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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330728023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933072802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933072802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-28
- Monat1933-07
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«ben-Ausgabe 77. ssahrgang. Fr«»««, 28. Mi 1932 kll B«»ua»g«bühr »kl !Lglich »welmiNg« gu- I>«Ilung monatlich NM. ».so <rlnlchlleil>ch ?a Vlg. für LrLgrrlohn), durch Postbrjug «M. ».»» rlnlchllkßllch L« P,g. Postgebühr lohn« Postjustellungtgebühr) del Ilebenmal wdchenINchem Berlond. Sln»elnummer 1» Psg. «ndelgrnprelle: N> mm drelie Grund,eile S» PIg., au«n>irl« «l> Ps«. «silenadlchlag u. Rob-IIe nach Tarif, g-milienanzeigen und Lieiiengefuche er- miibtgiePrelle. Lfs.-Gebühr go Pfg.— Nachdruck nur mil Quellenangabe Dreidner Nachrichien. Unverlangle Lchrlflftücke werden nicht aufbewahrt Gegründet 1bS6 Vruck u. Verlag r Ltepsch Sc Retchardt, Vrt«b«n-2l.1, Marlen- straA« )S/42. Fernruf 25241. ^Postscheckkonto loSS Vrcoben Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtahauptchannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden Erleichterte Gewährung von Ehedarlehen Erweiterung »es Kreises »er SesMteller Van »er LubbeDrozeß im September 10 bis 15 Mittäter noch nicht gefaht vraktmolllung unroror NsrUnvr Sodrltiloltung Berlin, 2». Juli. Der Schöpfer des Gesetzes über För- »erung der Eheschließungen, Staatssekretär Nein- Hardt, hat eine große Anzahl von Briesen von Volks- genossinnen erhalten, die Mitteilen, daß auch sie einem Arbeitnehmerberuf angehörcn, und daß auch sie gern heiraten möchten, daß sie jedoch den Bestimmungen des Ecseheö über Förderung der Eheschließungen gemäß zu ihrer große« Enttäuschung ein Ehestandsdarlehen nicht erhalten könnten, weil sie entweder bereits länger als zwei Jahre arbeitslos seien oder aber schon einige Monate vor dem Inkrafttreten des Gesetzes über Förderung der Ehe schließungen geheiratet hätten. Der künftige Ehemann sei vorhanden. Es fehle jedoch an den Mitteln znr Beschaffung einer Wohnungseinrichtung. Die Wünsche dieser Bolksgenossinnen werden erfüllt durch eine zweite Durchführungsverordnung über die Gewährung von Ehestandsdarlehen, die Staatssekretär Reinhardt soeben erlassen hat. 8 t dieser Verordnung entspricht dem Wunsch aller derjenigen, die be- reits länger als zwei Jahre arbeitslos sind. Der Zeitraum, in den die mindestens sechsmonatige Arbeit, nejaurtätigkeit fallen mnß, umfaßt nunmehr nicht mehr t«t, sondern fünf Jahre. nämlich die Zeit vom 1. Juni M bis »1. Mai IS»». 8 S der zweiten Dnrchsührungsver« prbnung entspricht dem Wunsche hkrtentg«« volkSteuolfin- »en. die sich zwar noch in einem Arbeitnehmerverhtiltnis »esinden, aber bereits innerhalb des letzten Jahres vor dem Jnkrasttreten des Gesetzes über Förderung der Eheschließun, gen geheiratet haben. 8 4 ist bedingt durch die Bevölkerungspolitik des .reuen Staates. Es soll die Berheiratung nur solcher Bürger gefördert werden, deren Gesundheitszustand gesunde Nachkommen verbürgt. 8 5 regelt die Frage der Beibringung ärztlicher Zeugnisse derjenigen, die ein Ehestandsdarlehen beantragen. Diese Zeugnisse müssen bekunden, daß keiner der Ehegatten an vererblichen geistigen oder körperlichen Gebrechen leidet, die seine Berheiratung nicht als im Interesse der Volksgemein schaft liegend erscheinen lassen. Ebenso mnß die Tatsache, daß keiner der Ehegatten znr Zeit der Antragstellung an In fektionskrankheiten oder sonstigen das Leben bedrohende» .Krankheiten leidet, durch ein Zeugnis eines beamteten Arztes oder eines mit der Untersuchung und der Aus stellung der Zeugnisse neben den beamteten Acrztcn beauf tragten Kommunal- ober Stadtarztcs nachgcivicscn werden. Neuer oftpreußifcher Grfolv Königsberg, 2». Juli. Die Pressestelle des Obcrpräsi- diumS teilt mit: Kreis Goldap einschließlich Stadt heute frei von Arbeitslosen. Auch die zahlreichen WyhlsghrtSerwexb». losen sind in Arbeitsstellen untcrgebracht. Darüber hinaus werden MV Landhclfer aus dem Reich im Kreise beschäftigt. Berlin, 28. Juli. Der Prozeß gegen die Reichstags« brand st ist er wird, ivie nunmehr amtlich mitgcteilt wirb, doch schon im September slattfindcn. Das bisherige Ergebnis der Untersuchung hat eine derartige Fülle be lastenden Materials zutage gesördert, daß schon jetzt kein Zweisel mehr daran sein kann, daß der kommende Prozeß die Sühne für die Reichötagsbrandstist'lng bringen wird. Ban der Lubbc ist aus Grund des bisherigen Ergeb nisses der Untersuchung zweisellos der durch konkrete Tat bestandsbeweise am meisten belastete Attentäter. Trotzdem ist das wesentlichste Ergebnis der Untersuchung ein anderes: Der holländische Anarchist war Werkzeug! Er war das Werkzeug der mit ihm gefaßten deutschen kommunistischen Rädelsführer und das Werkzeug der bolschewistischen T c r r o r z c u t r a l e. Die Unter suchung hat ergeben, daß ihm, ganz abgesehen von den Hintergründen und der ebenfalls scstgcstelltcn Umsturz vorbereitungen, zumindest 1V bis 15 weitere Täter, die bisher nicht gesaßt werden konnten, bei der Brandlegung zur Seite gestanden haben müssen. ES ist nicht einmal anzunchmen, daß er in der Brandstifter gruppe der Haupttäter gewesen wäre. Tic NcichStagSbrand- legung war — daran kann kein Zweisel mehr sein — der beabsichtigte Apftakt des roten Aufrnhrs in Deutschland. Nur dem schärfsten Zupacken des Staates ist es zu ver danken, daß das von bolschewistischem Untermenschentum vorbereitete blutige Ehaos nicht Wirklichkeit wurde. Der rote Spuk ist nach sechs Monaten nationalsozialistischer Ne gierung restlos verflogen, und doch wird der kommende Prozeß gegen die RetchStagsbrandleger von ungeheurer Bedentnng Wrlstr SklMlle gegen SeuMlmi» SAssung eines großen MpagandaavvarateS Vrabtmalckuvg unaoror Korltuor Svbrlttloltuvg Berlin, 28. Juli. Trotzdem nicht mehr der geringste Zweifel darüber bestehen kann, daß die Abstimmung im Saargebiet im Jahre 1085 wie eine Naturnotwendigkeit den Wunsch der Bevölkerung nach Rückgliederung an das Teutschc Reich zum Anödruck bringen wird, geht man jetzt in Paris mit aller Kraft daran, eine große antideutsche Propaganda inö Leben zu rufen. Für aste die, die bereit sind, sich in den Dienst dieser französischen Propaganda zu begeben, werben riesige Geldmittel berettgcstellt, und wenn sich mit Geld allein eine Sinnesänderung der Saarbcvölkerung erkaufen ließe, so wäre der Sieg Frank- reichs schon heute sicher. Daneben geht man dazu über, auch im Ausland neue Propagandamöglichkeite« zu schassen, die nicht nur der Einflußnahme auf das Saar gebiet und seine Bevölkerung dienen sollen, sondern denen daneben auch noch die Aufgabe ausgctragcn wird, die fran zösische Außenpolitik, die sich immer mehr ans Erhaltung des durch den Vertrag von Versailles geschaffenen Stntua qno beschränkt, zu unterstützen. So will man jetzt in Genf, trotzdem man dort schon das „Journal de Gcndve" in Händen hat, das sich unter der geistigen Oberleitung des französischen Generalstabeö befindet, noch eine neue Zeitung schassen, die den Titel „Le Moment" tragen soll. Man will offenbar schon mit diesem Titel zum Ausdruck bringen, daß die französische Politik nicht gewillt sei, irgendwelche gegebenen Momente zu verpasse». In der geschäftlichen wie redaktionellen Leitung dieses neuen Blattes sitzen kennzcichncndcrwelse säst durch weg f r a u z ö s i s ch e I u d e n, die an Chauvinismus bekanntlich alle anderen hinter sich zu lassen pflegen. Kenn- zeichnend ist auch, daß dem. NedaktionSstab der ehemalige Genser Bertreter des „Vorwärts" und anderer sozialdemokratischer Blätter, Dr. Alsred Dang, angehvre« wird, der bekanntlich erst unlängst dnrch sein landeS- vcrräterischeS Treiben von sich reden machte. Für die EinkrcisnngSpolttik Frankreichs gegenüber Deutschland ist bezeichnend, daß man auch polnische, tschechische und sogar schweizerische Persönlichkeiten in die Berwaltnngögremien des neuen ZcitungSnnternehmcnS zu bcrusen gedenkt. So glaubt man, die systematische Hetze gegen Deutschland ans das beste fördern zu können, ein Beginnen, das von. deut- scher Leite einen entsprechenden Gegenschlag erfordert, der, woraus die Herren tn Paris rechnen können, auch bestimmt geführt werden wird. Französische Fabulierkunft Berlin, 28. Juli. Von ciyer Reise des Vizekanzlers v. Papen nach Paris weiß der Parlier sozialistische »Po- vulairc" zu fabeln, der behauptet, daß die deutsche Botschaft in Paris heute ein Banket« zn Ehren des Vizekanzlers ver anstalt«, dellen delikate Mission es sei, zu versuchen, den Ouai d'Orsay sür «tigere Beziehungen zum neuen Deutsch land zu gewinnen. Diese» Märchen des „Populairc" ent- behrt jeder Grundlage. Daß «S ohne jeden Gehalt ist, wird allein dadurch sestgestellt, baß Vizekanzler v.Papcn zur Zett aus seinem Gut in Wallersangen bet Saar louis weilt, von wo er sich -um Deutschen Turnfest nach Stuttgart begeben wirb. Mötscher Hetzer entlarvt Neuyork, 28. Juli. Die Ncuyorker Polizei verhaftete auf Antrag der Chikagoer Staatsanwaltschaft den berüchtig ten Neuyorkcr Rechtsanwalt und Leiter der jüdischen deutsch feindliche» Boykottbewegung, Baron Shapiro, wegen Organisierung eines sogenannten „NacketS", einer Bande zur Erpressung von Geldern von Kleinbetrieben, haupt sächlich Waschanstalten, Färbereien und Limonadcnsabrikcn. Diesen Betrieben wurde bet Weigerung mit Dynamit anschläge» und Erschießen gedroht. Außer Shapiro wur den weitere 22 Personen, darunter zahlreiche Juden, ver haftet. Generalstreik -er ASA. Sei-enarbeiter Neuyork, 28. Juli. Wenige Stunden nachdem der Arbeitgeberverband der S c i d c n i n d u st r i e den Unter staatssekretär sür die Arbeit gebeten hatte, mit der Ver einigung der Arbeitnehmer der Setdenindustrte Ver- mittlnngSvcrhandlungen auszunehmen, ist von Arbcit- nehmerfelte der Generalstreik erklärt worden, von dem 70VVN Arbeitnehmer ersaßt werden würden. Die Streik parole richtet sich gegen die Annahme jedweden TarifeS. sein. Er wird der ganzen zivilisierten Welt zeige«, mit welchen Mitteln der bolschewistische Wahnsinn die europäische Kultur bedroht. Daß die Tat der roten Mordbrenner ihre gerechte Sühne sinken wird, dafür steht der nationalsozialistische Staat ein. Hier kann cs keine Sentimentalität geben, sondern nur die Konsequenz, die dem Willen der Vernichtung entgegengesetzt werden muß. Start Balbos erst am Sonntav St. Johns sNeusnndland), 28. Juli. DaS italienische Flugboot, das i» Victoria Harbour am Mittwoch infolge Motorstörung eine Notlandung vornehmen mußte, hat sich am Donnerstagnachmittag dem übrigen Geschwader an geschlossen. Meldungen zufolge, die am Donnerstagabend in London clnltefcn, wird mit dem Start des italienischen Luft- geschwaders »ach Valcntia sJrlandj nicht vor Ablauf von zwei oder drei Tage» gerechnet. Relchsbankprästdent Dr. Schach« hat in einem Sonderflng. zcng vom Flugplatz Croydon die Rückreise »ach Berlin an getreten. Die WeitMMast am Wknbcpuntl w«»on hat »rn Liberalismus begraben Berlin. 28. Juli. Die grobe WeltwirtschastSkonserenz 1038 ist rasch von ihrem Schicksal ereilt worden. Man wird die wahre» Gründe dafür in der Tatsache zu suchen haben, daß diese Konferenz nicht einem großzügigen Plan zur uni versellen Bekämpfung der Wirtschaftskrise ihre Entstehung verdankte, sondern selbst bereits ein Produkt der Kompromißpolitik war. Die Fragen nämlich, die von den Poli tikern aus der vorjährigen Zusammenkunft tn Lausanne eigentlich hätte» einer rasche» und definitiven Lösung zu geführt werden sollen, wurden — sorgsam in einen Annex des Vertrages eingcpackt— an die möglichst umgehend ein- zuberusende MeltwirtschastS- nnb WäljrnngSkonfercnz wei- tcrgeleitet. Die sich anschließende Entwicklung entsprach mit ihren vielsachcn Verhandlungen, den fortgesetzten Berzöge- rungSversnchcn der Franzosen, der nur unter Schwierig keiten zu erreichenden Berichterstattung dieses Vorbcrettcn- den Ausschusses ganz und gar dem Beginn. Und so kann eS gar nicht wnndernchmcn, daß die jetzt erzielten „Ergebnisse" noch nicht einmal denen entsprechen, di« von der Borläuseri« dieses ökonomi sche« Ko«,ilS im Jahre 1»L7 zutage gesörbert wurde«. Hat aber damals erst der weitere Verlaus der Ereignisse er wiesen, daß die einzelnen Staaten nicht gesonnen waren, ihre nationalwirtschastlichen Interessen allgemetnwirtschast- lichen Wünschbarkeiten unterzuorbnerr, so ist jHt insofern rin psychologischer Fortschritt erzielt worden, als allgemein und eindeutig sestgestellt wird, daß das Fiasko von London eine grundsätzliche Krise der Konscrcnzidee, zu- gleich aber einen Wendepunkt der Weltwirtschaft darstellt. Die Nachkriegszeit hat hier eine Entwicklung rascher vor» wärtögetrieben, die ohnehin gekommen wäre und deren Grundtendenzen man in der Abkehr von einem auf Meistbegünstigung und freier Konkurrenz ansgebauten weUwirtschastlichcn Liberalis mus «nd seiner Ersetzung dnrch ein System von in sich ausgewogenen Rationalwirlfchasten erblicken kann. Die von der Tradition eines Colbert nie ganz srciaewordcne sranzösischc Wirtschaftspolitik, der radikale wirtschaftspoli tische Umschwung tn G r o ßb r it a n n i en und im Bri tischen Reich, das amerikanische Experiment und schließlich die großzügige und durchgreifende Reform d « S deutschen Wirts chastSkörpcrS sind Marksteine aus diesem Wege. Die Abkehr von veralteten manchcstcrlichen Ge- dankengängcn bedeutet nicht einen Verzicht ans internatio nale Kooperation, sondern crvssnet im Gegenteil alle Möglichkeiten zu einer sinnvollen Planung, die in der einzelnen Nattonalwirtschast wie im Bereich der ökonomischen Beziehungen de» internationalen Staaten systems allein aus die Dauer Gewähr dafür bietet, baß chaotisch« Zustände und damit ein« Arbeitslosigkeit tn Per manenz, wie sie da» Ergebnis des tn London zu Grabe ge- tragen«« System» ist, vermieden werben.
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