Bevölkervngen von denselben Sitten und demselben nationalen Geiste Mit ihrem Lande vereinigten." Das Schriftstück constatirt weiter, daß die Haltung, welche der Kaiser während nnd nach den Ereignissen beobachte««, Zeug- niß von den Gefühle» ablegte, welche derselbe in Bezug auf daS »Werk der innern Consolidirung Deutschlands" hegt. Die Weisheit des Kaisers ist es auch, welcher es Europa verdankt, daß eine der schwierigsten Fragen, welche den Kontinent mit einem Umsturz bedrohte, eine eben so schnelle als befriedigende Lösung gefunden hat. Der Kaiser hat mächtig dazu beigetra- anterO. t. I8 r»n. i ichten. RSWlk. I > 80U G: 1.; do. ». . v. IN'»« chs schles. ; Land tsravatz» Leipzig- > n B.; ürmaische m: «0, »'M? G ö.i Augs- ; Fra»k 5lhj «. MAG ; LouiS 'chG. Ltse« !48H G.i Potsdamer BreS- .; Köln- G: gal. udwigSh. iordbah» e 1-it. 4. rhei- > 27 G.; 2VH G.! papwre: tSschold- G.: National >. INMec 28 G.: ». 80H ff.-pol«. V4 G ; 7314 S- o. Bank >14 G.! to Cow- sk G.: Sankt« uningei X G. Credit- wei- 78 G.; t. «ol. urlehen ireditb. nv.ttt'; Bank- Ile um m l'/„ Ber- Gut ungen Bank- (Zu- t», 37 :o,r80 svt» Ball. Markt IS)4, good llerah st 1» loco mehl eSler -Stz, , pr. Etr. sk loco lsaa- r G. Spi- ohne lro- Hlr. >tbr. »br. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Da gegen meine Verordnung vom 1. d. M., die ! Uebertragung der Einquartierungslast auf die I Grundstücksbesitzer betreffend, von einigen Stadträthen l «uf Grund ihrer ort-statutarischen Bestimmungen Ein- U Wendungen gemacht worden find, so bestimme ich hier- « durch, daß, wie sich eigentlich von selbst versteht, sämmt- ! licht OrtSst«tuten, soweit fie obiger Verordnung I enlgtgenlaufendt Bestimmungen enthalten, für die Dauer der preußischen Occupation deS Königreich- Sachsen I hiermit außer Gültigkeit treten. Der General-Gouverneur. In Vertretung d. Tümpliug, G«nerallie»tenant und Dtvistontcommandeur. >»srr»t«unnu>h«e »»»würls: LalpatU: t « , t ommiiiioatti 6«» Orooäuor ^ourual», knai.», kva» >«rU« Vt,»-rr»u»Nrt ». N.: td Vooi.»«; Lorlt» , ü»oeiv»'»ek« »uekk, » Nur«»»; Nr«»», L. 8vni.orr»; r,.tzrL»o»»'»Xnuou«!«»t>ure»«, Kucbb.; »ilu: ^o. Llviar»; k»rt»: Lvl.l.1» L6o., (8, PI««« ä» I» Louro«); Lu»l.io«'i Nuebb.; Vi«>: 4r,. Orrm.i«. Htr«l«gtdtrr Adalgst. Lrpoältioo ä«a Oreacka«« ^oueu»I», Hariooitr»«»» tto. 7.
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