Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188405144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-14
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch, dm 14. M-i. Aezirksa^^ LrsHcint lögttch, «tt «ulnaim« der «onn- und Fest tage, «bend» sllr den fol genden Lag. Preis viertelfShrlich 1 M. «0 Pfg„ monatlich oo Psg., «nzel-Nm, dPsg. vestellungen nehmen all« Post- Anstalten, Posttoten »nd die iluSgabe- stellen des Lage- dlattes an, Inserat« werd« «tt « Pf,, für «el-alten« »«»«»- «eil« »«rtchvt. «letnster Inserat«» detrag »» Psg. «ompltjierteueldt» till-rische Inserat» nach tesondrrmt Tarts. Inseraten-»n«ch«» Kr di« i«»«MS oltend-Pu««« » vormittag ro Uh«. Amtsblatt der König!. ÄmtshanptmanLchast Flöha, des König!. Amtsgericht» und de« Stadtrat« M Frankenberg. «-«»VE- «Ly?x^LLÄL<° ' " Z« m«,« R.suu-Äl°» d-r M »,,H > Ä«»!- NM «NM-.-» 8rpe6iti»v cke» krimlienberzer Vnxebkttes. »ekanntmachN-E schlossen wurde. Die Resolution Windthorst wurde in namentlicher Abstimmung mit 178 gegen 115 Stimmen I Stücke, äusgeführt teils durch die drei Lehrer der Pa- und tue Resolution Stöcker ebenfalls abgelehnt. ' """ rochie in Ottendorf und Krumbach, teils durch die Schul kinder. Mit einem gemeinsam gesungenen Abendliede wurde geschlossen. Der Wunsch nach Wiederholung ei nes ähnlich gestalteten Familienabends wurde vielfach geäußert. Das Eintrittsgeld im geringen Bettage von 10 Pf. gab nach Deckung der Unkosten noch einen ziem- Uchen Ueberschuß, der dem Fonds zum Schmuck der Kirche zugewtesen wurde. « ^^ch,?rten außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreichs geschieht der Ver> M^Pf ^per" Viertel^chr """ unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. auf die Monate Mai und Juni werden von uns, allen Postanstalten und Zettungs- Polen angenommen. örtliches mW LSchfisches. Frankenberg, den 13. Mai. -f Der gestrige Montag gestaltete sich zu einem Ehrentage für die Zigarrenarbeiterin Frau Emilie Wilhelmine Lindner, geb. Bach, im Wackerschen Eta blissement. Seit über 27 Jahren hat sich Frau Lindner als eine treue und zuverlässige Arbeiterin bewiesen, und hatte in Anerkennung dieser Berufstreue der Arbeitgeber, Hr. Fabrikant H. E. Wacker, eine ehrende Auszeichnung vorbereitet. An dem von den Mitarbeiterinnen festlich bekränzten Arbeitsplätze der Jubilarin übergab Hr. Wacker derselben eine gerahmte Botivtafel mit entsprechender ehrender Anerkennung und unter herzlichen Worten, wie er weiter auch ein über 100 M. lautendes Spareinlage buch der freudig und dankbar bewegten Arbeiterin über reichte. Hr. Bürgermeister Kuhn überbrachte im Namen des StadtratS der Frau Lindner eine Beglückwünschungs tafel, dieselbe unter sachgemäßer Ansprache übergebend. Der ganze Verlauf der einfachen Ehrenfestlichkeit hinter ließ auch auf das gesamte Fabrikpersonal den günstigsten Bo« Reichstage. . In der Sitzung vom 11. Mai hat der Reichstag die dritte Beratung des Sozialistengesetzes in Verbindung w't den ResoluNonen Stöcker und Windthorst erledigt. Wendt (Wilder) hatte beantragt, in Erwägung, daß die Bestrebungen der Sozialdemokratie Folgen der gesell- schaftllchen Entwickelung seien und in erster Reihe auf die Besserung der materiellen Lage der Arbeiterklassen zielen, und daß für die Lösung der sozialen Frage weder von der christlichen Kirche, noch von den verschiedenen Religwnsgesell,chaften Hilfe zu erwarten sei, über die Resolutlonen Stöcker und Windthorst zur Tagesordnung überzugehen. Der Antrag fand jedoch nicht die genü gende Unterstützung und blieb deshalb unberücksichtigt. Alsdann gelangte Bebel zum Worte, der die Sozialde- mokratie gegen den Borwurf revolutionärer Bestrebungen verteidigte, zunächst aber das Verhalten der deutschen freisinnigen Partei und des Zentrums bei der Abstim mung über das Sozialistengesetz in der zweiten Lesung kritisierte. Das Zentrum nenne sich eine christliche Par- lei, ihre Losung müsse die Wahrheit, die Liebe zum Räch- sten sein; gegen diese Losung habe das Zentrum gehan delt. Das Zentrum habe einen Antrag auf Aufhebung der Expatriierung eingebracht und am Sonnabend doch der Expatriierung der Sozialdemokraten zugestimmt und damit die Kulturkampfgesetze der letzten 12 Jahre gut- geheißen. Man werfe den Sozialdemokaten anarchisti sche Umtriebe, Dynamitattentate vor. Wo aber seien die meisten Dynamitattentate vorgekommen? Bei den katholischen Irländern. Und wo geschehen die meisten anarchistischen Störungen? Im protestantischen Deutsch land etwa? Nein, im katholischen Frankeich, im katho lischen Oesterreich. In den katholischen Rheinlanden sei allerdings die Sozialdemokratie wenig vertreten, aber das liege daran, daß z. B. die Kaplane, die für das Zentrum warben, gleichzeitig Lassalles Schriften verteil ten, daS Zentrum habe die Sozialdemokraten in Ver- sprechungm weit überboten — die letzteren konnten nur — Vom kgl. Ministerium des Innern ist dem Fa brikanten Hermann Michaelis in Chemnitz für 2 Dampfommbusse die Erlaubnis zur Benutzung der öf- Cbemni? un Bezirke der Amtshauptmannschaft Ehemmtz erteilt worden. ..Jn einer Färberei auf derBeckersttaße in Chem nitz ist gestern ein eiserner Dampfkochapparat explodier^ wobei der gegen 5 Zentner schwere und aufgeschraubte ^as Dach des Gebäudes geschlLt wu^ Der ^nbalt d-«'s « Dauern demoliert worden. 5 Zentner Garn, wurde nach Lon Glücklicherweise hat die Ex- L "" "E-- Nach einer Familientafel im Sommerpalais za übertrumpft gewesen. Das Zentrum habe gleichzeitig auch irdische Lersprechungen gemacht, die es aber, wie M allmählich zeige, nicht halten könne, weshalb eS am Sonnabend gegen die Sozialdemokraten gestimmt habe, um diese an der freien Agitation zu verhindern und der Möglichkeit zu berauben, die ultramontanen Abgeordne ten aus vielen Wahlkreisen herauszuwerfen. Den Teil der deutschen freisinnigen Partei, welcher für das Gesetz gestimmt hatte, verwies der Redner auf ihr den Satz „Glei ches Recht ohne Unterschied des Standes und der Partei" enthaltendes Programm, das in diesem Falle durchbro chen worden sei. Er verwahrte dann die Sozialdemo kratie dagegen, daß ihr der Inhalt seines Buches über die Frau zur Last gelegt werde, und schloß seine Aus führungen: Die Regierung glaube, die Soztaldemokatie befriedigen zu können. Er halte das für ausstchtlos. Der Boden sei jetzt allmählich dürch die Prolctarisierung der Massen für die Sozialdemokratie fruchtbar geworden. Ueberall herrsche ein Zustand der Unruhe und der Er wartung, was solle geschehen? Und da glaube die Re gierung Abhilfe zu schaffen mit der AMreform? sentlich dieses Gefühl der Hilfslosigkett sei es gewesen, was den Reichskanzler zu dem Versprechen des Rechts -auf Arbeit geführt habe. Im übrigen machten ihm die Reden der Freunde des Gesetzes den Eindruck, als wünsch ¬ ten sie Gewalt — vergesse man aber nicht: die Sozial- demokaten könnten der Bewegung keine bestimmte Rich tung geben. Diejenigen, die das Gesetz genehmigt hätten, würden auch die Folgen zu tragen haben. Bamberger (freis.) sprach im Sinne der neulichen Ausführungen v. StauffenbergS und verteidigte die Parteigenossen, welche 1878 für den Erlaß des Sozialistengesetzes und 1881 für dessen Verlängerung gestimmt, aber jetzt ablehnende Stellung einnehmen, gegen Bebels Borwurf der In konsequenz. Damals habe eS sich um eine ausnahms weise Maßregel gehandelt, jetzt aber handele es sich um eine solche, die eine fast dauernde zu werden drohe. Richter-Hagen (freis.) erklärte, er habe erst nach der Vereinigung erfahren, daß eine Anzahl ehemaliger Se- zessionisten für die Verlängerung stimmen wolle; vorher habe er davon keine Kenntnis gehabt. Dieselben wür den aber niemals für eine weitere Verlängerung stimmen. Sie hielten ein ablehnendes Votum künftig für Parteisache. Liebknecht verlas eine Erklärung der sozialistischen Frak tion, daß die Sozialdemokratie unter dem Sozialistengesetze sich guter Erfolge erfreut habe und auch ferner unentwegt ihre Ziele verfolgen werde. Die Spezialdiskussion wurde hierauf geschlossen und das ganze Gesetz angenommen. Bei der Diskussion über die Resolutionen zog Windthorst seine Resolution wegen UebergangeS zum gemeinen Recht in Bekämpfung der Sozialdemokratie zurück und be gründete seine Resolution auf Freigebung der kirchlichen Kräfte, soweit solche durch die Partikulargesetzgebungen gehindert seien. Er verwies hierbei namentlich auf die kirchenpolitische Gesetzgebung in Berlin, Darmstadt und München. Stöcker befürwortete seine Resolution, welche neben der kirchlichen Seite auch die Aufgaben der sozialen Reform für den Staat energischer zum Ausdruck bringen wolle. Günther (freikons.), Wendt und Meyer- Jena (nat.-lib.) sprachen gegen beide Resolutionen. Letzterer führte aus, daß keine Religionsgesellschaft in Deutschland an der freien Entwickelung ihrer Kräfte behindert sei, und daß die Art Christentum, die Stöcker sprechungen weit Überboten — die letzteren konnten nur predige, am wenigsten geeignet sei, die sozialen Gegen- die irdische Seligkeit versprechen, die Anhänger des Zen- I sätze auszugleichen. Richter-Hagen wendete sich ebenfalls trumS aber die himmlische, die Sozialdemokaten seien da I gegen beide Resolutionen, worauf die Diskussion ge- vig weroenven Putz-, Anstrich- und Kostenanschlag ein- wähl unter den Licitanten, die bis spätestens heute über 14 Tage '^" „ Gemeindevorstand senden wollen und nähere Auskunft bei unserem Bauvorsteher, H^ AW M-r -"»S L W bl-»-« 2 fi» --ff* di- - W Sonntage im Saale des unteren Gasthof lienabend abgehalten, dem ein zahlreicher Teil der Ge meinde beiwohnte. Es war daM em emh^ gramm aufgestellt worden, welches d^rmen Reisenden zum Thema hatte. Leider war Herr k. Unger aus Niederlichtenau, welcher den Hauptvottraggeben wollte, durch plötzliche Erkrankung am Erscheinen. verhiNi^tt. So behandelte im ersten Teile der OrtsPiarrer,,Die armen Reisenden in alter Zett und entrollte auf Grund von alten Rechnungen des „gemeinen Kastens und des „kleinen Kastens" der Parochw S"ferSbach aus.den fahren 1570—1607 und 1651—1667, welche sich in dem dortigen Archive noch vorfinden, em interessantes Bild der alten Zeiten mit ihrer Not, ihren Sitten, ihren verschiedenen Arten von armen Rei,enden und, Va ganten, die aus aller Herren Ländern her aysprechen kamen. Der Vortrag des zweiten Teiles schilderte dann „Die Werke der Barmherzigkeit an den armen Reisenden in unserer Zeit". Dabei wurde der Entstehung und Verbreitung der Herbergen zur Heimat gedacht, auch erwähnt, daß in der letzten Zeit ein bedeutender Auf- schwung der guten Sache zu bemerken ist, iudept allein in Sachsen im vergangenm Jahre zu den 11 alten 6 neue Herbergen zur Heimat gekommen, dazu 8 weitere geplant sind, wie denn auch in Frankenberg die Grün dung einer solchen schon zur Sprache gekommen ist. Durch das neuzuordnende HerbergSwesen der Innungen ist an vielen Orten ein Handinhandgehen der Vereine für innere Mission mit den Handwerkerkeisen veranlaßt worden. Weiter wurde dann die dem Abschluß nahe gekommene Frage wegen Gründung einer Arbeiterkolonie nach dem Muster von Wilhelmsdorf in Westfale« für Sachsen besprochen, ein von der drückenden Not der Zeit dringend gefordertes Werk der Barmherzigkeit. Der Abend bot außerdem eine Reihe paffend gewählter und ansprechender musikalischer und deklamatorischer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite