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Zwönitztaler Anzeiger : 12.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191801120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-12
- Monat1918-01
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 12.01.1918
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Zwömhlaler Anzeiger für -as Königliche Amtsgericht und -ie ----- städtischen Behörden zu Zwönih — Anzeigen: Die sechsgespallene (43 mm)Kleinzeile oder der« Raum20Psg.,beiFamilienanz.,Sammelanz.,labellar.Sab u.auswärl.Anz. 25 Pfg. die Zeile, die dreigespall. Zeile im Reklame!.u.im amll. Teile 60Ps. Mindestpreis einer Anz. 1 Wk. BeiWiederholungenPreisermäß. «.Vereinbarung. DeiKonkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreikung fällt jede aus Anzeigen gewährle Preisermäßigung weg. Erscheint wöchentlich viermal, am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.- Bezugspreis: Durch unsere Tröger monatlich 80 Pfg. frei ins Saus, durch die Post be- zogenvierleljöhrl. M.2.40. Druck u. Verlag: Buchdruckerei C. Bernhard Oll, Zwönih. Inhaber u. oeranlw. Schrisll.r Carl Bernh. Oll, Zwönih. Geschäftsstelle: Zwönih, KUHn- haideestr. 738/74. Femspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. MzeigerstirZwönihMeberzwönih,Kühnhaide,Lenkersdors,Dorfchemnitz,GLns-ors und andereOrlschaslen im Zwönihlale Sonnabend, den 12. Januar 1818 43. Jahrg Nr.« 8m MItkrikß. Die russische Delegation erklärte sich bereit, die Friedeusverhandlungen in Brest-Litowsk fortzusetzen: auch stellte sie die Unrichtigkeit der russischen Meldungen über dis Sitzung vom 28. Dezember fest. Trotzki verlangte von der französischen Militär abordnung, das; sie ihr Ausklärungsbureau schliche und ihrs Offiziere über die Grenze schicke. Reichskanzler Graf Hertling wird voraussichtlich am Montag im Hauptausschuh auf die Kriegszielreden Lloyd Georges und^WilsonS antworten. Die Fraltionsführcr des Reichstages werden jetzt allabendlich im Auswärtigen Amt über die Vorgänge in Brest-Litoivsk unterrichtet. Dio Vertreter der Mittelmächte in Brest-Litowsk erhoben Einspruch gegen das Verhalten der russische» Re gierung und lehnten eine Verlegung der Konferenz ab. Im ReichStagswahlkrcise Bautzen-Kamenz findet heute die Ersatzwahl für den verstorbenen Abg. Gräfe statt; konservativer Kandidat ist Justizrat Dr. Hermann. Unsere Bombengeschwader belegten mehrfach feindliche Barackenlager und die Stadt Dünkirchen mit Bomben und konnten gute Wirkung seststellen. Als Vergeltungsmatzregel werden 600 angesehene Franzosen nachMuhland und 400 angesehene Französinnen «ach dem Lager Holzminden gebracht. Der erste Transport der deutschen Austausch- gefangenen aus England, darunter Fregattenkapitän von Müller, trifft Ende dieser Woche in Holland ein. Albert Thomas, der Führer der französischen Sozia listen, lehnte das Telbstbestimmungsrecht für <Slsah-Loth« ringen ab und verlangte bedingungslose Rückgabe. Die französische Kammer und der Senat haben ihre Sitzungen wieder ausgenommen: die Präsidenten ver langten die Rückgabe Elsaß-Lothringens. Clemenceau teilte den Parteiführern die Fortsetzung des Saloniki-Unternehmens mit. Der französische Botschafter in Peters burg hat seiner Regierung nahegclegt, ihn infolge der Haltung der Bolschcwiki vorübergehend abzuberufen. Die Liverpooler Hafenarbeiter sprachen sich gegen die Kriegsziele Lloyd Georges aus. Die englischen Sozialisten haben eine Sozia- listen-Zusammcnkunft der Entcnteländer auf den 20. Fe bruar nach London einbcrufen. Henderson, der englische Arbeiterführer, hat für seine Person Lloyd Georges KriegSzicle abgelehnt, da sie eine Verewigung des Krieges bedeuteten. Der englische Arbeitsminister G. H. Roberts er klärte, man könnne nicht in Friedensverhandlungen «in- tretcn, bevor nicht Elsaß-Lorhringen zurückgcgeben sei. Ein indischer Nationalkongreß in Kalkutta verlangte eine Selbstregierung für Indien. Die Staatsoberhäupter der E n t e n t e st a a t en be tonten in einem Telegrammaustausch den „unbeugsamen Willen, bis zur siegreichen Entscheidung zusammenzuhalten". Ein« schwedische Offiziersabordnung traf auf Einladung der deutschen Obersten Heeresleitung in Berlin ein. Ater WWW Wistu-mh-iMuM» in AreMMk. Brest-Litowsk, 10. Jan. In der heute vormittag ab gehaltenen Sitzung erklärte sich die russische Delegation bereit, di« Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk weiter fortzu setzen. Ferner stellt«! .sie fest, daß die von Wolffs Bureau veröffentlichte Darstellung über den Verlauf der Sitzung am 28. Dezember dem tatsächlichen Hergänge ent spricht. Die von der russischen Telegraphen-Agentur ver breitete Nachricht über den Verlauf dieser Sitzung wurde russischerseits als unrichtig bezeichnet. (WTB.) Damit haben die Russen den gegen die deutschen Unterhändler erhobenen Vorwurf, von ihrer grundsätz lichen Zustimmung zu dem Selbstbestimmungsrccht der Völ ker bei der Behandlung der Volksabstimmung in Polen, Kurland, Litauen und den von uns besetzten Teilen Liv lands und Estlands abgewichen zu sein, als unbegründet festgestellt. Ferner sind sie von ihrer Absicht, die Verhand lungen nach einem neutralen Ort zu verlegen, wodurch allen möglichen feindlichen Verschleppungsmanövern und Intrigen Tor und Tür geöffnet worden wäre, dank unse rer Festigkeit zurllckgekommen. Das mag für unsere Unter händler eine Lehre für ihr weiteres Verhalten sein. Ueber die Mittwoch-Sitzung in Brest- Litowsk verbreitet WTB. folgende ausführliche Meldung: Staatssekretär v. Kühlmann gab zunächst einen kurzen Rückblick auf die Vorgeschichte und den bisherigen Gang der Verhandlungen und erklärte: Dio von der russischen Delegation für die Erklärung der jetzt an: Kriege beteiligten Mächte festgesetzte Frist ist am 4. Januar 1918 Mitternacht abgelaufen. Von keinem der anderen Kriegführenden ist eine Erklärung über den Bei tritt zu den Friedensverhandlungen eingegangen. Wie sich aus dem Inhalt der Mitteilung der verbündeten Regie rungen vom 25. Dezember 1917 ergibt, war die wesent lichste Forderung, die darin gestellt wurde, die einstimmige Annahme der alle Völker in gleicher Weise bindenden Be dingungen durch alle feindlichen Mächte. Ter Nichtein tritt dieser Bedingung hat die aus dem Inhalte der Er klärung und dem Verstreichen der Frist sich ergebenden Folgen. Das Dokument ist hinfällig geworden. Ter Staatssekretär kam dann auf die Forderung der russischen Regierung, die Verhandlungen nach Stockholm bzw. in das neutrale Ausland zu verlegen, zu sprechen und erklärte es als feststehenden und unabänder lichen Beschluß der vier Verbündeten Mächte, daß sie nicht in der Lage sind, die Verhandlungen in einem anderen Orte weitcrzuführen. Sie sind aber, wie früher, aus Courtoisie gern bereit, die formale Schlutzverhandlung und die Unterzeichnung der Präliminarien in einem mit der russischen Delegation zu vereinbarenden Orte vorzunehmen und über die Wahl dieses Ortes in eine Debatte ein zutreten. Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß seit dem Abschluß des Gedankenaustausches vor der zeitweisen Unter brechung der Verhandlungen sich manches zugetragen hat, was geeignet erschien, Zweifel an der aufrichtigen Absicht der russischen Regierung zu erwecken, mit den Mächten des Vierbundes zum Abschluß eines raschen Frie dens zu gelangen. In einer der russischen Kundgebungen war eine angeblich in der Sitzung vom 28. Dezember 1917 durch den Vorsitzenden der russischen Delegation Herrn Joffe gegegebcno Antwort ausführlich wiedergegeben, die - wie ein Einblick in die Akten lehrt — lediglich aus der Phantasie des Erfinders entsprungen ist. Diese in allen Teilen erfundene Mitteilung hat erheblich dazu bcigerragen, das Urteil über den bisherigen Verlauf der Verhandlun gen zu verwirren und deren Ergebnisse zu gefährden. Wenn ich trotzdem die Hoffnung nicht völlig aufgeben möchte, daß die Verhandlungen zn einem ersprießlichen Ergebnis führen können, so gründet sich diese Hoffnung in erster Linie auf den uns bekannten und durch die russische Delegation in beredter Weise zum Ausdruck gebrachten Wunsch nach einem dauernden und gesicherten Frieden und auf die Erfahrungen, die wir in den Verhandlungen mit der Arbeitsmethode der russischen Abordnung gemacht haben. Soweit sich aus dcn vor der Arbeitspause geführ ten Verhandlungen ein Urteil bilden läßt, halte ich die Schwie rigkeiten materieller Natur nicht für groß genug, uni ein Scheitern des Friedenswerkes und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges im Osten mit seinen un absehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halten. Hierauf führte der österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren Graf Czernin ' etwa folgendes aus: Die Gründe, derentwegen wir eine Verlegung "der Verhandlungen im fetzigen Augenblick in ein neutrales Land verweigert haben, sind doppelter Natur. Erstens technischer Natur. Sie wie wir sind von hier aus mit direkten Drähten mit den Regierungen ver bunden, und täglich findet ein Meinungsaustausch statt. Wir allo können diesen Apparat nicht missen, sollen die Verhandlungen nicht unendlich erschwert und verzögert werden. Noch wichtiger ist das zweite Motiv. Wir haben uns auf einer Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Basts haben Sie Ihren Verbündeten ein zehn tägiges Ultimatum zugestollt. Ihre Verbündeten haben Ihnen nicht geantwortet, und heute handelt es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines allgemeinen Frie dens, sondern eines Separatfriedens zwischen Rußland und dem Vicrverbande. Die Verlegung der Verhand lungen auf neutrales Gebiet würde der Entente die von ihr ersehnte Gelegenheit geben, störend einzugreifen. Wir weigern uns, den Westmächten diese Gelegenheit zu liefern. Aber wir wären bereit, an einem noch zu bestimmenden Orte die formale Schlußverhandlung und die Unterzeich nung des Fricdensvertrages vorzunehmen. Was den meri torischen Teil der Verhandlungen anbelangt, in welchem eine Uebcreinstimmung zwischen Ihnen und uns noch nicht erhielt ist, so haben wir uns in der letzten Plenarsitzung bindend darauf geeinigt, diese Fragen einer »6 Koo zu bildenden Kommission.zu übergeben, welche sofort ihre Arbeiten zu beginnen hätte. Alle vier Alliierten sind völlig einig darüber^ die Verhandlungen auf der von dem Herrn Staatssekretär und mir entwickelten, mit den russischen Herren bereits bindend gemachten Basis zu Ende zu führen. Wenn die Herren der russischen Delega tion von den gleichen Intentionen beseelt sind, so werden wir zu einem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen. Wenn nicht, dann werden die Dinge ihren Lauf nehmen, aber die Verantwortung für die Fortsetzung des Krie ges fällt dann ausschließlich auf die Herren der russischen Delegation. Großwesir T a l a a t - P a s ch a und Justizminister Po pow schlossen sich namens der türkische:: und bulgarischen Delegation diesen Ausführungen an. Darauf gab General Hoffmann eine Erklärung ab, in der er gegen die in einer Anzahl russischer Funksprüche und Aufrufe gegen die deutschen Heereseinrichtungen und die deutsche Oberste Heeresleitung erhobenen Beschimpfun gen und die darin enthaltenen Aufforderungen revolutio nären Charakters an unsere Truppen auf das entschiedenste Protest einlegte. Die Vertreter der drei Delegationen un serer Verbündeten schlossen sich diesem Protest an. Auf Vorschlag des Volkskommissars für auswärtige Angelegen heiten Trotzky wurde nunmehr die Sitzung unterbrochen. Berliner Pressestimmen zu den Friedens verhandlungen. Die kräftige Sprache, sagt der „Lok.-Anz.", welche unsere Friedensdelegierten in der Mittwoch-Sitzung zu Brest-Litowsk dcn russischen Bevollmächtigten zu hören gaben, hat die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt. — Das „Berl. Tage bl." erinnert daran, daß einige fran zösische und englische Blätter gemeint hatten, aus dem Zwischenfall von Brest-Litowsk könne vielleicht der defini tive Abbruch der Verhandlungen entstehen. Aber der Vor schlag, sagt das Blatt, die Konferenz zu vertagen und der Versuch, durch einen Zwischenfall Zwietracht zu erregen, sind gänzlich ergebnislos gewesen und haben den Bolsche- wiki keine Vorteile gebracht. — Die „Vos fische Ztg." spricht von einer diplomatischen Gegenoffensive des Staats sekretärs von Kühlmann, in dem er seine Weigerung, die Verhandlungen nach Stockholm zu verlegen, mit gewissen Vorkommnissen begründete, die einen Zweifel an dem auf richtigen Friedenswillen der russischen Regierung rechtfer tigen könnten. Noch deutlicher sei Graf Czernin gewesen, der dcn Russen rund heraus erklärte, daß es sich seit dem Verstreichen der zehntägigen Frist nur mehr um den Abschluß eines Sonderfriedens zwischen den Mittelmächten und Rußland handeln könne. Der Vierbund weigere sich, durch di« Verlegung der Verhandlungen in das neutrale Ausland den Westmächten Gelegenheit zu geben zur Stö rung dieser Sonderfricdensverhandlungen. — Auch die „Freisinnige Zeitung" erklärt sich einverstanden da mit, wie der Zwischenfall in einer für Deutschland und dio Mittelmächte ehrenvollen Weise erledigt wurde. — Die „Tägl. Rundschau" sagt, man atme auf. Herr von Kühlmann hat den Ton gefunden, in welchem man von vornherein hätte reden sollen, um die Russen nicht im Irrtum darüber zu lassen, wie wir es meinen. — In der „Germania" heißt es: Die Delegierten des Pierbundes haben sich mit der ganzen Energie, welche Mitteleuropa von ihnen erwarten konnte, gegen die Verwirrungs- und Zerstörungsversuche gewandt, unter denen das Friedens werk zu ersticken drohte. Sie beschritten den einzigen Weg, welchen es gab, um die von vielen bereits als zerrissen betrachteten Fäden zusammenzuhalten und das Friedens werk fortzusetzen. — Die „Post" schreibt: Deutschland ist nicht mehr gebunden an jenes Programm eines allgemei nen Friedens ohne gewaltsame Gebietserlverbungen und ohne Kriegsentschädigungen. Es kann sich bei den jetzi gen deutsch-russischen Unterhandlungen nur um einen Son derfrieden zwischen dem Vierbunde und dem russischen Reiche und seinen Unterstaaten handeln. — Der „Vor wärts" schreibt, in Brest-Litowsk seien die ersten Schwie rigkeiten überwunden, aber man müsse stets'mit neuen Zwischenfällen rechnen. » ' - " > » Heiniat-ank! Lver darf siel) an den Heimatdank wenden? Lin jeder, der als Angehöriger der deutschen Streitkräfte oder der Streitkräfte eines mit dem Deutschen Reiche verbündeten Staates durch eine Ariegsdienstbeschädignng in seiner Erwerbs fähigkeit beeinträchtigt ist und in Sachsen seinen dauernden Aufenthalt hat.
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