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Dresdner Nachrichten : 11.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 10 [i.e. S. 2], S. 2 [i.e. S. 4].
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-11
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1883
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tel,ßttplltadr;jlptql Berlin.Lre»deu. «Ichktn, t»,l Ich s,a» 7 Uhr I. d. 2l»kd.; Marirnpr. l». «rd»n»kmriu»p>ct» »irrlcli»i,rltch L Mark L0 iUf«e„ durch die PoN L Mark 7» Pfge. Mumm, w PK«, glir d>« Mürkuadi rluaelaudier Ma« nulcriple mach, sich d,e Steüacli»» «ich, verbindlich. «lnnonee»'für und »ei,men «n: Tie «»»oncen.ilureaur u.t'aaseu- <i»I» » Vogler; — Ru»ol> ViuN,:; — Tauve ch üom»,.; — Iiwalld«»»»»»! — <S. M>iu«r il, Mriitz: — R»l>. iNickl in Magdeburg; — S». Var« LS», in Halle; — Ltelurr in Han.bürg. Hageöralt für MM. Uilttrlililtiiim.Gkschaftsverkelir. Lörseiibcricht.Frem-kliliste. rttllslittch Äelit» -r. 11 (Allst.) U.L8S (Neust.) Inserate iaerden iiHarienlirahe l> di» Nachm. S Uhr angenommen, Eorni-g» di» Mittag» >2 Uhr. In «eustadt nur an Wochentag«»: gr. kilosiergage Nr. s bi« Nachm. SUHr. — L,e einfgallige Pelitjeiie kolier 7-7 Ps. Slugrlaudl die Zeile 80 Pf. <-ine Laramie sllr da» aiichit- tägige Ericheinen der Inserate wird nicht gegeben. riu»,»artige Annoncen« Aufträge inieriren wir nur gegen Prä»»» mer«»»».»t»i,lu«g durch Arwf« inarten oder choi» in;aiii:,ng. »Ich! Eiibcn kasiru id P'g. Liftraie ibr die Monl°g»» Nummer oder »ach einem z-ftlage die Peiiizeiie LOPs. Z LvbvrWrLU ^ Alnrkv vvi» Mlv^vr, kimiKl. Vrvrjüvu, ««» <Nvi»rzr«i»t>»or. ^ fu88l»vl!en-KlLnr-l.Lek gdnrriiiaz, sakc.it trautu,and, oigonou ludntrat »WMiiistt««, IllniKeriitli« tn,I Ileitlinnnn, Hlui27 mul 4nia!>« nstlrasse 19. HelurliUiitro^e (Ktaür Kiirltt/). r«äS^-S:!LSbiä»:bS-ÄLu2LS-»i«^-r^WWi--i!iW-^iS--:i mit OlU'iUitio, It> 1«t ^oil«-n, II»»«llto1Ior, l^lni«Ipi« i»»Qt» u»ä irot«^tt«t»< >>e n vo» 50 ?k. an etc. ssi OröLst« .4»8NlcIi1, stolniunt I>illi^d>tö I'rci^o. «. i».. Tliillei. kruxer-ut,-. 37, > Lulsnlorlc». , 8p!el- nn<I ->»iNcr^ri»Li'n-Hatt«Ulittl;. ^ ( Xftcli lieovrietül Inventur stucket, «1er «tvr v< r"r I»Ho«Ien8ten lilinlüsl. IloNlot'iirmt. r Iierlviilv»«! v» lot. «ler Verlänut einer ß^r08»8Qi» R*«»r1lir: .» Vttpi88«riv-.^r< ritvl «LN I etpl886^>v'MüNUI30IUN. statt. ( 6rö3ö1es l.sger am plalrs. Ar. LM. 28. MrMg. W.ovi, Llgi. Dresden. 188». Moutag. II. Juni. Neueste TerciUliiiime der „Dresdner Nachrichten." Petersburg. Ihre Majeffäten sind heute rrGder wohl- bch.rUeu hier eingelroffeu und luhren, von einer grosscu Volksmenge enthuffastiscl» beglicht, in offenem Liegen nach der Itasaukathcdrale, inn sich alsdann ohne weiteren Auscntbalt mittelst Dampsers nach Peterhos zu he>'.cheii. Die Druppen biidctcn längs deS s)tcw!äli- vrcwelteü Spalier. Die Stadt war festlich beflaggt und das Uelter schön. ear><i,:»-tleve«Illi>» der arci<»»-v-'>r vom >c>. Juni. kiriira. Melaübcsiaud M. <!i».2i>2.«,» Abg. M. l.vgk.cov weiland an »icichsiaisclischeiucn . , - uch„87,oc>0 'iug. - k,»i,,<NX> bieuuud a» Nulku undcrcr illankcn . . » iü.e>g,>>üv Zug. » beu.vev biciiand u» »Ucchielu .... » L27.!>UI,üuv t'ii'g. » 8.»71>.<>oa 7>clluud au LauN ndiordeiungen , . » »>.7ui,uuü Zug. » ai7,»!(X> b'iiiuud u» ibiierlcu . . > » ^ » b.87b,vüa ,'jug. » vlü.oua b.ciluud a» ftiuiiigr,, Aciiben . . . » Ll.eubMu bibg. » SU/IVÜ kai'ib,,. «vrundia; .lai . . e . . » le»,i»ii),i»w Unvcrunder!, üiescrbcioud» ...... » iu,2bii,i,ü» Uuvcrüuderi. iUcirag de, »mlaiileiidc» 7!eien . . » Wi.eüUM» bibg. « >2.'.!eü.vi)a r. auiliqe lugl. iuUtge 2-erbiüdlichkeilcn . - »W.IIU.oua Zug. - «.«Ai.Ouu 'soimiacAMilbu » UU7M0 Adg. - a.civr Mcwnork. !, Iuui. ci.'ebi t.e',. Ne!l,:r Witticiwci-cu 1.2»'/,. l>r. Juni l,2ü'/,, kr. Juli 1.2S'.'„ Pr. Siugusl l.2I"/,. Mai» 1ol-l lunau, des,. Lrach» 2s'«. Dresden. II. Juni. — S. M. der König wird heute nach der Residcnr lonrmen, mn Lorträge der Herren StaatSminiiter entgegenjunchiucn und eine Aumhl Iilldicn-cn zu ertheiien. — Der diesmalige Aufent!>nlt im Jagdschloh Rchescld ist ciircillichcr Weise namentlich für das Befinden Ihrer Mas. der Königin von überaus günstigen Folge» begleitet gewesen. — Der Herr Kricgsmimsler von Fabrice ,st nach zwei tägigem Aufenthalte in Berlin, der wesentlich der Hisgieiicausitcllung gewidmet war, nach Dresden znriictge'chrt. — Mit Bedauern sicht man in Berlin den bisherigenMilitär- beuolliiiächtig en des Königreichs Sachsen, Herrn Oberst von der Bia n iy. scheiden. Derselbe hat sich dort eine sehr gewichtige Boiitloi: zu schallen verstanden. An seine Stelle tritt Major von Schlieben, bisher AbtheilnngSchef im K.S. Kricgs.niiiistcrium: dgcrr von Schlichen war schon mehrfach nach Berlin kommandirt gewesen. Ter (5hcf des Sächsischen Gencralsurbcs, den Oberst v.d. Bimlih erlegt, Herr iBmernlmajor von Hol leben, genannt Ammann, übernimmt an Stelle des in Ruhestand tretenden Kom mandeurs von Bosse die Führung der 3. Jnsanteriebrigade Nr. 47 in Leipzig. — Der Orts- und Friedensrichter Mäkler in Bärcnmaldc bei Kirchberg erhielt das Aihrcchlsl.cuz. — Der oerdienle Direktor der 7. Bcurksschule (in der Ovpel- voijiadt) Herr Höbnc, ist wegen vorgerückten Alters und zuneh mender Kränklichkeit für den I.October d. F. um feine Emcritirung eingskommcn. Auch der seit mehreren Jahrzehnten an verschiedenen släi'iischen Schulen thätige Zeichenlehrer, Herr Kupfer (seit 3 Fahren kons. Kehrer an der I. Bürgerschule), hat wegen bcdenk- bcber Krantheitszustände seine erspriehliche Thütigkeit eiiistcllen müssen und um seine Pensionirung gebeten. — Dein Pensioiisvercin für Wittwen und Waisen sächsischer Bcamtrn hat am !). d. Herr Kommissionsrath Z i e 1 ch n e r, hier, ans Anlag der Feier seines erfüllten 40. DienstjahreS ein Kapital von ÄiOO Äiark geschenit. — Bon den 40 goldenen Medaillen, welche die Hygiene- Aussielluiigs - Jur» vcrlhcille, sind, wie gestern gemeldet, 3 »ach Dachsen gekommen. Sie wurden für folgende AusstellnngSgcgen- , >oe verliehen: für Wasch-, Trocken- und Bügelmaschinen an die isbcmnigcr Maschinenfabrik Germania, vormals Schwalben. Sohn; lili antiscptische (säulnibzerstörcndc) Präparate, chemische Produitc ims ätherische Ocie an Schimnicl u. Co. in Leipzig: endlich für Dnmpsseucrsprigcn nebst Zubehör an die Lausiger Maschinenfabrik, rmmals P eg old in Nniigcn. — Die zunehmende «chülerzahl der I. N ü r g e r > ch n le (Jo- l imnisstragc) und der Umstand, das; einige Zimmer, welche bereits mwcr Gebrauch gesegl ivarcn, notligedrungen ivieder beim gl. ansicr- dem aber auch zwei Klagen in den Räinnliclskeiten des «Iren Ltadt- ivalsenbauses nntcrgcbracht werden nmglcn, haben den slädtiichen DcbuiauSIchub zu dein Beschiuste gcbrachl, bei den städtiichen Kol legien einen Flügclbau im Hose der I. Bürgerschule (an Stelle der alten Kommunbääerci) zn beantragen, wodurch 0 geräumige Klassenzimmer nrit vcrhältniimmsng wenig Kostenaufwand gewonnen weiden könnten. — Die nenangelegte M arscballstra s; e darf bezüglich il,rcr schönen praktischen Lage und der durcl führenden Stragenbahil geivisi als eine der schönsten und frcgnciitirtcsicn der Pirnaische» Borstadt gelten. Umfamcisr aber muh es wünsckcnswerih erscheinen, das; endlich ein Anfang mit der Beseitigung der daselbst noch befindlichen allen Baracken, immcntlich aber des Brock'schcn Hauses am Eibbcrg gemacht und die Strahe mit würdig entsprechenden Bauten und Anlagen besetzt würden. An vereinzelten Stellen hat man zwar >mt Glundgrabuiigcn begonnen. Könnten denn aber nicht, falls der Bebauung der Strasicnlückcn für längere Zeit noch Hindernisse ent- wcrdcn? Dies mühte bei einer Bereinigung einsichtsvoller HauS- besiger doch gcwis; leicht durchführbar sein. — Die seit IW2 in Dresden erscheinende „Internationale Fleischer-Zeitung" hat sich die Ausgabe gestellt, zu einem unentbehrlichen Fast oegan für Fleischer und alle mit diele»» Gewerbe verzweigten Fniercss n zu werden. Durch gediegene, sachwisscnschasi- lichc Aussätze, wol lgcsichtcte Zusamiiicnstcllung und Mitthcilung aller aus diesem umfangreichen Gebiete zu Tage tretenden Neuen»,gen, durch reichhaltige Marktberichte ;c. das Wissenvwcltheste und Fntcr- eäantcstc aus ihrem Fache dinbieteiid, ist die „Internationale Fleischer» elcilung" zugleich das billigste Lrg,»> für jeden sich iür die Fleisch« und Wurstwaarcn-Braiichc wie für oen Bicbhandcl Jiltclcssircndcu. — Während die hiesige Feldschlöhcheiibrauerci ein vorzügliche,; Aiünchner und Böhmisches Bier nachahmt, braut dieselbe neuer dings auch eine recht gute Gose, die in ihrem Geschmack und Bekommen der Leipziger Nichts nackgiebt. Der Ausschank dieses küblcnden Stoffes befindet sich hier in den freundlichen Räumen dcS Fr. Angerniann'fchcn Restaurants, Oberscergasse 8. — Die warme Witterung äutzcrt ihre Folgen auch in einer un« im Freien und in den Flüssen nicht vertragen, benutzen daher im Sommer erst recht das Bassin im geschlossenen Raume. In den Clbbädcrn ober wimmelt und tummelt cö jetzt, datz cs eine Lust ist. Mer eine Zelle benutzen will, muh mitunter recht lauge warten, so stark ist der Andrang. Prinz Friedrich August, König!. Hob., er frischt sich fast täglich in den JolinnttiLbädrrn. In tcn Marien« Ladern beobachtet mg» ejucii WM» Ziisf'lfich » ö» schiviimnslisiigen Damen. Dia Lehrerin, Frl. Lauer, hat augenblicklich gegen M Damen und Mädchen, denen sie Schwimmunterricht crtheilt. Äelmlich liegen die Verhältnisse in der Tamenschwimmanstatt von HoUewitzfch, Amaliendäder. Wie stark aber die Anstalten von Gasse, Krüger und Naumann benutzt werden, siebt und hört mar, wenn man mit den Dampfschiffen vorbciiährt. Erfreulich ist auch, dag die von der Stadt für die unbemittelten Klassen eingerichteten Bäder bei beiden Geschlechtern eine stattliche Fregucnz ausweisen. — Vor sünfzig Iahren. AuS den Erinnerungen eines alten Dresdners. Die Jahrmärkte hatten vor fünfzig Jahren eine ganz andere Bedeutung, als jetzt, »vo die vermehrten Verkehrsmittel auch den Verkehr erleichtert haben und z. B. eine Bürgers- oder Beamtenc-frau aus dem Mittclsianoe ihren Kaffee direkt aus Bremen oder Hamburg beziehen kann und bezüglich ihrer Konseklionsbcdürf- nisse.c beim Wechsel der Saison nicht blos die Muslerhüchcr «ms Plagwitz bei Leipzig und aus andern Orten. sogar aus Paris zu geschickt bekommt, sondern auch die etwa bestellten Maaren direkt und sraneo in'S Hans gciandt erhält. Wir ballen früher fünf Jahrmärkte. drei in Altstadt: der Fasten-, Johanni- und Gallua- markt und zwei in Neustadt: der Cantate- und Scptcmbermarkt. Ai» besuchtesten waren: der Cantatcmarkt, bei welchem eine Menge Lommerbcdürinisse eine Rolle spielten und welcher von vielen Markt« fierantcn im Amchlusse an die Leipziger Ostcrmessc bezogen wurde und der Galius-(..Gailc'')Marlt. welcher insbesondere für aste Wostcnwaaren. Pelze, Filz- und Lederschnbe von Bedeutung war. Der Jahrmarkt gab ziemlich zwei Wochen der ganzen Stadt eine andere Physiognomie. Ta kamen denn am Donnerstage in der Vorwoche die bochausgetiiülmien Frachtwagcn nrit Hunderten »e,n Kisten für den Grossoverkanf, und die Scheffel-. die Weber- und die Wilsdrnffcrgassc wäre» nicht selten durch eine Wagenburg ge sperrt. Unter den Jahrmarktssonntagen war der mm Cainatemarlt fallende am meisten fregnentirt, weil an demselben die Landicutc stundenweit hierher kamen. Am Montag früh begannen die Produk tionen der „fliegenden Kapellen", welche meist aus Bergmusilern be standen. und die oamals noch einfacher als jetzt tonslrnirten Dreh orgeln inchien solche Strassen und Plätze auf. wo sie von der Kon kurrenz der Musilciiöre nicht zu leiden halten. Einen besonderen Reiz hatte für Viele die ans dem Ncumarkte aufgestellte Bratmurst- bude, und eine gebintcne Leberwurst nebst Semmel für zusammen 0 Pfennige bildete für nicht Wenige das Menu des Mittagsmahles. Die Pulsnitzcr Psesscrlnchenbuven (und die darin figurirenden Ver käuferinnen) spielten wobl schon damals eure ziemliche Roste, aber der Matador der Pfefferkuchen war schon vor fünfzig Jahren Conrad:, der in seiner grossen Bude aus dem Altmnrkt rcffdirte und massenhaft fabrizirt und in unzähligen Anden u id VcrkaufSständeu verkauft wurden. Ein lukratives Geschäft war in früheren Zeiten, das der ,.L»deirh-ucn". Zunächst befass jeder derselben, eine Anzahl Buden für den Mochcnuiarkl. sie wurden an jedem Abend eingcrisien und am andern Mcrgcn wieder anfgcbaut, am Sonnabend aber in den Budenichiippeu geschafft. Dazu kamen die Marktbuden m den fünf Jahrmärkten, zum Woil- und Christmarkt, und endlich die Buden für das „Königsschiessen" (ans dem Schützemilatzc. damals „Viehweide") und jnr die „Vogelwiese". Tie Bridenbefftzer und ihre Arbeiter batten daher immer zu thun. Manchmal kamen sic sreilich auch in bedenkliche Situationen, z. V. als am !). September I8M die sogenannte „Rebellion" statlsand. wobei Las RathbanS erstürmt »na das Polizeibans (aus der Scheffelgaffc) demrlirt und in Brand gesteckt wurde; die auf dem Aitmarire bejindlicheir Bnden- bcstandthcile und Waarcnkistcn waren nicht blos gefäbrdct, sondern zum Thcil auch von den Arnsiänkn'chcn in Benutzung genommen worden, lind als am nssiage r:n November 185,1 der grösste Schnee unseres Jaln'nindertä (nämlich in Dresden!) stet, da kannte k eim besten Willen am Sonnabend keine Bude anigcbaut werden, und am Sonntage mussten Hunderie von Arbeitern beichästigt werden, um sür den Montag wieder die Abhaltung des WacbenmarkteS (es war -»gleich Hanutmariltag!) >n ermöglichen. So etwas hatte der Marktmcislcr Cerllotz in seiner langen PrariS doch noch nicht erlebt! Die längste Paule, war 1840 im Mai, wo nach Beendigung deS Ansstandes der gcsammie Markiverkebr (oline Luden) zwei Worben lang Vormittags aus dem Nenmarite staüffnrd, der Aiimarkt aber gänzlich srei gebasten wurde. — Bereits werden auch in Dresden Beraihuugeii über eine würdige Säkularseier des Geburtstages Martin Lntlier'S gepflogen. Das erinnert an die Resouiiatians- jnbiläen. welche in den lctzicn 00 Jabrcn in Dresden gefeiert worden sind, (stanz besonders solenn wurde 1830 am 25>. und Ä-. Juni das dreibundcitjäbrigc Jubiläum der llebergabc der AugSbnrgischen Kon fession begangen. ES waren eigentlich 4 Feiertage, denn damals wnrde de: Johannistag noch als ein voller Festtag gefeiert und er siel Donnerstags, Freiings war der erste und Sonnabends der 2. Jubel tag und nun folgte der Sonntag; an allen vier Tagen war scinicn- kimcr, wolkenloser Himmel. Ter erste Festlag wurde durch Jcslzügc in den einzelne» Parochien zum Hauptgcsttcödieirstc nur Vormittage und in den bliimcngeschiuückle» Kirchen gefeiert. Der 2. Festtag galt der Schulsiigend. Vom Gewcmdhauw aus zogen die Kinder in zwei wurde während des Zuges abwechselnd vcrswcise gesungen; ,n den Kirchen war eine kurze Predigt, rvormr sich eine Unterredung deS Geistlichen mit den auf dein Altarvlatzc posiirtcn Koufirinanden (des nächsten Jahres) reihte; in der Frauenkirche hielt diese Katechese Stadtpredigcr ist. Güldemann. Am Nachmittage dieses zweiten Festtages wurden von allen Schulen Spaziergänge »mteniommc», die vom herrlichsten Wetter begünstigt wurden. Leider ging dieses Jubelfest nicht ohne einen Missklang zu Ende, indem sowohl am ersten, als auch am zweiten Festtage in den späteren Abend stunden auf dcnr Altmarktc und m den Nebcnstrnsscn tiimultuariicke Neweglingen stattfanden. die grösstcntheils ihre Ursache in Missver ständnissen über konscssiomlle Controverr'e hatten. — Am 0. Juli 1833 hatte Dresden alkcin einen hohen Festtag; es galt die Erinnerung, dass dreihundert Jahre früher «n diesem Tage i» Dresden die Refor mation unter Herzog Heinrich den Frommen eingcführt worden war, nachdem dessen älterer Bruder» Georg der Bärng«. bis zu seinem Tode der Kirchciiverbcsscning sich »imold gezeigt und dieselbe in einem Elblande verhindert halte. (In Leipzig hatte man die Säkular- cier der Einführung der Reformation bereits zu Pfingsten 1830 ge eiert: in den Orten bei Dresden mar die Ciirsührmig erst Ende welche ans den Treppenstufen und Bänken gelagert, Nachtruhe suchtt'-'- da sie sonst kein llnkcrkommcir gesunden hatten. (Die Nacht war warm und sternenklar.). Dieser Festtag hatte ausser den FestgotteS- dicnste» drei Glanzpunkte: 1. Nach dem Vormittag-gottesdienste versammelten sich die städtischen Behörden, die Geistlichen und Lehrer und viele Tausend Parochianen aus dein Altmarktc und sangen ge- mcinschaslllch: Nun danket Alle Gott! 'An diesem Gelange nahmen auch vierhundert Studenten thcil, welche wenige Minuten vorder aus Leipzig eingetroffen waren (die Leipzig-Dresdner Eisenbahn war Ostern 1830 eingcweiht worden.). 2. Abends fand eine allgemeine Illumination statt, wobei die Frauenkirche durch Tausende von Jlluminationsnäpschcn und in der -Höhe durch Hunderie cllengroser wcisscr Lampions erleuchtet wurde; der 'Anblick dcS mascstaliichcn Gotteshauses war überwältigend, und heute noch denke ich mir El- hebung des Anblickes, der sich mir bat, als ich spät Abends mir mehreren Freunden die Räcknitzer Anhöhe hinauf bis in die Gegend des jetzigen Bcrgkellers gegangen war und nun das Auge e.m den lichtbclränztcir Dom unserer Stadt richtete. 3. Die Aufführung der „Schöpfung von Haydn" in der Ncustädlcr Kirche, von der König'. Kavclle, den besten Solisten der Hofopcr und vieler anderer Gesangs- lrüste, machte Abends den würdigen Schluss des Festes. Am 20. Sept. 1853 wurde das dreilnrndertiährige Jubiläum des Augsburgi- schcn Religiousfricocns gefeiert, jedoch nicht durch einen besonderen Festtag, solider!» am S der Frauenkirche eine (800 Tbalcr) dem Gustav-' Lulhcr's aniaugt, so wurde derselbe bei der dreihuudcrtsten Wieder kehr. om 18. Februar 1846 (Mittwoch), durch einen Vormitlagsgotics- dienst in allen evangelischen Kirchen pietätvoll begangen; am Schlüsse LeS Gottesdienste- wurde eine Kollekte vernnslattet, deren Ertrag kirchlichen Jubelfeier gedenken, die von ganz Dresden unke: grosser Theiluahme begangen wurde, das hundertjährige Bestehen der Frauen kirche (in der Fastenzeit) 1831. An der Spitze des Feslzugcs schritt inmitten des Bürgermeisters und des Superintendenten ein Enkel dcS ehemaligen Erbauers der Frauenkirche, der Maler Bäkw (dessen Sahn setzt einer der geachtetsten Rechtsanwälte unserer Stadt ist). Die von Hohifcldt gedichtete und von Julius Otto kompouirlc Fesi- lantate fand solchen Beifall, dass dieselbe am nächsten Sorrrttage wälwcnd des Hariptgottesdiensles Wiederholt werden musste. Dos Grab dcS berühmten Baumeisters stcsand sich auf dem alten Johannis« kirchbose, war erneuert und am Festtage durch passenden Pflanzen- schmuck und Hriadctte von blühenden Hyazinthcnstöcken verzic:. worden. Ratbswächier hielten von früh bis Abends Ehrenwache urw Tarnende von dnntbaren Dresdnern pilgcrten an diesem Tage nacu dem o.ltehrwürdigcn Johanniskirchhofe. Bei der Säkularisation dieses Kirchhofes (vor 22 Jahren) wurden eines Nachts die sterb lichen Uebcrrestc Bähr'S nach der Frauenkirche überführt und in dem dortigen Grabgewölbe, nahe dem Altäre, geborgen. -- Die Geschickte vom Spatzen, den Schwalben in einem Nest: vermauern, ist nicht neu. Jetzt erzählt die „Klagensuricr Zeitung": „An der südlichen Ecke des neuen Sparkaffcngebäudcö beffirdcn sic»! im ersten Stockwerke vier Zchwalbennestcr. Als jüngst ein Schwalbenpaar zurückkehrte, machte es vergebliche Versuche, einer. Sperling aus einem der Nester zu vertreiben. Das Schwalbenpaa., begann sodann mit zehn bis zwölf Genossen den Spatzen in dem, Neste eiirrrrniaueru, was nur wenige Minuten dauerte. Nur mi. dem Schnabel konnte er sich eine kleine Oeffiiuug in's Freie vci- schaffen; dcr Körper blieb im Neste und der kecke Räuber musste elend verhungern. Dieser Vorgang spielte sich vor Zeugen ab. Jedermann kann noch durch einige Tage dieses Nest mit dem traurig hcraushängcnde» Spatzenkops sebeu. Es soll der Versuch gemach, werden, doS Nest unbeschöd-gt von seinem Standorte herunter zu bekommen." — Die Erd beere rnte in der Löbnitz soll vollständig ver loren sein; die unausgesetzte Hitze hat die Früchte an ihrer Ent wickelung gehindert rino sie ausgetrockuct. Auch beinahe alle an deren Früchte sind durch die Hitze kehr geschädigt worden, die Acpscl- und Birnen-Früchte find in Masse von den Bäumen ge- sallen, die Kartoffeln stehen schlecht und sind noch weit in de-' Entwickelung zurück, .Klee fehlt auch, wie überhaupt über Mangel an Futter geklagt wird. — Sämmiliche 800 Arbeiter dcr O r l c a n S w c b crc r von Gcbr. Waller in Marklissa in dcr Lausitz habe» die Arbeit einge stellt, da die Chefs der Fabrik eine zehiiproceittige PrciSreduktiön des Fabrikats cintreteii liessen. -- 'Am 8. d. zog ein bestiges Gewitter über Allenberg. Ein Blitzschlag trat raS Haus des Oekcmomen Strassbcrgcr an der äusseren Dresdner Strasse, zündete zwar nicht, fuhr aber durch das ganze Haus von oben an hindurch und erschlug im Stalle ciu Pferd. AuS einer tiefen Wunde am Kopse strömte das Blut des ThiereS heraus. — In Sörnewitz brannten die beiden Mäser'schen Gehösic Nr. 11 und 12 nieder. — Als am Somiabend Nachmittag dcr GaslhosSbcsitzcr R. aus Nausslitz die Wcrircrslrasse nach Löbtau hcransfuhr, wurde ibm plötz lich von einer Frau zugcichricen: der Wagen brennt! unk, in der Tbat stand der Wagcnkorb in Fla m men, die indessen noch aelöicht werden konnten. Da R. nicht geraucht hat, so ist die Ursache des Brandes rnthsclhast. -An,F eine ander Strasse nach Sorga einen unter dem Baume Schutz suchenden Mann Namens Petzold aus Brunn. Die Kleider sind am Leibe des Todtcn verbrannt. ist- Ein Ibjäbriger Laufbnrschc in einer grösseren Biicl'bniwlmig in Leipzig hatte cS vor Kurzem fertig gebracht, seinem Prinzipat einen IMO-Mark-Schein zu entwenden. TaS Bürschchen wäre viel leicht unciltdeckt geblieben, wenn cs nicht so unklug gewesen wäre, niit seinem Bruder — einem Handarbeiter — ein auffallend flottes Leben zu beginnen. In kurzer Zeit hatten die Beide,, 7oO Mark vergeudet; nun sitzen sie dafür aus dem Trocknen in Haft. — Den Waldbrand vom 3. d. Mts. aus dem Nitzschc'schcir Holzschlag bei Lugau haben Knaben ans Oelsnitz vcrankasst, welche „Krieg" spielten und ein Wachtfeuer augebrannt batten. -- Dcr Rauh an fall, dcr am 30. April d. I. auf eine in Plauen bcdienstetc Magd aus Rodan in dem 'Walde bei Rodau verübt worden sein sollte, ist vo» der Magd vollständig erdichtet gewesen. Die junge Dichterin bat dafür dieser Tage vom Schöffcn- i, Freitag Nachmittag schlug ein Blitz in Auerbach in Strasse nach Sorga stehende Eberesche und tödtcte zugleich gcricht in Zwickau 14 Tage Gefängnis; erhallen. — I» einer Z w ickauer Dampfzicgclci stürzt.' am T tag Abend ein 56 Mehr langer Zicgeltrockenscbllppeii. in sich 05.000 Ziegel befunden haben sollen, zusammen. Unie. Trümmern fand dcr erst 26jälnigc Handarbeiter Rcinhold in Pölbitz seinen Tod und der Iciäbrige Handarbeiter Werner;n EckerSbach erhielt schwere-Bcilctziiiigcii. Wie solches Unglück ent stehen konnte, wird wohl eine Untersuchung klarlegen. oulicrs- welchem Unter seinen
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