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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194006085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-06
- Tag1940-06-08
- Monat1940-06
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1940
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WUMer AWW Nr. 132 , Sonn-bcnÜ/Somtag, 8./». Juni 1S4» 8«»r,It HauptgeMftrstell« «», Sammel-Nr.»« />« Iahrg. 93 Antibes, Tap Martin und den anderen Orten der französischen Riviera, versuchten die reichen Leute nach Spanien zu flüchten. Die Straßen seien von Flüchtlingen, auch von denen aus Paris, verstopft. Obwohl zwischen der ägyptischen Bevölkerung und den in Aegypten lebenden 60 000 Italienern ein freundschaftliches Verhältnis besteht, haben die englischen Firmen die italieni schen Angestellten fristlos entlassen. Nach einer Meldung aus Schanghai wurde das Aus laufen des italienischen 20 00V To. Dampfers „Tonte Verde", das für heut« vorgesehen war, auf unbestimmte Zeit ver schoben. , , „Spanien steht keineswegs abseits." Madrid, 8. Juni. ,Lnformaciones de la Sera" oeröffent. lichen unter der lleberschrift „Die große Schlacht Spaniens , in dem sie feststen«, daß Spanien in dem entscheidenden Kampf Europas keineswegs abseits stehe. 8m Kämpft einer neue« jungen Weltanschauung gegen alte, überkommene Ungerechtig keiten habe Spanien bereits seine Fronten bezogen. Dank Franco seien Spaniens Häfen im Mittelmeer und Atlantik Vorposten der Neuordnung Europas geworden. Zu den Versuchen, Spanien von den Achsenmächten zu lösen, schreibt das Blatt: Jene eng lischen und französischen Synagogenblätter, die sich «och vor Jah resfrist am Unglück der spanisch« Nation ergötzten, und die heust Die Operationen in Frankreich schreiten erfolgreich fort. Englische Flugplätze «nd -er Seehafen Dover mit Bomben belegt. — Ein feind licher Hilfskreuzer von V-Boot verfenkt. — Gin Kreuzer erhielt zmei schwere Bombentreffer. — 880VV Gefangene bei Dünkirchen. — 71 Feindflugzeuge vernichtet. . Führerhauptquartier, 8. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Operation« südlich der Somme «nd des Aisne-Oise-Kanals schreiten weites erfolgreich fort. Auch südlich der unteren Somme wurde derFeindgeworfem Zur Unterstützung de» Heeres griff die Lnstwa sfe mit parken Kräften südlich der Somme in den Erdkamps ei» und belegte Truppenansammlung«, Kolonnen, Infanterie- und Artilleriestellungen erfolgreich mit Bombe«. Die Zahl der bei Dünkirchen eingebrachte« Gefangene« hat sich a«s 88 OVO erhöht. Im Z«ge der bewaffnete» Aufklärung gegen die brit lsche Ost- und Südküste find einige englischeFlugplätze sowie der Seehafen Dover mit Bomben belegt worden. Bei Narvik unterstützte die Luftwaffe den dort kämpfenden Heeresverband durch wirksame Angriffe auf feind, liche Stellungen. Ein Tanklager wurde in Braud gesetzt, ei« feindlicher Krevzer erhielt zwei schwere Bombentreffer. Ei« deutsches U-Boot versenkte nordwest lich Irland» eine« feindlichen Hilfskreuzer von 14000Tonnen. Die nächtlichen feindlichen Luftangriffe auf das d«ts che -eimatgebiet richtet« im allgemeinen nur unwesentlichen Schaden an. In einer Stadt wurden Wohnviertel getrof fen «nd zehn Zivilperson« getötet. Die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern 71 Flugzeuge, davon wurden im Lustkampf 29, durch Flak 25 abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünf eigene Flugzeuge werd« vermißt. In den letzten erbitterten Kämpfen um die Festung Dünkirchen tat sich vor allem ein Infanterieregiment unter seinem Kommandeur, Oberst Recknagel, und ein Infanteriebataill« unter seinem Kommandeur, Major Schaller, beson ders hervor. Planmäßig. In London, wo die Angst vor den kommend« Dingen durch die Ungewißheit der Art der deutschen Pläne und des Zeitpunktes ihrer Durchführung noch vergrößert wird, hab« vor kurzem Zeitungen erklärt, Englands Grenz« liege an der Somme. Man ist also recht bescheiden geworden und hat die Grenzen, die noch vor wenigen Monaten an der Weichsel und dann am Rhein lagen, recht erheblich weiter nach Westen verlegt. Schon nach dem zweiten Tage de« neuen deutschen Angriffs wird man etwas südlicher gehen müssen, in Richtung Mam« und Seine. Dabei bleibt aber der Sinn der Grenz ziehung der alte, nur daß nach den Polen, den Holländern und Belgiern ssunmehr das Hilfsvolk -er Franzosen an der Reihe ist, sich Mr England zu opfern. Und es hat den An- schein, als ob die Regierenden in Paris dieses Harakiri Mr Großbritannien trotz der Ereignisse der letzten 60 Stunden auch weiterhin planmäßig durchführen wollen. VorläufigKsind die Franzosen, natürlich „planmäßig" an der ganzen Front nach Süden zurückgegangen, annehmbar sind sie nunmehr aus der tiefgegliederten Weygandlinie völlig hinausgedrängt. Natürlich wird der französische Oberbefehls haber diese Möglichkeit vorausgesehen und auch die gone nördlich der Seine und Mame zur Verteidigung einge richtet haben. Wir kennen da» Gelände aus dem Weltkrieg und wissen, daß es Mr den Angreifer infolge der zahlreich« Ortschaften, Bodenwellen, Waldstücke, Flüsse, Kanäle «nd Sümpfe nicht einfach zu bewältigen ist. Es braucht aber kein Wort darüber verloren zu werden, daß das deutsch« Ober kommando alle Schwierigkeiten, die sich besonders auch der Tankwaffe hier entgegenstellen, in Rechnung gestellt hat, so daß der Angriff wirklich planmäßig in der durch di« Ver hältnisse gegebenen Zügigkeit fortschreitet. Dabei werden nun weitere Strecken französischen Landes, über die schon der Welt krieg hinweggegangen ist, von neuem verwüstet werden, und die unglücklichen Bewohner werd« wieder ihr grand malheur pour nous, pour vous, pour tout le monde stöhnen, und werden. E.V. sekretär s«i, W wei sein, weil Juda sein« Rache haben «rollte und weil di« Pariser Wichtigtuer in ihrem Ehrgeiz und in ihrer Dumm heit dem planmäßigen Verbrechen der britischen Weltverderber keinen Widerstand entgegengesetzt haben. Angeblich haben die Engländer jetzt den Plan, d« Fran zosen mit einer neuen Armee zu Hilfe zu kommen. Sie werden vielleicht ehren- und schandenhalber ein paar Flug zeuge schicken und damit wird es sich haben. Davon, baß sie versuchen über den Kanal in den Rücken der Deutschen zu kommen, kann aus verschiedenen Gründen keine Rede sein. Sie würden auch von den belgischen und französischen Küsten batterien, von denen unsere Truppen, wie aus der gestrigen Meldung über die Vernichtung eines feindlichen Schnellbootes hervorgeht, bereits Gebrauch zu machen verstehen, mit blutigen Köpfen heimgeschickt werden. Nein, die Engländer werden Frankreich ausbluten lassen und sich zurückhalten bis — wie Churchill in seiner Rede am Mittwoch erklärte — Hilfe aus der Neuen Welt herüberkommt. Das planmäßige Vertrauen aus die Kräfte anderer ist zwar eine eigentümlich britische Eigenschaft, womit aber nicht gesagt sein soll, daß die Hoffnungen in dieser Richtung in Erfüllung gehen. Vielleicht kann es auch mal der Fall sein, daß den Eng ländern in Augenblicken, in denen es ihnen gerade nicht in ihre Pläne paßt, von anderen Völkern, die sie an die Wand zu drück« versuchten, alte Rechnungen vorgelegt ,/vAena del Popolo" meldet, Ment«« an der franzö- fischen Riviera sei von der Zivilbevölkerung geräumt. Tau send« v« italienischen Staatsangehörigen, die in die Heimat zurückkehren wollen, würden von den französischen Behörden untersucht, wobei die brutalsten Methoden angewandt würden und ihnen das Geld abgenommen würde, so daß sie ohne Mittel auf italienischem Boden ankommen. Das ginge auch den Schweizern, Ungar« «nd Belgiern so. Au» Tannes, „Italien steht am Borabevd gewaltiger Ereignisse Am 21. Jahrestag des blutigen Aufstandes der maltesischen Bevölkerung gegen die englische Ge- waltherrschaft- fanden gestern in Rom Gedenkfeiern statt. Der Präsident des Maltesischen Aktionsiommitees er klärte dabei, daß sich auch heute das Volk Maltas gegen England erhebe, und verlas «inen Appell, in dem daran erinnert wird, daß England ein Jahrhundert lang di« Ge schichte der Insel, ihre Sprache, Sitten und Religion mit Füßen getreten, und daß die Malteser hofften, baldmöglichst mit dem Vaterland vereint zu werden. Der stellv. Partei- sekretär Mezzasoma betonte, daß Malta ein heiliges Recht sei, ^^Ztalien auf dem Meere, da» Rom wieder gehören Metzen müsse. letzte Unabhängigkeitskrieg. Mehr denn je gilt heute der Ausspruch jenes unbekannten Kämpfers am Piave: Lieber einen Tag als Löwe leben, denn hundert Jahre als Schaf!" „Tribuna" weist darauf hin, daß die englischen Zeitungen jetzt ihre besondere Aufmerksamkeit auf Italien richteten. Aufschneiderei, Drohungen, Beleidigungen und Schmeicheleien seien in großer Zahl in den Italien und seiner Haltung gewidmeten Besprechungen zu finden. Die eine Zeitung habe sich mit der Idee einer aktiven feindseligen Haltung Italiens gegen die Westmächte abgefunden, eine andere stelle sich wieder so, als ob sie das faschistische Eingreifen nicht fürchte, eine dritte schließlich wage noch, von dem englischen Wunsch nach Freundschaft mit Italien zu sprechen. Inzwischen sei jedoch die Heimschaffung eines Teiles des Perso- nals d«r britischen Botschaft in Rom bekannt- geworden. Marschall de Bono, Inspekteur der überseeischen Streitkräfte Italiens, übernimmt ab 9. Juni den Oberbefehl über die Gruppe der Süd arm een. Eine schicksalsschwere Verspätung. „Resto del Tarlino" schreibt zu der Erklärung des fran zösischen Ministerpräsidenten, daß alle Völker verstehen sollten, warum Frankreich heut« von dem Wunsche beseelt sei, jedem Volk den Platz zuzuerkennen, der ihm seine volle politische, wirtschaftliche und soziale Unabhängigkeit sichere, folgendes: „Herr Reynaud hat diese Worte an Rom gerichtet. Italien tut es aber außerordentlich leid, daß es die Rundfunkansprache Reynauds erst am Abend des 6. Juni 1940 und nicht zwölf Monate früher zu hören bekommen habe. Warum ist Frank reich nicht schon gestern von dem Wunsche beseelt gewesen? Mit seiner Bereitschaft ist Reynaud mit einer schicksalsschweren Verspätung gekommen." „Malta an Stallen!" Mailand, 8. Juni. Die „Relazioni Jnternazionali", das Organ des Instituts Mr das Studium der internationalen Politik schreiben: Italien steht am Vorabend eines gewaltigen Ereignises. In diesem Augenblick mögen sich vergeßliche Leute folgende einfache Punkte vor Augen führen: 1. Italien hat 18 Jahve lang eine Politik des Friedens betrieben. Wenn die Revisionsfovderungen Mussolinis verstanden worden wären, bliebe das Blut von Millionen Menschen erspart. 2. Seit 18 Jahren begegnet die Politik Mussolinis dem Widerstand Englands und Frankreichs. Sie bekämpften die italienische Politik in Mittel» und Osteuropa, torpedierten den Viererpakt, entkleideten die französisch, italienischen Abmachungen von 1935 jedes Wertes und ver fälschten den Geist des italienisch-englischen Mittelmeer- abkommens von 1938. 3. Als Italien Land zur Bearbeitung forderte, wurden ihm Wüsten angeboten. Als das abessinische Unter- nehmen begonnen wurde, erlebte das italienische Volk die immer noch brennende Beleidigung der Sühnemaßnah men. Auch für die Anerkennung des Imperiums forderten London und Paris einen Preis politischer Art. Aber Mussolini wies den schamlosen Handel entschieden zurück. 4. Alles, was von Italien kam, wurde von den Fran zosen und Engländer beharrlich herabgesetzt. Durch die Bekämpfung des Faschismus wollten die Engländer und Franzosen die italienische Gedankenauffassung von Europa bekämpfen. Dieses neue Europa aber werde jetzt aus dem Kriege erstehen. 5. Ein demokratisches Europa, das das italienische Volk haßt und mißachtet, kann nur bekämpft werden. Das italienische Volk wird den Krieg gegen die Plutokratien bis zum Aeußersten führen. Auch die Gewalt hat ihren hohen moralischen Wert, wenn st« dazu dient, die Kräfte zum Ziele des Gleichgewichtes und der Gerechtigkeit zusammenzufassen. Dieser Krieg muß für das italienische Volk die Lösung der schwe benden Gebietsfragen bringen, di« immer noch durch die Namen Nizza, Korsika, Tunis und Dschibuti genau gekennzeichnet werden. Der Krieg Kat aber auch den großen sozialen Zweck, Europa v« der Unterdrückung der hegemonistischen, die Rohstoffe zusammen- raffenden und monopolisierenden Machte zu befreien. 6. Das Leben des italienischen Volkes ist der französisch- englischen Kontrolle unterworfen. Das italienische Volk muß seine Unabhängigkeit auf dem Meere, di« Freiheit der Nation und das Imperium sichern. Es ist der einzig« Richter seiner eigenen Interessen. Jene Engländer und Franzos« aber, die heute noch versuchen, sich zu Verfechtern der italienischen Forderungen aufzuschwingen, können nicht in Betracht ge zogen werden. Die Achse Berlin—Rom wird durch die schneidende Klinge der siegreichen Waf fen ihren Frieden erzwingen. Die neue kriegerische Anstrengung, die das italienisch« Volk zu unternehmen sich anschickt, ist nichts anderes als der
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