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Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193304095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19330409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19330409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-09
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.04.1933
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kür ffmeii» »v»»a «K ^68 VSI'- i'sen IprN 19«, rruLiii oratlon. )lmü >br »d mm 12.—tl.z,, iS sm nectt »««UN« »»k» > vom 2I.4.-2! nick Veaftu >m", 1«.17,t» »n u. Ortrmk »ttadrt «m N. »adlfga, llsw 7or»omel<ioir« r-i»,,). «,ira Oer Ltmbau -es Deutschen Reiches Beträchtlicher Rückgang -er Ar-eitsloflgkekt — Oie amerilanisch--eutschen Besprechungen in Berlin Baldige Ernennung der Statthalter Norman Davis in Berlin heute vormittag 8.39 Uhr in Vertrauensmannes des nenen ansslcht nach Neichsminister Goering, der als kam» miffarlschcr preußischer Innenminister schon letzt die ausschlaggebende politisch« Gewalt im preutzischen Staat innehat, zum Ministerpräsidenten ernannt wird. DaS Kabinett wird nach den augenblicklichen Dis- Positionen vor den Osterferien nicht mehr zusammen treten. Die D»rchsühr«n< der in den letzten Lagen beschlossenen Gesetze bringt den einzelnen Ressorts eine Fülle von Arbeit. Die grundlegende Neusormung des staatlichen Aufbaues, für den das Glcichschaltungsgesetz die Möglichkeit geschassen hat, harrt seiner praktischen Verwirklichung. Die Reorganisation des Beamten körpers in Reich und Ländern auf Grund deS Gesetzes znr Wiederherstellung deS BerusSbcamtentnmS soll nun erfolgen. Das sind grobe und umfassende Ans« gaben, die fürs erste die Kräfte , von Kanzler «ad Regierung vollauf in Anspruch nehmen werben. Ueber die Feiertage werden, wie wir hören, die Kabinetts» Mitglieder von den letzten überaus arbeitsreiche» Wochen in einem kurzen Erholungsurlaub Entspan nung suchen. XBerli«, 8. April. sDurch Funkspruch) Norman Davis, der Vertrauensmann deS amerika nischen Präsidenten Roosevelt, ist zu wichtigen poli tische« Besprechungen Berlin eingetrossen. landwirtschaftlicher Waren. Die landtvlrtschastlichen Exportländer können nicht erwarten, bah die Länder, deren Landwirtschaft in der Existenz bedroht ist, mit dem Abbau der Schutzmaßnahmen vorangehe». Des halb verfolgt man in Deutschland mit besonderem Interesse den Plan der Vereinigten Staaten, die Be- schränkung der Produktion.an Getreide und andern Produkten durchzusühren. Norman Davis dürfte die Einladung Deutschlands zu einer Vorkonferenz für die Weltwirtschaftskonferenz in Wa shington mündlich noch einmal wiederholen. Man kann annehmen, dah die Retchsregierung diese Absicht unterstützen wird, da eine solche Vorkonferenz ge eignet ist, die Lösung der großen Probleme vorzube- reiten. ES dürfte allerdings kaum in Frage kommen, baß der Reichskanzler persönlich nach Washington geht. Eine gleichwertige Beschickung durch Deutsch, laud ist deshalb nicht notwendig, weil bei den andern Ländern dafür in erster Linie die Tatsache maßgebend sein dürfte, -aß auch die S ch u l d enf rage bei dieser Gelegenheit mitbehandelt werden soll. Wiefingesan? Vor drei Wochen begründet» Macdonatd seinen «bküstungsplan in Genf, fuhr nach Rom und lud den französischen Ministerpräsidenten gemeinsam mit Mussolini «in, sich ebenfalls dorthin zu begeben. Daladier sagte ab und blieb zunächst in der sicheren Hinterhand. In Rom legte Mussolini einen großzügigen Plan der Zusammenarbeit »wischen den vier westeuropäischen Mächten vor, der sowohl Vor schläge in bezug auf Verwirklichung der deutschen Gleichberechtigung in der AbrüstungSfrag« wie di» Anregung »u einem Bekenntnis für die Notwendigkeit d»r Revision der FriedenSverträg« mit friedlichen Mitteln enthielt. Di» englische Politik setzte sofort einige abschwächende Acnderungen durch, nahm jedoch Len italienischen Vorschlag grund sätzlich an. Macdonald und der englische Außenminister fuhren weiter nach Paris. Dort begann ein enevgischer fran» zöstscher Widerstand. Di» Folge war eine vorsichtige Rede Macdonalds im englischen Unterhaus und wenig später dl» Vorlage weiterer englischen Abänderungs vorschläge in Parts, -l» so weit gingen, -en Revisions gedanken des italienischen Planes fast in sein Gegenteil zu verkehren, Parallel hier»» ging die englisch» Politik ohne vorherig« Beratung mit Deutschland hinter ihre These vom Sommer 1932 und vom November. Dezember 1932 hinsichtlich der praktischen Anwendung der deutschen Gleichberechtigung zurück. Soweit über diese bedauerliche Tatsache Nachrichten vorliegen» zeigen sie deutlich, daß «rneut Rücksichten der Weltpolttik ein» erste aufflammend« englisch» Einsicht und englisches Verständnis für LobenSforderungen Deutschlands zii ersticken drohen. Gleichzeitig hat -I» außenpolitisch« Debatte in der französischen Kannner und tnsbesonder« die Reden des Ministerpräsidenten Daladier und de» Außenministers Paul-Boncour vor jeder Evolution der europäischen Politik sowohl hinsichtlich der Revision wi« der Abrüstung vorläufig unüberwindlich« Hem mungen ausgertchtet. DaS «st in kurzen Worten di« ernst« Entwicklung der letzten Wochen. Was folgt daraus für Deutschland? Es soll und kann hier nicht davon gesprochen wer den, was -i« amtliche deutsche Außenpolitik auf dem ihr zur Verfügung stehenden Apparat an selbstver- ständltcher Pigenwirkupg getan hat und weiter tun Dem Besuch des amerikanischen Präsidenten Roosevelt kommt natürlich größte Bedeutung zu. Am Tage vor seiner Ankunft in Berlin wurde bekannt, daß Roosevelt über die speziellen englisch-amerikanischen Verhandlungen hin aus sMacdonald reist bekanntlich am Ostersonnabend nach Amerika) auch in Besprechungen mit den übrigen europäischen Großmächten eintreten will und sie zu einer Art Vorkonferenz, ans der die Fragen der Weltwirtschastskonferenz besprochen werden sollen, nach Washington »ingeladen hat. Norman DaviS ist 1878 im Staate Tennessee ge boren, hat stets der Demokratischen Partei angehört und war von Beruf ursprünglich Bankier. Im Jahre 1917 wurde er von Wilson ins amerikanische Schatz amt berufen. Er hat dann der WassensttllstanbS- kommisston als Mitglied angehört und mar auch Mit- glied der Sonderkommtsston für Reparationen und Ftnanzfragen der Pariser Friedenskonferenz. Im Jahre 1920 wurde er Unterstaatssekretär im amerika nischen Auswärtigen Amt. Er ist dann mit Wilson abgegangen und hat sich in» Privatleben zurückge zogen. 1924 war er Präsident des MemelauSschuffe», nahm im Jahr« 1927 an der ersten Weltwirtschafts, konserenz in Genf teil und wurde im Februar 1982 neben Gtbson al» Vertreter der Demokraten Dele gierter der Abrüstungskonferenz. Zur Zeit reist er al» »^Botschafter ohne Posten" durch Europa. Unter den Fragen, die er in Berlin zur Sprache bringen will, steht natürlich bi» Weltwtrt- schaftSkonseren-tm Vordergrund. Der Reich», kanzler hat, wie bekannt, die Bereitwilligkeit der Reichsregierung zu positiver Mitarbeit bekundet und schon im Reichstag erklärt, daß, da» wichtigst» Pro. blem die privaten kurzfristigen und langfristigen Schulden sind. Die völlige Veränderung de« Ber- hältntsseS der Warenwerte erfordert eine Anpassung der privaten Schulden, und zwar im Interesse der Gläubiger und ber Schuldner. Bor einer Lösung dieser Frag« ist «ine Aufhebung oder Lockerung der DevisenzwangSwirtschast nicht möglich. Damit im engen Zusammenhang steht die Aufgab» ber Stabt, lterung der Währung und bas Problem der Goldwährung überhaupt. Es kann nicht» Durchgreifendes zur Beseitigung ber Handel»- Hemmnisse getan werben, wenn nicht vorher die W8H. rungen wieder in Ordnung gebracht find. Die ameri. kanische Regierung hat wiederholt eine Initiative zur Senkung ber Einfuhrzölle angekündtgt. Deutschland wirb sich sicher einer solchen Initiativ« nicht «ntziehen. Da» Ziel muß sein, die allgemeinen Zölle unter den Ländern auszugleichen. Anders liegen die Dinge aus landwirtschast. l.tchem Gebiet. Einer der Hauptgründe für die WeltwirtschgstSkonferepz liegt in der UeSuprobuNt»» Rückgang -er Arbelistosenziffer X Berlt«, 8. April Die FrühjahrSeutlaftnng de» ArbeitSmarkte» hat tu der Zeit »an Mitte bi» Ende Mär, so gute Fort schritt« gemacht, daß die Zahl der bei den Arbeit», ämteru gemelbeten Arbeitslose» vom 1». bis S1. März um rund >»7 099 zurkckgegangeu ist. Die Reichszahl ber Arbeitslose« beträgt Sud« Mär, rund ti lil>8 900. Oie liegt damit schon um rund 449909 ober 7,4 ». H. unter be« winterliche» Höchftpnnkt, währen» im Vorjahr ber Umschwung erst i« »er ,weiten Mär,hälft« einsetzte «nd bi» End« Mär, eine Entlastung »o« nnr »999 brachte. Di« Zahl ber HanptunterstützungSempfänger ging tu »er «rbeitSlofenversichernng ans runb «89 999, t« ber kriscnfürsorge ans runb 1179909 ,urück. An erkannt« WohlsahrtSerwerbslose würbe« End« »«» Monat» ooir den Arbeitsämter« rnnb 9171999 ge zählt,- ihr« Zahl ist im Lause b«S Monats nm rnnb 199990 gesunken. I« Freiwilligen Arbeitsdienst wurde» rnnb >14909 junge Deutsch« beschäftigt. Am Deutschland herum! Don Staatssekretär z. D. krdr. v. kkvlndsbeo Dem Besuch des amerikanischen Botschafter» Norman DaviS, der an« heutigen Sonn abend in Berlin ein traf, kommt zweifellos eine wichtige außenpolitische Bedeutung zu. Herr Davis kam mit neue» Weisungen des amerikanischen Präsidenten auf dem Wege über London und Parts zu uns. Während des ganzen Jahres 1932 war er der führende amerikanische Delegierte aus der Abrüstung», konserenz in Genf, daneben hat er den'wirtschaftlichen und finanziellen Problemen stets seine besondere Auf merksamkeit gewidmet und eine Mtttlerolle darin übernommen. Im Dezember v. I. hat er vor seiner Rückreise nach Washington öffentlich erklärt, «S sei das Bette, angesichts aller Schwierigkeiten die Ab- rüstungskonferenz möglichst bald, wenn auch mit ober- slächlichen Ergebnissen, abzuschließen, und dabet Deutschland auf seine GleichberechtigungSforderung eine gewisse „AbschlagSletstung" zu gewähren. Nun hat er in seiner neuen Mission augenscheinlich sich zum Ziel gesteckt, auf ähnlicher Grundlage «ine Ueberbrückung der großen Gegensätze, insbesondere »wischen Deutschland und Frankreich, zu versuchen. Daneben wirkt er in der Richtung einer Sachverstän- bigen-Vorbrsprechung für die im Frühsommer zu- sammentretende Weltwirtschastskonferenz. Beiden Aus. gaben liegt «in« weitreichende AktiondesPräfi- denten Roosevelt zugrunde, nnd wieder einmal westwärts über den Atlantik geht die Reise euro- päischcr Staatsmänner. Wenn in -er umgekehrten Richtung Herr Davis also jetzt nach Berlin kam, so wird er gewiß -eit Leitern der deutschen Politik manches Interessante berichtet, ebenso aber sich selbst mit Vorteil über die gegenüber Paris und London in mancher Hinsicht recht verschiedene deutsche Auffassung informiert haben. Hiervon abgesehen aber registriert dieser hochpolitische Besuch die Tatsache, daß bis zu dieser endlichen direkten Berührung Deutschlands mit -er Großen Politik in den letzten Wochen wieder einmal «in groß angelegter Versuch der französischen und englischen Politik gemacht worden ist, ovn« gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Deutschland und ohne seine sofortige Zuziehung in den ausgeleierten Gleisen der bisherigen Nach- kriegspolittk Tendenzen zu formulieren und Weg» etnzuschlagen, denen sich Deutschland energisch wider setzen mußt L. Berlin, 8. April. sEigcner Drahtbericht) Das Gleichschaltungsgesetz ist, nachdem das Kabi nett «S gestern verabschiedet hatte, auch mit dem gestrigen 7. April verkündet worden «nb damit in Kraft getreten. Wie angekündtgt, wird der Reichs-, Präsident, da der Zwischenzustand in Prenßen jetzt sein Ende erreicht hat, di« Notverordnungen, die zur Ent setzung der Negierung Braun und der Bestellung von Reichskommissaren geführt haben, wieder anshebeu. Die Ernennung der Statthalter für di« Länder wird in den nächste« Tage« er folgen. Vielfach bürsten die bisherigen kommissa rischen Ministerpräsidenten das neue Amt übertragen erhalten. U. a. ist, wie «ns erklärt wird, die Er nennung deS^eneralS ». Spp zum Statthalter des Reiches i^Bayern kaum noch zweifelhaft. Die Regelung in Preußen, wo di« Statthalterschaft durch das Gesetz selbst au den Reichskanzler Hitler übergegange» ist, wird wahrscheinlich noch im Lause deS Tages erfolgen. Man nimmt an. daß aller Bor« Slrbeits-e--affun-smltte1 für Ostpreußen 'VVL Berlin, 8. April M« di« Pressestelle -es Ar-eitSbeschaffnngS. kommtssaviatS mitteilt, ist der Provinz Ostpreußen au» Mitteln -«S Sofortprogramms ein Davlohnv- betvag von über vier Millionen Mark durch den Kre-ttausfchnß der RentenbaNkkreditanstalt zur Verfügung gestellt worden. ES ist beabslchttgt, in mehreren ostvreußtschon Kreisen vornehmlich ans dem Gebiet d«S Wegebaues Arbeiten auSzuflthren, durch di« u. a. bisher unwegsam« Forstgebiet« erschlossen uwvdenfoüe«. Morgendämmerung DaS NeichSkabinett hat gestern ein zweites Gesetz zur Gleichschaltung -er Länder mit dein Reich ver- abschiedet. In allen deutsch«» Ländern werden Reichs st atthalter eingesetzt, die auf Vorschlag des NeichSikanzlerS vom Reichspräsidenten ernannt wcrdeu. Di« Reichsstatthalter wieder ernennen un entlassen die Ministerpräsidenten der LandeSregierun- gen. Sie sind weiter befugt, di« Landtage anfzulösen und Neuwahlen auzuordnen. Für Prenßen über- nimmt -er Reichskanzler selbst -aS Amt -eS Statt halters und bestellt für sich einen Stellvertreter. Di« neu« Verordnung ist -er bisher kithnste revo lutionär« Akt der neuen Regierung. Aus -em gestri- gen Beschluß des ReichSkabinetts ersieht man, daß di» national« Revolution noch nicht zum Stillstand gekom- men, sonder« weitergeführt wird. Das neue Gesetz bringt »in« völlige Umgestaltung im Aufbau des Deut, scheu Reichs. ES setzt einen Schlnßvunkt hinter eine Entwicklung, di» fast »in Jahrtausvn- an- gedanert Hal. Wir sind in Deutschland viele hundert Jahr« hindurch in staatsrechtlicher Beziehung aus der Stelle getreten. Jetzt endlich beginnt «in neuer Bor- marsch Seit den Tagen, da da» frühmittelalterliche deutsch« slönigstum erlahmt», weil sein» Träger ihr« Kräfte i» den Kämpfen zwischen Äaiserwürde mid Papsttum zersplitterten, war«» tn Deutschland di« föderalisti sche» Gewalten immer mehr erstarkt. Das territorial» illeinfürstenlum schlug di« deutsche Königsidee tot, un bas Ende ivar -ie Entwicklung eines engherzigen und spießerischen ParttkulariSmuS, der vom Ausland ge flissentlich gefördert wurdv und seinen Höhepunkt nach dem westfälischen Frieden -eS Jal-res 1018 erreichte, als Deutschland nur noch «in geographischer Begriff war. DaS 19. Jahrhundert brachte die Anfänge des Gegenstoßes. Aber auch das Werk Bismarcks konnte die Macht der Etnzelstaaten noch nicht brechen. Die Slovcmbertage des Jahres 1918 vertrieben zwar die Tniiastten, aber sie setzten an ihre Stelle einfach Re Träger ber neuen Gemalten, und in den seitdem ver- slosscnen 14 Jahren wuchsen die söderalisttschen und partikulartstischen Kräfte so stark an, daß verschiedent lich der Bestand des Reiches bedroht war und der Separatismus sein Haupt erhob. Diese Gefahr wurde in einsichtigen Kreisen auch ganz gut erkannt. Aber von der Erkenntnis zur Tat führte keine Brück«. Es wurde unendlich viel Papier beschrieben, aber auch nicht dir kleinste und bescheidenste Tat getan. In echt deutscher Weise stritt man sich bei- nahe 15 Jahre lang zunächst einmal über Begriffe, und die Gelehrten führten einen erbitterten Federkrieg über UnitariSmus und Föderalismus oder „differen zierte Endlösung" und wie die Dinge noch alle hießen. Tas Volk aher stand verständnislos draußen. Nach endlosem Gerede trat im Jahre 1928 die erste Länder- konserenz zusammen. „Schon" im Oktober wurden Unter ausschüsse eingesetzt, dir im Frühjahr 1929 Vorschläge «inreichten. Seit dieser Zeit debattiert man über diese Vorschläge, deren Verwirklichung von den Länder- gemalten sorgfältig sabotiert wurde. DaS ist jetzt alles Makulatur, verschwindet im großen Papierkorb der Weltgeschichte. Zum erstenmal seit vielen Jahrhunderten ist die deutsche Reichsgewalt wieder so stark, daß sie sich auch in den Ländern durch- seht und die Möglichkeit einer ganz straffen nationalen Konzentration aller fruchtbaren Kräfte des deutschen Volkes und seiner verschiedenen Stämme schasst. Die neue Verordnung will das Eigenleben der deutschen Länder nicht antasten. DaS geht schon dar- aus hervor, daß die Statthalter -es Reiches be« Ländern entnommen werden sollen, in Lenen sie die NcichSgewalt äusttben. Sicher werden auch di« Ministerpräsidenten und die einzelnen Ressortminister, die von den Statthaltern ernannt werden, Angehörige ihrer Länder sein müssen. Was -en Ländern ge- nounnen wird, konnten sie sowieso nicht gebrauchen: nämlich die überflüssige und im Ausland so viel belächelte . wichttgmachertsche Parlaments- spie Irret. Die Aufgaben «.er Länder liegen vor allem — wie oft ist das an dieser Stelle ausgeslihrt worden! — auf dem Gebiete der Verwaltung. Ihre Regierungen haßen vor allem die Pflicht, für geordnete Verhältnisse zu sorgen, tn denen die ein- «einen Stände -er Wirtschaft ihrer Tätigkeit nach gehen können, und das kulturelle Leben -u pflegen. Ta» sind -um allergrößten Teile Frage«, die sich keinesfalls durch parlamentarische MehrhettSabstim- mungen lösen lassen. ' . So beginnt mit diesem Gesetz ein neuer Abschnitt deutscher Geschichte. SS ist Morgenstimmtnng in Deutschland. Di» Umrisse des neuen Reiche» zeichnen sich im frühen Sonnenlicht immer schärfer vom Hori. 4°nt ab. Ein neuer Tag dämmett herauf. , . ... sM<öod. «nseige tu «nMp, «uswärtt für Buch reRMwAv« Postscheck: 0nsd«i Nr. S5 Neueste Nachrichten »9» X«, Bezua-prelke: freier Zustellung durch 2.0V R -M. AeklamvN, !— Loten tn« Hau« monatlich -- 2 R.4R, siir - rinavyanglgt TagtSZtltUNg Postbezug für den Mona« 2,00 R.-M. einschließlich 0^8 R.-M Postgebühren VrirfgedShr , lohne Zustellungsgebühr). Kreu»danbsendungen! Für dl» Woche IX» R.-M. MN Handels-und Industrie.Zeitung slnrelnummeri5R..^ a°s«ha'd Groß-Dresdw. MM ,rerßsi«md-r.i - Postadresse: Vre-den-Ll,Postfach * ZenmN: onsvettedr Sammelnommer 24001, stenwetteßr 141S4,20021,27SS1-27VSZ«relear.i neueste Vre-de« ohmRückpaewwerdev weder Müägelandt noch aufbewahrt - 2m Fall, hdheeer Gewalt, r«<ri»d<s»nmg oder Strelft Haden imsteSezirh« keinen Lnspruch auf Ilachilefervn, »der Erstattung desenssprechenden Entgelts Sonntag, S. Aprtt 1S3S 41. Jahrgang
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