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Dresdner Nachrichten : 28.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-28
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1875
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7 Ü»r tn drr Man«l>strat« IL. »L«n- »»«enllprri« v>»lteffi>l,r< lIchr!7tar!d0M,«..dur.r dt» Paft L Mark 7a P>^« Miijel.N»n»uti»IOP!.-,c. »uff,«« 26000 -r,»i. Mir die Rückgabe einge- jindler P!a,mlcripie »»Kt sick die Redurtion nicht verbmdltil-. Inseralen Aiiiialioic au», wärt»: lliu>«ev!il«Ii, ui>ck Vo,I«e in Hainvurg, Y«r< lin, Wie», Leipzig, Bas«,, Breslau, ^ranilurt a. ivl. — kack. »k..,»a iu Berii», Leipzig, Wie», Sau^urg, »ranksint a. A.. Miln, che». — Daat," t» (.«. j» Mankfuri a, >»?, — > „ V«I»t in llaemuig, — n». 7»«> «tuliiae L La, t» Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr »nierai« »erden «nun, «nahe l» »»gen»»««« di» «d,»lldr, Tonntaai dt» Mittag» it lldt. Ja Neustadt^ ar,»e Kloster- »aste »di» Nochm.äMr. - D,r Raum einer »<n- iplingen PetttzeUe kostet ta Pfae, Stngeiandt di» Zeile so Pjge. «Ine >»ar»nt«e iltr da» niichsltagige »rfchet. nen der Inserate «>r» nicht gegeben. «»»wiirtige «lnnanien- »lultrtige von u»> unbe kannten Firmen und Per sonen tnserire» wir nur »egen Pränumerando» Zahlung Lurch Brot marken »«er Posteiniah- lung. Neun Silben kost,» t, Plae. Inserate sitr die Montag» - Stummer oder »ach eenem Jeitlag- die Peulzeile 20 Psge. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpsch Se NetHaröt in Dresden. «r. MI. Zwanzioster Wr-Äi«. Dresden. Donnerstag. 28. Letover INS. PoltttfchkS. Ttlkaramur der „Dresdner Nachrichten". Berlin, den 27. Oktober, Nachm. Die Eröffnung de« Reichstags fand nach 2 Uhr im weißen Saale de« k. Schlosses statt. Die Tribünen waren gefüllt, di« Hofloge leer, in der Diplo- matcnloge einige Attaches und etwa 80 ReichütagSabgeordnete an wesend. Die Mitglieder des BundcSratheS traten unter Führung de« Minister Delbrück ein und stellten sich zur Linken deü verhüllten Kaiserthrones auf. Der Präsident deö Reichökanzleramteö, Delbrück, verlas die Thronrede und erklärte den Reichstag für eröffnet. Die Feierlichkeit schloß mit einem vom Präsidenten Forckenbeck ausge brachten dreimaligen enthusiastischen Hoch aus den Kaiser. Die Rede lautet: „Geehrte Herren! Der Wunsch Seiner Malestät deö Kaisers, Sie bei dem Wiederbeginn chrer vcrsassungsmä igenThätlgkeit persönlich zu begrüßen, bat zum lebhaften Bedauern meines allerguädigtte» Herr» »icl>t in Erfüllung gehen können. Se. -Majestät haben mich deshalb zu ermächtigen geruht, tn seinem und her verbündeten Negierungen Name» Sie heute wtllkom men zu beißen. Die bevorstehende Session wird Ihre Tbätig- seit mehr tür die Ausbildung »nd Ergänzung bestehender Gesetze alö für die Begründung neuer Institutionen I» Anspruch nehmen. Seit Ihrer letzten Session ist die am Schlüsse des IahrcS 1871 begonnene, imBcglnn dieses IahrcS zum Abschluß gebrachte Gesetzgebung über dao Geld- und Bankwesen Deutsch lands der vollständigen Durchsührung nahe gebracht. Die über Erwartung gesteigerte Herstellung unserer neuen Münzen hat eS Sr. Majestät gestattet, im Eiuverständniß mit dcm BundeS- rath den t. Januar künstigcn Iahreö als Zeitpunkt tür de» Eintritt der NelchSwäbrung zu bestimmen. Die Einziehung kcS Lanteöpapiergeldeö und dessen Ersatz durch Neichskassenscheine schlecht rasch und regelmäßig vor, die Banknoten geringeren Nennwerthes sind zum größte» Theite schon jetzt a»S dem Vcr- kehr getreten und werden bis zum Iahreöschluß tn der Haupt sache eingezogen sein. Die Privatbanken sind damit beschäftigt, ihre Einrichtungen auch im klebrigen der neuen Gesetzgebung anzupassen. Die NeichSbank, zu deren Begründung allerbeste VeS Neichö beigetragcn haben, wird im Ansang künitigen Iahreö ihre Thätigkeit über den gesammten Umfang des Ncick'ö er strecken. Sie wirb gleichzeitig mit drrUcbcrnahme tcrEentral- Kassengeschätte des NeicbS beginnen. In dem Ihnen vor- zulegcnden NeichS-HauShalt-Etat für 1876 haben die regel mäßigen Einnahmen deö Neichö nicht unerheblich höher als tür das laufende Jahr veranschlagt werden können. Dieses Mehr wird indessen üverwogen durch die Minvcr-Slrmabnrcn, welche in dem natürlichen Rückgang der ZlnSelnnahmen von belegten Neickiö- geldern, ganz besonders aber ln dem Vorgriff beruhen, der im diesjährigen Etat auf die Uebcrichüsse deö Vorjahrs stattgeiuiileii hat. Zur Deckung dieser Minder-Einnahme und zur Bestreu tung der bei sorgfältigster Rücksicht auf die Finanzlage nicht abzuweiscnden Steigerung der Verwaltungsausgaben wird Ihnen eine Erhöhung der Matrikniarbeiträge nicht vorge- schlagc». Die verbündeten Regierungen theilteu die Ucberzeu- gung, weiche Sie, geehrte Herren, bei der Beraihung deS dicö- lährigcn Etats geleitet bat. daß eine Steigerung jener Beiträge vcrimcten werden »ruß. Sie sind der Meinung, daß das Gleichgewicht tcS Etats nicht berznslcllen sei durch eine Aus lage, welche die Steucrkrast der einzelnen Staaten außer Be tracht läßt, sondern durch Abgaben, welche sich an den Ver brauch und Verkehr ansck'ließcn. ES werden Ihnen deSbaib Entwürie von Gesetzen über Erhöhung der Braustcuer uud über Einführung einer Stcmpelabgabe von Börsengeschäften und Wcrthpapieren vorgelegt werden. Der ReichshauöhaltS- Etat bringt eine Veränderung In der Einrichtung der Post- »nd der Telegrapben-Verwaltung zum Anötruck. Die Erfah rung hat überzeugend targcthan, daß die Verbindung dieser beiden, bisher getrennten, aber in ihren letzten Zwecken znsam- mcnsallenden Verwaltungen dem VerkebrSinteressc entspreche und einen einfacheren und wohiseilere» Betrieb gestatte. Das Verhältnis! der Posl zu den Eisenbahnen soll durch ein Ihnen vorzuieqcnbes Gesetz übereinstimmend geregelt werden. Für die Vervollständigung der Telegrciphen-Aniagen wird eine Erctit- bcwilligung von Jhncn begehrt werden. Die Gewerbeordnung hat für die gewerblichen HillSkassen einen nur provisorische» Zustand geschaffen, dessen Uebelstände von Ihnen wiederholt beklagt und von den verbündete» Regierungen lebhaft empfun den sind. Zwei Gesetze, daS eine über Abänderung keo Titels 8 der Gewerbeordnung, daö andere über gegenseitige Hilsökasscn, sollen diesen Uebelständen eln Ende machen; sie beschränken sich auf die Fürsorge in KrankveitSsälle». Mil die nicht minder wichtige Regelung des AltcröversorgungSwesens gegenwärtig noch nicht ausreichend vorbereitet ist. Die vor fünf Jahren erfolgte gesetzliche Regelung deö Urheberrechts an L-clnistwerkc» bat sich aut das Urheberrecht an Kunstwerken nicht erstreckt. ES werden Ihnen Gesetzentwürfe vorgelegt werben, welche so wohl diese Lücke in der Geietzgebung über das grillige Eigen tum aussüllcn, als auch tür zwei verwandte Materien, das Urvcberrccht an Mustern und Modelle» und den Schutz der Photographien übercinslimmendc Normen lcststcllen sollen. Die praktische Handhabung des StraigesetzbucheS bat Lücken und Mängel dieses Gesetzes erkennen lassen, deren Ausfüllung mw Besclliguiig im Interesse der Rechtspflege erforderlich ist. Der Bundeörath bat deshalb eine Revision deö Gesetzes auf Grundlage der von den einzelnen Bundesregierun gen gemachten Vorschläge eingcleitet. Ein aus diesen Vor schlägen hcrvorgegangcncr Gesetzentwurf unterliegt der Berat ung des Bundesraths und wirb nach »Abschluß derselbe» Ihnen vorgelegt werden. Ein mit dem Freistaate Eosta-Rica abac- schlossenerFreimdschaltS-, Handels-undLchifffahrtS-Vcctrag wird Ihnen zur Genen,»igung vorgelegt werden. Dem Vertrage zwischen Deutschland und San-Salvator nachgebiidct, wird er. wie zu hoffe», ta-u beitragen, unsere Handelsbeziehungen wie zu jenem, durch seine Lage an zwei Weltmeeren und durch den Reichtum seiner Erzeugnisse hervorragende» Staate, zu tör- dcrn. Die Vorlagen, welche Ihnen im verflossenen Jahre ge macht waren, um tle verfassungsmäßige Rechnungslegung über die Einnahmen bcS Reichs endgiltig zu regeln, find in Ihrer letzten Session vorberathen worden, haben aber nicht zum Ab schluß gebracht werden könne». ES werte» Ihnen darüber neue Vorlagen zngcbcn. In Elsaß-Lothringen ist der be ratende LandeSauSschuß, dessen Einrichtung der Erlas, vom LN. Oktober v. I. geordnet hat. im S ommcr d. I. zun, ersten Male in Thätigfcit getreten. Er hat den Lanteöhauöhait und andere zu IbrerBcschlußfassiing gelaugendenGesetzcntwürlc. welche zurAus- sührnng vo» RcichSgeictzc» und zur Ergänzung von Lücken der LandeSgcsctzgevnng belliinmi sind, gutachtlich berate». Auf seinen Vorschläge» beruht ein Gesetzentwurf, durch welchen die auch von .Emen erörterte Frage wegen Entschädigung der In baver verkäuflich acwcsener Stellen t», Insilzdicnstc anderweit geregelt wirb. Die gefaßten Beschlüsse werten mit den über die Beratungen aiffgenoinmenen Protokollen vollständig zu Ihrer Kenntnis! gebracht werde», sie berechtigen zu der Er wartung, baß In dem LandeSauSschuß ein günstiger Boren iür die Mitwirkung der Bevölkerung an der Verwaltung der RclchSlande gewonnen sein wird. In Elsaß-Lotrlngen, wie im ganzen Reiche, berechtigt uns der Rückblick aus die wenigen Jahre, welche seit de», Frankiurtrr Frieden verflossen sind, zu dem Ausdruck der Befriedigung über den stetigen Fortschritt der Entwickelung unserer politischen Einrichtungen i», Innern nnv der Befestigung unserer guten Beziehungen zumAtislandc. Wen» im Handel und Verkehr dennoch gegenwärtig eine der Stagnationen stattfmdct, wie sie im Lauie der Zeit periodisch wiederkehrc», so liegt cö leider nicht in der Macht der Regier ungen, diesem llcbelslandc nbzuhelien, der sich l» anderen Ländern in gleicher Welse wie in Deutschland fühlbar macht. Jedenfalls aber hat diese Erscheinung keine Unsicherheit der politischen Verhältnisse und namentlich deö äußeren Friedens zum Grunde. Wie Sie im vorige» Jahre mit dem Ausdruck teS Vertrauens aus die Dauer deö Friedens empfan ge» werde» konnten, so war seitdem fortwährend und ist noch beute die dauernde Erhaltung des Friedens »ach menschlichem Ermessen gesicherter alö sie eS jemals I» den letzten zwanzig Jahren vor der Herstellung deS Deutschen Reichs gewesen ist. Abgesehen von der Abwesenheit eines jeden erkennbaren Grun des zu einer Störung, genügt zur Auirechterhaltuiig deö Frie dend der feste Wille, tn dem Se. Majestät der Kaiser sich mit den ihm befreundeten Monarchen elnig weift und die Ueberein- stlmmung der Wünsche und Interessen der Völker. Die Mächte, deren Einigkeit in einer früheren Periode unseres Jahrhunderts Europa die Wohlthat eines langjährigen Friedens gewährte, stützen denselben auch beute, getragen von her Zustimmung ihrer Völker und der Besuch, von welchem Se. Majestät der Kaiser heimkehren, die herzlictieAusnahme, welche Sie bei Sr. Majestät dem Könige von Italien und bei der ganzen Bevölkerung ge sunden haben, befestigen die Ileberzeugung, baß die innere Eini gung und die gegenseitige Befreundung, zu denen Deutschland und Italien gleichzeitig gelangt sind, der friedlich fortschreiten de» Entwicklung Europas eine neue und dauernde Bürgschaft gewähren." LocalcS und Sächsische-. — Se. Majestät der König wird heute in der Gegend von Pillnitz eine Jagd abhalten. - - Se. Hoh. der Herzog von Braunschweig, welcher seit Mon tag Abend im Hotel Bellevue abgestiegen war und vorgesternAbcnd der Vorstellung im König!. Hoftheater beiwohnte, ist gestern früh halb 10 Uhr wieder nach Brannschweig abgereist. Der General Baron v. Lauingcn und Major v. Bernewitz waren außer vieler Dienerschaft in seiner Begleitung. -- Landt a g. Am DIenötag bewilligte die 2. Kammer zu nächst gegen 10 Stimmen 15,000 M. zur Erwerbung deö b. KoppenfclSff'chcn Grundstücks i» Pirna bchuiS Dahinverlegung der Be zlirkS st euere in nähme. Abg. Fröhncr: Der Preis ,'ür dieses Hanögrundstück ,'ci entschieden zu hoch; v. Kop- pcm'elS Hobe trüber dafür nur I2M» Nt. bezahlt. Man hätte den alten Bahnbos in Pirna für die BczlrkSstcucreinnahme be nutzen können. Uebrlgcns sei daö Bedürfnis; zum Ankauf deS b. Koppeiiiclö'schcn Hauscö erst durch Versetzung dieses Beamten acut geworden; die Regierung hake gegen diesen Beamten gefäl lig sein wollen. Rcf. Schreck zeigt ans den Mietbzinsen, daß der jetzige Preis, ää.EM M., nicht zu hoch sei. Minister v. Friesen lehnt die letztere, ihn persönlich verletzende Bemer kung Fröhncr'S alö eine Verdächtigung entschieden ab. Daö Be dürfnis, nach eine», solchen Hause sei längst vorhanden gewesen, und obwohl er, der Minister, die üblen Nachreden vorautzgesehen, habe er doch, um einem Staatobcdürsniffe zu entspreche», den Kauf abgeschlossen. Ter alte Bahnbos würde dringend zn Bahn- beamtcii-Wol'nnngc» gebraucht. Abg. Fröbner: Er habe nicht verdächtige» wollen; andere Personen dächten auch so wie er. - AIS Unlcrllütznng der »Abgebrannten in Breiten de nun fordert hic Regierung eine außeroideutliche Unterstützung von 50,000 M. Bei dem Brande am 29. Juli v. I. sind da- selbst 70 Eomplerc mit l52 Gebäuden ment total abgebrannt; wegen schlecbtcr Bauart der Gebäude zahlte die LandeSbrand- kaffe nur 157,078 M. Entschädigung. Die Hhpotbekcnichulden betragen 119,20-1 M. Der Wiederaufbau kostet 570,000 M. Die Vcrl.uste an Kleidungsstücken und Wäsche haben aus den Natu- ralscntungc» der Privatwohlthätigkeit gedeckt werben können; an Geldnnterstül-lingcn sind etwa Ott.OOO M. cingegangen, wo von au die Ansässigen und an die Unnnsässigcn Os, je nach Bedarf und Größe des Verlustes, verthcilt wurden. Abg. Vobel schildert die ciinctziiche Roth, die noch jetzt in Breltcnbrunn herrscht; ohne StaalSl-cihilfe würden die Abgebrannten völlig verarmen, ihre Grundstücke zwangsweise versteigert werten. Abg. Lehmann besitzt den tlaurigen Muts', gegen die Bewilligung zu spreche». Er fürchtet Ecnseguenzen; lieber möge man Privat- untcrsiützung cintreten lasse». Abg. Walter fürchtet diese Eon- scgnenze» durchaus nicht. Man baue herrlicheEajcrnen, prächtige Osfizicrscasiiivs „nd vergeude dabei oft unverantwortlich das Geld; wann» einer so armen Gemeinde einen so kleinen Beitrag verweigern? iLebbaiteS Bravo!) Hartwig verwendet sich sehr warm für die Bewilligung, da die Brantkassenbeamten zu hoch die alten Baurcste in Anschlag gekracht hätten und die Häuser in Breitcnbrun» noch nach dem alten Eatastrr abgeicbätzt seien. Or. Nt i» ck w i tz: Früher wurden auch ausnahmsweise Bewil ligungen gegeben. Der Minister v. N o st i tz nennt als frühere Beispiele solcher Unterstützungen die abgebrannten OrteOelSnitz, Schöncck, 'Auerbach, Eib'enstock. Möge die Kammer daö Ver trauen der Abgebrannte» nicht täuschen! v. Könneritz: Dle Unanfälligen in Breltcnbrunn seien größtenthells durch Privat- wohlthätigkcit sck'o» entschädigt; den Angesessenen möge man jetzt rasch helfe»! Vicepräs. Streit: Zwickau habe sofort geholfen; jetzt möge die Kammer einem armen Dorfe helfen! Wie viel habe die Kammer sck'o» für die Verschönerung Dresdens gethan! «Sehr wahr.) ES würde einen sehr üblen Eindruck machen, wenn dieser kleine Posten für Breitenbmnn abgelehnt würde. Abg. Map: DaS Erzgebirge sei gar nicht so arm, alS man sonst an- nevinc. Er selbst habe vor einigen Jahren eine achttägige Reise inS Erzgebirge gemacht, und ta habe er in keiner 'Rächt schlafen können! Heitel kein — weil die Fidel dort permanent sei. l Gelächtcr.) Richter - Tbarandl: Bewillige dieKanimcrnichtS, sowürtrsie bald den armen Waldarbeitern in Brcitenbrun» Arveiterwohnnngen bauen muffen. Ist.'Böhme: Der erzgebirgiscbe Winter stehe vor der Thür. Wen» Mah nur mehrere solcher Winter mitmacbtc l und die jetzige Gcjchäflöcalamität erlebte, würde er daS Erzgebirge nicht für jo wohlhabend ballen. - Da Abg. Lebman» vorgezo? I gen. sich zn entfernen, bewilligt die Kannner ei»sti in m t g die Unterstützung. - Sodann bewilligte sic ebenso lloo.ooo Mi. zum ^ Ankauf des Hauses Earolasiraße Nr. 1 in Dresden zur Auf nahme von Behörden der Staatöbahnverwaltung. Da» empfehlende Fürwort deS Referenten Uhlemann enthielt kei nen einzige» neuen Gedanken, alö was nicht schon die Regierung selbst der Kammer schriftlich mitgcthellt harte. Man erlab nicht einmal aus dem Referate, ob Hcrr Uhlemann daö Grundstück selbst sich angesehen habe. — Eine Petition ans Roßwein um Dahlnverleguug eines Landgerichts wird nach dem Referate Ist-. Schasfratb' S und der warmen Empfehlung deS Abg. Scheller der Regierung zur Kenntnlßnahme übergeben.- Znm Schluß der Sitzung wurde die Wahl des Abg. Schmidt einstimmig deshalb für ungillig erklärt, weil 221 Häuser deö Schmidt'schen Wahlbezirkes mit UU9 Einwohnern nicht mit zur Wahl aufgesordert worden sind. (Fortsetzung solgt.) — Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß derKreishauptmann v. Könneritz aus Zwickau den durch den Tod v. BurgSdorf'« erledig ten Posten eines Kreishauptmanns in Leipzig erhalten wird. Sein 'Nachfolger wird der Amtshauptmann von Dresden, Graf Münster, sein. Beide Beamte werden auf ihren Posten schwer vermißt werde». — Der stenographische Dienst des deutschen Reichstages wird zur Halste von Anhängern der Stenographie-Systeme von Gabel«- bergcr besorgt. Vom königl. stenographischen Institut zu Dresden sind daher abermals 4 seiner Mitglieder, die Herren 1)r. Schcffler. Weiß, Rötzsch und Fröhliger, behufs Uebernahme deS stenographischen Dienstes im Bureau deS Reichstage-, nach Berlin abgereist. — Ueber die Betheiligung de» 12. (kgl. sächs.) Armeecorp» am Kriege 1870/71 besitzt die deutsche Militärliteratur kein selbst ständiges Werk. Wie die „Allgemeine Militärzeitung" schreib», steht nun daö Erscheinen einer derartigen Schrift bevor, welche dev Titel führen soll „Das 12. (kgl. sächs.) Armeecorps während de« Einschließung von Paris im Kriege 1870/71, mit besonderer Berück sichtigung der beiden Schlachten bei Villiers; von H. Schubert Oberst und Commandeur des 2. kgl. sächs. Feldartillerie-Regiment» Nr. 28." Das Werk soll mit 2 Plänen auSgestattet werden und ist der Preis auf 5 Mark gestellt. — Tie Dresdner Kirmes ist für dieses Jahr nun wieder vor» bei. Gestern Nachmittag konnte man trotz deS nassen Wetters die luftigen Vorboten de« nahenden Winter» in Gestalt der Schnee flocken zum ersten Male in Dresden wahrnehmen, während über dies eine große Anzahl Geschirre, welche die Nacht über gefahren waren, mit Schnee bedeckt und weißgerändert dahinrollten. — Zwei vor einem leeren Kohlenwagen gespannte Pfütze kamen vorgestern Abend nach 8 Uhr führerlos die Leipzigerstraße hereingetrollt und bogen vor Stadt Metz, um nach der Marienbrücke zu gelangen, auf dem Bahn-Uebergange rechts he,rum und gingen auf den Bahngeleism eine lange Strecke mit ihrem Wagen vor wärts. Die Bahnwärter, durch das ungewöhnliche Geräusch de« Fuhrwerk« aufmerksam gemacht, eilten alsbald aus ihrem Wohn- hause heraus und brachten das führerlose Geschirr zum Stehek. Mit ziemlicher Mühe wurde solches nachher zurück nach der Straße dirigirt, wo sich auch der Führer desselben einfand, welcher es im nahen Dorfe Trachau aufsichtslos vor dem Gasthofe stehen gelassen hatte. Entweder ist dort den Pferden die Zeit zu lang geworden, oder cs hat sich ein Unbefugter den dummen Witz gemacht, dieselben vorwärts zu treiben, immerhin ist aber von Glück zu reden, daß kein Unfall, insbesondere auf der Bahnstrecke, vorgekommen ist. — Ein Akt großer Rohheit ist uns mitgetheilt worden. Der Bewohner des Hauses Nr. 7 der hiesigen Badergasse besitzt einen Sperling von seltener Zahmheit. Das Thierchen besucht fast regel mäßig das Freie und kommt gewöhnlich nach kurzer Zeit wieder. So verließ es am vorgestrigen Tage Nachmittags die Wohnung und kehrte nach einer Stunde dahin zurück — doch in welchem Zustande? Die obere Hälfte des Schnabels war vollständig abgeschnitten, so daß das arme Vögelchen, obgleich auf besten Ernährung viele Mühe ver wendet wird, wohl kaum längere Zeit erhalten bleiben dürfte. Auf die Entdeckung des ruchlosen Thäters, so daß dieser zur Strafe gezo gen werden kann, hat der Besitzer des verstümmelten Thierchens eine Belohnung von 15 Mark gesetzt. — Bezüglich jener, etivas Aufsehen erregenden Mittheilung, wonach eine Hofopernsängerin Sessi auf einer Fahrt nach Schlesien nach Anwendung eines narkotischen Mittels beraubt worden sein sollte und sich der Verdacht auf zwei Damen lenkt, welche in Bautzen ausgestiegen seien, wird nns heute von zuverlässiger Seite mitge theilt, daß eine Betäubung und Beraubung jener Dame gar nicht vorgekommen ist und daß dieselbe einfach den Verlust ihrer Uhr mit Kette beklagt und selbige als verloren bezeichnet hat. Diese Ver- muthung hat sich nun auch bestätigt, da die in Verlust gerathene Uhr in Bautzen, als im Bahnhofs Damenappartement aufgefunden, ab gegeben worden ist. — Vor mehreren Wochen wurde, wie bekannt, hinter dem Gar ten des japanischen Palais am Elbuscr die Leiche eines unbekannten jungen Mannes gefunden, welcher durch Sclbsterdrosselung seinen Tod gefunden hatte, über welchen Fall aber, in Folge einer Notiz in einem hiesigen SMte. anfangs als von einem Morde viel gesprochen wurde. Die Peinlichkeit des Selbstmörders war bisher unermit- telt geblieben, jetzt scheint man aber eine Spur gefunden zu haben, die zur Feststellung von dessen Person führen dürfte. Es wird nämlich seit jener Zeit ein Färbergehilse, Wilhelm Braun aus Ellingcn in Baiern, vermißt, der dcir Scinigcn von hier aus die letzte Nachricht von sich gegeben hat. Verschiedene Umstände deuten darauf hin, daß derselbe identisch mit jenem Selbstmörder ist. — Gewerbcverein, an, 25. October. Aus voriger Sitzung bleibt noch eine Miltveiluiig teo VorflandeS, Herrn Walter, nachzntragen. wonach eö Iiipabern von Ancrkeiiinmgs- Dlplomcn der letzten Auvllkliung keineswegs, wie von Seiten solcher gemeint, gestattet, die Bildnisse von Medaillen aus iprcn ^ Rechnungen, Inseraten, PrciSconrantcn:c. anzubringen. Ans ! der vorliegenden HanSbaurrchnung ist Folgendes ;n erwäbnc». ! DaS derzeitige Besitztum,,> des Vereins koste: demselben die rniidc j Sllinmc von ca. I io.ooo 2blr. - - -I2»,00t> Mark. HauSkanf >n»V Saalbau wurden mit einem Vcrc>nöpcrmögcn von nur 5M0 jThlr. unternommen. Die günstige» Ergebnisse der 1871 und 11875 unternommenen Ausstellungen, wie die von Iabr zn Iabr
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