Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191112010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19111201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19111201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-01
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.12.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Früher Woche«- ««d Rochrichtsblatt Rag eblatt siir ßchünk. MU ImÄils, Mols, N. Wt», HeiMsns Ruin», Milsls, Lltim-bls, Mn A. Ms, A IM Ä Wtl«, Nmtüns. Mm. Mbmilfn, MstMel ui NM» Amtsblatt für das Kgl Amtsgericht««- -mSta-trat MLichtenftei« - - — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk ' —" - 61. JThrga»^ Nr 279 Freitag, de» 1. Dezember 1911 Huapt-Jasertiousorgau i» U«1»gerichtsbezirk vtesr» Matt erscheint täglich außer Sonn- und Festtag, nachmittag» für de» felgende» Tag. — viertelsithrlichrr Leragiprei» 1 Mil. KV psg„ durch die poft bezogen 1 Mk. 75 pfg Einzelne Lummern 10 pfg. LesteUungen nehmen «her der repeditto» t» tkichtrastri», Lmwaner Ltr. Lr. Kd, »1t« Laiserliche» postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen- Inserate werden die fLnfgespaltenr Grandzetle mit 1v, sktr lw»wSrtige -nsereuten mit 18 Pfg. berechnet. «eb!a»«rrll» SV Pfg. L» »entliche» Teile kostet dir zweispaltige Lette 30 pfg. Fernsprech-Anschlutz vr. 7. Snseraten-Annnh»» tiiglich bi» l^sttesten» vormMng» 10 Uhr. Telegramm-Adreße: Tageblatt. Bekanntmachung. Frau Thekla verehl. Friedel hier beabsichtigt auf Flurstück Nr. 284 des Flurbuchs für Lichtenstein (Innere Harlensteiner Straße Nr. 3) eine Kleinvieh» Schlächterei zu errichten. Wir bringen dies mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntnis, etwaige Einwendungen gegen diese Anlage, soweit sie nicht auf prtvatrechtlichen Titeln be ruhen, binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns anzubringen. Lichtenstein, am 30. November 1911. Der Stadtrat. Tas Wichtigste * Kultusminister Dr. Beek teilte gestern in der Zwei ten sächsischen Kammer mit, daß der Entwarf des Bolks- schulgesetzcs dem Landtage spätestens Mitte Januar zu gehen werde. * Der Reichstag erledigte gestern die zweite Lesung des Hausarbcitsgcsctzcs. * Die englische Regierung hat zu dem deutsch-fran zösischen Marokko-Abkommen ihre Zustimmung erklärt. * Ein deutsches Detachement von 20t) Mann ist von Tsingtau nach Tientsin entsandt worden, um die Stadt zu sichern, falls die Europäer Peking oerlassen müssen. * Das kolonialwirtschastliche Komitee hat beschlos sen, Borarbeiten für die Einrichtung einer deutschen Motorschiffahrt in Neu-Kamerun einzuleiten. * Im österreichischen Abgeordneteuhause haben die Tschechen einen Skandal provoziert, der schließlich in eine Rauferei ausartete. * Der Flieger Mosca aus Triest ist gestern bei Wie ner-Neustadt tödlich verunglückt. * Der chinesische Aufstand hat sich aus die Mandschurei und Indochina ausgedehnt. In Iüuaiyu sollen der französische Mssionar Eastcnct und acht Ehristcn ge tötet worden sein. Bei Nanking wurden die kaiserlichen Truppen geschlagen. * Der russische Gesandte in Peking ist plötzlich ab- beruscn worden. * In Persien nimmt die Zusammenziehung russischer Truppen ihren Fortgang. Ans dem sächsischen Landtage. Am Mittwoch setzte die Zweite Kammer die erste Lesung des Etats fort. Der erste Redner war der frei sinnige Abg. Günther, der in mehr als zweistün digen Darlegungen, einen förmlichen Berg von Manu skripten vor sich, an diesem und jenem etwas auHu- jetzen hatte. Er besprach auch noch das Schisfahrtsub- gabengesetz, das Reickisvercinsgcsetz usw. und teilte recht nette Liebenswürdigkeiten an die Sozialdemokratie aus. Dann kamen die Minister auf den Plan, um zu den verschiedentlich geäußerten Wünschen Stellung zu neh men Staatsminister Graf B itzt hum v. Eckstedt erklärte gegenüber einem vorliegenden Anträge, daß die Regierung cs ablehne, eine Abänderung des Wahl rechtes vorzunehmen. Weiter erklärte der Minister auf eine Anfrage des Abg. Fleißner, oaß er über die Beschlüsse des Bundesrates in Sachen des Wahl rechts für Elsaß-Lothringen angesichts des vertraulichen Charakters jener Beratungen keine Mitteilungen machen könne. Dem Abgeordneten Hcttner gegenüber betonte der Minister, daß die Regierung ihre Beamten in po litischer Hinsicht nicht beeinflusse. Tann erklärte der Minister, daß das Verbot von Sammlungen zu Wahl- . zwecken künftig aufgehoben werden solle, und verbreitete sich eingehend über das Straßenbauwesen, wobei er ! die Schaffung eines neuen allgemeinen Wegegesetzes in Aussicht stellte. ' ' Iustizminister Dr. v. Otto gab ebenfalls eine Reihe Aufklärungen und Auskünfte und teilte u. a. mit, daß tatsächlich ein Dresdner Schösseurichter den Grund satz ausgestellt habe: ein Angeklagter stehe in demselben Verhältnis zum Richter wie der gewöhnliche Soldat zum Offizier. Das Justizministerium habe sofort dieser Meinungsäußerung gegenüber den betreffenden Richter aus seine durchaus gegensätzliche Auffassung aufmerksam gemacht: also mit anderen Worten: es hat eine gehörige Nase gesetzt. Und mit Recht! Die angeblichen Klassen- Politik sprechen, sondern diese Ausgabe Herrn oon vor allem ein Tag der Liebesorakel. Mädchen ihm vorliegenden Berhandlungsniederschristen und mein te, daß der Abgeordnete sich durch eine einseitige Be richterstattung habe beeinflussen lassen. Auch Kultusminister Dr. Beck hatte eine Anzahl Anfragen und Anregungen zu beantworten. Dabei er klärte er u. a., daß das Kultusministerium mit An spannung aller Kräfte an der Fertigstellung des B ) l'ks- schulgesetzes arbeite, und daß die Regierung die feste Hoffnung hege, das Gesetz mit diesem Landtage zur Verabschiedung zu bringen. Bezüglich der Frage der L e h r e r ma ß r ege l u n g e n erklärte der Minister, daß cs sich nicht um Disziplinierungen gehandelt hätte, son dern um die Erteilung eines ernsten Hinweises auf den Diensteid und die Stellung des Lehrers. Daß eine Beeinträchtigung der staatsbürgerlichen Rechte der Lehrer beabsichtigt sei, müsse er widerfprrechen. Zum Schlüsse beschäftigte der Mnister sich mit den gewerblichen Fort- bildungs- und Fachschulen und wies auf das wachsende „wissenschaftliche Proletariat" hin, demgegenüber die Bedeutung des Mittelstandes zu betonen sei. Nach diesen Ministerredcn wurde in der Etatsoebatte scrtacsahren. Hierauf nahm Finanzminister v. Seyde- witz das Wort, um als Hauptverteidiger des Etats nun auch seinerseits auf Anregungen, Wünfche und Forderungen zu antworten. Der Ela: könne, was er nochmals scststclle, keine weiteren Belastungen ertragen, Eingehend verweilte der Mnister bei der Darstellung der veränderten Haltung der Regierung zu den Schiff- fabrtsabqaben und sprach sich dann gegen die An träge a u f B e s e i t i'g u n g der untcrst e u Steuer stufen aus, die auch deshalb wohl kaum von den An tragstellern aufrecht erhalten werden würden, weil nach den entsprechenden Bestimmungen den von den Steuern Befreiten auch kein Wahlrecht zustehe. Auch aus die üb rigen Wünsche ging der Minister mit großer Ausführ lichkeit ein. Als dann noch drei Abgeordnete gesprochen hatten, wurde nach achteinhalbstündigcr Beratung die Fortsetzung der Eiatsdebatte auf Donnerstag vertagt. derlen-Wächter überlassen wird. (Englisches „Wohlwollen".) „Daily-Telegravh" hebt die Aeußerung des Staatssekretärs Gren bervvr> daß England einer deutschen Expansion in Afrika kei nen Widerstand entgegensetzen würde, wenn s:e unter den friedlichen Boraussetzungen des Austausches oder Kaufes geschehen kann. Wenn durch eine geschäftsmä ßige Transaktion großen Stiles eine Million Quadrat-- mcilen dem Deutschen Reiche hinzugefügt werden könnte, würde England ein wohlwollender Zuschauer sein und könnte die Expansion Deutschlands erleichtern. Das Blatt unterschreibt Bonar Laws Wort, daß keine Par tei oder Gruppe in England Deutschland den Platz in der Sonne mißgönne, und erklärt serner: Wir sind nicht die Schiedsrichter der Welt, maßen uns kein universelles Vetorecht an und könnten es nicht ausüben. Wir können es nichi oft genug wiederholen, daß es ein völliger Irr tum ist, zu glauben, daß England auf jedem Punkte der Erdkarte Deutschland im Wege stehe, wo irgend ein bestimmter Plan zur Expansion von Mächten formu liert werde. Wir glauben, daß die Bedeutung jenes Teiles der Rede Gregs immer mehr erkannt werden wird. Hinter allen Problemen steht die Flottenfragc, und wenn hierüber neue Bcrbitlerung entstände, würde dies na türlich alles schädlich beeinflussen. Das Blatt alcubt, daß die internationale Atmosphäre durch die Rede ^weys besser, nicht schlimmer geworden ist, und meiui: Augen blicklich sind noch einige Wolken, aber wir glauben, daß sic vorübcrziehen werden und der Himmel klarer werden wird. - Hoffen und Harren. . . . ! werfen den Schuh rückwärts über den Kopf. Zeigt dann die Spitze nach der Tür, so verläßt das Mädchen bald als Braut das Haus. Im Schwaben- und im Bogtlaude bilden die Mädcltzm um einen Gänserich, dem mau die Augen verbunden l-at, einen Kreis. Das Mädchen, dem sich der Gänserich zuerst zuwcnd-.n, soll die größte Aussicht haben, zu heiraten. Anderswo gießt man flüssiges Blei in Schüsseln mit kaltem Wa'ser, um aus den Gebilden, die sich dann ergeben, aus die Zutunfr zu schließen. In einzelnen Gegenden begeben tich die Mädchen des Nachts schweigend an ein ent legenes Gewässer, um dort im Wasser das Bild der Lieb sten zu erblicken. In Schlesien gehen die Mädchen, wenn vom Kirchturm die zwölf Glvckenschläge hallen, rück wärts aus ihr Bett zu und bitten den heiligen Andreas, ihnen den zukünftigen Ehegitken im Traume zu zeigen. In einzelnen Bezirken Desi er reichs bewirten die Bauern am Andreasabend ihre Dienstleute and schenken den Mädchen Garn, das sie an diesem Abend spinnen. Solche Bräuche verschwinden jedoch immer mehr. Wo des Scherzes halber bei unserer modernen Jugend noch Fra gen an die Zukunft gestellt werden, bildet der Zu künftige nicht mehr das Einüg Ersehnte, sondern in das Fragen über Liebe und Heirat klingen ander n rßn.in: „Wie werde ich mein Examen bestehen? Werde i.b An stellung fänden, viel Geld verdienen, zu Amt und Wür den aelanqen?" * Ein ereignisreicher November liegt hin ter uns. Tie stürmischen Reichstagsdebalten über Ma- Deutsches Reich. Dresden. (Der sächsische Landtag) wird sich von: 15. Dezember bis zum lt>. Januar vertagen. Die üb lichen Weihnachtsserien werden diesmal also m Rück sicht uns die Vorbereitungen zur Reichsiagswahl erheb lich länger als sonst ausgedehnt. Die Deputationen wer den in der Zwischenzeit aber wiederholt zasammemrelen, um für die spateren Pleuarverhandlungen vorzuarbeuen. Berlin. (Der Kaiser und Direktor v. Gwinucr.! Direktor v. Gwinner von der Deutschen Bank wird auf Wunsch des Kaisers demselben einen Bortrag über die Bagdadbahn halten, und zivar voraussichtlich bald nach der Ankunst des Kaisers, also nach dem G De zember. Der Pvrtrag soll im Herrenhause statistnden: cs ergchcu dazu besondere Einladungen. — (Dr. Solf — Staatssekretär des KolonialamtesH Wie eine parlamentarische Korrespondenz meldet, habe sich Gouverneur Tr. Sols bereit erklärt, die Geschäfte des Kvlonialamtcs, die er zurzeit provisorisch verwaltet, definitiv zu übernehmen. Die Ernennung werde dem nächst erfolgen. — (Die politische Lage zwischen Deutschland and England! ist durch die Rede Sir Edward Greys nicht geändert und keineswegs klar geworden. Eine solche Acndcruna aber war die Voraussetzung für die erwartete neue große Rede des Reichskanzlers im Reichstage. Da diese Voraussetzung sortfällt, ist mit der Möglich keit zu rechnen, daß Herr von Bethmann Hollweg vor justizurteilc, die Abgeordneter Fleißner zur Sprache dem jetzigen Reichstage nicht mehr über die auswärtige gebracht hatte, beleuchtete der Minister auf Grund der " " Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 30. November '9 Ick. * - Zum 30. November. Der Andrccwabcnd und die Andreasnacht find von geheimnisvollem Zauber umwoben. Der heilige Andreas wird besonders von den Liebenden angerufen, darum ist der heutige Tag auch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite