Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040427021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904042702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040427
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904042702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-27
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
§ Lv kV o vr <5 _ es -r tO vr cv ??- r» s Ä' L » Lv vr ^ vr es L0 Diese» Vlatt «ird d« Leser« von Dresd« und Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abrird-Ansgabe zugestellt, «ährend e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. LerugsgedM: «Int'ItiLrlt» «» »«,»»„ b«I ttlaN» »«tmaltaer Zuttaimi« dizrck unser« Voten <^en»» und «»«>,»», an Sonn- und Montaaen nur etnmav »Me »o Pi. dunb audwLrita« Korn- mtlssoutr, » Mt. de«. » Mt »o «». vei «tnmattaer Zutielluna dunb di« Lot,,«!. ,obn«v«<lellaelL>. tm«u». land mit «nrivwbendem Suschlaa«. « otdru« aller «ritte! u. vriatnal. «tNetlnnaeu imr «tt d«u»Ilck«r v » «I l« » a n » a d «i.Dr«»d. Na<br. ^ «ullissta. Nackträaliede Louorar- «»tvrück« bleiben mberücklckti«!: nuverlanrtr Manullrirle werden nickt aufdewabrt. «»learanim.Adresse: «»chrtchta» »««»da». 11 HsgvünSet 1858 Verlag von Kiepfch L Reirhardt. Flnresgen-cack. Annahme von Nnkündl,u«,en bis nachmitlaaS s Uhr. Sonn- und keieriaaS nur Marienstrabc A von N bis '/,i Uhr. Die I ivaltise Grund «eile ica. « Silbe»! 20 Pi».. A» iündi,unaen aus der Lrwaiieüe Seile rsPta: die rtvalüse Zeile aut Leri seile so Pia., als Einaeiandl Zeile so Pia In Nummer» »ach L»»I>- und sseiertage« livaliiae Grund.,eile so Pia, aui Privaliciie «0 Pia. Livaliiae Zeile aui Teriielte und als amaeiandl so Pia. AuLiväriiae Aui- traae nur aeaen Vorausbezaliluna Beleablätter werden mit 10 Psg. berechnet. Nernlvrechanichlub: Amt I Nr. U und Nr. itvlXr. Wie!» rmlmlige ruzlellung >i°c>» l-ieewik Wssei' NimI» äured Mvdsrck vnäolyd. tosclinitr, sii-mMr. l8. «r. 117. 8»>t«I: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Theatervlah. Städt. Schwimmbadeanstalt, Gas- nnd Waffersnch- männer. Gerichtsverhandlungen. Effeiibayiikraiisstaiid in Unginn. Jnbiläum des Toukünstler-Vereins. Miltwiich, 27. April IW4. Neueste Dradtmeld«»»«» vom 26 April. Zur Kaiser-Reisc. t Die Kaiserjacht „Hohenzollern" ging heute früh.9 Uhr von Malamocco nach Venedig ab. Ein reich ge schmückter ^Dampssr mit Musik und mit den Mitgliedern der Pi ^ * venetianischen Prunkbooten und Hunderte von Gondeln mit kostümierten Gondolieri an. Tie Brucken, die Fenster der Paläste und die Ufer waren dicht von jubelnden Menschen mengen besetzt. Ais die „Hohenzollern" um 10,30 Uhr an der Boje, gegenüber dem Dogenpalast. unter dem Salut der Ge schütze ^fest machte, wollten die Hurras, die Evvivas und das Händeklatschen kein Ende nehmen. Ter Kaiser sland auf dem Oberdeck und dankte erfreut andauernd. Kostbare Blumen arrangements wurden an Bord abgegeben. Znm Herero-Aufstand. Berlin. Nach einem Telegramm des Gouverneurs Leui- wein steht die Kolonne Glasenapp seit dem 22. d. M. in Otjihaenena, wähin sie wegen des 'Ausbruchs von Typhus marschiert ist. Bis jetzt sind 7 Todesfälle oorgekommeu. Die Namen sind noch nicht gemeldet. Die Missionsstatwn Otjihacncna ist als Lazarett eingerichtet. Der ungarische Eisenbahner - Ansstand. Budapest. Der Eisenbahnerstreik ist vollständig behoben. Die Direktion gibt bekannt, daß der Personen- und Frachtverkehr auf sämtlichen Linien der Staatsbahncn Tag und Nacht regelmäßig vor sich geht. Der Orient-Exprestzug, der Schnellzug Ostende-Konstantmopel, scrner die Konventions- Schnellzüge verkehren wie gewöhnlich. Der Permanenzdienst der Eisenbahndirektion ist aufgelöst worben. Großwardein. Die Aerzte haben konstatiert, bah die Behauptung, die Gendarmerie habe auf die flüchtige Menge ge schossen, unwahr ist. Die Sozialisten haben hier anläßlich der Katastrophe in EleSd eine Demonstration veranstaltet, die aber ohne Zwischenfall verlausen ist. Zum russisch-javanischen Krieg. Petersburg. Durch einen kaiserlichen Ukas wird die Bevölkerung einiger Kreise der Gouvernements Orenburg, Ufa pnd Ssamara znm Stellen von Pferden für auf den KricgS- itz zu setzende Teile des Orenburgischcn und Usaschen Ko so teu reres heranaezogen. Tokio. Die fremden Militärattaches bei der ersten Armee hoben Anweisung erhalten, sich für Sonnabend zum Auf bruch bereitzuhalten. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Budgetkommission deS Weise, insbesondere durch die Einführung weiterer Reichssteuern beschafft werden." Köln. Einige ausständige Erdarbeiter hatten am Freitag einen Arbeitswilligen mißhandelt. Als dieser in der vergangenen Nacht wieder von Ausständigen überfallen wurde, schoß er mit einem Revolver auf seine Angreifer, tötete einen und verwundete zwei andere schwer, davon einen tödlich. Er selbst wurde ebenfalls schwer verletzt und mußte ein Kranken haus ausjuchen. Rom. Zu Ehren des Präsidenten Loubet fand heute vormittag eine große Parade statt. Kurz nach 9 Uhr traf der König auf dem Paradefcldc ein, von den zahlreich angeicülimcltcu Meiiichenmassen begeistert begrüß», und bald darauf die Königin mit Loubet. Die Königin und Loubet fuhren zu Wagen die Front der Truppen ob, der König folgte zu Pferde, umgeben von einem glänzenden Stabe. Hierauf erfolgte der Vorbeimarsch der ! Truvpen. Der König und die Königin sowie Loubet wurden bei der Hin- und Rückfahrt und auf dem Paradesclde selbst lebhaft begrüßt. Neapel. Das französische Geschwader ist hier ein- getroffen und hat mit dem italienischen Geschwader Salutschüsse gewechselt. London. Das Unterhaus hat nach längerer Beratung einen Unterantrag Dülkens zu der Vorlage betr. sie Frcmden- ein Wanderung mit 24l gegen 117 Stimmen abgclehnt und die zweite Lesung der Vorlage ohne besondere Abstimmung an genommen. Im Lause der Debatte erklärte der Präsident der Lokalverlvaltniig, Lang, die Regierung wünsche nicht, die Ein wanderung von gesunden und ehrenhaften Leuten zn hindern, aber es sei nicht möglich, die gegenwärtige Art der Einwanperung weiter ^u gestatten. London. In der vergangenen Nacht wurden in der City durch eine gewaltige Fcuersbrunst vier große Warenhäuser zerstört. Konstantinopel. Die fünf österreichisch-ungarischen, die fünf englischen und die drei Hissischcn Gendarmerie- Offiziere sind bereits in Saloniki eingetroffen. Tie fünf französischen Offiziere werden Sonnabend von Marseille dahin abreisen, der Tag der Ankunft der italienischen Offiziere ist noch unbekannt. General di Giorgis weilt seit Sonnabend zur In spektion in Monastir. Die Frage der sukzessiven Demobilisierung von 97 Redifbataillonen iw Korpsbereich Adrianopel und Salo niki hat abermals den Ministerrat beschäftigt. Der Beginn der Demobilisierung wird heute erwartet. Es verlautet, daß auf Verlangen Rußlands im 4. Korpsbereich Erzingian die an der Grenze konzentriert gewesenen Truppenverstärkungen teils zurück gezogen, teils verringert wurden. Athen. Die griechische Flotte bleibt noch vor Anker. Reichstages nahm heute 8 2 des Gesetzentwurfs über die Nenderungen lin Finanzwesen des Reiches mit einem Amendement des Zentrums wie folgt an: „Artikel 70 der Reichsverfassung erhält folgende Fassung: ..Zur Bestreitung aller gemeinschaftlichen Ausgaben dienen zuiiächst die ans den Zöllen und gemeinsamen Steuern und aus dem Eisenbahn-, Post- und Tele- aravhenwesen, sowie aus den übrigen Verwaltungszweigcn flie ßenden gemeinschaftlichen Einnahmen. Insoweit diese Ausgaben durch diese Einnahmen nicht gedeckt sind, sind sie durch Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung aufzubrmgen, die in Höhe des budgetmäßigen Betrags durch den Reichskanzler «msgeschricben werden. Insoweit diese Beiträge in den Ueberweisungen keine Deckung finden, sind sie den Bundes staaten am Jahresschlüsse in dem Maße zurückzuerstatten als die übrigen ordentlichen Einnahmen des Reiches, dessen Bedarf sie übersteigen. Etwaige Uoberschüsse ans den Vorjahren dienen, in soweit durch das Gesetz aus dem Neichshanskaltsetat nicht ein anderes bestimmt wird, zur Deckung gemeinschaftlicher außer ordentlicher Ausgaben." In der ursprünglichen Vorlage hieß cs am Eingänge: Zur Bestreitung oller gemeinschaftlichen ordcnllichen Ausgaben. Ferner enthielt der zweite Satz folgenden Zwischen satz: «Solange die erforderlichen DcckungSmittel nicht auf andere wie der Streitfall in Smyrna letzterer friedlich Man glaubt immer noch, daß beigelcgt werden wird. OertlicheS n»d Lnchsisclies. Dresden. 26 Avril. —* Zur heutigen König!. Mittagstafel in Hosterwitz ist der König!. Kammerherr Freiherr v. Koennerih auf Eromanns- dorf mit Einladung beehrt worden. —* Bei dem Festmahle, das die Generalität zu Ehren des scheidenden Generals v. Treitschke in Leipzig im „Kaiser hofe veranstaltete, führte Exzellenz v. Treitschke folgendes aus: „Ich habe in den fünf Jahren, in denen ich an der Spitze des 19. Armeekorps stand, vielfach Gelegenheit gehabt, zn Ihnen zu sprechen. Heute, wo mir das Herz zum Ileberiließcn voll ist, kann ich nur von dem Trennungsschmcrze sprechen, von dem Schmerz, der mich erfüllt bei memein Scheiden von meinem Korps und vor. Ihnen, meine Herren. Wenn man das Vater haus verläßt, kommt man sich einsam vor. Durch die Kabinetts order Sr. Majestät des Kaisers aber, die davon spricht, daß, wenn wir einst in einen Krieg verwickelt werden sollten, ich noch als Führer einer Armee in Aussicht genominen bin, habe ich die herr liche Gewißheit bekommen, daß mich noch mächtige Bande a» das Heer, an meine Heimat knüpfen. Nun kommt mein Dank, der Dank gegen Gott, der mich 4ä Jahre treu in der Armee ge führt und es mir veraönnc hat, daß ich in allen Stellungen die Unterstützung niemer Untergebenen gefunden habe. Die höchste und schönste Ernte habe ich bei meinem Armeekorps gesunden, »nd ich kann nicht genug danken sür das, was ich hier an trcum Pslichterfülluna und Gehorsam zu rühmen gehabt habe. Wenn Sie unter mciikem Naclstolger bleiben, was Sic waren, dann wird dos Armeekorps seinen eroberten Platz behaupten: cs wirb, wenn es gerufen werden tollte, nicht versagen. Ich leere mein Glas aus das Wohl des 19. Armeekorps, seiner Führer und seines kommandierenden Generals." —* Zu einer Aussprache über die Veränderungen des hiesigen Thcatcrplatzes und der Augu stusb rücke batte kürzlich, wie das Dresdner 'Amtsblatt mittelst, Herr Oberbürger meister Beutler gegen 20 hervorragende hiesige Architekten cin- acladen. Der Herr Oberbürgermeister gao einleitend einen Ueberblick über die Sachlage. Der notwendige Neubau der Anglistusbrücke macht zunächst eine Umgestaltung von Helbigs Restaurant nötig, weil das User unterhalb der Brücke verbreitert werden muß, damit hier eine Fahrstraße angelegt werden kann, die den Fährverkehr vom Terrasscnufer zum Schloßplatz ableitct nach der Stallstraße. Wie bekannt, soll zunächst die Fahrstraße beim Hotel Bellevue in die Höhe geführt werden. Dabei ward der Wunsch rege, das lang bestehende Verkehrshindernis, die Hauptwache am Theaterplatz, zu beseitigen, und das Königs. Kriegsminisleriiim erklärte sich bereit, die Versetzung der Haupt- wache an die Elbseite des Thcaterplatzcs zu genehmigen. Es wurde auf Grund dieser Voraussetzungen ein allgemeiner Wett bewerb uistcr den deutschen Architekten ausgeschrieben: aus dem allgemeinen wie aus dem engeren Wettbewerb ging der Dresdner Architekt Schleinitz als Sieger hervor. Weiter legte Oberbürger meister Beutler die Schwierigkeiten des Unternehmens dar: vas Gelände an der Brücke gehört dem Staatssiskus, die Hauptwache dem Neichsfiskus, auch Privateigentum kommt in Frage. Der Staat gibt keine Beihilfe zu den Umbauten, wird auch das Ge lände nicht einmal umsonst hcrgebcn. Die Kosten können nicht auf den städtischen Haushalt, dagegen könnte ein kleiner Teil davon ans den Brückensonds übernommen werden, der freilich bis jetzt noch nicht die nötige Höhe erreicht hat. Man muß deshalb unbedingt daraus zukommcn, eine Verzinsung des Erwerbs- und Vaukapitals zu erlangen, also neben der Hauptwache einen Nutz bau »Restaurants zu errichten. Es entsteht nun die Frage, ob sich aus Grund dieser wirtschaftlichen Voraussetzungen etwas künst lerisch Schönes schassen läßt. Die Frage hat in künstlerischen Kreisen lcbbaste Anteilnahme gefunden. Zahlreiche und recht ver schiedene Ideen zur Ausgestaltung des Theaterplatzes sind ver öffentlicht worden. Es handelte sich nun bei der Beratung darum, nochmals die leitenden Gesichtspunkte festzustellen, auf Grund deren die Aufgabe weiterhin zu lösen sein würde. Wester legte Herr Oberbaurat Klette an den ausgestellten Plänen und Ent würfen die Sachlage noch weiter dar und an der Aussprache be teiligten sich die Herren Baurat Prof. Scitler, Geh. Hofrat Gurlitt, Baurat Stadtrat 0. D. Richter, Baurat Gräbner und Geh. Baurat Wallot. Endlich erklärte Geh. Hosrat Gurlitt, es sei wohl die Meinung aller Anwesenden, daß die Versetzung der Hauptwache an die Elbe nicht wünschenswert und nicht not wendig sei. sie müsse des Platzbildcs wegen an ihrer Stelle blei ben. sAllgemeiiie Zustimmung.) Die teilweise Verdeckung des Museums durch die Wache hat noch niemand getadelt. Der Red ner stimmte endlich Baurat Gräbner zu, cs würde einen Bankrott unseres gegenwärtigen Könnens bedeute», wenn wir das Schinkel- sche Bauwerk als bestimmendes architektonisches Hauptstück an die Elbe verlegten. Architekt Lossow sprach sich dafür aus, daß man vor Hotel Bellevue ein Gebäude errichte, das den Blick von der Terrasse noch verbessern werde. — Während der verflossenen Wstiterperiode, die sich durch milde, günstige Bauwitterung ouszeichnete, haben auch die Arbeiten an der am Elbbcrgc in der 'Ausführung begristeiicn städtischen Schwimmbadeanstalt einen regen Fortgang genommen. Bei einem Spaziergänge über die Brllylsche Terrasse am König!. Belvedere vorübet, erblickt man bereits aus dem Balkengcwirr hervorragend die Eisenkonstruklionen der beiden großen Schwimmhallengobäiide. Die Ausnützung des umfäng lichen Baugeländes, des ehemaligen Fricdrichschen Holzhoses, ist nach den vom städtischen Hochbannmt unter Oberleitung des Herrn Stadtbalirats Bräter geschossenen Plänen in der denkbar besten Weise ersolgt. Auf dem Hinterland des Grundstückes wer- Kitttst und Wissenschaft. s* Mitteilung ans dem Bureau der Königlichen Hof- eater. Im Schauspiel Hause wird Donnerstag, den 26. April, außer Abonnement, Goethes „Götz von Berlichingen" mit Herrn Winds in der Titelrolle gegeben. Die Adelheid spielt zum ersten Mole Frau Salbach. die Maria Frl. Pölitz, die Elisabeth Fr. Boigt-Aly. In die bisher gegebene Einrichtung des Werkes snach der ersten Ausgabe von 1773) ist zum ersten Male im 5. Akte die Adelheid-Szene der ersten, unter dem Titel „Geschichte Gotst'ricdens von Berlichingen" bekannten Fassung des Werkes einaeschoben worden. — 'Das 1. volks tümliche Sinfonie. Konzert findet, wie angeknMgt, Montag, den 2. Mai statt. Es ist folgendes Programm festaestetlt worden: 1. Konzert 6-rnc»I) für Streichorchester, zwei obligate Violinen und obligates Violoncell von G. F. Händel: 2. Sin fonie O-ckur lmit dem Paukenschlag) von I. Haydn; 3. Sinfonie Nr. 5 O-moll von L. van Beethoven. s Aum deutschen Künstlerstrcit. Die „ Kunst für Alle" (Berlagsaiistalt F. Ärnckmann, A -G.. München) brtngt in ihrem am 1. Mai erscheinenden Heft einen bemerkenS werten Aussatz über dielen setzt so viel und io lebhaft umkstlttenen Gegenstand auS der Jeder von Karl Langhammer. Der Verfasser läßt dm rbrtorischen Eigüsien in den Parlamenten eine sehr spöttische Abfertigung zu teil werden, denn er meint, jeder de» Herren Landesboten habe unter „Freiheit der Kunst" doch nur die „Freiheit, die t ch meine" verstanden und hinter alledem stecke viel mehr Opposition gegen eine sehr boheStelle- die man immer mein«, wenn man Anton von Werner sage — als echteLtebe zur deutschen Kunst. Die Uneinigkeit der Künstlerkreise untereinander gilt dem Verfasser als eine große Torheit, gelte doch in der Kunst nicht diese oder jene „Richtung", sondern einzig das Talent, das der eiinia cniSschlaagebendc Faktor allezeit trin müsse. Die arme .deutsche Kunst O — so schließt Langhammer —, wo bleibt sie? Sie hat mit dem allem nicht» zu ichasien. Weder wird der Küiistlerbund im stände sei», irgend ein Talent in die Welt zu letzen, noch wird die Genossen schaft eins umbringen. Es ist alles nichts als Gezänk, wie es unter Künstlern immer bestanden hat. io lange eS solche gibt. — Zur Zeit de- Ribera wurde so etwas mit dem Dolche abgemacht, heute mit Druckc»chwäne. Wobl wäre aber der deutschen Kunst gedient, wenn ans beiden Lagern die gioßen Talente, die es hübe» nnd brüll?» gibt, gemeinsam znm Sammeln bliesen Ob das Ding nun Künstlerbnnd oder Genossenschaft heißt, bleibt ganz gleich. Heil kann auS ihm nur erwachsen, wenn der gedätsige Paiteihadcr einmal nuiliört und wir wirklich wieder von der .ganze» deutschen Kunst" sprechen können, die allen dasselbe höchste ist, dem sic dlenen. Jubiläum deS Touküustler-VereiuS. Der Tonkünstler-Verein beschloß die Feier seines en Bestehens gestern mit einer gesellschaftlichen Festlichkeit im 0)e> werbehause. Die Einladungen, von denen etwa 600 ergangen waren, lauteten auf Festtafel mit einigen daneben in Aus sicht gestellten mustkalischen. Vorträgen, in der Tat aber war es ein länger als vierstündiges Konzert mit daneben ge stelltem Festessen und Trmksvrüchcn, was dargeboten wurde. Ge wiß eine interessante, von künstlerischem Werte gehobene Ueber- roschung für nervenstarke Musikfreunde, die kräftig und opser- bereitwlllig genug sind, von halb 9 bis nach 1 Uhr nachts Musik zu hören, ohne sich vom Platze zu rühren: weniger lohnend für die, die sich auf gesellschaftlichen Verkehr, Tafel und Ball vorbereitet batten. Indes nahm der Abend auch unter den gegebenen Verhältnissen einen glänzenden Verlaus. Eröffnet wurde das festliche Programm mit einer Begrüßung von seiten des Vereinsvorsitzenden, Herrn Prof. Böckmann, mit der er Vereinsmitglieder und Gäste willkommen hieß, mit dem Hin weis. dnß die Festlichkeit, um den Charakter der Tonkünstler- Abende zu wahren, mit Kammermnsikvorträgen beginnen sollte. So machte zunächst Mozart den Anfang mit seinem Bläser- Octett, von dem ein Satz von Mitgliedern der König!. Kapelle, Herren Biehring, Hartmann, Gabler, Schneider, Mav, Köhler, Tränkner und Straub vortrefflich vorgeiragen wurde. Dann betrat Herr Hofopernsänger Bnrrian dos Konzertpodinm, um mit einigen, hinreißend schön gesungenen Liedern s„Äm Rhein" — Liszt, „Kußweisheit" unv „Vergebliche Frage" — Schindler) allgemein zu erfreuen. Gleichen Erfolg hatte das Petri-Streiwouartett mit dem getragenen Satze aus einem TschaikowSkyschen Werke und dem Raffschcn Ouartctt-Jragment „Die Mühle". Darnach gelangte man zum ersten Satze des Menu, einer fein nnd geschmackvoll arrangierten und legierten Suppe. Heiß anfgctragcn. tat sie doppelt wohl ans den Plätzen, wo es durch zwei Ansgangsiüren wie mit Spanischen Fliegen „zog". — Der erste Trinksprnch galt selbstverständlich Sr. Majestät dem König. Herr General- niusikdircktor v. Schuch, als Ehrenvorsitzender des Vereins, be tonte in seiner Ansprache ganz besonders die unschätzbaren För derungen, die der Verein unter vier sächsischen Herrschern er fahren: er gipfelte sein Hoch ans den König und die Mitglieder des König!. Hauses. Hieraus ließ Herr Hofkapellmeistcr Hagen. als musikalischer Leiter des Programms, die Vorträge weiter gehen. Frau Kammersängerin Wedckind sang unter stür mischem Beifall Mcndelsohns „Frühlingslied", Brahms „Ver gebliches Ständchen", „Lcmterbach" nsw. in virtuosem Vorträge, um dann Herrn Hofkonzerlmcister Lewinger das Podium zum Vortrage der Paganinilchen „Herenlänzc" zn überlassen. Mit der bewnndeniswcrten Bravour und unfehlbarer Sicherheit, mit der er die Variationen zur effektvollsten Geltung brachte, er zielte er den größten künstlerischen Erfolg des Abends. Es ist vielleicht nicht sehr delikat, zu tagen, entspricht aber vollkommen den Tatsachen, daß darnach, wenn mich nicht mit gleichem, so doch mit ähnlichem Beifall, ein garnierter Lendenbraten als plat rasmtanao, begrüßt wurdc. Dann ein TrinHpruch. ausgebracht von Herr» Hauptmann a. D. Dr. Ackermann, im Namen der außerordentlichen Vcrcinsmitglieder auf den Vor stand und die Vcreins-Tcmkünsllcr. Was vorhin Herr Lewinaer als „Höchstes" auf der Geige daracboten, leistete nun als „Tief- stes'/ Herr Kammermusiker Bruhiis mittels der Baßposaunc: Variationen über den „Karneval von Nom". Er spielte da mit, wie man zu sagen Pflogt, „das Blaue vom Himmel" herunter, Variationen von so gewagter Virtuo sität, daß ma» öfter mehr für inn, als er für die Hörer fürchtete. Indes gelang olles meisterlich, und wenn man ihn nach diesem Vorträge als einen der größten zeitgenössischen Posailnei'-Virtuoscn proklamierte, so gab man ihm nur, was ihm gebührte. Hieraus: Lachs mit Butter und Kartoffeln, nnd dazu einen brillanten komischen Vortrag: „Lied an den Abend- Carl Braun Mitglied der König!. nkcr Arnold <uS stern", für Posaune, von Carl Braun vei, - Kapelle) orronolert. mit dem Herr Kammermunkcr Arno
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite