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Wilsdruffer Tageblatt : 17.08.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193608179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360817
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-08
- Tag1936-08-17
- Monat1936-08
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 17.08.1936
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MKdmfferÄMatt Zwangrvergleich erlychl leder Anspruch aus Nachlatz. Nr. 191 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Montag, den 17. August 1936 Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Dos Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamis Tharaud, alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis« lau! aufltegender Preisliste Nr S. — Zl'ser-Gebühr: 2V Rpig — Vorgeschtt«. bene Erscheinungsiage und Platzwünsche werden nach Möglichteii berücksichtig« — Anzetgen-Annahm« bis vormittags Iv Uhr -- Für die Richtigtei, de, durch Fernrui »bermti. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen Lberneh. men wir keine Gewähr —— — — Bei Konkurs uni Nationale Tageszeitung für Landw'rtschast und Dar „WUsdrusfer Tageblatt" erscheint werktags nachm «Uhr Bezugspr monatt 2RM frei HauS, bei Postbestellung l,sv RM zuzügl Bestellgeld. Einzelnummer IU Rpi Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschäslsstelle nehmen zu leder Zeit Be- ,r siellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder WocheU0lait fUl Wllsdrilff U. UMgkgkUd ionstiger Bciriebsstörun- gen besteht kein Anspruch aui Sieseruna der Zei ¬ tung oder Kürzung deS Bezugspreises Rücksendung etngesandler Schriltstücke eriolgi nur. wenn Rückporto beiliegt Jas einMürtigeNiedenssest derWelt beendet Der Führer bei der aroken Schlußkundgebung im Stadion — Der Triumph des deutschen Sports. Die olympische Glocke verhallt Ewige Flamme „Möge die olympische Flamme leuchten durch rlle Geschlechter zum Wohle einer immer höher strebenden, mutigeren und reineren Menschheit." So lautete der Spruch, der bei der großen Schluß- iapotheose, die die XI. Olympischen Spiele abschloß, auf Aer Anzeigentafel im großen Rund des Olympiastadions feuchtete. Der Spruch ist Hoffnung und Mahnung zu gleich, er ist das Vermächtnis, das die ganze Welt zu hüten und weiterzutragen hat über alle Grenzen hin aus, von Volk zu Volk, von Geschlecht zu Geschlecht. Die Flamme im Berliner Olympiastadion ist er-' loschen. Verklungen ist der erzene Ton der Olhmpiaglocke. „Ich rufe die Welt nach Tokio" war ihr letztes Wort, das sie mit eindringlicher Sprache den Kämpfern mit auf den Weg gab und den Nationen zuricf. Still liegt das Feld, auf dem 16 Tage lang die' Kämpfer um olympischen Lorbeer stritten. Ruhe ist ein gekehrt, wo Jubel und Begeisterung zwei Wochen hin durch die Luft erfüllten. Die Kämpfer sind daheim oder' auf der Rückreise in ihr fernes Land. Geblieben ist das große Erlebnis. Noch hallen die Klänge der Hymnen der siegreichen Nationen nach, noch zittert in der Luft das „Hei, hei, Hefa!" begeisterter' Zuschauer, die Anfeuerungsrufe der Freunde, die ihre Kämpfer ermunterten und anspornten. Noch lange klin gen diese Rufe an unser Ohr. Noch lange steht denen, die einmal Zeuge waren der gewaltigen Kämpfe, das Ge-' schaute vor dem geistigen Auge und begleitet sie in den' Alltag. Feierstunden waren es, Stunden der Erhebung, Stunden, die unauslöschlich bleiben, Erinnerungen, die fortleben von heute auf morgen bis in ferne Tage und die ausgenommen werden von den Nachkommenden. Sie^ werden einst davon erzähle»:, sie werden den Stolz ihrer Nation über die Siege ihrer Kämpfer hüten und im Herzen tragen. So wird denn die olhmpischeFlamme nie- erlöschen. Ewig soll sie im Herzen der Menschheit- weiterlodern, ewig soll sie mahnen, ewig leuchten über allem Geschehen. Das Feuer von Olympia, Symbol des Friedens, Zeugnis von Kameradschaft und friedlichem Kämpfergeist. Und die, die einst Fackelträger waren auf dem Weg vom heiligen Olympia bis zur Hauptstadt des netten, stolzen Deutschen Reiches, die sollen weiter das Feuer, das sie trügest, im Herzen lodern lassen. Und die, die kämpften zum Ruhme des Sports und zu Ehren ihres Volkes, die sollen den Geist hüten, der über den Wettkämpfen schwebte, den olympischen Geist, den Geist der Verständigung und des Glaubens. Sie sollen das heilige Feuer auf alle Menschen übertragen und sollen die Fackel des Friedens in jedem Herzen entzünden, damit die Völker einander verstehen, zum Nutzen der Menschen, zum Frieden der Welt. Die Fackelträger des olympischen Feuers müssen die Sieger sein über jene Fackelträger des Hasses, der Ver nichtung und des Völkermordens, über jene, die mit ihrem Feuer den Weltenbrand entzünden, in dem die Menschen einander befehden und zerfleischen, jenen Brand, den die Fackelträger des Hasses in Spanien entzündet haben und der überzugreifen droht auf andere Völker. Das Feuer des Friedens mutz stärker sein als das Feuer des Hasses. An der olym pischen Flamme mutz die züngelnde Lohe des Unfriedens ersticken. Das ist die grotze Mahnung, die uns die XI. Olympischen Spiele mit auf den Weg in den Alltag gegeben haben. Und wenn wir Deutsche jetzt nach dem feierlichen Ausklang der Olympiakämpfe ein wenig von uns reden wollen und, wie uns scheint, mit Fug und Recht reden dürfen, dann können wir mit ehrlichem Stolz sagen: Wir haben der Welt ein Beispiel friedlichen Kampfes, ehr- lichen Ringens und heißen Willens zur Verständigung der Menschen über Weltanschauung, Stand und Beruf hin aus gegeben. Uns werden die Namen der Sieger, die in den steinernen Tafeln am Marathontor für alle Zeiten eingemeißelt sind, Wegweiser sein. Dieser Stein wird uns eine Weihestätte bleiben, er wird uns ein Heiligtum sein, zu dem wir hinauspklgern, um immer die Erinnerung wachzuhaltcn und das olympische Feuer in uns stets von neuem zu schüren. Wir haben der Welt gezeigt, was das neue Deutsch land ist, wie es ist Und denkt und wo seine Ziele liegen. Wir wissen, daß Hunderttausende, die von fern berkamen, belastet mit manchem falschen Eindruck und mancher Vor eingenommenheit. von uns ainaen als Freunde, erfüllt Die olympische Glocke hat zum letztenmal ge läutet. Die XI. Olympischen Spiele in Berlin sind beendet. Das einzigartige Friedcnsfcst der Welt ist beendet. Es war eine großartige, würdige Abschlußfeier, die in Gegenwart des Führers im olympischen Stadion der Reichshauptstadt stattsand. Deutschland hat den Schluß des größten sport lichen Festes, das die Jugend der Welt jemals feierte, erlebt. Und das deutsche Volt kann stolz aus die Er folge seiner Sportler auf diesem Welttreffen sein. Noch der letzte Tag, der Sonntag, brachte den deut schen Vertretern Sicgerehren. Das Ergebnis dieser Spiele ist, daß Deutschland sich überraschenderweise an die Spitze der Sportnationen der Erde zu setzen vermochte. Deutschland hat in 129 sportlichen Wettbewerben 33 goldene Medaillen gewonnen. Das ist der größte Triumph, den der deutsche Sport jemals errungen hat. Bei den bisherigen Olympischen Spielen hatte Deutschland insgesamt 43 Goldmedaillen erkämpft. Die XI. Olympischen Spiele brachten unserer Nation allein 33 goldene Me daillen und damit den ersten Platz vor Amerika. Seit dreißig Jahren ist es keinem Lande gelungen, Amerika in den Olympischen Spielen den Rang abzulaufen. Die olympische Glocke läutete zum letzten Male. Sic ries die Jugend der Welt bereits zu den nächsten Olym pischen Spielen nach Tokio. In vier Jahren werden dort im Lande der ausgehenden Sonne die Sportbestcn der Welt erneu sich i m e d l e n, fricdlichcu Wett- st r e i t messen. Die Glocke der Olympischen Spiele läutete auf der Abschlußkundgebung der XI. Olympischen Spiele in Berlin. Zum letztenmal war das Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Ueber Hunderttausend nah men an dem feierlichen Abschlußschauspiel teil. Der Auf marsch der Masten und Autos zeigte ein Bild des Ver kehrs, wie man cs in diesem Ausmaß auf dem euro päischen Festland selten erlebt hat. Endloser Jubel grüßte den Führer, als er durch die Straßen der Reichs- Hauptstadt -um Stadion fuhr. Unbeschreiblich der Jubel st urm dann, als der Führer im Stadion erschien. Der Dank der Massen brauste auf, daß unter der Führung Adolf Hitlers die Olympischen Spiele einen der artig großartigen Verlauf nehmen konnten uno daß der olympische Friedensgedanle eine so edle und reine Wieder belebung erfahren hat. Festliche Stimmung in Berlin In festlich-feierlicher Slimmung grüßte Berlin den Ausklang der XI. Olympischen Spiele, wie es am l. August den majestätischen Auftakt dieses Wellfestes der Jugend begrüßt hatte. Wer nicht Augenzeuge des großen Schlußaktes im Olympiastadion sein konnte, drängte sich in den gewaltigen Strom der Menschen, der von den Mittagsstunden an bis in den sinkenden Abend hinein über die Via triumphalis der Reichshauplstadt wogte. Zehntausende erlebten die von Jube^ und Jauchzen be gleitete Fahrt des Führers zum Reichssportfeld, und sie harrten aus, bis Adolf Hitler wieder in die Wilhelmstraße zurnckkehrle. Auf Schienenweg und Landstraße waren an diesem letzten Olymplasonntag Zehntausende von auswärtigen Besuchern nach Berlin gekommen, um mit den Berlinern den Schlußakkord der vierzehntägigen Festsymphonie zu erleben. Für die Polizei gab es einen Großkampftag, aber mit Unterstützung des NSKK., der SA. und SS. wurde auch diese friedliche Schlacht erfolgreich geschlagen. Von 2 Uhr mittags an wurde die Feststraße sür jeden Verkehr gesperrt. Kürz nach 3 Uhr brandete von der Wilhelm- von dem ehrlichen Bekenntnis zu diesem Deutschland. Sic sollen weiter künden, was sie sahen und was sie fühlen Sie sind die Boten der Verständigung. Eine große Aufgabe ist ihnen gestellt, aber eine ebenso schöne. Je schneller sie diese Aufgabe erfüllen, um so schneller wird die Welt zur Ruhe kommen. Ihr Wissen um das neue, starke Deutschland mutz sich durchsetzen und muß die Schranken zerbrechen, die Unverstand und böser Wille gegen Deutschland aufrichteten. So war das olympische Weltscst 1936 ein Fest des Friedens und ein großes Zeugnis für das neue Reich der Deutschen. Das dürfen wir stolz bekennen und das wollen wir die Jungen lehren, die unser Leben weiter leben sollen und die fortsetzen und vollenden müssen, was Wir ihnen zurückgelassen haben. —is. stratze der das Heilrusen der Menge aus, als derFührer die Reichskanzlei verließ, und in mächtigen Wellen pflanzte sich der Jubel fort bis vor die Tore des Stadions. Erhebende Schlußfeier im Stadion. Langsam senkt die Abenddämmerung ihre ersten Schleier herab. Blutrot geht der Sonnenball hinter den Kiefern der Freilichtbühne unter. Im Grundgarten haben die fünf Reiter ihren Stichkampf um die olympischen Me daillen beendet und 100 000 Menschen sind noch von Freude und Stolz über den deutschen Doppelsieg in dem schwierigen Springen um den Großen Preis der Nationen erfüllt und stehen unter dem Eindruck der herrlichen Bilder, die Reiter und Pferde in diesem gigantischen Kampf boten, der den sportlichen Teil der 11. Olympischen Spiele absH'oß. Scheinwerfer flammen auf und umspielen mit ihren Lichtergondcln noch einmal das olympische Tuch, das im schwachen Abendwind flattert. Zum letzten Mal stehen die Sieger der letzten Wettbewerbe auf dem Podium vor der Ehrentribüne und schauen zu den Fahnen ihrer Länder an den Siegesmasten, während sich die 100 000 von den Plätzen erheben, um die Sieger und Siegerinnen und die Nationen denen sie angehören, zu ehren. In mächtigen Akkorden brausen die Lieder der deutschen Nation bei der Ehrung der deutschen Reiter empor, die in allen Wettbewerben die Goldmedaille erringen konnten und nun vor die Ehren tribüne reiten. Aber auch den tapferen Unterlegenen zollen die Massen stürmische Anerkennung, und sie bekunden da mit, daß sie den tieferen Sinn der Olympischen Spiele begriffen haben, nach der es wohl Sieger aber keine Besiegten gibt. Mit einem Sonderbeifall wird dabei Oberleutnant Konrad Frhr. von Wangenheim bedacht, der mit gebrochenem Schlüsselbein trotz eines erneuten Sturzes sein Springen zu Ende ritt und so den deutschen Mannschaftssieg sicher stellte. 33mal stieg das deutsche FrcihcitSbanncr am höchsten Sicgcsmast empor, und damit ist zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten Amerika in der Zahl der er rungcnen Goldmedaillen von Deutschland übertrof fen worden. Die letzten Siegerehrungen galten besonderen Leistun gen in der Alpinistik; hier fielen sie dem bekannten Schwei zer Profossor Dyrcnfurth und seiner Frau zu, sowie in der Aeronautik, und zwar war gleichfalls ein Schweizer, Schreiber, olympischer Preisträger. Die Abschiedsstunde ist gekommen. Andächtiges Schweigen löst den lauten Jubel ab. als die olympischen Fanfaren sie ankündigcn. Da wird auch schon im grellen Licht des Scheinwerfers die Fahne Deutsch lands unter dem Marathontor sichtbar, den Zug der Sieger in die Kampfstätte zu führen: ihnen folgen die Fahnen der Länder in den beleuchteten Ehrenraum, während d»?r rie senhafte Block schon im tiefen Dunkel liegt und nur das Olympische Feuer seinen flackernden Schein auf die hohen Steinwände des Maratbontores wirft. Ummehrals eine Stunde verzögerte sich die auf 19.30 Uhr angesetzte Schluß feier durch den Kampf der Reiter, aber die Besucher habe« das gern in Kauf genommen. Nun spenden sie zum letzten Mal den Fahnen und damit der Jugend der O t und den Siegern der 11. Olympischen Spiele 1936 aus übervollem Herzen den Beifall, mit dem sie ihre Kämpfe dankbar be gleitet haben. In umgekehrter Reihenfolge als beim Ein zug marschieren die Fahnen vor die Ehrentribüne, Grie chenlands Banner bildet diesmal den Schluß, es steht in linken Flügel, die deutsche Fahne am rechten Flügel, da zwischen in der Reihenfolge des deutschen Alphabets die aller teilnehmenden Nationen. Der Präsident des Internationalen Olympischen Ko mitees. Graf Baillct Latour, spricht die Schlußworte: „Nachdem wir im Namen der IOK dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und dem deutschen Volk, den Oberhäuptern der Stadt Berlin und den Veranstaltern der Spiele wärmsten Dank ausgesprochen haben, erklären wir hiermit die Wettbewerbe der 11. Olympiade für beendet und laden nach alter Sitte die Jugend aller Länder ein, in vier Jahren sich in Tokio zu vereinen.
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