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Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194005239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-05
- Tag1940-05-23
- Monat1940-05
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1940
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Mat 1940 M rok«i3tt ückckwn rue Vorrotenon »n, in ollen MN«i«N, I«I- ovonleben, «In üb»f- !»al«tttofl<«s <1> 61« svlis >Vi«n«rin iktt r z«s 5»c. 31 iivooi rtib der 3 elaicn i ch t" mit ! eueüer »olland mvaci - Hörbiger, a « szug ra. -androck i. t ä r" mit : sinat in: .nicht crl.! i k a" mit Ansange- roaramm: sch bcr elaicn krlminnl- - Wochen- n^u»- cl. 47M: film mit ..^ilm- ii s e r e r ibiir g". e Rio", i ö v c r". o Hiissclo berichte". S. Kemi'. ivaa » - »dl. erl.! r E u ck". ,M anu Jeanette an: 3M, west- er »roße bt. seiber olt. i ö c o". Linacn. innelorc e ii c st c Tiuv- id". n III" i. Iadl.! n Vor- ncricrtc noiitan« .30 Ukr ' chau - tisse". llen) s. selbe« Knl- lusik: t Dr. recht, eonie rant- H in bner rgarn- . 1 P. «In» rken «st n. 'anke!" Dreshncr Neueste Nachnchtm Le,u,«peik«: LeifreierZuffeiiun« kn« Hau« elnschl.rrLgettohn monaN. 2.- 3M. pöswqu, 2.-3M. (einschließlich 28,2 Nps. 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Verlag und Schristleltung: Dresden «, rerdluandfirage 4 « Postanschrift: Dresden «i, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammeluummer 24601, Fernverkehr 27-si * relegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 Nichtverlangte Einsendungen an ble Schristleltung ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt noch aufbewahrt. - 2m Falle HSHerer Gewalt oder LetrlrbckstSrung haben unsre Le,i,her keinen Anspruch auf Nachlieferung »brr Erstattung de« entsprechenden Entgelt« Nr. US * Donnerstag, 23. Mai 4940 4«. Jahrgang Vormarsch in Richtung Calais Oer eiserne Ning wird immer enger Hafen von Dover bombardiert Feindliche Ausbruchsversuche überall a-gewiesen — Weitere Transporter an der Kanalküste versenkt — Schlachtkreuzer -ei Narvik schwer getroffen — Schnellboote vernichten Zerstörer XFiichrerhauptquartier.SZ. Mat Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An Flandern gewinnt unser Angriff über bieSchel de gegenüber starkem seindlichem Widerstand langsam Boden. Bei Valenciennes ist der Kampf noch im Gange. Das Waldgelänbe von Mormal, süd ostwärts Balenciennes, in dem französische Kräfte Zu flucht gesucht hatten, wurde gesäubert. Auch gestern wurden Ausbruchsversuche feindlicher Panzerkräste bei Cambrai im Zusammenwirken zwischen Heer und Luftwaffe unter schweren Berlnsten für den Gegner abgewiesen. Im westlichen Artois sind deutsche Truppen auö dem Durchbruchskeil heraus im Borgehen nach Nor den in allgemeiner Richtung Calais. Ander gesamtenSüdsront von der Somme bis zur Maas istderFeindüberallinderAb- w eh r. In der Festung Lüttich hat sich auch die zweite «euzeitliche Werkgruppe Battice mit 2« Osfi- zieren und 650 Mann unseren Truppen ergebe«. I» der Südsront von Namur hält der Feind «och einige Werke. Angriffe der Luftwaffe trafen in erster Linie die rückwärtigen Verbindungen des Gegners sowie Rück« zugsbewegungeu und Truppenansammlnnge» in Flan dern und im Artois. Durch bewaffnete Aufklärung vor der Sanalkiifte wurden drei Transporter und ein Tanker mit insgesamt etwa so 0 0 0 Tonnen versenkt und ein Zerstörer schwer beschädigt. Die Hasenanlagen von Dünkirchen und Dover sind wirksam mit Bomben belegt worben. Dentsche Schnellboote haben vor Dünkirchen einen feindlichen Zerstörer durch Torpedoschub » er- s e nkt. Am übrigen war die Tätigkeit der beiderseitigen Luftwaffen durch die Wetterlage beschränkt. Der Gegner verlor nenn Flugzeuge. Fünf deutsche Flugzeuge wer ben vermibt. Bei Narvik gelang cs, einen Schlachtkreuzer am Bug schwer zu treffen, einen Transporter von 3000 Tonnen zu versenken und einen weiteren Transporter schwer zu beschädigen. Ferner wurden Zelt- und Munitionslager in Brand geworfen, Nach schubkolonnen zersprengt, Batteriestellungen und Lei tungsanlagen erfolgreich angegriffen. Auch in der lebten Nacht setzte der Gegner seine plan losen Luftangrisse gegen nichtmilitärische Ziele fort. An den Niederlanden wurden die Orte Rymwegcn und Waalwyk von britischen Flugzeugen angcarifsen und dabei mehrere Zivilpersonen getütet. Auf Grund nachträglich eingelaufener Meldungen beträgt, wie bereits durch Sondermeldung bekannt gegeben, die Zahl der durch Flakartillerie in der Zeit vom 10. bis 15. Mai abgcschosseneu feindliche« Flugzeuge SIS. Oie größte Schlacht -er ettgefchichte Die größte Schlacht der Weltgeschichte, deren Einleitung uns -er Bericht des deutschen Ober kommandos am Dienstag verkündete, ist in vollem Gange. Um ihr Ausmaß, ihren Verlaus und ihre ent scheidend« Bedeutung zu verstehen, muß man sich noch einmal vergegenwärtigen, um was cs geht: Ten deut schen Streitkräften ist es nach einem beispiellos schnellen und unerhört kühnen Vormarsch gelungen, einen großen Teil der gesamten operierenden Streitkräfte des Fein des zwischen Somme und Kanalküste ein- zuschließen. Zunächst wurde durch die Besetzung der Linie Amiens—Abbeville den französischen, belgischen und englischen Truppen -er Ausweg nach dem Süden abgeschnitten. Danach stießen die deut schen Truppen von Arras nach Montreux-sur-Mer vor und schufen so innerhalb der großen Umklammerung eine neue Zernierung, in der sie die feindlichen Kräfte einpreßten. Anzwischcn ist der Vormarsch auch im west lichen Artois in Richtung auf Calais weiter gegangen. Der Druck bcr Einschnürung wird also immer stärker. Dieser Druck wirkt auf sehr starke feindliche Kräfte, zu denen noch dazu die besten Truppen gehören. Der Gegner weiß, was ihm bevor steht. Seine Kampfkraft ist noch intakt. Er sucht mit den größten Anstrengungen auö -em furchtbaren Ring auszubrcchcn. Er leistet zähen Widerstand, und das ist begreiflich, denn er steht vor der Frage nach Sein oder Nichtsein. Die Franzosen wissen, daß das „Wunder", auf das Herr Reynaud hofft, allein sie vollbringen könnten. Mit den kraftvollen und erfolgreichen Vorstößen der deutschen Luftwaffe auf die Kanalküste und mit ihrer erbarmungslosen Wacht über den Kanal gewässern sind für die Engländer außerdem schwerste, ja vielleicht schon unüberstcigbare Hindernisse auf dem Rückweg nach der Jnselheimat gehäuft worden. Das deutsche Vordringen auf Calais hat diese Gefahren noch erhöht, und der Angriff unserer Kampfstaf feln auf Dover wirkt wie ein Fanal. Es gibt kein Entrinnen mehr. .So setzt der Feind Tag für Tag zu verzweifelten Gegenstößen und Aus bruchsversuchen an, er wirft die Masse seiner Panzer gegen den Wall -er deutschen Umklammerung, aber alle Angriffe brechen unter schwersten Verlusten in dem Feuer der überlegenen deutschen Kampfwagen und dem wohlgezielten Bombenhagel der Stuka zusammen. Auch deutsche Flak, für deren erstaunliche Erfolge in der Abwehr feindlicher Luftangriffe die Sonder meldung vom Mittwoch zeugt, hat im Erdkampf er folgreich mitgcholfcn, die feindlichen Tanks zurück zuwerfen. Nach ihrem wirksamen Schnellfeuer gingen viele der englischen und französischen Panzer in Flam men auf. Planmäßig wird der Ringimmer enger gezogen. Die verzweifelte Gegenwehr des Feindes kann das Verhängnis, das ihm bevorsteht, nicht mehr abwenden. Die Bedrängnis des Feindes wächst. „Arbeitskräfte und Besitz aller müssen zur gemeinsamen Ausgabe zur Verfügung der Regierung gestellt werden", so hat gestern der, pom Oppositionsführer zum Minister im Kabinett Churchill gemauserte Mister- Attlee in der ena- lischen Demokratie erklärt, um dem englischen Volk das Ermächtigungsgesetz für die Regierung schmackhaft zu machen. Mit der viclacriihmten demo kratischen Freiheit ist eS nun endgültig aus. Die »Times" kann den Klagrseufzer nicht unterdrücken: ,Hn diesem ernsten Augenblick kennt die einige Nation kein Zaudern und Hadern, obgleich das neue Gesetz nahe daran ist, die Grundlagen unserer Verfas sung, wie sie in tausendjähriger Arbeit herausgebildet worden sind, zu zerstören. Unsere Freiheiten sind dem Sieg verpfändet worden." Die ohnmächtige Wut der Verzweiflung und Aus weglosigkeit macht sich Tag für Tag in neuen Greuel! Ligen Luft. „Tic deutschen Fallschirmjäger haben Tausende von belgischen Flüchtlingen mit Maschinengewehren niebergemäht und Krankenwagen beschossen", so geifert Radio London. Britische Flücht linge, so tönt es aus der gleichen „Quelle" — die meisten von ihnen waren ältere Leute und Kinder —, sind von deutschen Bombern an Bord ihres Flüchtlingsschisfes angegriffen worden, und so geht cs unermüdlich weiter. Die Männer der deutschen Luftwaffe haben am Diens tag der Welt berichtet, wie es in Wahrheit steht. Die deutschen Fli.cger schonen bis zur eige nen Gefährdung die feindliche Zivilbevölkerung. Aber der Feind benutzt die Flüchtlinge als Schutzwall für seine Soldaten, und hinter Sanitätswagen marschieren Tanks auf und bellen Flakgeschütze gegen die deutschen Flieger, die aus Rücksicht aus Verwundete und Zivi listen keine Gegenwehr leisten. An der letzten Nacht sind holländische Orte und Holländer das Opfer -er planlosen feindlichen Bombenwürfe geworden. Die Holländer, Englands Bundesgenossen, haben nun ans eigener Anschauung Eindrücke über die Kriegführung der Westmächte ge sammelt. Zivilpersonen sind das Opfer von Angriffen, die militärisch nicht das mindeste Ergebnis haben. Der Krieg, den unsere Gegner sich in glühendsten Farben ausmalten, mit dem sie Hunger, Not und Elend über uns bringen wollten, ist jetzt über sic herein gebrochen. Wir haben ihn nicht gewollt, der Führer hat noch während des Krieges in seiner großen Rede vom 6. Oktober die Hand zum Frieden geboten. Sie wurde brüsk zurttckgeschlagcn. Die Kriegstreiber in London und Paris wollten ,guf den Krieg um keinen Preis ver zichten. Jetzt tst er gekommen, aber seine Hölle ist über sie hereingcstttrzt, und aus ihr gibt es kein Entweichen mehr. Die deutsche Wehrmacht hat den Feind gepackt und wird ihn schlagen. 8r. Engländer sollen Paris verlassen Telegramm unseres Korrespondenten Rom, 28. Mai Das englische Generalkonsulat in Parts hat alle britischen Staatsangehörigen aufgekordert, die franzö sische Hauptstadt sofort zu verlassen. Desgleichen sind die Engländer aus Französisch - Somaliland zurück berufen worden. USA -Senat bewilligt NüstungSmilliarden X Washington, 28. Mai Der USA.-Scnat nahm die 1823 Millionen Dollar vorsehende ArmeeauSbauvorlagc an, die außer den im ordentlichen Heereshaushalt angeforderten Bewilligun gen auch den größten Teil der von Roosevelt in seiner Wehrbotschaft nachgesuchten Sonderbeträge umfaßt. Die Vorlage bewilligt u. a. 2560 Armeeflugzeuge und steht eine Erhöhung des Mannschaftsbestandes der Bundes armee von 227 000 auf 280 000 Mann vor. Die Vorlage geht an da» Unterhaus zurück, Oie Stürmer von La Röchelte Wie eins der stärksten Lüttich-Korts bezwungen wurde — Infanterie, Artillerie und Stukas gegen Stahl, Beton und Geschoßhagel * 23. Mai (8L.) La Rochctte, eine der stärksten Festungsanlagen um Lüttich, krönt ein steil aufsteigender Kegclberg. La Rochette sollte nach dem Verteidigungsplan der Schlüssel zum Maastal und zur Stadt Lüttich sein. Jetzt, da Lüttich in deutscher Hand ist, bildet das Fort einen stäh lernen Hügel, der, auf sich allein gestellt, gewillt ist, sich bis zum letzten zu verteidigen. Rund um dieses gewaltige Panzerfort hat sich der Gürtel der lauernden Infanterie gelegt, zwei-, dreimal sind die Männer schon bis zu den Hauptwerken des Forts den Berg hinangekommen. Sic sprangen die Panzerkuvpeln an. Es gab unter ihnen Männer, die standen oben auf dem st äh lern en Panzer Hut. Sie wurden mit ausgefahren und schnellten mit dem Geschützturm wieder in die Tiefe. Während der Zeit des Abschusses versuchten sie, die Verschlußteile des Ge schützes im Panzerkcrn durch eine geballte Ladung in der Scharte unbrauchbar zu machen. Doch bisher war dem feuernden Berg nicht beizukommen. Es hagelt Querschläger Den ganzen Morgen haben Stukabomben schwersten Kalibers und Nahgcschütze in direktem Schuß dem Feind unter der Panzerdecke das Leben zur Hölle gemacht. Infanterie und Pioniere treten zum ersten Sturmversuch an. Sie springen von Trichter zu Trichter, müssen sich mit der Drahtschere Hunderte von Metern durch rostiges Stachelgewirr vorarbeiten, ehe sie zum Hauptwerk der Forts gelangen. Sie springen in den tiefen Grabenschacht, der sich in Straßenbrcite quer vor dem mit Stahl gepanzerten Haupteingang des Forts entlangzieht. Da bemerkt der Feind drinnen: wir kommen. Im rechten Winkel durch Mauern geschützt haben unsere Männer, wie sie glauben, volle Deckung. Aber dann prasselt aus den Eingangsscharten das Feuer. Die Salven der eingebauten Maschinengewehre schlagen gegen ein Gewirr von verbogenen Drähten. Die Ge schosse prallen ab, werden Querschläger und tref fen unsere Männer, die, an die Waud -es Laufgrabens geduckt, sich in Sicherheit glaubten. Da stehen sie 40 Meter vor dem Eingang in die Haupttürme und könnten vor Ohnmacht heulen. Dann schwingt sich ein Schwarm Brieftauben aus einem verborgenen Schacht des Forts. Der Feind fordert Hilfe an. Fünf Minuten später schiebt die feindliche Artil lerie der beiden Nebenforts auf unsere stürmenden Männer, die dabei sind, sich zu sammeln und ihre Ver wundeten zurückzubringen. Um den ganzen Berg schrillen die Zugftthrerpfeifen der deutschen Sturm kompanien: zurück, zurück. Aedes Warten kostet neue Opfer. Zwei Offiziere liegen bereits tot vor -en Panzerkuppeln von La Rochette. Gtukaangriff mit schwersten Bomben Zum Gefechtsstand des angretfenden Infanterie regiments auf der gegenüberliegenden Höhe, wo der Divisionskommandeur mit seinem Stabe den ganzen Morgen hinter dem Scherenfernrohr gesessen hat, kommt ein Pionieroberleutnant, der mit den Stürmern vor den Panzerkuppeln lag. Nun steht er vor dem General, die Pistole an einer Hanfschnur befestigt, drei Handgranaten im Gürtel, die Hände verschrammt, und macht seine Meldung: Das Fort leistet aus jeder Mauerritze Widerstand. Die Kampfmoral unter dem Panzer ist noch nicht gebrochen. Funkspruch an die Stuka staffeln: Er neut an greifen. Während die Nahgeschütze die Panzerkuppeln von La Rochette unter Feuer halten, suchen wir mit den Gläsern den Horizont ab und war ten auf die Stukas. Nach 20 Minuten nähert sich von Osten her die erste schwcrbelaüene Stukastasfel. Sie umkreist beim ersten Anflug das Werk von La Rochette und setzt dann zum Sturzflugangriff mit Bomben schwer st en Kali bers an. Der ganze Berg verschwindet im rötlich braunen Staub, hausgroße Erdbrocken verschieben sich und rutschen den Abhang hinunter. Die Betonklötze des Hauptwerkes sind von der Erde bloßgelegt, die Be obachtungstürme geborsten. Unaufhörlich regnet es Bomben. Es wird Nachmittag und Abend. Immer wieder heult -er Ton des aus der Höhe abkippenden Sturzflugzeuges auf, dann fällt die schwere Bombe, mit dem bloßen Auge deutlich erkennbar. Die weiße Fahne Wieder saminelt sich die Infanterie zum Sturm. Da erscheint auf dem vorderen Beobachterturm des Forts ein dreieckiger Wimpel. Fort La Rochette zeigt die weiße Fahne. Wir stürzen den Berg hinauf, mit keuchenden Lungen, die Pistolen entsichert in der Hand, die Handgranaten wurfbcreit. Wir rechnen mit jeder Teufelei -es Gegners. Aber dann sehen wir an den ersten Stahlbarrikaden die Parlamentäre des Fein des. Sie legen ihre Waffen ab, führen uns — es ist ein halsbrecherisches Klettern — über den von deutschen Sturzkampfflugzeugen durchgepflügten Berg bis zum Eingangstor des Forts. Nun treten wir ins Innere des Werkes. Neber Steingeröll und Stahlbrocken stapfen wir durch ein Labyrinth von Gängen und sind plötzlich von einem An blick einfach überwältigt. Durch ein Stahlschott treten wir in einen lichtübersluteten Raum, in beim Venti latoren sausen, Motoren warme Luft ausströmen, in dem Pumpen fauchend ihre Arbeit verrichten. Wir be finden uns im vollkommen intakten M a sch in e n le i tsta n d des Forts La Rochette. Und noch eine Tür rechts seitwärts wirb durchschritten, da'stcht: „C o m m an d a n t." Nun sind wir in der Welt, in der der Gegner in dieser Woche gelebt und gekämpft bat. Ueber langen Tischen sind hell strahlende Bürolampen angebracht. Eine Querwand wird vollkommen von der zentralen Telefonanlage bedeckt. Wir sehen die Meßtische der leitenden Artillerieoffiziere. Wir sehen auf Karten die letzten Beobachtungsergebnisse angezeigt, schauen auf die Anzeigetafeln der Alarmanlagen, kreuz und guer laufen noch die Stöpsel und zeigen, mit welchen Panzer türmen der Kommandant zuletzt gesprochen hat, um seine Befehle zu geben. Heldrmnütig« Stürmer Da erst ermessen wir die Leistungen der Stürmer von La Rochette. Hier drinnen, unter meterdicke« schützenden Panzerwänben, saß der verteidige».
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