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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140528016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914052801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914052801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-05
- Tag1914-05-28
- Monat1914-05
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1914
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88. Jahrgang, 147. Oe»»gsrG«tühr D'»»- »«n »«I >«Bch I«»<- «-II,«rAu»a,ung<,n S»«n. un» M-nIa-en nur einmal) 7.L0 M , durch°u,wa>li,«tU»m. mMtoniir« »i« ».« »U. «et einmaliger Zu. jlellun, durch dt, »M.<ichnr»eftell^ld>. »u«>and: Oitzir- reich Ungarn li.1L Schweiz L.LL Frt», Italien 7. >7 Lire. — Nachdruck nur mit »»Utlich« 0u«U»„. »ngad« <^Dr«»dner »erlan,te Manuflrt»»« Derd.nichiaufd« wahrt. Donnerstag, 28. Mai 1S14. Druck und Verlag von Liepsch Sc Rcichardt in Dresden.. fmnrckmicllar: Trlegramm-Adressc: Nachrichten Dresden, kammeinummer für sSmtl. Telephonanschlüsse: 28-41 Nachtanschlutz: 2VV11. Hielt«! veeieiaq. foncksn^-Lkaco/scko e8ooo/»lis )»i>7a5e/59L ' chI»» Lstocotacke ' Lscao />er <4 Kesss^ per Lsrkon vors 2,qo DI. 2. Z u. 4t U Anikiqen-raris. Lnnahme von Anlün- diaungen di« nachm » Uhr. Sonnlag» nu- Marientliad« »n von Il di« !/-l Uhr. Die «inivoiiige Zeile <eiwo 8 Silben» bi» Ps. die zweijoaliige Zeile aui Tenseii« 70 Ps., die zweiipaii. ReNomezeii« IS« M . Kamillen Nachrichien au« Dre»> d«n die einjpali. Zeile r» Pf In Nun, mein nach Sonn- und Frleriagen erhiihier Doris. Lluswüriig« Ausiräge nur gegen Hauptgeschäftsstelle: Marie»,traße !IK 4«. f »eieiikliiiiW smintimae Dresdner ! :: kür jecks l-iobtsrt. » I i üi» » 4nksr1Ii>>ina llun»t>«W«rdllo)i«r Ssliuoktu»,,-Körper, it re M 1t 6rSssts Xusvsbl. Viels lisksrsnren. dullus SotiLMtek, " 1»«r> I». »IS«. ^eldscklö88cken-l_a^er bleibt unüberirokken! OLs vscieulLing «Lsr^ KalNsslLv kür rtts QesurKÜKetk. rtkm Kesujtat gekommen, da/) in kalkarmen Oeoencien. besonder» in Oro0»1Lck1en. wo da» 1>inkwa»ser »ebr kalkarm isl < ?rol. Lmmerick und Prot, l^oew in Vmncken baden neben versckied. anderen kor^ckern aui die vedculung der Kalksalre für die Oesundkeit im allgemeinen bingev-iesen u. sind aul Orund langjabrig. krsadrung ru , . . (Dresden), lnseklionskrsnkkeiten. Katarrke der f-utlwoge. tteufieder. Kkackilis, Skrofulöse. ^abnkrankkeiten ln viel kökerem K^atte auitreten, als in Kalkreick. (legenden. Sie empteklen datier einen Lklorkalriumrusalr ru den dlabrungsmilleln. Da dieses Sal^ einen laugigen, widerlick. (iesckraack desilrl u. als solches den Kiagen belästigt, bringt die kiesige I-öwen-Hpolkeke unter dem kiamen einen Kalk-kimonadenslrup mit Titronengesdmiack rum Preise von Kl. 1,50 in den tdandel, der diese klackteile nidit besilrl und mit l.eitungs- oder Mineral nasser gemisckt eine angenekm ertrisckend sckmeckende Limonade lielerl, die von krwacksenen und besonders von Kindern ru den k^aklreilen gern genossen wird, l^an verlange diesderügl. Prospekt in der pöwen-^potkeke. Mrv eilige Lefev am Dounerötag morgen. Im preußischen Her re „Hause kam cs gestern bei der Etatsberatung zu einer längeren Aussprache über verschiedene wichtige Fragen der inneren Politik. Der Rückgang der sozialdemokratischen Gc- wcrkschaften hat auch im ersten Quartal dieses Jahres keine wesentliche Berändcrung erfahren. Die Beschaffung von Automobil-Löschzügen für die Dresdner Feuerwachen verursacht 567äON Mk. Kosten. Die Ehe des ehemaligen Zweiten Bürgermeisters von Köslin, Thormann, ist für nichtig erklärt worden. Bei Streckenarbcitcn an der Linie Berli n—F rank- kurt a. Q. gerieten 18litMt Kubikmeter ins Gleiten, wo durch ein Schaden von 4M «Mi Mark entstand. Die russische Regierung brachte an Berliner amtlicher Stelle den Wunsch nach einer Ncndcrnng des deutsch-russischen Handelsvertrages zur Kenntnis. In Rom nahm im Konsistoriumssaglc der Papst am Mittwoch die feierliche ll eher reich ung des Kardi nalshutes an die neuernanntcn Kardinale vor. Die Königin und der Kronprinz von Griechenland traten gestern in Athen die Reise nach Deutschland an. In der italienischen Kammer nahm Marquis di San Giuliano Stellung zu den albanischen Ereignissen. Die englische Regierung hat noch keine Ent scheidung üver die Beteiligung an der Landung internatio naler Truppen in Durazzo getrosfen. Die albanischen Aufständischen fordern in einer Denkschrift die Absetzung der gegenwärtigen Regie rung und die Wiederherstellung der türkischen -Herrschaft. Der Gedanke einer Intervention der Mächte in Albanien ist bis auf weiteres fallen gelassen worden. Wcttcransage der amtl. fächs. Lanöcswetterwartc: Nordwestwinde: meist bedeckt: kühl: Niederschlag. kmste Worte über unsere Rordmarl. Die dänische „Frage" ist in den letzten Wochen kaum aus den Debatten in der Oeffentlichkcit verschwunden. Ständig hörte man von Maßnahmen, die die preußischen Verwaltungsbehörden in der Nordmark zur Abwehr gegen Uebergrissc treffen mußten. Das war an sich schon ein bedenklicher Zustand, der zu ernster Sorge Anlaß gab. Denn das Reich ist mit Störenfrieden im Elsas, und in der Ostmark leider reichlich genug versehen, als daß uns das Anwachsen der dänischen Propaganda gleich gültig sein könnte. Es mar ein unhaltbarer Zustand, daß die Deutschen in Schleswig ständig unter der Agitation dänischer Hetzer zu leiben batten, und es sprach für den Ernst der Lage, daß daS Deutschtum sich im Dezember unter der Wucht der Ereignisse zu einer machtvollen Kund gebung in Flensburg zusammcnfindcit mußte, um dem Dänentum vor Augen zu führen, wer -Herr im Lande sei. Der Eindruck, den die Bersammlung hintcrlasien hat, ist rin erfreulich nachhaltiger gewesen. Uebcr die Grenzen Preußens hinaus wurde der erbitterte Kampf gewürdigt, der von den Deutschen der Norömark zu führen ist. Die preußische Regierung, die durch ihren Ztckzackkurö und durch ihr sich als unheilvoll erwiesenes Entgegenkommen in der dänischen Bewegung den Kamps ums Deutschtum erschwert hatte, sah sich genötigt, mit fester Hand durchzu- grcifen. Trotz alledem ließen bis in die letzte Zeit die dänischen Provokationen nicht nach. Ein an sich un bedeutender Vorfall, die schärfere Beobachtung dänischer Agitatoren gab der dänischen Presse und dem Dänentum Veranlassung, die „Not" des dänischen Volkes unter den „preußischen Bedrückern" in alle Welt hinguszuschrcien. Broschüren über die „dänische Frage" und über die Mög lichkeit der Wiedervereinigung Schleswig-Holsteins mit Dänemark wurden hinausgesandt und sollten der fran zösischen, russischen und englischen Presse Veranlassung geben, gegen Deutschland, den Barbarcnstaat, zu Felde zu ziehen. Diese Hoffnungen der dänischen Agitatoren sind erfreulicherweise nicht in Erfüllung gegangen, wenig stens soweit die nichtfranzösische Presse in Frage kam. Gerade die jetzt eben erst beendete Reise des Königs von Dänemark nach London, Par's, Holland usw. hat gezeigt, daß selbst die deutschfeindlichsten Stätten im Auslände es nicht gewagt haben, die Agitation der Dänen zu unter stützen, weil doch wohl die Einsicht vorhanden war, daß man sich nicht in eine reinpreußischc Angelegenheit zu gunsten dänischer Mißvergnügter cinmischcn könne. Ein französisches Blatt bekam sogar von einem Londoner Organ zu hören, daß man Dänemark nicht etwa deshalb dem Dreiverbände zurechnen könne, weil Dänemark und Frankreich eine „Gemeinschaft des Hasses gegen Deutsch land" verbinde. Diesen dänische» Herausforderungen gegenüber war cs allerhöchste Zeit, einmal ein sehr ernstes Wort zu sprechen. Auch diesmal mar cs das preußische Herrenhaus, das sich auf den Standpunkt stellte, unerfreulichen Vor gängen im Lande gegenüber nicht zu schweigen, sondern zu reden. Graf Rantzau - Rastdors wünschte Antwort daraus, wie sich der dänische Staat zu der dänischen Propaganda stelle. Was Herr v. B e t h m a » n - H v l l w c g in seiner Erwiderung sagte, war zwar tröstlich durch die Bestimmtheit der Erklärungen und Mitteilungen, doch tiefbctrübenö durch die Feststellung, daß die Verhältnisse in der Nordmark „zurzeit überhaupt unbefriedigend sind". Dieses Eingeständnis und weiter der sehr bedeutungsvolle Satz des preußischen Ministerpräsidenten, daß jede Be tätigung chauvinistischer Regungen die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Länder Dänemars und Deutsch« land störe und daß die Duldung derartiger Auvschrcitungcn durch Dänemark aus die internationalen Beziehungen ihre Wirkung ausüben müßte, kennzeichnen die Lage. Die kräf tige Aufforderung nach Kopenhagen, nunmehr gründlich Ruhe zu schassen, erhellt den Ernst der Situation und dürste namentlich in dänischen Rcgierinigskrciscn den Eindruck Hervorrufen, daß die Berliner Regierungskrcisc nicht mehr länger gewillt sind, sich non dänischen Staatsangehörigen die Brandfackel ins Haus werfen zu lassen, und daß die Periode des Entgegenkommens, des abwartenden Zusehens nun vorüber ist. Gerade die Erklärung des Herrn v. Beth- mann-Hollweg, daß die Norbmark unzertrennbar mit Preußen verwachsen ist und nunmehr durch verbesserten Eisenbahnverkehr noch stärker mit dem Mutterlandc ver bunden werden soll, läßt klar erkennen, daß die Negierung nicht davor zurückschrecken würde, mit Dänemark ein ernstes Wort zu sprechen, falls die dänische» Hetzereien unter den Augen der Kopenhagener Regierung nicht Nachlassen sollten. Wenn zum Schluß seiner Rebe Herr v. Bethmann- Hollweg auffordcrte,. nicht den Mut zu verlieren, sondern den Kampf energisch fortzusetzcn, so wird er damit zwar die Zustimmung aller deutsch fühlenden Kreise finden, doch dürste es auch Ausgabe der Regierung sein, in Zukunft dem Deutschtum in der Nordmark nicht mehr (Yclegcnheit zu geben, über den Zickzackkurs und die BcrsöhnungSpolitik Klage zu führen. Wohin diese geführt hat und wohin der Weg hauptsächlich gehen würde, hat ja Herr v. Betbmann in seinen ernsten Worten selbst klar gezeichnet. Er hat gegen über Sen Klagen, die laut wurden, daraus hingcwicsen, daß an den Grundlinien unserer Nordmarkcnpolitik scstgehalten werden solle, die in der Hauptsache darauf gerichtet sei, die Provinzen wirtschaftlich und kulturell zu fördern. Das ist ohne Zweifel ein guter Vorsatz, mit dem jedoch Hand in Hand zu gehen hat die kräftigste Unter stützung des Deutschtums. Und an dieser muß cs bisher gefehlt haben. Wie wäre eS sonst möglich, daß ernste Männer, wie der Schwager unseres Kaisers, der Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, erklären, daß der Mut der deutschen Bevölkerung zeitweise so gesunken war, daß mancher Deutsche seine deutsche Gesinnung in einem Teile Deutschlands, also in der Nordmark, vcrlcugncte! Wie wäre cS sonst möglich, daß sich solche skandalöse Vorgänge er eignen, wie sic der Flensburger Oberbürgermeister Dr. Todscn geschildert bat: Deutsche Fahnen werden zerrissen, wer dcutschvaierländische Lieder singt, wird mißhandelt. Der Geueraloberarzt Tr. Neuber sagte, daß die Deutschen die Unterdrückten sind. Angesichts solcher Vorgänge heißt cs: mit eisernem Besen auskchren. Es wird gewiß die Nord- märkcr und jeden dciitschsühlcndcn Mann im^großcn dcni- fchen Batcrlandc beruhigt haben, das; die Regierung in der Staatenloscnfrage sest bleiben und an dem Standpunkt sest- halten wird, daß Preußen irgendwelche Berpslichtungen. die Staatsloscn ganz oder teilweise in den preußischen Unter- tanenverband aufzunehmen, keinesfalls übernehmen will. Dadurch wird dem Deutschtum in Schleswig eine große Sorge vom Herzen genommen. Z» wünschen ist, daß die Regelung der Frage möglichst bald rrsolgt. Scho» jm Juni des vergangenen Jahres hörte man von Ver handlungen: sie kommen anscheinend nicht vom Fleck. Wahr scheinlich liegen die Schwierigkeiten in Kopenhagen, denn die Worte Herrn v. Bcthmanns zu dieser Frage stellen gegen über etwaigen dänischen Forderungen ein? glatte Präzisie rung des deutschen Standpunktes dar. ES dürfte nun an der dänischen Negierung liegen, den Standpunkt der Ber liner Regierung zu beherzigen. Zu der kräftigen Unterstützung des Deutschtums wird eS auch gehören, den Geist in den Schulen zu bp- achten. Erschreckend war, was Herzog Ernst Günther über die Dänisierung der Schleswig-Holsteiner Jugend aus de» dänischen Volkshochschulen sagte und über das deutsch- unfreundliche Verhalten deutscher G e i sl l i ch c r. Hier Hai der Herzog ein Gebiet berührt, das uns einen tiesen Ab griind zeigte und das aus die Ursachen der Ersiarknng däni scheu Geistes hinweisl. Der Däne will dnrch die »iugcnd das wiedercrringe». was er vor genau fünszig Jahre« ver lvren Hai. Bedauerlich, daß deutsche» Geistliche» in der Nordmark der Borwurs gemacht werde» muß, das Deutsch tum zu schädige». Es ist zu hassen, das; die schleswig-hol steinische Geistlichkeit sich von dieicr Anklage dadurch reinigt, daß sic diese Außenseiter von ihren Roclschößcn schüttelt, Tie Herrenhausverhandlung hat bewiesen, daß cs noch mancherlei kräftige Arbeit im Interesse der Deutschen der Nordmark zu verrichten gibt. Je schärser und schneller zu gegrisscn wird, um so besser wird es sei», desto eher werden die schweren Mißstände beseitigt werden. Die gleiche Auf sasjung von den ernsten Pslichtcii in der Nordmart hat auch der neue preußische Minister des Innern, Herr v. Locbell, bekundet, der sich am Mittwoch im preußischen Herrenhaus noch einmal kurz zur Däncnsrngc geäußert hat. Trahtmekungen vom 27, Mai. Preußisches Herrenhaus. Berlin. jPriv.-Tel.l Präsident v. Wedel erbittet und erhält die Ermächtigirng, dem Kaiser zur Verlobung des Prinzen Oskar die herzlichsten Glückwünsche des Hauses auszusprcchen. Dann wird die Beratung des Etats fortgesetzt. — Freiherr v. Richthosen führt lebhafte Be schwerde über die Verzögerung der Etatfertigstetlung und bedauert, daß die Regierung gegenüber den Eingrisfcn des Reiches in die prc u ß ische F i u a n z !> o h c i t nicht fest geblieben sei. Die Annahme der Wehrvorlage habe im Auslande großen Eindruck gemacht. Dankbar an- zuerkenncn sei, daß cs der Neichsregiernng gelungen sei, den Frieden zu wahren und den Dreibund zu befestigen. Erfreulich sei die Besserung unseres Verhättniiscs zu Eng land und auch zu Rußland. Der Redner dankte dem neuen K r i c g S m i n i st c r, daß er sich lein Ditelcbcn von der Kvmmandogewalt des Kaisers abhandctn läßc «Lauter Bei fall), und bittet den neuen Minister des Innern, den Kampf gegen die Sozialdemokratie energisch z» führen. Die Frage der Wnhlrcform müsse aus der aktiven Politik ausgeschaltct und in der Sozial politik müsse eine Zcitlang Halt gemacht werden. Ein Gesetz gegen Arbeitslosigkeit sei ein Phantom. Neue Stciiergcsctzc würden sich bald als notwendig er- weisen. Die Vorschläge dazu müsse die Ltaatsrcgicrung machen. Die Stenerzuschlüge müßten organisch ein gearbeitet werden, wenn sic bestehen bleiben müßten. Unsere bewährte Wirtschaftspolitik müsse aufrecht erhalten und gedeihlich weiterentwickelt werden. Das Herrenhaus werde alle Maßregeln unterstützen, die geeig net seien, die Monarchie zu stärken. lBeifall.) — Finanz- rninistcr Dr. Lenste wiederholt seine schon im Abgcvrd- nctenhause abgegebene Erklärung, das; er eine neue Stencrnvvclle nicht einbrinacn werde. Die Steiicrzuichlage könnten nicht entbehrt, aber auch nicht mit Zuschlägen der Kommunen belegt werden. Die Steiierzuichlägc seien tat sächlich als dauernd gedacht, solange kein Ersatz dafür vor handen sei. — Fürst Trachcnbcrg betont die Notwendigkeit eines Festhaltens an unserer Wirtschaftspolitik, wenn sic!» auch über einzelne Positionen reden lasse. Der Etat sei glänzend, aber drohend erhebe sich das Gespenst der V e r m ügcnsz « w a ch s st e n e r. An die Stelle der Landcsstcuerbeamtcn werde dann bald der Reichssieiierbcamtc treten. Damit werde die finanzielle Selbständigkeit der Einzclstaaten bedroht. Der Redner bedauert, daß der Ftuanzininistcr nicht dagegen ausgetreten und das; auch der Bundesrat so passiv geblieben ist. Demokratische Strömungen machten sich geltend. Bürgerliche Parteien verbände» sich immer mehr taktisch mit der Sozialdemokratie. Die Ablehnung der Erbschaftssteuer habe verhängnisvoll gewirkt. Die bürger lichen Parteien hätten die Pflicht, gemeinsam die Sozial demokratie zu bekämpfen. Minister des Innern v. Loebell stellt sich dem Hause vor. Erwarten Sic, sagt er, von mir kein Programm. Programme haben erst Wert, wenn sic ausgeführt werden, nicht bei der Ankündigung. Ich werde mein Amt so führen, wie ich cS vor meinem königlichen Herrn, mir selbst und dem Lande verantworten kann. Von der Notwendigkeit und der Nützlichkeit der Sozialpolitik bin ich überzeugt, aber die Kosten sind doch jetzt so hoch ge» worden, daß sic vielleicht an die G rcnzc der L cistungs- säbigkcit heran,eichen. Vor allen Dingen wird cs höchste Zeit, eine Sozialpolitik für den Mittel st a n d zu betreibe», der vielfach unler viel schwerere» Bedingungen seine Existenz findet, als der Arbritcrstand. Ich glaube recht zu tun. wenn ich als Minister alle Frage» auch danach
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