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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151029015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151029
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-29
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1915
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SV. Jahrgang. A» svo. Freitag, 2v. Oktober ISIS. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprechrr-Sammclnummer: SS ULI. KegvLrrrdet L8SS v«ing»-»«btttzr otertelithrlich tn Dreeden bet poetmeltger ZuNagun, <an Sonn- und Montagen nur ein- mal) L.85 M., tn den Bororten g.so M. Bet einmaliger Zustellung durch die Post » M. tohn« Bestellgeld», «neigen»Preis«. Dte etnlpalttge Zette (etwa « Silben» LllPs.. »orptgeplStze und «neigen «> Nummern nach Sonn» und Feiertage« laut Toris.—«u»wiir»,e«uftrLge nur gegen Vor-uebq-HIung. — «elegbloti l0Ps. Tchriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marienstraße »8,40. Druck u. Verlag von Liepsch 4 Steichardt in Dresden Nachdruck nur mit deutlicher Ouellenongade <„D,e»dner Nachr."» zutltflg. — Unoerlangti Schriltltllcke werden nicht ausbewahrt. Icklinnm I-Kb»« « «LZE ^ckolk GStsr Siegreicher Einzug der Bulgaren in Pirol Andauernde krsolslofigleit der italienischen Angriffe. — Bierverbandssorgeu um Serbien. — Griechenlands Neutralität. Sie Krise in Frankreich. — Snglands Not. — Die Schaltung des Burgsrledens. — Die günstige Lage der deutschen Reichsbank. Sefterreichilch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlautbart den 28. Oktober, mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Die -ei Czartorn^k kämpfenden verbündete» Kräfte haben gestern das Dorf Rudka erstürmt. Sonst im Nord- ofte» nichts Neues. Sofia. Meldung der Vulgär. Telegr.-Agentur.j Nach laugen blutigen Kämpfen haben dicbulgarischeuTrnppenPiroteingenommen.wo sie heute ihren siegreichen Einzug hielten. Die bulgarische Armee hat mit der österreichisch-ungarischen und deutsche» die Verbindung her ge stell». sW. T. B.» Ptrot ist Kreisstadt in Serbien, liegt an der Nischana, etwa 5 l» Kilometer vor Ni sch, und ist Station der Eisenbahnlinie, die von dem bulgarischen Grenzort Caribrod »ach Atsch führt. N-li-n-sch-r Nrl-g-schauplas,. Das feindliche Artillericfeucr war gestern an der „jchs die Fähigkeit, sich der fortgesetzten Aufopferung Isonzo front wieder lebhafter. Die italienische dritte besten Kraft für grostbritnnnische Svndcrzivccte durch rmce erneuerte den Angrisf aus die Hochfläche von ^ eine» energischen Ruck zu entziehen. In Rußland und Jtn- Doberdo bisher nicht, ^agcgcn setzte die nördlich an- dagegen machen sich in steigendem Maße Erscheinungen schlickende zweite A^rmce ihre vergeblichen Anstrengungen ^Un,t>, die mehr als bloße zornige Augcnblicksauswallun- gege« unsere feiten Stellungen mehrfach fort und dehnte sie sj„d „»d als Anzeichen einer ernsthaften Gegenwehr anch aus das 'ilitschcr Becken aus. Hä eine weitere Armee die ins Maßlose getriebenen englischen Ansprüche greift die - oloniitensront und «iidtirol an. Hm Abschnitt die schnöde Londoner AuSbcutungSpolitik bewertet wer- von N r va stiid O i n le i tu n gs kä mp fe im Gange. Auf den müssen. In einer bemerkenswerten Londoner Aus- der Hochfläche von Lasraun geht der Feind mit Sappen vor. Ein Angrissovcrsuch gegen unsere Stellungen nördlich des Werkes Lusern scheiterte an unserem Artilleriefeuer dem Col di Lana brachen gestern nachmittag sechs Stürme der Italicuer zusammen. Ebenso miß langen kleinere feindliche Angriffe gegen Tre Sassi, die Iancs-Stcüung und den Nordausgang des Travcuanzco- Talcs. lassnng selbst ist das Bestehen englisch-russischer Unstimmig keiten, die bisher immer mit beschönigenden Redensarten verdeckt zu werden pflegten, neuerdings unumwunden zu gegeben worden, und was jetzt die offiziöse römische „Tribuna" sich frei von der Leber ivcg geredet hat, ergänzt das Bild der augenblicklichen Lage im Vicrvcrband in sehr wirkungsvoller Weise. Es sind drei ungeschminkte Fcst- ^ ... .stellungen, die bas offiziöse römische Organ macht und Sic Im Nanoic von <»'l lisch schlugen d»e Verteidiger am den Londoner (Gewalthabern kaum besonders angenehm in Westhange des Iauoreek eine» Angriss an den Hinder- den Ohren klingen werden: erstens habe Italien keine »nssen blntig ab. Gegen unsere Linien südöstlich des mit dem Schwerte die diplomatischen Fehler Mrzl Vrh und gegen -rolje gingen abermals starke Kräfte »„derer wieder gut zu machen; zweitens habe die italienische vor. Sie wnrden gleichfalls abgcwicscn. Nnr nm ein zelne Grabenstücke ist der Kamps noch im Gange. Auch ein abends gegen den Raum nördlich Sclv angcsctztcr feind licher Angriff brach znsammen. ttcbcrgangsvcrsnchc der Italiener nördlich Eanalc wurden vereitelt. Der Görzer Brückenkopf stand wieder unter schwerem Feuer. Ei» vereinzelter Vorstoß des Feindes gegen den Monte Sabo- tiuo mißlang vollständig. Mehrere italienische Bataillone, die gegen den Abschnitt nördlich des Monte San Michele vorsticße», mußten in unserem Artillerie- und Maschincn- qcwehrsencr in ihre Deckungen znriickslüchten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die östlich von Biscgrad vordringendcu k. u. k. Truppe» habe» den Feind beiderseits der Karaula Balva über die Grenze znriickgcworfc«. Zwei flankierend an gesetzte Gegenangriffe eiuer montenegrinischen Bri gade wurden abgeschlagen. Der aus österreichisch-ungarischen Kräfte« zusammen gesetzte rechte Flügel der Armee dcS Generals v. Koeveß hat die obere Kolubara in breiter Front überschritten. Die Deutschen erstiegen die Gebirgskette nördlich von Rndnik. Oestlich davon dringe» aus gleicher Höhe österreichisch- uugarisch« Kolonnen beiderseits der Straße Topola— Kragujcvac vor. Die Armee des Generals v. Gallwitz gewann das Gelände westlich der Eisenbahnstation Lapowo «ud ver trieb den Gegner unter schweren Kämpfen von den Höhen südlich «ud südöstlich von Soilajnac. Die bulgarische erste Armee hat Zajecar und Knjazevac erobert und kämpft erfolgreich anf der Höhe bes linke» Timok-Ufers. In Knjazevac wurden vier Ge schütze und sechs MunitionSwagen erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabS: sW. T. B.) v. Höser, Fcldmarschall-Lcutnant. Anzeichen. Je mehr sich der Weltkrieg auf seiten des Vierverbandes zu einem vorwiegenden Kampfe für das Dasein und den . - . Vorteil des britischen Weltreiches zmpitzt. desto klarer treten ... «... bestuckiene,, „iekt Regierung lediglich Rücksicht aus die öffentliche Meinung ihres eigenen Landes zu nehmen und es könne ihr gleich gültig sei», ob die Ocsfcntlichkcit in England und Frank reich mit dem italienischen Verhalten zufrieden sei oder nicht: drittens endlich habe Italien allein darüber zu ent scheiden, in welcher Weise cS seine Kräfte bei der Teilnahme am Kriege verwenden wolle. Nimmt man hierzu noch die weitere, von italienischen Blättern verbreitete Meldung, wonach die bevorstehende Ankunft des ehemaligen russischen Ministerpräsidenten Kvkvwzvw in Italien den besonderen Zweck haben soll, ein c n g e r c s V c r h ü l t n i s z w i s ch c n Italien und Rußland anzilbahiicn, so wird wohl auch eine sehr kritische Betrachtung der Dinge zu dem Schluß kvmmcu müssen, daß cs mit der „heiligen Einig keit" im Vicrvcrband nicht mehr zum besten bestellt ist. Aus den bestimmten Erklärungen des genannten römische» Blattes geht unzwciselhast hervor, daß die italie nische Negierung irr ihrem Vertrage mit dem Vicrvcrband sich die Freiheit, nach den eigenen Bedürfnissen über die Truppen zu verfüge», nicht hat cinschränkcn lassen. Eng land und Frankreich sind daher nicht in der Lage, die italie nische Armee einfach, ivic sic nur zu gern möchte», nach dem Balkan abzukvmmandicrcn, sondern müssen sich ge fallen lassen, daß ihnen von Rom aus kühl und gelassen erklärt wirb, Italien könne sich augenblicklich aus militäri schen Gründen nicht an dem Balkanuntcrnehmen beteili gen. Auch in diesem Punkte wird der italienischen Regie rung durch die russische der Rücken gestärkt durch die von der russischen Gesandtschaft in Rom in der italienischen Presse verbreitete Erklärung, daß die Petersburger Regie rung sich in vollkommenster Uebercinstimmung mit der römischen befinde, in welcher Form und in welchem Um fange immer Italien sich an dem Balkanunlernchmen zu beteiligen für gut befinden werde. Unter solchen Um ständen will der Weizen der berufsmäßigen italienischen Kriegshetzer, die italienisches Blut auf dem Balkan zum höheren Ruhme und greifbaren Vorteil Großbritanniens opfern möchten, nicht mehr so recht blühen. Der gänz liche Mangel an militärischen Erfolgen scheint überall im Lande allmählich eine große Ernüchterung zu zeitigen, unter deren Truck die gemäßigtere Givlittische Richtung wieder an Einfluß gewinnt. Das bedeutet zwar noch lange nicht den Frieden; denn Giolitti hat noch jüngst er klärt, daß sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen jeder überzeugte italienische Patriot auf den Boden der amtlichen Kricgspolikik stellen müsse. In jedem Kalle aber ist doch ^ . die Partei der von England bestochenen Kriegshetzer nicht auch die Gegeniatze innerhalb -cs Ringes unserer Feinde mehr mit der gleichen schrankenlosen Willkür wie im An- hervor, den nur der gemeinsame Haß gegen Deutschland ge- fang aufzutretcn vermag. Diese Svldkncchte und Zutrciber schloffen hat. ohne Rücksicht auf dte vielfach sich kreuzenden Grobbritanniens lassen nun ihr ganze Wut darüber, daß und auseinander gehenden nationalen Interessen -er be teiligten Staaten, die auf die Dauer schlechterdings nicht unter einen Hut gebracht werden können. Deutlich lassen sich zwei Gruppen unterscheiden, England und Frank reich aus der einen, Rußland und Italien auf der anderen Seite. Die französische Republik steht allem An schein »ach trvtz fortschreitender Erkenntnis der britischen ihnen die Zügel der Herrschaft über die Massen mehr und mehr aus den Fingern gleiten, an dem Kabinett Salandra aus, von dessen hilfloser Verlegenheit wohl nichts so augen fällig zeugt wie die Tatsache, baß cö sich zur Beruhigung der Äcvülkernng zur offiziösen Verbreitung des lächerlichen Märchens entschließen konnte, gegen einen militärischen Mißerfolg gegcnllber Oesterreich-Ungarn sei Italien durch einen Gcheimvertrag mit Deutschland gedeckt. Auch ein geschlagenes Italien werde anf Grund dieses Abkommens Gebietsziiwendungeu erhalten, die zwar nicht ganz den früheren Wiener Anerbietungen entsprechen würden, mit denen aber die italienische öffentliche Meinung immerhin zufrieden sein könnte. Einer ernsten Widerlegung bedarf natürlich solches Geschwätz nicht; die österreichische Presse hat sich denn auch damit begnügt, es mit einem Achsel zucken durch die einfache Bemerkung abzutun, die Herr schaften in Italien möchten gefälligst dafür sorgen, daß die Narre», die sich cinbildelen, Oesterreich-Ungarn könne sich jetzt noch zu freiwilligen Abtretungen an den verräterischen ehemaligen Bundesgenossen entschließen, ins Irrenhaus geschickt würden. Eine Negierung, die zu derartige» mehr als frag würdigen Mitteln greift, um die Stimmung im Lande zu ihren Gunsten zu beeinflussen, muß in der Tat völlig am Ende ihres Lateins angekommen sein. Wie lange Salandra sich unter solchen Umstünden noch am Ruder zu halten ver mag, steht dahin. Nach der ganzen Sachlage darf wohl ange nommen werden, daß in der römischen Regierung, mag sic von Salandra oder einem anderen geführt werden, die Note der bedingungslosen Unterwürfigkeit gegen England mehr und mehr verschwinden und einer Richtung Platz machen wird, die sich gegen die britische Despotie im Vicrvcrband auflehnt und das eigene natio nale Interesse Italiens in den Vordergrund stellt. Die Erfolge der Mittelmächte auf dem Balkan. Dte Wiener Blätter würdigen die Bedeutung der zwischen den österreichisch-ungarischen, deutsche» und bulga rischen Armeen hergestelltcn Verbindung sowohl auf politi schem wie militärischem Gebiete. Sic stelle» diese Erfolge der Zerfahrenheit gegenüber, die in den Reihen unserer Gegner herscht, und der gegenüber sich die geschlossene Ein heit aller Kräfte und Bestrebungen der Mittelmächte und ihrer heldenmütigen Verbündeten »nit doppelter Wucht gel tend macht. Das „Fremdenblatt" bezeichnet die Erklärun gen des Lords LanSdownc als volles Eingeständnis der Ohnmacht Englands, Serbien Hilfe zu bringen. Diese Ohnmacht Großbritanniens reihe sich würdig dem diploma tischen Mißerfolge an, den England durch die Ablehnung des Angebotes der Uebcrlassung Zyperns in Athen erlitt. — Die „Neue Freie Presse" sagt: Während die beiden Mittelmächte für einander cinstehen und jeder dem Freunde die Hand entgegcnstrcckt, als ivür's ein Stück von ihn», ziehen die Mächte des Vierverbandes, wenn ein Bundes genosse füllt, ruhig ihres Weges fort, getreu dem Wahl- ipruche des Vierverbandes: Jeder für sich! So war es mit Rußland, so ist cs mit Serbien. Die Balkanpolitik des Vierverbandes stürzt zusammen. — Die „Zeit" schreibt: Gerade das Gegenteil von dein, ivas Ssasonow am 81. Juli in der Duma verkündete, nämlich, daß der ersehnte Augenblick nahe sei, wo die beabsichtigte unmittelbare Verbindung zwischen den Alliierten und Rußland über die Dardanellen hergestellt sein werde, ist cingetroffen. Nicht Rußland, sondern wir haben die un mittelbare Verbindung »nit unseren Verbündeten ge wonnen. — Die „Ncichspvst" betont, daß sich i» der Rede Lansdownes wieder unverhüllt die Selbstsucht der Eng länder zeige, die jeden Bundesgenossen nur insoweit ivcrten, als er den Interessen Englands zu dienen ver möge. Das geschlagene Serbien sei für England kein Gegenstand wirklicher Sorge mehr. »W. T. B.j Die Kriegslage in Mazedonien. ft. Nach einer Drahtung der „Tail» Mail" aus Athen zogen sich die Serben nach einem dreitägigen erbitterten Straßenkampfc aus Uesküb auf die Hügellinie von Prilep. 4V Meilen südlich, zurück, wo sic sich cingraben, um in befestigten Stellungen das Eintreffen der Hilfs- tiuppen Frankreichs und Englands abzuwarten. — „Daily Mail" läßt sich ferner aus Athen drahten, daß sechs Z ügc mit französischen Truppen am letzten Sonntag Saloniki verließen. Fünf davon waren für Gcivghcli und einer für Doiran bestimmt. Die Truppen des letzteren sollen die französischen Stellungen bei Strumitza ver stärken, wo die Verbündeten sich cingeschanzt haben. Der Kamps dauert auf dieser Linie fort. Griechenlands Neutralität. b. Der Sofioter Berichterstatter des Pestcr „lljmg" hatte eine Unterredung mit den» griechischen Ge sandten in S o f i a, N a n m, der erklärte, die gri e ch i- schc Neutralität sei aufrichtig. „Wir sind zu schwach, um mit den Waffen die Verletzer unserer Neutrali tät an,»greisen, aber »vir ermangelte» nicht, mehrmals Protest gegen die Landungen cinzulcgen. Mit den Entente mächte» verhandeln wir noch immer. Von einer Demobili sierung unserer Armee kann keine Rede sein, weil wir nicht wissen, was die Zukunst bringt. Unsere Beziehungen zu Bulgarien sind ganz gut, wokür ein klarer Beweis der.
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