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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189802029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-02
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.02.1898
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Aus Stadt und Laud. chule sprachliche» soll derselbe »d Erzieher * — Lichte»stein,1. Febr. Auf daS morgen Mittwoch abend im Saale des Golduen Helm statt findende Künstler-Loncert, bei welchem ein genuß reicher Abend in Aussicht gestellt ist, sei auch an dieser Stelle hingewiesen. * — Da« dieSjähnge Vogelschießen in Lichtenstein findet vom 6.—11. Juli statt. * — Auf dem die Firma C. S. Beyerlein in Lichtenstein betreffenden Foltum 5 de« hiesige» Handelsregisters ist heute verlautbart worden, daß de, zeitherige Inhaber, der Webwarenfabrtkant Herr Wilhelm Beyerlein in Lichtenstein verstorben und Frau Christiane Wilhelmine verv. Beyerlein geb. Wetzel in Lichtenstein nunmehrige Inhaberin der Firma ist. * — „Lichtmessen können die Herre» bei Tage essen," sagt ein altes Wort. Und wir könne» vom 2. Februar ab alljährlich eine immer kräftiger sich regende Zunahme der TageSdauer konstatieren. Auf dem Aufstieg zum Frühling ist wiederum eine tüchtige WegeSstrecke zurückgelegt, wie lange nun noch, und in den Gärten blühen allgemein die Schneeglöckchen. Freilich sind sie in diese« milden Winter, der sich Heuer an der unruhigen Ecke auf zuhalten scheint, über deren Ordnung sich die euro päische» Diplomaten alle Augenblicke bemühen müssen, nicht die ersten Frühlingsblumen; ganze Kolonnen von schlichten und reizvollen LenzeSkindern, die da und dort entdeckt worden sind, sind ja schon durch die Spalten der Zeitungen marschiert, aber Schnee- glöckchenS Erscheinung ist doch etwa- Sichere«, mit seinem Eintreffen ist wirklich und wahrhaftig da» Schlimmste vom Winter überwunden. Wir wollen nicht hoffen, daß der kurze Monat Februar noch ein lange» Winterregiment zeitigen möge, aber man darf nie sicher sein und sage», e» ist Frühling, bevor er nicht da ist. Denken wir darav, wie eS vor zehn Jahre» auLsah, als Kaiser Wilhelm 1., der gute alte Herr, gestorben war. Im Schueesturm kehrte Kaiser Friedrich in der Nacht zum 12. März nach Schloß Charlottenburg bei Berlin zurück, im wirbeln den Tanz der Flocken wurde der Sarg des verewigten Monarchen aus seinem Palais zur Aufbahrung nach dem Berliner Do« gebracht. Und als der prunk volle Leichenzug sich um di« Märzmitte in Bewegung setzte, wehte rin« eisige Luft um die Tausende und Abertausende, und nur die hochgespannteste Bewegung ließ sie aushalten. Wer will also wohl sagen, wann uns de» Frühlings Anfang wirklich beschttden sein mag? — Da- Sektenwesen findet in einzelnen Ge meinden des Vogtlandes immer noch viel Anhang und Unterstützung. So erfolgten im verflossenen Jahre in der Parochie Mylau allein 17 Uebertritte zu der „apostolischen Gemeinde neuer Ordnung" (Teyerianer) und in der Ephorie OelSnitz traten im Jahre 1896 37 Semeindeglieder zu andere« Reli- gioaSgesellschaften über. Neben den „apostolischen" Gemeinden besteht im Vogtland« auch die Sekte der „Darbysteu"; Uebertritte zu den religionslosen Dis sidenten, deren in Sachse» im Jahre 1896 22 zu verzeichnen waren, komme» i« Vogtlande nur sei. ten vor. * — In Mül s euSt. Jakob hatte die 12jährige Tochter des Mühleobefltzer« Ackermann daS Unglück, sich mit einem verrostete» Nagel an der Hand zu beschädigen. ES trat Anschwellung deS Arme« und Blutvergiftung ein, und nach großen Schmerzen ist -a- Kmd gestorben. — Dresden, 31. Jan. Die auS Böhmen gebürtig« Maurersfrau Philomena Ulbrich, gebar. Hessel wurde heute vom Schwurgericht wegen Er mordung ihres einzige» 8 Jahre alten Kinde» zum Lod, verurteilt. — Dresden, S1. Ja». Die Zweite Kam mer erledigte heute den HauShaltpla» für die 8an- LeSlotterie, Lotteriedarle^-kaffe usw. Abg, Teich wann-Werdau sprach seine Befriedigung über den neuen Lotterikplau auS, sonst fand keine Debatte statt. — Dresden, 31. Ja». Ihre Maj. die Königin Carola wurde durch et» plötzlich aufgetre- teoes rheumatische« Leiden gestern am Kirchenbesuch verhindert. AuS gleichem Anlaß mußte die sür gestern abend im Schlöffe aogesagte Soiree aus- fallen. — Der Handarbeiter Wachsmuth in Leip zig, der einen Maurer, welcher während deS Strei kes zu den alten Bedingungen ruhig und zufrieden weitergearbeitet hatte, mit der Faust ins Auge ge schlagen und in der gemeinsten Weise beschimpft hatte, wurde deshalb vom Landgericht zu eiaer Gefäng nisstrafe von 7 Monaten verurteilt. — Leipzig. DaS Wohnungselend der kleinen Leute ist schon ost Gegenstand der Behandlung in Wort und Schrift gewesen. Der Grund zu einem erhöhten Wohnungsmangel liegt wohl einerseits in dem großen Zuzug von Arbetterfamilien von aus wärts, welche die Großstadt an sich lockt oder die in Leipzig beim Bau der Ausstellung lohnende Be schäftigung zu finden hoffte», und andererseits in de« Maurerstrrik, der de» Bau vieler Arbeiterwoh- nunge» verzögerte und zum Teil gänzlich verhinderte. So manche Matter geht wochenlang jeden Tag auf die Wohnungssuche und nimmt schließlich ein, für die Verhältnisse der Familie zu teuer« Wohnung, obwohl sie sich sagt, daß sie in kurzer Zeit wieder herausgesetzt werden. Sobald der Hausbesitzer hört, daß mehrere Kinder da sind, schlägt er da« Gesuch rundweg ab. So kommt es, daß manche zahlreiche Familie trotz größter Mühe keine Wohnung findet. Ist daS nicht ein schreiender Notstand? Da kann eS wohl geschehen, daß ein Familienvater zu eine« Streiche getrieben wird, wie er i» der That vorge kommen sein soll. Bevor der Mann am Morgen auf die Wohnungssuche ging, schickte er sein« Kin der auf den nahen Friedhof, daß sie sich dort die Zeit vertrieben. Als er bald darauf von einem Hausbesitzer befragt wurde, wie viel Kinder er habe, antwortete er traurig: „Acht Kinder, aber sie sind alle auf dem Friedhöfe." Auf diese Weise erhielt er die kleine Wohnuug. Freilich auf lange Zeit hat er sie sicherlich nicht inne gehabt. — Chemnitz, 31. Jan. Der vormittag« um 10 Uhr 19 Minuten von Leipzig-Lausigk-Geithain hier eintreffende Schnellzug überfuhr heute das Gleis ende deS neuen Leipziger Bahnsteiges um etwa 5 Meter, wobei die Lokomotive bis über 1 Meter in daS quer vor dem Bahnsteige stehende Postgebäude hineiogeriet und die Akkuumlatoren-Eimichtung in demselben zerstörte. Drei Reisende deS Schnellzuge- solle» bei dem Vorkommnis Verletzungen, jedoch nur ganz leichter Art, erhalten haben. - Zwickau, 29. Jan. (Oeffentliche Ver handlung vor de« Königlichen Landgericht, Straf- ka«mer II.) Die zweite Strafkammer verhandelte heute die Strafsache gegen den am 15. November 1868 in Mülsen Et. Michel» geborenen, zweimal wegen Diebstahls vorbestraften Schuhmacher Eduard M°x Reinhold hier. Dieser Angeklagte, der vo» Anfang 1895 bis Mitte 1897 BereinSbote eine- hiesigen MilitärvereivS war, räumte ein, in dieser Eigenschaft im ersten Halbjahr 1897 verschiedene Gelder, im Gesamtbetrag, vo» über 100 Mark, die ihm von Mitgliedern zur Ablieferung an den Verein übergeben worden wäre», unterschlagen und in seinem Nutzen verwendet zu haben. Er hat diese Untreue mit 6 Mouate» Gefängnis, worauf man ihm drei Woche» der erlittenen Untersuchungshaft anrechnet«, zu verbüße». DeS weitere» erkannt« mao ihm die bürgerliche» Ehreurechte auf 3 Jahre ab. — Planitz. Da« nächste Coucert (Künstler- concert) in hiesiger Kirche un»rr Leitung de- Herrn Kantor Noatzsch findet am Sonntage Oculi, de» 13. März, statt. Für dasselbe hat einer der bedrutend- sten Orgelspieler der Gegenwart, Herr Orgelvirtuo» Han- Fährmann, Letzter am Söntgl. Kouservato» W rks ick um rsi». eigv!, L Febr.r tertelearaoh.- ^emperatur. .... — - ...... . ..... . .. ..... - - - - 7) NiUDMUMTyM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtMK-ZMgtt für Kohndorf, WH, Zernsdorf, Werf, Kl Wien, Ktimchsorl Mriem nnd MM Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. »8. S«hrsa»g. I Rr. 26. """'NMittwoch, den 2. Februar 'M" 1898. I W«s«s Blatt erscheint täglich (außer Sonn- nnd Festtag») abends für de« folgende« Tag. Vierteljährlicher Be,ug»vr«t« i Mart SS Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennig«. — I Vestellnagen nehmen außer der Expedition M Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postau-alten, Postboten, sowie dir AnUräger entgegen. — Inserat, werden die viergrspatt«« I «orpurzeile oder der,« Ran« mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserat« täglich bi» spätesten« vormittag io Uhr. I «ium und Kantor an der Johanui«kirche in Dres den, sei»« Mitwirkung zugrsagt. Außerdem betei ligen sich an diesem Concert« Herr Kammermusik«- Paul Lange-Frohberg, einer der vorzüglichst«» Bio- ltmsteu der König!. Kapelle in Dresden, Frau Jo hanna Noatzsch-Planitz (Sopran), Herr Kantor Kreßner-Bockwa (Baß) und ein Bläserchor der Zwickauer Stadtkapelle. — Schönau, 30. Jan. Gestern noch in später Abendstunde und heute früh verbreitete sich d„ Kunde von einem frechen Raubmordversuch, welcher an einer hiesigen Schnittwarengeschäftsin haberin verübt worden sei. Die- Gerücht beruht auch aus Wahrheit. Ein Räuber mit schwarzbemal- tem Gesicht kam gestern nacht- '>12 Uhr in die Wohnung de« Privatmannes und Hausbesitzer- Wilhelm Arnold hier, in welcher dessen Ehefrau, di« Inhaberin eines SchvittwarengeschäfteS, anwesend war und ihren im WirtShause befindlichen Man» erwartete. Der Räuber drehte da- Gaslicht au-, warf Frau Arnold zu Boden und würgte dieselbe. Durch daS entstände»« Geräusch und da- Wehren der Frau wurde eine Hausbewohnerin aufmerksam und kam eilig mit einer Lamp, herbei, worauf der Spitzbube die Flucht ergriff. Dieser ist aber, da ihn die Ueberfallene selbst mit verfolgte, durch den Schutzmann Müller, welcher die Zwickauerstraße herunter kam und den Lärm hörte, neben der Re stauration „zur Eiche" abgefaßt und mit Hilfe zweier hiesiger Einwohner arretiert worden. Der Missethäter ist ein junger lediger, in der Nordftraße in LogiS befindlicher arbeitsscheuer Schlosser Name»- Richter, ein RestaarateurLsoh» auS Zittau. Dieser weilte grru bei festlich-n Gelagen und ließ immer viel Geld ausgehe». Der Festgenomwene hat auch bereits eingestavden, mehrere früher im hiesigen Orte vorgekommene Diebstähle begangen zu haben, und durch sein Geständnis konnte auch «in Mit schuldiger Namen- Mano dingfest gemacht werden. Beide Arrestanten, Richter mit dem noch geschwärz ten Gesicht, wurden heut« vormittag bei großem Auflauf von der hiesigen Schutzmannschaft und der Gendarmerie in die Gefangeneuanstalt deS Landge richts Chemnitz zur Untersuchungshaft abgeführt. Frau Arnold trug außer dem Schreck noch eine 5 Centimeter lange blutige Wunde davon. — Ein in einem Gehöft inZittau stehendes Pferd ist unter Zeichen der Tollwut verendet. In demselben Gehöft hatte sich kürzlich ein nachträglich al» tollwütig befundener Hund ausgehaltev. Bon de« verendeten Pferde soll u. a. auch ein Mann in eine Hand gebissen worden sein. Deutsches Reich. 8 Berlin, 31. Jan. (Reichstag.) Eingegangeu ist die Postdampfer Novelle. Auf der Tagesordnung steht zunächst der Etat de« Reichskanzler- und de« Reichskanzlei. Die Budgetko««ission beantragt, die im Etat vorgeseben« Erhöhung der Repräsentation-« gelber um 46,000 Mk. zu bewilligen. — Abg. Si n g er (Soz ): Wir stimmen gegen die geforderte Erhöhung, da unsere am schlechtesten besoldeten Be amten noch immer aus Gehaltserhöhung warten und weil diese Forderung weniger gestellt ist mit Rücksicht auf den gegenwärtigen, als vielmehr auf einen künftigen Reichskanzler. Berstärkt« Repräseu- tatiovSgelder sind überhaupt nicht notwendig. — Abg. v. Sa rd or fs(Rp ): Der Reichskanzler muß windtsteuS so gestellt sein wie unsere Botschafter im Ausland und wie die fremden Botschafter ia Berlin. E» ist daS notwendig sür den Fall, daß wir einmal «inen mindnv,«mögenden Reichskanzler habe». Aach Fürst Bismarck hat auf eiu« Erhöhung der RepräseatationSkosten wohl nur im Hinblick auf sein« reiche Dotation verzichtet. — Abg. Lieber (Cenk ): Jo den Gesellschastea de« Reichskanzler» kau» mau sich »icht auf spartanische Supp» und Wasser beschränken. Der Reichskanzler darf »icht
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