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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186403090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18640309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18640309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 262 als Seite 258 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-09
- Monat1864-03
- Jahr1864
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.03.1864
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Tage und Amtsblatt für die Gerichtsämter Grünhain, Johanngeorgenstadt,. Kirchberg, Schwarzenberg und WildenM; so wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Gtünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, - Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. 5». UW.Mittwoch, den». März. 18114. Drei» vierteljährlich lb Ngr. — Jnseraten-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittag« 11 Uhr. hat sich die den Webergesellcn Christian Rose aus Oberreichenbach benEen^e öffentliche VorladiW, Kirchberg, am 5. März 1864. ' Königliches Gerichtsamt daselbst. Zumpe. — . — Friedrich. TageSgeWichte^ Wie nun weiter? » Preußen oder richtiger gesagt: die Politik BismarLS hat, den neusten Nachrichten zufolge, in den jüngsten Tagen beim Wiener Kabln,et wieder einen Sieg davon getragen, in dem es dem preußischen außerordentlichen Abgesandten Gene ral v. Manteuffel gelungen, ist, das Wwer Kabiliet dahin zu bewegen, daß Oesterreich und Preußch gemeinsmn'in Jüt land (dem eigentlichen Dänemark) vorgehen. Dieser Sieg des preußischen Kabinets in Wien ist gar nicht gering anzu schlagen, wenn man erwägt, daß man in Wien-wirklich er schrocken war, als vor vierzehn Tagen der Telegraph die Nach richt nach Wien zuckte, daß die Preußen Jütlands Grenze überschritten und Kolbing.besetzt hätten. In den ersten Ta gen nach Ueberschreitung der jütiändischen Grenze wollte auch Oesterreich durchaus nichts davon hören, daß man-weiter in Jütland vorgehe, indem sich Oesterreich sehr wohl bewußt war, welche Tragweite eine Besetzung Jütlands haben könne. Und doch — jetzt endlich hat Oesterreich eingewilligt, daß österrcich'sche mit preußischen Truppen zugleich in Jütland weiter vordringen. Zwei Fragen liegen nun hierbei sehr nahe: Welche Gründe haben endlich Oesterreich bewogen, seine gewiß ge rechten Bedenken gegen eine Besetzung Jütlands fallen zu las sen und das preußische Vorhaben gut zu heißen? Und dann: Wenn Oesterreich und Preußen in Jütland wirklich weiter vor rücken, wohin soll und wird das führen? Oesterreich und Preußen haben doch bekimntlich, als sie sich von der Politik der deutschen MittelstaaW trennten und in Schleswig ein rückten, erklärt, sie tbäM däS.darum, um einen größern, all gemeinen Krieg zu vermeiden, und jetzt, kaum zwei Mo nate später, schicken sie sich zu einer That an, zur Besetzung Jütlands, die ganz dazu angethan ist, einen allgemeinen Krieg zu entzünden. Billig fragt man: WaS bezwecken die beiden deutschen Großstaäten eigentlich? Welches ist das Endziel ihrer Politik? Niemand kann darauf eine treffende Antwort geben. Nur so viel scheint festzustehen: Oesterreich hat sich ganz gewiß höchst ungern dazu Herbeigelaffen, in Jütland mit vorzugehen; allein Oesterreich kennt die letzten Pläne Preu ßens selbst nicht und mißtraut Preußen und so zieht es Oesterreich vor, immer noch an der Seite PreußeUS zu blei ben, um die preußischen Pläne rechtzeitig durchkreuzen zu kön nen. Denn das ist sicher, mag dagegen auch von anderer Seite gestritten werden, Preußen -erfolgt in her schleswig- holsteinischen Angelegenheit selbstsüchtige Pläne. So hat erst vor wenig Tagen der in Berlin erscheinende „Publicist" (man sagt der Publicist sei ein vorgeschobener Poften der Bismarck'- schen Politik) in die Welt hinein gerufen: „Darf es Däne mark nicht sein, kgnn es der Augustenburger nicht sein, so muß eS Preußen sein, das .... Holstein nimmt!" Wir meinen, das wäre doch wahrlich deutlich und verständ lich genug gesprochen von preußischer Seite. Nun, Oesterreich und Preußen werden also gemeinsam in Jütland vorgehen, und die Welt, die nun einmal die Po litik Bismarck - Rechberg nicht begreift und begreifen kann, fragt verwundert: Wie nun weiter? — Ginge ganz Deutsch land vereinigt als Gesammtmacht gegen Dänemark vor, dann hätte ein Vordringen in Jütland einen Sinn, dmn die Welt wüßte: es gilt der Lostrennung der Herzogthümer Schleswig- Holstein von Dänemark-, es gilt, den gerechten Ansprüchen des Augustenburgers gerecht zu werden. So aber thun es nur die beiden deutschen Großmächte, die fortwährend noch an dem Londoner Protokolle festhalten und sohin durchaus nichts von einer Lostrennung der Herzogthümer von Däne mark, durchaus nichts von dem Rechte des Augustenburger wissen wollen, und deshalb fragt die staunende Weit: War um das? Und: Wie nun weiter? Wahrhaft schmerzlich ist es zu beklagen, daß die beiden deutschen Großmächte der Welt ein solches Beispiel geben und sich von den übrigen deutschen Staaten abgewendet ha ben, die doch, was namentlich die Mittelstaaten anlangt und vorzugsweise unser Sachsen, die doch so entschieden und warm für die Rechte des Augustenburgers eintreten und spre chen. Roch' vor wenig Jahren wurde daS Ansehen des deut schen Bundes, namentlich von Wien aus, wahrhaft eifersüch tig gewahrt und jetzt — leider! jetzt sind eS die beiden deut schen Großmächte, die der Welt das klägliche Schauspiel be reiten, daß das Ansehen und die Kraft des Bundes gebro chen ist. Darum fragt der trauernde Vaterlandsfreund, in niger Wehmuth voll: Wie nun weiter? — Ist denn gar keine Einigung möglich? Hoffentlich doch noch! Allein Bismarck fühlt und weiß es nur zu gut: Sobald ein wahrhaft ei niges Deutschland die schleswig-holsteinische Angelegenheit in die starke Hand nimmt, dann hat seine letzte Stunde ge schlagen und alle seine Träume zerfließen in ein großes — Nichts. Wollte Gott, eS käme dahin! Deutschland. Oesterreich. In der deutsch.dänische» Frage ist noch im mer keine Wendung etngetreten. Es gewinnt indessen immer mehr und mehr Wahrscheinlichkeit, daß die Occupation der bei den deutschen Großmächte, für den Fall, daß Dänemark nicht nachgibt, und die vorgeschlagene Basts der Konferenz nicht an nimmt, in den BundeSkrteg übergehen werde. Der Bund würde sonach die Angriff« Dänemark« auf deuische Schiffe al« Lanas belli ansehen. Wahrscheinlich wird der heute Abend zurück», wartete Feldzeugmeist» Fürst Liechtenstein wichtige, auf den wet tern Gang der Verhandlungen einflußreiche Mittheikungen von Berlin mitbriugen. Die Diplomatie ist hier sehr thätig, und die zahlreichen diplomatischen Diner«, welche im Laufe weniger Tag« stattgesunden, brweisen am besten, wie sehr die hier anwe senden Diplomaten das Bedürfnis fühl,», ihre Ideen auSzu- tauschen. Der Wiener „Botschafter" schreibt: „Die Reise de» Herzogs Albrecht nach München zum Besuche de« König« von' Bayern findet in einem Augenblicke statt, wo die KriegSereig. nlffe offenbar eine territoriale Ausdehnung erfahren. Ueberein, stimmenden Nachrichten .zufolge ist zwischen Oesterreich und Preu ßen eine Vereinbarung zu Stande gekommen, Welche sich auf den
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