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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 15.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192606155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19260615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19260615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-15
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-runder ! Expeditio« , SL!Rasewch,roNewltzer StrT^A« —— »». z<chrg<mg - _i ?-«"!-? Für Anzeigen, welche durch Richtigkeit nicht übernehm gebracht. Ar. 136 Dienstag, den 13. Lum 1920 > benxbqst, Reklamen di« 4 gespaltene Zeil« «d schwierigen Satzarten werden mit svX Erscheint täglich mit den Beilagen: Amtl. Fremde», «ö Kuttistr, Leb« im Mußestunden, An« aüer »ob neuer Zett, M»d«».Z«ttu»g, Schnittmesterbsae». v monatl.Mk.1.90, durch dtepost ohne Zustellgebühr monaN Mk.r.-. Für Fülle höh Krieg, Streik« usw. bat der Bezieher keinen Anspruch aus Lleferuyg bzw Aachlief, Zeitung od. Rachzahl d. Lesegeld««. Druck: Siemens Landgraf Rachfl., Dresden Bei unverl. etngesandt. Manuskripten ist Rückporto beizufüq. Für An; ' Fernspr. ausgeyeb. werden, Wan. wir ein« Derantwart. b«^ d«r Rtchtigk berechnet. Schluß der Anzeigenannahme verm. 11 Uhr. Für da« Erscheinen an bestimmten Togen »der Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wird ' geleistet. InsertionSdeträqe sind sofort bei Erscheinen der Anzeige füllig. Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre 1 nun- ^»oattanspruch erlischt: b. verspüt. Zahlung, Mage od. Konkurs b. Auftraggeber«. , SächUKx D°lUW«<MWM tzernsprech^lnschtuß: «m« Drrsd« » «E ret^ldr.: Slbgauprest« ZNaiemitz ^vflywly^ AtNeia» Bm- »mW. S4»d««ck Dr»«P««, «tr^ast« Blasapitz ». «g ftr do« »Wch< Dieses Blatt enthält die amtlichen vekanntmachunae» >>.. Dlasewitz, Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwttz und LaulAaft m Witz, Niederpoyrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und Verwaltungsbezirk, der Gemeinden Wach. Deriaa. albaaw-Bochdrucker«» mB D«riaa»«nlat< D«r»»a»» B«v«r W Dre«d«»cSia!eu»itz. _ » -. ißEE UmtshaUptMSNNschass Dresden. Die Tschechoslowakei mit Ungarn im Zollkrieg Ein Bombenattentat in Schlesien — Sämtliche Angeklagte im Psandbriefanstaltsprozeß freigesprochen — Spaniens und Brasiliens Haltung in der Rats- und Völkerbundsfrage politische Manöver? Zusammenstöße im Lustgarten Gestern abend kam es, wie die „Voss. Zig." meldet, nach Schink der Kundgebung der sozialdemokratischen Partei vor dem Berliner Schlosse zu Zusammenstößen mit der Schutz- volizei, bei denen eine Reihe von Personen verletzt und etwa 13 Personen festgenonrmen wurden. Ein Schupo-Offizier hatte eine Puppe, die die Züge des ehemaligen Kaisers trug, beschlagnahmt, worauf sich die Menge auf ihn stürzte und versuchte, ihm die Puppe zu entreißen. Die Polizei mußte Verstär kungen herbeiholen und die Treppen vor dem Schloß durch Berittene räumen. Die Menge drängte jedoch wieder vor und sprengte die Kette der Polizisten. Darauf ging die Polizei mit dem Gummiknüppel gegen die Masse vor. Angebliche Aeußerungen LSbes Rach einer Nenyorker Meldung des Lokal-Anzeigers soll der Reichstagspräsi- dent Löbe einem Korrespondenten der Limes erklärt haben, Reichspräsident v. Hindenburg überschreite in seinem be kannten Brief seine Vollmachten, daher könne der Brief als Verfassungsbruch ausgelegt werden. Die Versaßung er laube die Fürstenenteignung durch den Reichstag oder den Volksentscheid, wenn dadurch nicht die Festigkeit der Währung oder das Gcldsystcm gefährdet oder Han del und Industrie stark beeinträchtigt würden. Das geschehe aber nicht. Die rechtsstehenden Blätter, die dieses Interview veröffentlichen, bezweifeln selbst die Richtigkeit, und man wird ab- wartcn müsseu, ob die Erkläruugen vom Reichstagspräsidcnten in dem oben ange- deutcten Sinne wirklich abgegeben wur den. Demonstration der Rechtsverbände Am kommenden Sonntag soll, wie wir erfahren, im Lustgarten eiue große De monstration der vaterländischen Verbände unter Beteiligung der Deutschuationalen und der Deutschvölkischen gegen den Volksentscheid und die Fürstenenteig- uung stattfindcn. Bei dieser Gelegenheit erwartet man eiue gleichzeitige Kund gebung für den Reichspräsidenten von Hindenburg und eine schroffe Stellung nahme gegen die Bestrebungen der Links gruppen des Parlamentes, die Sozial demokraten zur Negierung hiuzuzuziehen. Das Zentrum droht mit Opposition Aus Zentrumskreisen wird uns mitge teilt, daß die zngespitzte Lage innerhalb der Rcgierungskoalition die Partei unter Umständen dazu zwingen könne, die Auf- lösungsbestrebungen der Sozialdemokra ten zu unterstützen, daß das Zentrum sich aber dann von der kommenden Regie rungsbildung vollkommen fern halten würde, um die Verantwortung ganz den jenigen Parteien zu überlassen, die sich der Bildung der Großen Koalition widersetzt haben. Das Zentrum hofft aber, daß seine Bemühungen Erfolg haben werden, auch von der Deutschen Volkspartei die Zu stimmung zu der nach seiner Ansicht not wendigen Hinzuziehung der Sozialdemo kraten zur verantwortlichen Regierungs politik zn erhalten. MM MM w Sm MWM Nach dem Abschluß der Iunitagung des Völkerbundes konnte man der pessimistischen Auffassung sein, daß die Erledigung, die die Frage der Ratssitze gefunden hatte, nur eine Vertagung des „Kraches" auf September be deute. Englische und französische Pressekom mentare bestätigten diese Auffassung. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß sich nichts ereignet hat, was diese Meinung bekräftigen kann. Im Gegenteil, es haben sich die Schwierigkeiten, die nach Abschluß der Iunitagung noch befürchtet werden muhten, gemindert. Der chauptwiderstand, der von Brasilien kam, ist in einer höchst eigenartigen Weise beseitigt worden: Brasilien hat sei nem Austritt aus dem Rat nunmehr die An kündigung seines Austrittes aus dem Völker bünde folgen lassen. Oie Erklärung Der Generalsekretär des Völkerbundes hat ein Telegramm des brasilianischen Außen ministers erhalten, in dem Brasilien seinen Beschluß, aus dem Völkerbund auszutreten und an der Septembertagung des Völker bundes nicht mehr teilzunehmen, ankündigt. Man braucht diese Erklärung Brasiliens nicht übermäßig tragisch zu nehmen. Denn die Völkerbundssatzung Artikel 1 Absatz 3 bestimmt: „Jedes Mitglied des Bundes kann mit einer zweijährigen Kündigungsfrist aus dem Bunde austreten, sofern es im Augen blick seines Rücktrittes alle seine internationa len Verpflichtungen mit Einschluß derjenigen, die sich aus den gegenwärtigen Völkerbunds satzungen ergeben, erfüllt hat." Der Aus tritt Brasiliens, der selbstverständlich noch in aller Form notifiziert werden muh, kann also frühestens im Sommer 1928 wirksam werden. Cs ist anzunehmen, dah bis dahin die Geschichte wieder „eingerentt" ist, und der Zweck der Aebung bleibt, Deutschland im September den Eintritt in den Rat zu er möglichen, ohne daß Brasilien einen Rückzug von seiner im März eingenommenen Stellung antreten mühte. Was die Nichtteilnahme Brasiliens an der Septembertagung anlangt, so bleibt dieser Vorgang ohne jede Rechts folge auf die Bundesmitgliedschaft Brasi liens: eine politische Demonstration und wei ter nichts. Spaniens Haltung Nach einer Meldung des „ADE" hat ein am Sonntag abgehaltener Ministerrat be schlossen, an der Septembersitzung in Genf keinen Kandidaten Spaniens für einen nicht ständigen Ratssitz zu stellen und einen Be schluß über die künftige Haltung Spaniens auszusetzen, bis der Völkerbund über den spanischen Anspruch auf einen ständigen Sitz eine Entscheidung gefällt habe. Auch der Sinn dieses Beschlusses ist die Vertagung des spanischen Streites auf einen Zeitpunkt, nachdem Deutschland Mitglied des Rates geworden ist. Wie immer die Ent scheidung des Bundes über den spanischen Anspruch ausfallen mag, was immer für Fol gerungen Spanien ziehen würde, unsere Stel lung im Rat kann davon nicht berührt wer den. weil diese Beschlüsse erst nach Deutsch lands Eintritt und unter Deutschlands Mit wirkung im Rat fällig werden. Wir hoffen natürlich im Falle Spanien ganz besonders, dah auch hier ein Ausweg gefunden wird, Polen und England Englische Bemühungen zu einer deutsch-polnischen Annäherung Das mit der Umgebung PilsudsktS gute Beziehungen pflegende Militürblatt „Polska Zbrojno" erörtert Englands Stellung zu Po len, wobei ins Gewicht fällt, dah die öffent liche Meinung Polens an eine Begünstigung des PilsudskiputscheS durch England glaubt. Der Artikel des genannten Blattes führt aus. England bedürfe zur Schwächung der Stellung Sowjetruhlands sowohl Deutsch lands wie Polens und der Randstaaten. ES fei damit zu rechnen, das sich England um eine Besserung der deutsch-polnischen Beziehungen bemühen könnte. Der Artikel fragt, welchen Preis dann Polen für die Verständigung mit Deutschland zu zahlen hätte. Das Blatt läßt diese Frage offen, fügt aber doch hinzu, dah eine Grenzänderung völlig ausgeschlossen sei. Während man sich mit einer Niederlage im Völkerbund vielleicht abfinden würde, würde sich die Nation gegen eine Grenzkorrektur solidarisch erheben. Als Termin für den Zusammentritt des SejmS wird der 22. Juni genannt. Nach den Vorausberechnungen der Presse, wird die Regierung die notwendige Zweidrittel-Mehrheit für die geplante Ver- assungsänderung nicht finden. Man fragt ich, ob, wie vor der Präsidentenwahl mora- ische Druckmittel angewendet werden sollen, oder ob man einem etwaigen Widerstand des Sejms anders zu begegnen gedenke. Im Gegensatz zu der hier wiedergegebenen Meldung des Pilsudskiblattes besteht die Lei tung der polnischen Außenpolitik auf einem ständigen Ratssitz. Man wird abwarten müs sen, ob hier nur das Bestreben, das Gesicht zu wahren, oder schwercrwiegende Absichten maßgebend sind. Der polnische Außenminister Zalewski er klärte einem Vertreter des „Figaro", daß Frankreich und Polen durch die Allianz „ewig" verbunden sein sollen. Polen verlange weiterhin einen ständigen Sih im Völkerbundsrat, weil es auf diesen aus territorialen, politischen, wirtschaftlichen und militäri schen Gründen Anspruch hab«. Die polnische Regierung verfolge die Hal- tung Spaniens und Brasiliens und ist über zeugt, dah die gegenwärtige Krise im Völ- kerbunde unter keinerlei Vorwand zum Aus tritt Spaniens und Brasiliens führen würde. Uebe« Deutschland sagt« Zalewski kein Wort. Dagegen behauptet er von Rußland, daß die neue polnische Regierung sich bemühen werde, mit Rußland die Beziehungen guter Nach barschaft ständig aufrechtzuerhalten. Geht es vorwärts? Von Wilhelm F üsscl, Dresden, Geschäftsführer des Demokratischen Wirt schaftsausschußes in Sachsen. Vor wenigen Tagen ist in Berlin die Wirtschastsenguete zusammengctreten, ein Gremium bekannter Politiker und Wirt schaftler, das die Ausgabe hat, Ursachen und Wirkungen der gegenwärtigen schwe ren Wirtschaftskrise zu ergründen und für die Zukunft Wege zu weisen, wie Deutsch land auf ruhigem, uugestörten Entwicke- lungsgang wieder in erträgliche Verhält nisse kommen kann. So begrüßenswert es ist, daß man an maßgebender Stelle erkannt hat, wie nötig cs ist, daß jetzt mit aller Energie der Hebel zur Ankurbelung der Wirtschaft ein gesetzt werden muß, so bedauerlich ist es, daß die Wirtschaftseuqucte, wie die Zei tungen melden, sich auf eine Unter suchungsarbeit von etwa Jahren ein gerichtet hat. Damit ist klipp und klar erwiesen, daß man dort anstatt mit der einfachen Tat sache zu rcchucn, daß cs der Wirtschaft in Deutschland schlecht geht und ihr geholfen werden muß, sich mit wüstem Aktenkram und Statistiken hcrnmplagt und schließ lich wie fast alle Untersuchungsausschüße 1 Ruhrentschädigung, Reichsmonopolamt f ein Ergebnis erzielen dürfte, daß dem Hornberger Schießen wohl wenig nach- stchcn wird. In der Öffentlichkeit ist über die Ur sachen der gegenwärtigen schweren Wirt schaftslage schon so viel geredet und ge schrieben worden, daß cs müßig wäre, hier nochmals darüber ausführlich zu sprechen. So viel steht nur fest: Ein verlorener Weltkrieg mit seinen ungeheuren Repara tionslasten, eine Inflationszeit, wie sie die Welt noch nie erlebt hatte, eine Po litik voll Unreife, Unrnhc, Kleinigkeits krämerei und Dogmatik sind nicht aus dem Wirtschaftsleben eines Volkes hin weg zumischen wie Fehler unmündiger Kinder von der Schiefertafel. Die Auswirkungen spüren wir alle jetzt in vollem Maße. Die Arbeitslosenziffer hat noch keiner lei Neigung sich nach unten abzuschwächen, und fast das gesamte deutsche Untcrueh- mertum laviert von einer Schwierigkeit zur anderen. Wenn es auch verschiedentlich heißt, die Krise in der Industrie habe ihreu äußersten Tiefstand erreicht, so sind die Klagen aus den Kreisen der Landwirtschaft und der kleinen Geschäftsleute heute vielleicht noch zwingender und brennender als bisher. Die Steuersenkung Tr. Reinholds war zweifellos eine Tat, von ihr aber allein das Heil zu crwarteu, wäre zum mindesten stark gedankenlos. Tic Hauptursachen zu unserer mehr als schweren Lage liegen, wie bereits an- gedeutct, im Bogen der großen Politik Deshalb kann auch nur aus ihr heraus die Besserung unserer Gesamtlagc erzielt werden. Ohne große Ueberlcgung springen uns sofort zwei Hauptziele, auf die wir Hin steuern müßen, in die Augen und zwar einmal die Verwirklichung des kolonialen Gedankens und dann die Wiedererobe-
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