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Dresdner Nachrichten : 10.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193209100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-10
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1932
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Das Büro des Reichspräsidenten gibt bekannt, daß Reichspräsident ».Hindenbnrgam ko«» «eude« Die« Stag 12 Uhr mittags Bertreter der Fraktionen der Nationalsozialisten, des Zen» trnmS »nd der Bayrische« BolkSpartei gemeinsam «nt in Gegenwart des Reichskanzlers v. Pape« z« rmpsangen wünscht. De, Reichspräsident habe dabei de« Wunsch, sich vo« den Parteien, die, wie sie betont haben» eine echt« Mehrheit im Reichstag bilde« wollen, über ihr« Ans» sassunge« znr Lage «nterrichte« »n laste«. In -er W i l he lm st r aß e weist man in diesem Zu sammenhang auf zwei Gesichtspunkt« hin. Einmal darauf, »aß der Empfang am Dienstag, also nach -er Pro- grammrede des Reichskanzlers, stattfindet, und zum anderen darauf, -aß der Empfang gemeinsam statt- findet und daß -em Reichspräsidenten dabei der Kanzler feines Vertrauens, Herr v. Papen, zur Sette stehen wird. Daraus sei zu schließen, daß der Reichspräsident diesen Schritt in erster Linie deshalb unternehme, damit die Parteien, falls «S wirklich zur NeichStagsauflösung kommen sollte, im Wahlkampf nicht das Argument verwen-en könnten, der Reichspräsident habe sie nicht einmal angehört, obwohl sie in der Lage gewesen wären, «ine arbeitsfähige Mehrheit im Reichstag zu bilden. DieHinznziehnng deS ReichSk«nzl«r» be deute aber, daß dieser nach wie vor das Bertrane» des Reichspräsident«» i« oollenUmsang« besitze. Infolgedessen, so meint man in unterrichteten Kreisen, be- deute der für DlenStag angeklindigte Empfang unter keinen Umständen etwa -en Wunsch des Reichspräsidenten, zu den Methoden des Parlamentarismus zurückzukehren. Der Reichspräsident wolle lediglich alle Mittel auS- schöpfen und sich davon überzeugen, daß eine wirklich echt« M e h r h e i t S b i l d u n g Lei -en schreienden Differenzen zwischen Nationalsozialisten und Zentrum, die offensichtlich nnr ans taktischen Gründen notdürftig über brückt leien, nicht denkbar wäre. Begreiflicherweise wird die Tatsache, daß der Reichs» Präsident die FraktionSsiihrer zu sich bestellt hat, bet bei den Partnern der KoalitionSverhandlnngen mit Genugtuung begrüßt. Man sieht darin ein Znrückweichen des Reichspräsidenten vor dem sich wieder gruppierenden Parlamentarismus. Diese Auffassung dürste t»Sbcsond«re tn einer gemeinsamen politischen Besprechung zum Ausdruck gekommen sein, zu -er sich heute im Reichstag offiziell National sozialisten, Zentrum und Bäurisch« Volks partei zusammenianden. An dieser Besprechung nahmen von nationalsozialistischer Leite die Abgeordneten Dr. Frick und Dr. Goebbels, vom Zentrum die Abgeordneten Esser, PcrlitiuS, Joos, Dessauer, Steger- wald und Bell, von der Bayrischen Volkspartci Abg. Rauch teil. Vertreter »er Srlimn Front beim Kanzler Berlin, 8. Sept. fEtg. Drahtmeld.f Reichskanzler v. Papen hatte am Freitag eine mehrstündige Aus sprach mit Vertretern der Grünen Front, darunter Dr. Brandes, Dr. Hermes und Dr. Fehr. Die Be sprechung bürste sich tn erster Linie um die Konttn- gentierungSfrage gedreht haben. Wie wir hören, wird der Reichskanzler in seiner programmatischen Rebe vor dem Reichstag am Montag in aller Ausführlichkeit auch auf dieses Problem cingehen und, soweit wir unter richtet sind, für die Landwirtschaft höchst befriedi gende Erklärungen abgeben. Der Standpunkt »er Parteien „Rückfall in -en Parlamentarismus" Berlin, 8. September. Der Pressechef der Deutsch nationalen BolkSpartei veröffentlicht in der partei offiziösen Korrespondenz «inen Artikel, in dem er daraus hinweist, »aß die Dcutschnationalen im Jahre 1827, die da mals an die Macht wollten, das nur, obgleich sie grund sätzliche Gegner des parlamentarischen Systems waren, a u f dem parlamentarischen Wege einer Koalition mit anderen Parteien tun konnten. Dabei seien gewiß schwere Fehler begangen worden. Jetzt, im Jahre 1082, sei die Lage aber grundsätzlich anders. Der Parlamentarismus sei überwunden, die Schlüsselstellung des Zentrums beseitigt. Ein« Partei oder Bewegung, di« Gegnerin-eS parlamentari schen Systems ist, brauche, um an di« Macht zu kommen, nicht mehr -en Weg über das Parlament. Das, was Hindenburg und Papen den Nationalsozialisten boten, sei weit mehr gewesen, als die Scheinmacht, dte 1027 -te Deutsch nationalen erhielten. Es set tatsächlich dte Macht selbst ge wesen. Wenn heute die Nationalsozialisten in den Parla mentarismus »urückslelen, wenn st«, obgleich sie mehr als doppelt so stark seien wie 1027 die Dcutschnationalen, sich tn die Gefolgschaft des Zentrums begeben und dieser Partei, deren oberstes Ziel Ausschaltung nationaler Politik set, wieder zur Macht verhelfen, dann sei das Verrat an ihren Zielen. Für die Regierung Papen geb« «S nur «inen Feind, der fähig wäre, sie zu besiegen: die eigen« Un entschlossenheit, den begonnenen Weg gegen alle Widerstände -urchzusetzen. Sonst drohe ihr keine wirkliche Gefahr. Dte Auffassung -er NSDAP. Berlin, 0. Sept. Die Nationalsozialistische Partel-Korre- sponbenz schreibt unter anderem: Der Besuch des ReichS- tagspräsidiums beim Reichspräsidenten habe dte Auffassung -er NSDAP, über die innerpolitische Lage nicht nur be stätigt, sondern noch unterstrichen. Die traurige Nolle, die -er deutschnationale Vizepräsident Graes gespielt hab«, sei vom Reichstagspräsidenten selbst und leinen übrigen Stellvertretern hinreichend gekennzeichnet worden als die Anmaßung einer bedeutungslosen Splittergruppe, deren ein ziger, höchst ziveiselhaftcr Vorzug es sei, allein hinter -er vom gesamten Volke abgelehnten Negierung von Papen zu stehen. Welche Entscheidung auch der Reichspräsident treffen iverde: Die NSDAP, habe in -en letzten Tagen keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie jederzeit entschlossen sei, mitdem Volke und fllrdas Volk zu kämpfen. Nie mand solle sich einer Täuschung darüber hingeben, wie dieser Kampf auSgehe. Die „Germania" warnt Berlin, 8. Sept. In der „Germania"' wird zur inner politischen Lage u. a. geschrieben: Wenn -le politische Ent wicklung tn der Bahn fortschreiten sollte, wie sie durch die Haltung der Relchsregicrung gekennzeichnet fei, dann werde «S kaum zu verhindern sein, -aß sie mit einer Auflösung des Reichstages und mit einem neuen Wahlkamps enden werde. ES hänge alles an einem überaus dünnen Faden, -er im Augenblick vielleicht mehr zum Reißen als zum Halten bestimmt zu sein scheine. „Wir haben vor den Gefahren", so schreibt die „Germania", „die eine Entladung -es großen Konfliktes dem deutschen Volke politisch und wirt schaftlich zu bringen verspricht, unausgesetzt gewarnt und können diese Warnungen auch in dieser Stunde nur mit v« r- mehrtem Nachdruck wie-erholen. Der Einsatz ist zu groß, als daß nicht auch von feiten der Reichs regierung alles getan werden müßte, um ein« Entscheidung im Sinne der politischen und wirtschaftspoli tischen Vernunft herbeizuführen? Krieg MIM« Bolivien und Parngum Asuncion sParagnay), 9. Sept. Die bolivianischen Truppe« haben nach schwerer Beschießung bi« im Ehaco» gebiet liegende« Städte R » - o «nd Valencia angegriffen. Dl« paragnayanischen Truppe« leifteten äußersten Wider, stand. Dte Regierung von Paraguay teilt mit, baß sie sich uiit Bolivien als im KrtegSzustanb besinblich be tracht«, obwohl ber Krieg «och nicht erklärt sei. St» letzt« BermiitelnngSverfuK Santiago d« Chile, 0. Sept. Eine Konferenz von Ver- tretcrn Argentiniens, Brasiliens, Chiles und Perus hat vor geschlagen, zur Beilegung des bolivlanlsch-paraguayantscheu Konfliktes Bolivien einen Zugang »um Stillen Ozean längs der chilenischen Nordgrenze zu gewähren. Um Thtl« dafür zu entschädigen, sollen die Bereinigt«« Staaten «ine An leihe geben, die von Bolivien und Paraguay garantiert werden soll. Sahlunvsaufschubverhan-lunyen tn Svashtnston Washington, S. Sept. Botschaftsrat Le n « r nahm heut« mit Gchatzsekretär Mills Verhandlungen Uber -en Aufschub -er deutschen Zahlungen für -le amerikanischen Besatzungs kosten un» auf die Mixed Claims aus, die am 30. September fällig werden. Rückzahlung des letzten SterlingSNUtzungSkrebitS. DaS Londoner Schatzamt hat tn Paris die Anleihe von 2)4 Mil liarden Franken zurückgezahlt, -le es am 10. September 1SS1 aufg«n»mm«n hatte. Der Gndkampf um dir Saar besinnt Am morgigen Sonntag beginnt tnKoblenz dte 12. Ta gung des Bundes ber Saarveretne. Wer dann mittags um 12,30 Uhr den Rundfunk einschaltet, wird an ber großen Kundgebung am Deutschen Eck tetlnehmen, die über alle deutschen Sender übertragen wird. Von ihr soll ein Mahnruf ausgehcn an das deutsche Volk, einheitlich und geschlossen aus der Forderung nach unversehrter Rück gabe des zu Unrecht vom Reiche getrennten Saargebtetes zu beharren. Gleichzeitig soll die Kundgebung ein Appell an die Welt werden, ein Ende zu machen mit dem Unrecht an der Saar. Was sich am Sonntag am Deutschen Eck abspiclt und fortgesetzt wird in einer Arbeitstagung am Montag, ist nicht ein Aufmarsch irgendwelcher Vereine, der uns innerlich nicht zu berühren brauchte. Es handelt sich nicht lediglich darum, der Helmatliebe Ausdruck zu geben, und schon gar nicht um eine äußerliche Feier, die keinen bleiben den, in die Zukunft weisenden Wert hätte. Im Gegenteil, eS geht um deutsches Land, um deutsches Schicksal. Als vor zwei Jahren im Anschluß an die Freigabe des besetzten Ge bietes Verhandlungen über die Rückgabe des Saarlandes eingeleitct wurden, blieb ihnen der Erfolg versagt. So mußte man sich daraus einrtchtcn, daß die Entscheidung erst im Jahre 1835 fällt, denn bann hat nach dem Versailler Vertrag die Bevölkerung des Saargebietes nach fünfzehn jähriger Fremdherrschaft darüber abzustimmen, ob sie zum Reiche heimkehren will oder zu Frankreich gehören. Die Zeit der erzwungenen Trennung nähert sich also mit raschen Schritten Ihrem Ende. Der Durchführung einer freien Volksabstimmung vorzuarbeiten, ist die Aufgabe auch der Saarvereine. Deshalb sind wir, wenn am Sonntag die Tanscnde am Deutschen Eck aufmarschieren, im Geiste bet ihnen und fühlen uns eins mit ihnen in brüderlicher Ver bundenheit. ES ist nicht vergessen, wie eS überhaupt zur Abtrennung des Saargebtetes kam. Im Siegesräusche von 1818 strebte Frankreich nach dem vollen Besitz der Nheinlinie durch Annexion. Es beanspruchte das Saarland als einen Teil des alten Herzogtums Lothringen, jenes frühmittelalter lichen Gebildes, das, was verschwiegen wurde, ein deut sches ReichSherzogium war. ES zerfiel im 12./13. Jahr hundert. Mit dem späteren Herzogtum Lothringen, das 176g an Frankreich kam, hatte das Saargebiet, die frühere Graf schaft Nassau-Saarbrücken, nie etwas zu tun. Wilson gegenüber behauptete Clemenceau, eS gäbe im Saargebiet 158 088 Franzosen, und legte dem Präsidenten der Vereinig ten Staaten als Beweis 158 088 Unterschriften vor, die eigen« zu diesem Zweck gefälscht waren. Doch der Haupt grund der französischen Wünsche war wirtschaftlicher Natur. Frankreich hatte vor dem Kriege einen Kohlceinfuhrbcdarf von 23 Millionen Tonnen, der durch die Erwerbung Elsaß- LothringenS noch nm acht Millionen gesteigert wurde. Des halb wünschte es die Saargrnben in die Hand zu bekommen. Der Annexion widersetzte sich Wilson. Man fand dann die Kompromißlösung, die das Saargebiet auf fünfzehn Jahre aus Preußen und Bayern herausschnitt und 1800 Onadratktlomctcr deutschen Bodens mit 778 000 Einwohnern dem Völkerbund unterstellte. Dabei wurden Frankreich als „Reparation" für die Zerstörung der nordfranzösischen Gruben sowohl die preußischen und bayrischen Staatsgruben des Saargebtetes als auch die Prtvatgruben übereignet. Doch Frankreich ließ seine Hoffnung auf vollen Besitz des Landes .nicht fahren. Im Gegenteil fagte es sich, fünfzehn Jahre seien eine lange Zeit, und vielleicht würben sie genügen, die Bevölkerung zu Franzosen zn pressen. Parts ließ tn dieser Hinsicht nichts unverfncht. Der Völkerbund al» „Treu händer" war ein willfähriges Werkzeug. Die von ihm ein gesetzte NcgterungSkommisston, ber immer ein Franzose an gehören muß und deren Mitglieder der Völkcrbundsrat er nennt, war vom ersten Tage an und ist auch heute noch von französischem Einfluß beherrscht. Diese landfremde Negie rung gibt dem Saargebiet seine Gesetze, «nd zwar als Diktate. ES gibt zwar einen LanbcSrat, eine gewählte Vertretung der Bevölkerung. Aber zu sagen hat sie nichts; ihre Zuständigkeit ist aus eine rein beratende Tätigkeit be schränkt, und wenn man Ihre Machtlosigkeit kennzeichnen will, braucht man nur ein Beispiel aus neuester Zeit er wähnen: In den letzten Wochen erließ die NegierungSkom- mtsston ein gepfeffertes Bündel neuer Steuern unter völliger Mißachtung der ausführlich dargelegten Bedenken ber ge samten saarländischen Wirtschaft. Der LandeSrat hat eine durchaus verhandlungSsähige Zweidrittelmehrheit; man kann nicht behaupten, daß mit ihm nicht zu arbeiten set. Aber noch während er die Vorlagen beriet, wurde der endgültig« Text der Gesetze schon tn Druck gegeben. ES ist bekannt, daß die Saar dem französischen Zollgebiet einverleibt ist, daß Ne handelspolitisch ganz un mittelbar von Paris aus beherrscht wird, daß man der französischen Währung den Weg ins Saargebiet bahnte, baß 50 000 Grubenarbeiter mit ihren Familien per sönlich abhängig sind vom französischen Arbeitgeber. ES wurde alles getan, um Saarland und Gaarvolk vom Reichs rechtlich und tatsächlich vollkommen zu trenne«. Auch -iS
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