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Dresdner Nachrichten : 29.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186010294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18601029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18601029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-29
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.10.1860
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6,iU.lM'ttiL i k.., .','. !,(,< . ,l i-L tt,l!!..^.':1 :,1 : „i .->,! I>-:r-jL s!' Tageblatt für K«'WN:V' Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (GvNttt. bis LN,) angenommen angenommen m der ExpMiion: JohanneS-Allee und Wattenbausstrate 8. M 3t>3. " Mitredacteur: Theodor Drobisch. Montag, den 2V. Oktober Abonn. vierteljährlich SV N-r. Hel unentgeldl. Lieferung in'< Hau«. Durch die Kql. Post vlerleljibrlich »» Rgr. .Einzelne Stummem . -lge. , ttM. >i,in Dre-den, den 29, October. — Der Dresdner .Orpheus" brachte vorgestern vor einge ladenen Freunden und Gästen im Saale des Lincke'schen Bades «inen Cyclu« trefflicher Männergesänge mit und ohne Instrumen talbegleitung zu Gehör. Den Glanzpunkt bildete der Rietz'sche Fest gesang, dessen begeisternd« Klänge bei Einweihung des Weberdenk- Ntals wegen der ungünstigen Witterung eine verhältnißmäßig nur kleine Zahl Hörer fanden, wiewohl der mächtige und berauschende Eindruck der Blechinstrument« offenbar nicht für die Räume eines wenn auch großen Saales berechnet ist. Einen gewaltigen Effect erzielte der Verein auch mit seinem Teplitzer Preisüede „Ts war rin König in Lhul« rc.", besten, »an..müchde fast sagen unheim- ltche Klänge mit einer unübe^treffbarnl Präcision dahinrvllten. Reicher Beifall lohnte da- Streben der Sänger und de- wackeln Dirigenten. — Nach Aufführung der Hymne, componirt vom . Herzog zu Sachsen-Eoburg-Gotha, wurde an denselben kurz nach 10 Uhr folgende telegraphische Depesche gerichtet: „Soeben ist die Hymne Ew. Hoheit mit großem Beifall im Saale des Lincke'schen Bades vom Dresdner Orpheus aufgeführt worden." — In den nächsten l4 Tagen beabsichtigt die hiesige Lieder tafel im Verein mit mehreren dem Zöllner-Verein in Leipzig früher angehörig gewesenen, jetzt hier weilenden Mitgliedern ein Concert zum Besten für die Hinterlaffenrn Zöllners in Leipzig zu geben. Da- Loncert wird aber kein öffentliche- sondern jedenfaü- ein durch besondere Einladung zu veranstaltende- werden. — Im Laufe dieser Woche wird dir große Kunstreitergesell- schaft de- Herrn W. Carrö mittelst ExtrazugS von Königsberg hier eintreffen, um dir Produktionen zu beginnen Der Bau de« Circu« auf dem Jüdenteiche wird in einigen Tagen vollendet fein und ist derselbe mit Recht -er Schönste zu nennen, der jemal« . gebaut wurde. Da« Innere ist auf'- Glanzvollste eingerichtet, so daß man an eine Breterbudr, wenn man in demselben sich be findet, nicht mehr erinnert wird; <S sind alle Wände, der Pla fond rc. au-gemalt und bildet einen großartigen, prachtvollen An blick, wa« den Arrangeur'« alle Ehre macht. Carrö'« Leistungen werden jetzt in König«berg sehr gelobt, wir haben daher gewiß sehr genußreichen Abenden entgegenzusthen. — Wie wir hören, wird die Einweihung und Eröffnung der Co-wig-Meißner Zweigbahn am 1k. »ovember unter den entsprechenden Feierlichkeiten stattfinden. — Unser gefeierter vogumil Dawison hat im Laufe die ser Lage ein kleine« herzinnige« Drama gedichtet und ganz in der Stille aufgeführt., Da« finnige Spiel hat zwei Personen; at« Souffleur fungirte da« Herz und da« Orchester war dir in- nrre eigene Harmanie. Kurz und gut, Herr Dawison hat sich ' mit Fräulein Constanze Iacobi verlobt. Wir rufen Bravo! und gMulire« von Herzen. — Von den gefangenen und in ihr« Hrimath verwiesenen päpstlichen Soldaten kam Einer, gebürtig au« Wechselkurs, in dir Expedition diese« Blattes, Er war an zwanzig Jahre alt, trug noch die Uniform und sah im Vergleich zu den früher hier durch» passirten Kameraden ganz passabel au«. Unser guter Wechselbur- ger, dem der Spruch Napoleon- I. nicht fremd geblieben: daß jeder Gemeine den Marschallsstab im Tornister trage, wek eigent lich in der Absicht nach Italien gewandert, um in Neapel in'« Heer zu treten. Den Jüngling trieb e« fort mit Sturmr-wrh'n, für Garibaldi in den Tod zu gehen. Kaum aber hatte er da« Land kennen gelernt, wo dir Litronen blühen, so kam er durch den Schluß dt« Schicksal- unter die päpstliche« Truppen, wo e« denn nun durchaus kein Zuckerlecken gab. Da« Commando ge schah in Folge der zusammengewürfelten Truppen in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache, und Unteroffizier konnte Einer sofort werden, wenn e« ihm möglich war, einem der Vorgesetzten nur etwa« Geld in die Hand zu drücken. Al di« erbärmlichsten Soldaten in der Truppe erwiesen sich di« Ir länder. Vom Gebrauch der Flinte und de« Sabuls wollten sie gar Nicht- wissen, sie glaubten für den heiligen Vater Alle« durch Beten zu erringen. Bei Ancona gerieth der Wechselkurs«! Jüng ling in Gefangenschaft, wo er nebst den Andern in Tasernen un tergebracht wurde, die mehr einer Scheune glichen. Aber Sine« war gut: Essen und Trinken, e« setzte Wein und Kaffe«. Sonst aber herrschte Streng« und Jeder, der in Betrunkenheit angetros» fen wurde, erhielt sofort 50 Stockstreich«. Von Ancona abge trollt, gelangten die Gefangenen nach anderthalbstündigem Marsch in da« Lager der Piemontesen. Auf dem Weg« dahin demolirftn Viele ihre Gewehre, warfen da« Bajonnet in'« Meer oder ver kauften Flinte, Säbel und Uniform für eitlen Pappenstiel, Iva« vewei« giebt, daß die Aufsicht gerade nicht streng gewesen sein muß. Der spätere Marschtransport bildete eine Leiden-periode, denn der Lauf von Ancsna nach Bologna währte 8 Tage. Von hier ging e« nach Alexandria und dann nach Verona, wo e« unterweg« nicht an Mißhandlungen und bösen Angriffen febtr. Von Triest au« wurden di« Sachsen nach der Heimath entlassen, und die Verpflegung in Oesterreich soll nach der Versicherung un sere« Gewähr-manne« schlecht gewesen sein. Bi« Bodenbach durch einen Tommiffar begleitet, wurde da« kleine Häuflein dann der sächsischen Behörde übergeben und nach Dre«dtn gebracht, wo e« im Gasthof „zum grünen Baum" übernachtete und Jeder dann mittelst Marschroute nach seinem Heimaih«ort gewiesen würde. In seiner Brieftasche bewahrt« der gute Wechselburger dir bekannte broncenr Medaille mit Napoleon« Bildniß an einem rothen Bänd chen. Mehr al« dirsr gilt ihm aber jedenfall« dir Erinnerung, und da er fich nächsten« mit zum Militär stelle» wich, hat^rr im Fast der Dienstpflicht dann Gelegenheit, drn Camrrabß» Auf drr
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