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Dresdner Nachrichten : 12.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-12
- Monat1895-10
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 12.10.1895
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Mit der Einnahme Tananarivos, der Hauptstadt Madagaskars, ist der Feldzug der Franzosen gegen die Hamas siegreich beendet S chneller als man erwarten durste, ist dieser entscheidenden Aktion der Friedensschluß gefolgt Nach der Belebung der Residenz der HowaS-Königin begannen die Friedensuitterhandlungen, dir sofort, unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Regierung der Re publik. zum Abschluß gelangt sind. Die Regierung hat an Gene ral Duchesne. den Befehlshaber der Expedition, und die Truppen ein Glückwunschtelegramm im Namen Frankreichs gerichtet, es Hecht darin in dem üblichen Pathos: „Ihre bewunderungswürdigen Truppen haben sich um das Vaterland hochverdient gemacht. Frankreich dankt Ihnen für den grosse» Dienst, den Sie ihm er wiesen und für das große Beispiel, das Sie gegeben haben. Sie hoben wieder einmal bewiesen, daß es kein Hinderniß und keine Gefahr giebt, die nicht durch Methode, Muth und Kaltblütigkeit zu überwinden wären. Sie sind zum Großosfizier der Ehren legion ernannt." Der Sieg der Franzosen auf Madagaskar ist ein Erfolg von erheblicher politischer Bedeutung nicht nur insofern, als er die Machtstellung Frankreichs im indischen Ocean wesentlich verstärkt, sondern auch weil er nicht ohne Einfluß auf die innerpolilische Lage bleiben wird. General Duchesne hat die ihm zu Theil ge wordene Auszeichnung vollauf verdient, weil die glückliche Beendig ung der Expedition gegen die Howas in der Hauptsache sein Ver dienst gewesen ist und weil er das Kabinet Ribot vor dem Sturze ge rettet hat. Vor Wiedereintritt der Regenzeit, die Anfang Oktober zu beginnen pflegt, mußte der Feldzug beendet sein, sonst wären alle bisher gebrachten schweren Opfer an Geld und Blut umsonst gewesen und die Franzosen hätten sich gezwungen gesehen, alle er rungenen Vortheile wieder nufzugeben und die Unterwerfung der Howas im nächsten Jahre wieder von vorne anzufangcn. General Duchesne. der Oberbefehlshaber des Expeditionskorps, das bereits 1000 Mann an Tobten verloren hatte und von dem nicht weniger als 700l) am Fieber erkrankt waren, faßte daher den kühnen Ent schluß. mit einer fliegenden Kolonne zur Hauptstadt Madagaskars vorzudringeu. Gelang diese Expedition, so war der Sieg gesichert, mißglückte sie. io war eine furchtbare Katastrophe unvermeidlich, da an einen Rückzug durch das verheerte Land ohne Proviant und während der Regenzeit, wo die Fieber am verheerendsten sind, kaum zu denken war. An der Spitze von 4500 Mann mit 2M0 Maulthieren. welche die Borräthe für 22 Tage trugen, begann General Duchesne Mitte September den Marsch nach Tananarivo, das er in kürzerer Zeit, als ursprünglich in Aussicht genommen war und wie es scheint, ohne ernsten Widerstand nunmehr glücklich erreicht hat. Es war die höchste Zeit, daß die Regierung endlich in der Lage war, die Siegesnachrichk zu veröffentlichen In Folge der Hiobsposten, die beständig von der Insel im Indischen Ocean ringelaufen waren, hatte die allgemeine Mißstimmung über die Er folglosigkeit des madagassischen Feldzuges bereits einen bedrohlichen Charakter angenommen Eine Krisis schien unvermeidlich, wenn das Wagniß Tuchesne's fchlgeschlagcn wäre. Ein glücklicher Um stand war cs noch, daß die Kammern nicht versammelt waren: sonst hätte das Kabtnet unter der wachsenden Mißstimmung vielleicht schon vor der Einnahme Tnnanarivos Schifsbruch ge litten, wie vor 10 Jahren das Ministerium Jnlcs Jerry bei der Nachricht von einer Schlappe stürzte, welche das Expeditionskorps in Tongking erlitten hatte. Damals waren die Kammer und das Land deS Abenteuers in Tongking überdrüssig geworden und eine ähnliche Stimmung schien jetzt bezüglich Madagaskar? die Ober hand zu gewinnen. Die Opposition war unter dem Eindruck der seitherigen Mißerfolge gewachsen: von rechts und links, von den Radikalen wie von den Monarchisten, drohten Stürme. Die stolze Zuversicht, mit welcher ganz Frankreich die nach Madagaskar ent sandten Truppen begleitete, war allmählich in ihr Gegentheil um- geschlagen. als statt der erwarteten Siegesnachrichten nur Meld ungen einliefen, die den Eindruck erweckten, daß man es bei der militärischen Vorbereitung deö schwierigen Unternehmens an der erforderlichen Umsicht habe fehlen lassen. Blätter, die dem Feld züge grgen die Howas vor einigen Monalen noch ihren vollen Beifall gezollt hatten, erhoben die heftigsten Vorwürfe gegen die ses „unüberlegte, zwecklose, koloniale Abenteuer." Mit schwerer Beklemmung mußte die Regierung de» zahlreich angemeldeirn Interpellationen über die madagassische Frage cntgegensehen und wenn nicht schon eher, so wäre sie ohne die Siegeskunde von der Besetzung Tananarivos bei der Forderung eines Nachtragskredits von 10 Millionciik'Frcs. für Madagaskar unfehlbar gestrauchelt. General Duchesne hat sie gerettet. Madagaskar schien das Grab deS Ministeriums Ribot zu werden, es ist augenblicklich seine festeste Stütze. Duchesne. den man vor wenigen Tage» noch am liebsten hätte in Stücke reißen wollen, ist jetzt auf einmal der Held des Tages. Besonders werden ihn die Revanchcpatrivten in ihr Herz schließen: sie werden in dem Sieger von Tananarivo den berufenen Rächer für die Schmach 'eben, die der großen Nation vor 25 Jahren an- gethan worden ist Man vergisst nur hierbei, daß die Hauptstadt Madagaskars ohne Schwertstreich in Besitz genommen worden ist und daß sich überhanvl kaum ein kläglicherer Feind denken läßt als die .Howas mit ihrer Königin. Die Gegner der Franzosen waren weniger die Bewohner der afrikanischen Intel als Tcrrainschwieriakeiten und die un Nicht im Kamme mit den Howas. „ . brand, dem verderbenbringenden Boden und den unsäglichen Mühen und Entbehrungen, welche die Operationen auf Madagaskar erforderten, sind Tausende französischer Soldaten zum Opfer ge- dagegen der SaH, daß Herr v. Bötticher „keinerlei Zuwendungen sollen. Für solche nüchterne Erwägungen an der >L>einr unter dem Eindrücke der Siegesdepesche en sind die Chauvinisten ^ „ . . aus Tana narivo nicht zugänglich. Sie, die soeben noch den General Duchesne nbberuien und wegen seines wagehalsigen U» ecnchmens in Anllagezustcind »ersetze» wollten, die gestern noch erfüllt waren van Tadel und Zorn über die Unfähigkeit des Kriegs-, des Marine und des Kolonienministers. schwelgen henke in sieges trunkener Verzückung. Allmählich wird freilich auch dieser Jubel wieder verstummen, besonders wen» es sich bewahrheite» sollte, daß der Feldzug trotz des Friedensschlusses, über de» bis letzt nähere Einzelheiten nicht vorliegen, noch nicht als beendet angesehen wer den iann. daß vielmehr die Howas mit Hilfe anderer Stämme entschlonen sind, den Kamps bis znm Aeußersten iortzusetzen. Auch die weitere Streitfrage, was nun eigentlich mit Madagaskar zu ge schehen hat, ob es annecrirt oder unter französische Srhutzherrichast gestellt werden soll, dürste die Gemüther wieder in einige Erreg ung versitzen Jedenfalls ist die madagassische Frage mit der Ein nahme von Tananarivo noch nicht endgiltig gelöst: die eigentliche Arbeit zur Befestigung und Nutzbarmachung der französischen Herr schaft aus Madagaskar wird erst jetzt beginnen und es dürsten wohl »och Jahrzehnte vergehen, ehe Frankreich für die schweren Opfer, die der Besitz der Insel gekostet hat. einigermaßen entschädigt sein wird. Aernschrcib- nutz Aernfprech-Berichte vom 11 Oktober. afrikanischen Insel als die dortigen )ie uiigcsiindcn klimatischen Verhältnisse, owas. sondern dem glühenden Sonnen- Berlin. Nach der „Post" ist die Meldung, es werde in der nächsten R'eichstagSsemon ein das militärische Strafverfahren betreffen der Gesetzentwurf zur Vorlage gelangen, verfrüht, da eine Entschließung in dieser Angelegenheit noch nicht getroffen sei: das KriegSminisierium sei jedoch i» der Förderung einer wichen Vorlage unausgesetzt thätig. — Wie dasselbe Blatt aus zuverlässiger anderweitiger Quelle er fährt, hat sich der Knegsminister über die mit der zweijährigen Dienstzeit gemachten Erfahrungen überhaupt nicht geäußert, weder im günstige», noch im ungünstigen Sinne. Es wäre zu einem abschließenden Urtheii auch noch gar keine Gelegenheit geboten aowesen, weil vor Allem Erfahrungen über die KriegStüchtigkeit der nach zweijähriger Dienstzeit entlassenen Manntchasten im späteren Reserve-Verhältnisse noch nicht haben gesammelt werden können. — Wie der ^Hamburger Korrespondent" Hort, hat sich Deutschland mit Rücksicht aus die weiteren, die Sicherheit der Christen in der Türkei bedrohenden Vorgänge zur Tbeilnuhme an allen die Wiederherstellung geordneter Zustände bezweckenden diplomatische» Schritten bereit erklärt. — Der Präsident der Reichs bank Dr. Koch beging heule lein 25jäbriges Bankinbiläum und wurde vom Direktorium der Bank, einer Deputation des Beamten- törpers. dem Eentralausschuß der Bank, den Aeilcsten der Kauf mannschaft und dem Vorstand des Handelskagcs beglückwünscht. Namens deS letzteren feierte Geh. Rath Jcentzel u. A. Koch s Verdienste »m die Erhaltung der bestehenden Währung. Koch er- wiederte, daß er cs auch in Zukunft als seine Pflicht erachten iverde, für die Erhaltung und den Schutz der deutschen Währung einzntreken und den ans die Gefährdung derselben gerichteten Be strebungen entgegenznkrctcn. — Die Verhandlungen mit Frankreich über die Abgrenzung des HinierlandeS der Togokolonie beginnen demnächst. Es bat sich ergeben, daß die Gnindlagc für die Ver handlungen an! deutlchcr Lene bedeutend bester sind als seinerzeit beide» Verhandlungen über die Abgrenzung des Kamerun-Hiitter- landeS — Rach Fertigstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches soll eine Revision des HandclSgesetzbncheS erfolgen- Der bezügliche Entwurf soll im Reichsjnstizamr bereits ausgearbeitet jein. — Nach der gestrigen Sitzung der allgemeinen Konferenz der Internationalen Erdniessung vereinigten sich die Delkgirte» zu einem Festessen, zu welchem im Aufträge der Regierung die preußischen Bevoll mächtigten ihre auswärtigen Kollegen geladen batten. Es waren erschienen die Minister v Bötticher. Bosse. Staatssekretär Frhr. v. Marschall u A. Minister Dr. Bosse gedarbte der Begründung der Internationalen Erdmessnng durch General Baeber, wies aus die Hobe Bedeutung dieses großen Kultnrwcrkes hin. das die Knlturstaaten säst der ganze» Erde zu einheitlichem Wirken ver bunden habe, und bevnte, in wie hohem Maße durch solche gemein same Tbaligkeit der Friede gefördert werde. AiS Präsident der Internationalen Erdmessnng erwiederte Herr Fayä, welcher rin Hoch aus den Kaiser ansbrachte, indem er an die Worte herzlicher Thesinahnie erinnerte, welche der Kaiser gelegentlich des Todes des Marichall Mac Mabon und der Ermordung des Präsidenten Earnoi an Frankreich gerichtet habe. Der niederländische Delegirte, Pros, van de Sande Bakhuyze» dankte der preußischen Regierung für die andauerde und sorgsame Unterstützung, die sie seit mehr als Ost Jahren dem Werke der europäischen Erdmesiung habe zu Theil werden lassen Berlin. Die „Post" schreibt: Ob die Regierung sich ent schließen werde, schärfere Maßregeln gegen die Sozialdemokratie zu ergreifen, dürste einerseits davon abhängen, ob die scharfe Hand habung der bestebcnden Gesetze durch die Berwaltnngsbehörden den erwarteten Erfolg hat andererseits aber auch davon, wie sich die Verhältnisse innerhalb der Sozialdemokratie selbst gestalten, ob die Sozialdemokraten die Worte des Kaisers beherzige», sich einer provokatorisch agitatorischen Thätigkeit enthalten und das Gefühl für ihre nationalen Pflichten wiederfinden werden oder nicht. Man wird der Regierung, die smo im st stnciia die Nothmendigkeit eines Einschreitens erwägt, das Vertrauen entgegenbringen können, daß sie den geeignete» Zeitpunkt finden werde, wenn eine gesetzgeberische Handlung gegen die Sozialdemokratie nöthig ist. Es dürfe sich daber^auch empfehlen, daß für die nächste Zeit in den Kresten, die üblich gegenüberstehe». nicht allzu lebhaft werde, . . , reitung der Sozialdemokratie nach wie vor festgenagelt werden muß. Berlin. Das „Volk" schreibt: Die Thatsachen. welche Stöcker bis letzt zur Beleuchtung der lüngsten mittetparteilichcn Haupt- und Staatsaktionen ansührte. konnten nicht widerlegt werden. Das binderte aber die an der Hetze belbeiligten Preßorgangc nicht. Stöcker fortgeietzt der Unwahrheit zu bezichtigen. Zn diesem Zwecke beruft sich die „Nal.-Zkg." auf den Umstand, daß „Gräfin Lea" noch am 2 Dezember 1680 aufgeführt wurde. Das Ist richtig. Die Verhandlungen über den Fall Blelchröder begannen am 2. September „nd zogen sich bis in den Dezember hin. Dke Ant wort Sr. Maiestät des Kaisers an Stöcker war datirt vom 29. Dezember 1880, schon 23 Tage vorher war alio die letzte Vor stellung gewesen Zn der Erklärung des preußischen StaatS- " .... - ^ ^ v - habe, der Sozialdemokratie feindlich tzegeniibersteye». nicht allzu leb auf die gesetzgeberischen Schritte der Regierung gedrängt wc unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß jede Ausschreit nlin'sterinms sagt das „Volk": Da Bötticher niemals >ste „ - „ . , , von Bankiers persönlich Geld entließen habe, ist feststehend, das! K dürste wohl auch niemals behauptet worden sein, unverständlich ist I die Di empfangen hat", nachaem kurz vorher gezagt worden ist. daß der Reichskanzler die Erstattung der von den Freunden hergegebenen Summen herbeiführte. Ist es keinertei Zuwendung, wenn Jemand Summen erstattet erhält oder sollte man damit sein unterscheiden wollen, daß nur „lene Freunde" nicht Herr v. Bötticher das Geld erhalten haben ? Wenn Herr v. Bötticher sich nicht lebhaft bei dein Entleihen von Geld flir seinen verkrachten Schwiegervater periön sich engagirt fühlte, weshalb machte er von diesen Geldgeschäften amtlich dem Reichskanzler Mittheilung, »nb wie ist es möglich, daß der Reichskanzler Staatsmittel verwendete, um die Freunde eines an den Rand des finanziellen Zusammenbruchs gcianckkcn Bankdircktors schadlos zu halte»? Wir hoffen, daß der „Reichs anzeiger" dieser Tage eine Losung dieses Rättnels amtlich bringen wird, denn sonst dürste obige Erklärung der Sache mehr Schaden als Nutzen zugefügl haben. — Die „Nat.-Ztg." schreibt m derielven Angelegenheit: Ist die Summe, welche Kaiser Wsiheim I. damals zur Verfügung stellte, dem Wesiensvnd entnommen worden, so ist dies unter der Verantwortlichkeit des Fürsten Bismarck geschehen Es ist daher unverständlich, was es bezwecken soll, wenn die „Hamb. Nachr." der Erklärung des Staaksministeriums die Be merkung hirizufüaen: „Zunächst drängt sich die Frage auf. ob den Herren Unterzeichnern der Erklärung die Vorgänge, ans die sie sich bezieht, im vollen Unisange amtlich vekannt geworden sind." — Die Einnahmen an Kannlabaaben und Schleppgcbühren u» Kaiser« Wilhelm-Kanal beliefen sich im ersten Vierteljahr nach der Er öffnung zusammen ans 2A,6l5 Mk.: hiervon entfallen auf Juli 63,l8l. August 82,282 und September 88,162 M. Berlin. Tie „Bert. Börscuztg." schreivl: Es bestätigt sich, daß der Kaiier einen Berichk über den Stöcker Skandal eingeforderl! hat. Die Stimmung des Monarchen sei in Betreff der Angelegen-1 heit eine wenig erfreuliche und dürste der Ausgang ein dem fried-j liebenden Theil der Bevölkerung eher als den Anhängern des. Hosprcdigcrs a D. sympathischer sein. — Der Schriftsteller Adolfs Ätreckiuß ist gestorben. Köln. Gegenüber der Acußerung des Grafen Mirbach, wo nach er im Juni mit einem Mitgttede des Aussichtsrathes der „Kreuzzeitung" eine Unterredung gehabt und damals von Hammer- stcin noch nichts Kompromittirendes erfahren habe, versichert die „Köln. Zig.", daß die Herren von dem „Kceu.z;eilungs"-Komitee nicht nur im Juni, sondern schon mehrere Monate früher sowohl mit dem Papierschwindel, wie mit der Beseitigung des Pensions fonds und der Unterschlagung im Falle Gütylein's bekannt ge wesen seien. * Köln. Nach der „Bolkszeitung" liege» nach zuverlässigen Ermittelungen unter den Trümmern der Bocholter Svinncrei noch 14 Tobte. Im Ganzen sind also 25 Personen um's Leben gc-l kommen und 9 schwer verletzt worden. Tic Anfrälimungsarbeiten sind äußerst schmierig und schreiten nur sehr langsam fort. Breslau. Der sozialdemokratische Parteitag nahm in namentlicher Abstimmung mit 156 gegen 6 l stimmen den Antrag Kantzky an, wonach der von der Agrarloniulilsion vorgeiegte Ent wurf zu verwerfen ist, weil er den Ausbeukerstaaten neue Macht mittel zuweise, den Klassenkampf des Proletariats erschwere und den kapitalistischen Stauten Ausgaben zuweise, die nur ein Staals- wesen ersprießlich zur Durchführung bringen könne, in dem das Proletariat die polttiiche Pracht erobert habe, Wiesbaden. Der hiesige Polizeipräsident verbot die stii morgen vom Residenzlheater angesetzte Ausführung von Sardon's „Marauise" Stuttgart. Anläßlich der Geburtstagsfeier der Königin hat König Wilhelm von Württemberg eine weitgehende Amnestie angcordnet. P r a g. Heute früh fand die Hinrichtung des anarchistischen Bergarbeiters Hoffmann statt. Der Delinanent. welcher bis zum Tode icden geistlichen Beistand zurückaewicscn hat. war sehr gefaßt. Während der Nacht, die er schlaflos verbrachte, rauchte er 50 Ligaretten. Am Morgen wusch er sich, weil er, wie er sagte, schmutzig nicht Var Gott treten könne. Bevor er an dem Galgen cmporaezogcn wurde, ries er zweimal einen nicht wicderzugebcndcn Satz, der das Verbrechen des Hochverralhs in sich schliefst. Paris. Dem „Gaulois" zusolgc steht die Verlobung eines Sohnes Carnot s mit der Tochter des Präsidenten Faure bevor. * Rom. Rach Privatdepeschen aus Eatania lockte eine Frauensperson Kinder an und gab ihnen PhoSphmwein zn trintcn. fodaß sie unter gräßlichen Schmerzen starben. Die Zahl der vcr gifteten Kinder beträgt 23. Tic Mörderin wurde verhaftet und ist geständig. Brüssel. Die Leutnants Sh iw und Bolen sind in der selben Weise wie der Hanpimann Pelzer in Lnluabuig von schwarzen Soldaten ermordet worden. London. „Dailh Ehwnicle" schreibt Wenn diese Woche verstreicht ohne eine vollständige Unterwerfung der Palastpartei des Padischah, sollte ein Ultimatum nicht länger verschoben werden: die Ueberwachnng müsse genehmigt werde«!, sonst würden die Diplomaten ihre Angen ans den nächsten Thronerben, den Prinzen Jnssus Jzeddin richten. Die gegenwärtigen Zustände könnten nicht länger geduldet werden. In diesen Punkten ici ganz England einstimmig und Europa sei vielleicht einstimmiger als es der Sultan wähne. Petersburg Japan willigte ein. die von China für die Räumung der Halbinsel Liauknng zu zahlende besondere Ent schädigung herabzumindern Die erste Abschlagszahlung von 50 Millionen Taöls auf die eigentliche Kriegsentschädigung werde dem lapanischen Gesandten in London in englischen Pfunds dem nächst übermittelt werd n. Petersburg. Nach Verfügung des Kriegs,»inisterimns ist für Kowno eine besondere Luftichifferabibeisiina neu gebildet worden - Das Wege- und Kommiinikattons-Ministeriiiin vrojektirt in Pernau fLivlandä und Derben! den Neubau von Häfen Ferner wird von drei Kapitalisten Konsortien die Vertiefung des immer mehr versandenden Hafens Taganroa beabsichtigt. — Laut den bei dem Finanzministerium eingetroffenen Nachrichten über dir Fahrten des Dampfers „Nordemkiöld" zwischen Archangelsk und der Prtschora-Mnndung, erscheint die reguläre Schifffahrt längs der sibirischen Küste möglich. — Der Finanzinimster beabsichtigt die Einstellung nmberreisender Bankagenten, welche die Kredit fähigkeit dcrienigen Personen an-S der.Hansgewerbeiudnstric prüfen sollen, dir gegen Solawechsel oder Bürgschaft kleinere Darlehen nachsuchen. Die Agenten haben das Recht der Verfügung über Beträge von 5000 bis 25.0<X) Rubel. Durch dirie Maßnahmen wird eine wirksamere Hebung der Hausgewerbeindustrie und die energische Bekämpfung des schädlichen Dorsivuchers beabsichtigt, onstantinopel. Die Botschafter hatten vereinbart, daß der Ktrchcnvorstünde die in die Kirche» 2.." AH L «»» -L. 2Z S-» !-> s- .Z° S L-d »-s. F' Zragomane mit Hisse
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