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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020327020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902032702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902032702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-27
- Monat1902-03
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Dies«» Vlatt wird den Lesern vpn Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Verugrgedilhl: N-uErM , RL «1^,., «n« Dre«t«» >md der U»«edooa. va di» Zuttozmia diirck n»e»« v«te» KommiMooLre erto^«. erbauen in« Via« a» Wveboüa««». di« »ich« «ui Same- oder s«er»a« iv^en. t» «vet »»«»« m>» Mm»»« tU,»il«Lt. ztr »es»«»« eb>«ei<w!>t«r »chrtft. kt>„.««» ««dmdULIetttz y,r»'»r»a«»«al»»: «u« I «r. U und M». »an«. r»l«,ra»«->dr»n»: «achetch«,, »»,«»«» Zlbend-Zlusgabr zugeslcllt, während Morgen in rmer c» die Posi-Abounriuen am GejammtauS^be erhalten. ^ureigen-tänk. L8LV Nßptag von Kiepsch L N«t«havdt. Di» Aniialim» ran 2>ntü.e,iau,r,e» »riolat U> der LaneUaeickLULfulle im.i den Redenannodmeileile» m D>e<-oe i di» NacbmUioas LNt.r Lon»- uiü» deierlaa« nur Mmieninahe ^ vo» >> dtL'/,lUt>k Du r IvaUige Grimü- »eile <ca. » Silden» 20 Pi,. A». kündwun-e» »ui der PnuaNeütZette L Pia.: die r'vaMae Aeti, »>« .tLüiseiemdt" oder au: Lenietle bv Di,. An Nummern nach Lo»n und Seier- I,,m l- de«, rwalliae Ärund,eilen su. 4» be». s> und «0 PI,, nack deionderem Tarif. NutwLrtiae luittL»» nur ,«,» Bor<mdbe»adlun,. BüeablLUer werden mft >« LI«, derndnrl. KnnsiM kurmill koell LllLlM »1s^ u Uovvp Upkf Ülmtzll8tl'. 20. L UVLLHVLL VLL. I,u,lii„.a Az„. LllNöi'üfllsntück billige kpülrs. 0- NVoov^Hvnl^ g «^beu. IttlMiv. rlpgiig rollbs Hug. Wftnrckett r» Zökne LI»«««« I'Iaerenuvkrv lstr«,«» UV lrI»^8LIßIII^II8LII>088PI I^vjsrütteiet E- »840.^, ZpvoinIilLt: tür kersoueu, Ussrvv, /ißßlLdßN^ Lpeiseu eto . mit elektrischem. dzcki'Lulieehem, Transwissievs- unä Lrackbetriel,. Nr. 8». -pu-el: Neueste D ah berichte. Hosnochrichlc», Annrrveiündenlnaen. Schiitzvvrsrdrisle» sür Stcinarbriter. Vclschlepvnna I <Di»ntt««»»Lfvv l Etzcktzvtz der GeuchISve,handlungr». Gelichtsvcrliandluiigrn. EntlastungWieners. Klingcr's„Beethoven". Ein srtiches Grab. ! <mi»»iV»w«z I vVdm» Neueste Draht«eldungeu vom 26 März Münch«». Der Prinz-Regent bat den Bischof von Passau. Dr Antonius Ritter v Heule, zum Reichsratb der Krone VahernS nnannt. Nizza. General Puszerewski, dessen Name in Ver bindung mit der Grimmschen Spionageaffaire genannt wurde, ist gestern Abend nach Paris abgereist. Madrid. Das Parlament ist für den 3. April einbe- rusen. Der Regierungskandidat für das Präsidium wird Bega de Armijo sein. Genf. Am 31. März findet in Genf ein großer internotio- naler Kongreß aller aus europäischen Universitäten studirendeu armenischen Studenten statt, der eine Woche dauern wird. London. Kitcheuer meldet aus Pretoria vom 25. d M.: Mehrere Kolonnen berittener Truppen unternabmen am Abend des 23. d. M. ohne Geschütze oder irgend welche Bagage kom- dinirte Bewegungen gegen D klare y. Abschließende Berichte über dos Resultat derselben liegen noch nicht vor. Die Kolonnen Kekewich und Walter Kitchencr machten 36 Gefangene und er- beuteten drei Jünfzehnvsünder. zwei Pompoms, « ne Menge Wagen und Vieh. Die Truppen hatten in 24 Stunden 80 Meilen Warschau. Die Landwirtbe erwarten trotz des schnee» armen Winters eine gut« Ernte in Wintergetrcide. Konstantinopel. Der Präsident des obersten Rech- nungshofes Fehmi-Pascha wurde zum Bali von Saloniki ernannt. Konstantin opel. In der letzten Nacht wurden in Medina 11, in Mekka 523 und Dschidda 17 Cholera-Tode-- fälle festgestellt. Seit dem Beginn der Epidemie ereigneten sich U29 Todesfälle. O ertliche« und Sächsische«. Dresden. 2«. März —* Se. Maj. derKö »ig besichtigte heute die in der König!. Hofkunsthandlung von Ernst Arnold veranstalteten 3 Sonder- ausstellungen von Hans Unger. Otto Mischer und E. Lachenal lParisf. —* In Begleitung ibreS militärische» Gouverneurs. Herrn Hauptmann» Freiherr» O'Byrn, begaben sich heute Vormittag die jungen Prinzen Georg und Friedrich Christian nach Burgk zur Besichtigung der Freiherr v. Burgk- scheu Anlagen. Am Palmsonntag statteten die beiden Prinzen der 2. sNcustädter) Schülerwerkstatt des Gemeinnützige» Ver eins einen längeren Besuch ab. In Gegenwart der Herren Stadt- säiulrath Professor Dr. Lyon, Bürgerschuldirektoren Kunalh »nd Tr. Richter und der Lehrer der Werkstatt fand die Fühkuna der Gäste durch den Leiter Lehrer Emil Meyer statt. Am Schlüsse der Führung wurde ihnen als bleibende Erinnerung an diesen ersten Besuch der Werkstätten des Gemeinnützigen Vereins je eine kleine Sammlung lehrreicher Spielgaben überreicht. —* Der regierende Fürst Reus, j. Ü. hat nach beendetem Winteraufcntholt Dresden heute wieder verlassen. -'Prinzessin Heinrich von Pirnhen, die seit einigen Tagen bei ihrem zur .Kur im Labmann schen Sanatorium auf dem Liechen Hirsch befindlichen ältesten Sohne, dem Plwzen Waldemar, weilte, reist heule Abend 7 Uhr 3l Min. vom Ncusiädler Bahn hose a»S nach Dormstadt weiter. —* Der Staatssekretär des Innern Graf Posadowsky ist heute hier eingetroffen und hat im Hotel Bellevue Wohnung genommen. —' S«. Majestät der König hat folgende Veränderungen in der Arme« genehmigt: AbsLiedsbewilligungcn. Im Beurlaubten st and e. » Kind. Ritttnslr. der Reserve des Königin Sul.-Reg. Nr. 1». mit der trrtanbniß ium Tragen du Nnisorm der Nes.-Osfiz. dls. Sieg, mit den norgeschr. Abzeichen, -W- v. (soeben. Hauvtm der Inf. t. Lusg. de« ranow.-B«. Leipzig, mit der vrlaubniß ,um Tragen der Landw -Armee. Unissrm behuis Ueberstthr. ,uni Landft. 2 Ausg., 4t- v. Pstugk, Obcrttnt. der Ins. 1. Ausg. des Landw.-B«. I Dresden, -jt- Israel, Llni. des Trains l. Ausg. des Landw.-Bez. tzbenmib. — wegen überkommene» gelr>- u. (»arnisondtenstunsübtgleil, 4t- Witte. Odcrltm. der In». 2. A -sg des Land,» -Be». Leipzig, -P- Kretzschmar. Ltnt. der Ins. 2. Ausg. de« Landw.- Bez. Plauen, — bebuss Uebeisühr. zum Landft. 2. Ausg.. — der Abschied bewillig». — I m S a n i I S t S c o r p s. 4t- Dr. v. Ammon, Stabs- u Bai -Arzt de« 2. Bol. Ins.-Reg. Nr. U». in gleicher Elgenlchast zum 2. Bat. Ins.-Reg. Nr. 123, 4t- Dr Reinhard, Stabs- u. Bat.-Arg oes 2. Bat. Jnt.-Reg. Nr. >38, in gleicher Eigenschaft zum 3 Bat. Ins.-Reg. Nr. Ivb verseht. 4t- Dr. Strotcher, Stad«, u. Bat Arzt des 2. Bat. Ins -Reg. Nr ><X, von dem Kommando zur Universum in Leipzig ent hoben. Die Oberärzte: 4S Dr. Pietzsch beim Aetdort.-Neg. 'Nr. >2. zum Ins.-Reg. Nr. >03. 4t Dr. Sebre den» Sanitülsamt des I2.<t.K. 2 > Armeekorps, zum Feftungsgesängnih, 4t Tr. Richter beim Ins.-Rea. Nr. 107. zum Train-Ba». Nr >3. 4t Hein denn Garoer.-Reg. zum Ins - Reg. Nr. 107. — verseht. 4t- Dr. Bischest beim Lrain-Bak. Nr 13. zum Ins.-Reg. Nr lve versetzt und zur Universität in Leipzig kommandirt, 4t Dr. Sandtubl beim Ins.-Reg. Nr. 103, zuni Fcloart.-Neg Nr. 77. 4t Dr. Seesclder beim Femingsgetängiiiß, zui» Saniiälsamt >2 <t. K. S s Armeekorps, 4t Dr. de Barde, A>sii» -Arzt beim Schühcn-Reg. Nr. l08, zum Sarder.-Reg.. — verseht. Li, Unterärzte: 4t Dr. Bickbardi beim Viren-Reg Nr. >00. 4t- Dr. Iaebne denn Gren.-Reg. Nr. I0l, M- Saupe. Unterarzt der Nci. des Lanvw -Bcz. Leipzig. — zu Assistenz ärzten befürdcrt. 4t Arens. Stabsarzt der Landw. 1 A»sg. de« Lanvw - Bez. Bauhen. bebuts Uebcrfttbr. zun, Landsturm 2. Ausg.. 4t Dr. Reu mann. Stabsarzt der Laiww. 2. Autg. de« Landw.-Bcz. Zittau, 4t Dr. Segelten, Oberarzt brr Res. des Landw-Bez. Leipzig. 4t Dr. Gräs, Ainstenzarzt der Reserve de« Lanvw.-Be,. II Dresden, diesen, behufs Uebcr- triit« in da« aktive Kaiierliche Marine-Sanirülskorps. — der Abschied be willigt. — Beamte d«r Militärverwaltung. 4S Ulbricht, Hosratb, Direktor der Soldatenknaben ErziehungSanftalt in Kletnftruvpen. auf seinen Antrag unterm l. Avril mit Pent in den Rubeftand vertcht 4t Dr. pbil Sloye, Oberlehrer aus Probe, als Oberlehrer beim Karellen- torvS i« Dresden, 4t Richter, Albert. BotkSschultehrer, als Lebrer bei der Soldatenknaben-ErziebunuSanstali in Ktemstruopen, — unterin l. April an- gestrllt. —* Ein neues Stück sozialpolitischer Kleinarbeit soll aus Grund einer im „Reichsonzeiger" vcrösfentlichteu Verordnung des Reichskanzlers über die Einrichtung und den Betriev von Stein drückten und Steinhauercien l Stcimnetzbetriebens Vom 20. März 1902 geleistet werden. Ta für den Berus über 130000 Arbeiter und unter Einschluh der von diesen zu unter- haltenden Familienmitglieder rund 360 000 Personen m Frage komme», so haiidelt es sich hier um eine keineswegs unwichtige sozialpolitisch« 'Aufgabe. Bor mehr als Jahresfrist hatte die Organisation der Steinarbeiter eine Erhebung unter ihren Mit- gliedern veranstaltet und aus Grund deren dem Reichskanzler eine 'Denkschrift unterbreitet, worin sie zur Verminderung der grossen aeiundheitlichcn Gefahren eine Verstärkung der Sckiutzvort'christen forderte. Bei der amtlichen Untersuchung kamen die Gewerbe aussichtsbeamten zu ähnlichen Vorschlägen betreffs der Schntz- matzregeln. In der jetzt nuf Grund dieser Vorarbeiten erlasse nen Verordnung finden wir folgende Bestimmungen: ,,Jn Stein- brüchcn und Stcinhauereien, in denen regelmäßig sünf oder mehr Arbeiter beschäftigt werden, müssen für die im Freien beschäftig ten Arbeiter zur Unterkunft während der Arbeitspausen aus reichend große und wettcrdichte Räume vorhanden sein, welche genügend erhellt, mit einem dichten Fußboden versehen und bei kalter Witterung geheizt sind: sie müssen für jeden dauernd be schäftigten Arbeiter einen Sitzplatz enthalten. Für die im Freien arbeitenden Steinbauer muffen zum Schutze gegen die Unbilden der Witterung Schutzdächer oder Arbcitsb»dcn errichtet werden. Für die Arbeiter sind gesundes Trinkwasser oder andere ge eignete Getränke vom Arbeitgeber in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Die Bebörden können anordne», daß die Arbeitgeber den Arbeitern nicht gestatten dürfen. Branntwein in den Betrieb einzubrinoen. Arbeiter, die bei der Steingewinn- una verwendet werden, dürfen nicht länger als zehn Stunden tägkich, Arbeiter, die bei der weiteren Bearbeitung von Sand stein verwendet werden, nicht länger als neun Stunden täglich beschäftigt werden. In Steinbrüchen dürfen Arbeiterinnen unv jugendliche Arbeiter nicht bei der Stcingewinnung xd er der Roh- ausorbcitung von Steinen beschäftigt werde». In Steinhaucreien dürfen jugendliche Arbeiter nicht bei der trockenen Bearbeitung von Sandstein, Arbeiterinnen auch nicht uiit anderen Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie der Einwirkung von Steinstaub ausaesetzt sind. — Die vielbeklaatc Verschleppung der Gerichtsver handlungen durch häufige Vertagungen der Termine wird auch an den maßgebenden Stellen als ein großer Ucbelstand ancr- kannt. Wenn auch dessen vollständige Beseitigung schwerlich zv i erreichen sein dürfte, da selbst bei der sorgfältigsten Vorbereitung I der Prozesse eine Vertagung aus zufälligen, nicht vorher zu sehende» Ursachen immer eintrete» kann, so ist man doch ocmübl. j Mittel und Wege zu finden, um derartige Vertagungen noch i Möglichkeit zu verhindern. Die auf dem Boden des geltende:: Gesetzes - hiergegen versuchten Maßregeln haben sich im All ge meinen wenig bewährt. Dies gilt insbesondere von der Vor- schrist einer möglichst frühzeitigen Anberaumung des Termins in ollen Sachen. Unsere maßgebenden juristischen Kreise sind nach wie vor der Ansicht, daß das einzige wirksame Mittel einer Ab kürzung des Verfahrens in der Einführung eines sogenannten Vortermins besteht, wie er in der österreichischen Cwilvroze»;- ordnung vorgesehen rst. In diesem vom Ermessen des Vor sitzenden abhängigen und vom Anwaltszwange besrciten Vor- termin können die zahlreichen Sachen, die durch Versäumnis;, Anerkenntniß oder Vergleich zu erledigen sind, kurzerhand ob- aethan, die übrigen, zur eigentlich streitigen Verhandlung de , stimmten Sachen aber ausgesondert und in besondere Termine z verwiesen werden. In Oesterreich hat sich diese Einrichtung nao, dem Urtheil der Sachverständigen gut bewährt. Noch Allem, was verlautet, gedenkt man bei nächster Gelegenheit eine ein- sprechende Nachahmung dieses österreichischen Vorbildes dem deutschen Reichstage vorzuschlagen. Ter Reichstag ist aller dings vor einigen Jahren bereits mit einem derartigen Regier- ungsvorschlaa besaßt worden, hat ihn aber damals obgelehnl Er würde sich aber jetzt vielleicht nach den weiteren Erfahrungen auf diesem Gebiete anders zu dieser Frage stellen. —* Nach Mittheilung der Generaldirektion der König!. Sammlungen erfolgt die Oeffnung derselben am Grün donncrstog erst um 11 Uhr. Am ersten Osterseiertag sind nur die Skulpturensommlung und dos Zoologische Museum, am zweiten Feiertag dagegen die übrigen Sammlungen wie an Sonn tagen geöffnet. —* Aus Anordnung der Steucraussichtsbehörde wird den Steuerpflichtigen in diesem Jahre die Erhebung des noch festzu stellenden Steuerz uschlags durch einen entsprechenden Auf druck aus den Staatsemkommensicuerzettelii in Aussicht gestelli Der Ausdruck lautet: Daser» durch das noch zu verabschiedend,: Finanzgescsi für die lausende Finanzperiode aus das Jahr 1902 noch cm Zuschlag zu der Iahrcssteuer ausgeschrieben werden sollte, wird Ihnen dessen Höhe durch besonderen Sleuerzettcl bekannt gemacht werden." Voraussichtlich fällt dieser Zuschlag aber nicht so hoch aus und wird aui Jahre vertheilt werden, da aus die »etzige schlechte Zeitloge Rücksicht genommen werden soll. —Das jetzt im Generaldircktionsgrbäude an der Wiener straße 4, Parterre, befindliche Fundbureau lfür auf der Eisen babn verlorene oder gefundene Gegenständes wird vom 1. Avril dieses Jahres ab nach den Läden Nr. 9 und 10 unter den Eisen- bcchnhochgleisen am Bismarckplatze verlegt. — Die am Stcpbanienplatz an der Ecke der projcktirtcn Tinalingcrstraße zur Errichtung kommende Jnterimskirchc der Triiiitatiügemciiide ist jetzt bis aus die Ausschmückung dcS InnenraumcS nahezu vollendet worden. Das in Kreuzes form angelegte Gotteshaus besitzt eine massive Gründung und iK im Gegensatz zu ähnlichen Bauten fast durchweg aus Stein und Ei'cn hcryestellt. ES weist den Dresdner Barockstil auf und ist sür eine Besucherzahl von loOO Personen eingerichtet, wobm 860 Sitzplätze vorgesehen sind. In der Mitte des Daches erheb' sich ein tkurinartiger Ausbau, dessen Spitze ein vergoldetes Kren: bildet. Der dem Platze zugcwandkc Hauvteingong wird zu beide,' Scilcii von kleinen Tbürmcn slankirt und hat als Krönung eben falls ein vergoldetes Kreuz erhalten. Das Gestühl der ehemalig,-:: Interims-Kreuzkirche aus der Lindengoffc soll bei dem Bau aui's Neue Verwendung finden. Die Ausführung des Kirchenbou,-.- wurde den Herren Architekten Stodtrath Oskar Kaiser und Pari Kai'er übertragen, von denen er dem .Kirchenvorstand für civ Pachtiummc von 35WO Mk. auf einen Zeitraum von 10 Jahrci- übcrlaffcii werden wird. Für die Fertigstellung des Gotteshauses isr'der letzte Sonntag sExaudis vor- Pfingsten in Aussicht genom Kunst uud Wissenschaft. ß* In der am Ostersonntag im Königl. Schauspielhause statt- iindeoden Ausführung von Goethe's „Faust" 1. Theil wird Herr Äiecke zum ersten Male die Titelrolle spielen. Tie übrigen Haupt rollen sind folgendermaßen besetzt: Margarethe: Frau Gol bach. Mephistopheles: Herr Wien«, Wagner: Herr Müller. Valentin: Herr Franz. Martha: Frl. Schcndlcr. ch* Zu der an dieser Stelle zuerst gebrachten Mitthciluna »on der Entlassung des Herrn voffchausvielers Karl Wie ne orakelt ein hiesiges Blatt: „Die Nachricht, daß unser Charakterspieler Dresden verlassen werde, ist irrig. Herr Wiene batte vor einiger Zeit sein Entlassungsgesuch cingcreicht, „nd dieses war ihm bewilligt worden: er bat dann aber das Gesuch wieder zurückgezogen und wirb weiterhin dem Verband« des Dresdner Hoftheaters angehören." Merkwürdiger Fall! DaS EntlaffungSgesuch ist von der Gencraldirektion des Königl. HofthcaterS bewilligt worden. Nachträglich zieht der Künstler, nachdem er also die Entlassung bereits i» der Tasckie bat. sein Gesuch zurück. Da nicht anzunehmcn ist. daß man an maßgebender Stelle mit sich spaßen läßt, kann nur die General- direktion, nicht aber Herr Wiene irgend etwas „zurückgezogen" haben. Als Nachfolger de« Herrn Wiene, dessen Abgang aller- längs für einen ganz bestimmten Rollenkrcis in jedem Falle zu bedauern wäre, kommt Herr Dr. Max Pohl vom Königl. Schauspielhaus zu Berlin in Frage. Mar Klinaer hat nunmehr seinen „Beethoven" vollendet und vorläufig in feinem Leipziger Atelier ausgestellt, wo das Denkmal gestern Mittag von einem kleinen Kreise von Kunstaelehrten. Künstlern und Kunstfreunden besichtigt wurde. Die in semen Formen wie in seiner ganzen Auffassung und Durchbildung,' so schreibt das „Lcipz. Taäebl.", mit einer ge waltigen, eindrucksvollen Kraft redende Schöpfung des berühm ten Bildners ist ein« vollendete Arbeit deS Genies. ES überragt in seiner Erscheinung und in seiner Gedankentiefe tvohl alle bis herigen plastischen Werke Mar Klinger'S bedeutend und redet von einer großen, geistigen Durchdringung der Ausgabe, die sich hier der KMtler seinem Sassen zuacwiesen. Weit über Lebensgroße stellt Max Klmaer den HeroS klassischer Musik dar: als Material benutzt er verschiedenfarbige» Marmor. Bronze »nd Halbedel stein. Beethoven, eine halbnackte Gestalt, über deren Unterkörper lein faltenreicher Ueberwurf wallt, sitzt mit vorgebeugtem Körper, ' das rechte Bein über das linke geschlagn», auf einem mit Reliefs 'bedeckten Prunkstuhl: herb sind seine Züge, aber in ihrer Ruhe und Durchgeistigung liegt die vollendete Offenbarung des ge waltigen musikalischen Genius, dem aus unendlichen Fernen die erhabensten Ideen zuzuströmen scheinen. Zu Füßen Beethoven's. dessen aus weißem Marmor gebildeter Oberkörper sich wunder voll von dem auS licbtbraunem, in Streifen schatlirtcm pyrennä- ischen Marmor hcrgcstellten faltigen Ueberwurse obhebt, der den Unterkörper bedeckt, breitet ein auf einem Fclsblock von matt bunter"" " ^ , Marir I Relief und an seiner obere» inneren Kante ein von reizenden Marmorköpsen unterbrochenes Band aus mosaikartig zuiainmen- gesetzten Halbedelsteinen, deren leuchtende Farben mit den Brvnze- tönen und den herrlichen Marmoreffektcn aus das Inuigstc zu- sammcnslimmcn. Tief und packend ist der Eindruck, dc» der 'Be- schauer von Klinger'S Beethoven emvsäncst. denn aus diesem > Werke reifsten und vollendetsten Künstlcrschaffenv svricht das ganze Können eines Meisters, der den götilichcn Gedanken im Menschen mit einer unbeschreiblichen plastischen Auüdrucksfälug- keit personificirt. In tvenigen Tagen wird in Wien, wo Kffnge.r ö Beethoven zur Ausstellung gelangt, die Wallfahrt zu dieser neucn, großartigen, plastischen Arbeit des Meisters beginnen. Ctn frisches Grab. Anton Ferdinand Donner ist am 20. März gestorben, und schon wölbt sich über seiner sterblichen Hülle der frische Erdhiigel! Dein Andenken aber wird sortdauern, namentlich st, den Kreisen der Vereine alter Soldaten, deren Interessen er als langjähriger Präsident von ,,Sachsens Militärvereinsbund" ein ganzes Menschenalter gedient hat mit Umsicht, Thatkroft und nimmer- niüder Arbeitslust. Tanner war ein eigener Charakter ohne alle Schroffheit, immer zu Kompromissen geneigt und stets daraus bedacht, der von ihm vertretenen Sache zu nutzen und diese zu »ordern: eine Art Diplomat im Kleine», der auch meist das ge steckt« Ziel zu erreichen verstand, und vor Allem ein königstrener, Sachse alten Schlages, ein Monarchist bis auf die Knoche:'. ! wie alle Sachsen aus früheren Jahren. Anton Tanner hat sür seine Thätigkcit als Präsident de- sächsischen Landesverbandes der Vereine alter Soldaten viele Ehrungen von seinem Landesherr», dem Deutschen Kaiser und anderen regierenden Fürsten erfahren, wurde bei seinem Rücktritt von diesem so erfolgreich bekleideten Amte zum Kommiffionsro!!' ernannt und hat sich durch eigene Kraft ans ganz kleinen Vor hältnisscn empor gearbeitet. Geboren zu Einstedel bei Chemnitz am 28. Oktober l829, besuchte er die dortige Dorfschule und wurde auch daselbst konfirmirt. Kurz vorher betras >hn ein schwerer Unglückssall. Am 2. Dezember 1812 stürzte er best» Glockenläuten seines Heimathsortcs während des Ausbalters der betreffenden Glocke vom Thurme herab und brach beide Arme, sowie eine Rippe, wurde aber vollständig wieder bcrgcstellt. Sei» Vater war ein gar strenger Mann bei der Erziehung iciiu: Kinder, ganz besonders in Sachen der Schule und Kirche, welche beiden Institute — wie mir Tanner oft erzählt bat — ihm »bei Alles gingen. Daher rührte auch Tanner's streng kirchliche Ge siniiung. Nach seiner Konfirmation widmete sich der nun Per storbc»e der praktischen Strumvfwirlerei, »i» später in dleicr Branche als Eomptoirisl Stellung zu finden. Dieses Ziel crrZchie er bereits in seinem achtzehnten Lebensjahre, indem er in der Eismann'schcn Baiimwollemvinncrei den Posten e'ncs Epie dienten erhielt, welchen er dis gegen Ende des Jahres 1849 de kleidete. Dann wurde er zu den Soldaten ausaehoben, was für ihn, wie für so viele junge Leute, den großen Wendepunkt in seinem Leven bedeutete. Bereits Ende Dezember I5t9 mnßlc Tanner als Rekrut «n Dresden eintrefsen »nd zwar bei der 4. Kompaanev des 9. Bataillons der 3. Infanterie-Brigade. Er avancine schnell zum Bicckorpvral und wurde später Fourier, nachdem er bereits im April 1650 als Schreiber in das Bureau der 3. Infanterie- Brigade kommandirt worden war, und Ende September 1860 als solcher beim Prinzen Albert, dem jetzigen Köinge, Aerwenduug gesunde» hatte. Dreiundzwanzig Jahre später trat der ehemalige Bataillonsschrciber als Präsident veS unter dem Protektorat des sächsische» Kronprinzen begründeten „Militärvereinsbnndcs für das Königreich Sachsen" in die engsten Beziehungen zu dem Prinzen und belaß dessen Gunst bis in ieitle letzten Lebenstogc
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