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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271024024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927102402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927102402
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-24
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Die Verhandlungen mit Parker Gilbert. Bisher noch ergebnislos. Morgen vielleicht Mitteilung an die Oeffentlichkeit. Die Konferenz Dr. Köhler-Parker gefestigter ««<.<», I dWen Tcrrttorinm von ehemals feindlicher Besatzung gr« tDr-b-m,,dongunsererv,rtlnekS»rtstlel«ong.» räum« ist. uud dessen Bolks. und Wirtschaftskraft für Ab- zablnng der anscrlcgtcn Krieascntschädignng nur soweit belastet ist, datz ein genügendes Matz von eigenem Wohlstand übrlgbleibt. Berlin. 24. Oktober. Wie verlautet, haben die Ber» Handlungen, die am Sonnabend nachmittag zwischen dem ReichSfinanzminister Dr. Köhler «nd dem Reparation», «geaten Parker Gilbert begannen und die heute ohne Unterbrechung fortgesetzt wurde«, bislang noch zu keinem Ergebnis geführt. Rach wie vor wirb über de» Inhalt der Besprechungen an amtlicher Stelle tiefstes Stillschweigen be» wahrt. Wenn wir recht unterrichtet sind, scheint man jedoch in amtliche« Kreisen damit ,« rechnen, daß die Berhand. longen im Lause de» morgigen TageS beendet fein werden. In Preffekreiscn rechnet man weiter damit, daß im Laufe des DienStag nachmittag der ReichSsinanzminister Dr. Köhler über die ganz abgeschlossenen Verhandlungen Mit, teilungen an die Oeffentlichkeit mache« wird. Ekne englische Darstellung -er Räumung. London. 2« Okt. Dir von ber deutschen Regierung am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Einzelheiten über dte Verminderung der Besatzungsarmee werden von englischer Leite dahin ergänzt, das, zwei Bataillone Infanterie bereits zurltchgezogrn worden sind, während etnNatatllon de» Laneester-Negiment« in der ersten Woche de» November solgt. Diese drei Bataillone werbe« durch nur zwei abgclvst. Daneben sind 490 Mann, bi« vermischten Verbänden angehvren, wie Stgnaltruppen und MilitSrpolizet. zurückgezogen worben. Völlig geräumt werben Geilenkirchen, wo belgische Truppen standen, und Idstein in der britischen Zone. AuS -cm Bezirk von Euskirchen werden etwa 700 Mann. auS Koblenz und Ehrenbreitstrtn 1470 und aus dem Ge- biet Diez an ber Lahn l49g Mann zurückgezogen. Ent. sprechend den Verminderungen in anderen Städten und Be zirken soll die Gesamtvrrmtnderung auf 882ll gebracht werden, während die restlichen lt>74 Mann die die BesatzungSver. Minderung aus die zugesagte Höhe von >0999 Mann bringen, sobald alö möglich zurückgezogen werden sollen. sT.-U.s „Schäbige ErMllun- feierlicher Zusagen." Rheinbaben über die Ruhe »Politik. klm Sonnabend sprach auf ber Vollversammlung de» Liegnttzer Parteitage» der Deutschen BolkSpartei der Reichs. tagSabgeordnete Staatssekretär z. D Freiherr v. Rheinbaben über das Thema „Außenpolitik". Der Redner führte unter anderem auS: Wenn wir uns über den Stand der Außen. Politik Rechnung ablegten, dann müßten wir zuerst einmal wissen, was wtr wollen. Nach wie vor sei die deutsche Freiheit da» alles überragende Ziel. Al» Voraussetzung aller künftigen Entwicklung sei zunächst einmal ein in sich Wie ofsen bekannt werden müsse, seien wir von Frank» reich unter der Wiede» regiernng des Herrn Potnear» «m de« volle« Erfolg der Locarno-Politik gebracht worden. Die mühsam erzielte BeiavungSverminberung ans 69990 Mann sei eine schäbige Erfüllung selcrltchcr Zusagen, ohne die seinerzeit die Locarno-Verträge überhaupt nicht unterschrieben worden wären. Trotzdem gehe das deutsche Ringen um die Freiheit weiter. Wtr werden noch im Vanfc des FrühsahrS und Sommer» beS kommenden AahreS Frankreich erneut vor bie Ent scheidung stellen, ob es sich für oder wider ben Geist von Locarno erklären will. Di« abgelaufene BölkerbunbSversammlung <n Genf habe keine besonders in die Augen fallenden Ergebnisse gehabt. Man plane neue Verhandlungen über Sicherheit und Abrüstung: Deutschland fordere, gestützt auf sein Recht, die Abrüstung der anderen. Schließlich werde Deutsch land mit keinem Mittel und aus keine Weise dazu gebracht werden können, weder die in Versailles gezogene Ost» grenz, noch die jetzige Regelung in Oberschlesten al» enb- gültig an,»erkennen. Schwer laste auf uns drr DaweS. Plan. Voran», setzung einer günstigen, endgültigen, erträglichen Regelung werbe e» sein, daß wir bei »nS selbst die höchste Produktivität, Sparsamkeit, Vereinfachung der Inneren Verwaltung und ein solches Finanzsyftem zwischen Reich, Ländern und Kom- munen Herstellen, das der Gegenseite den Beweis liefere, daß eine Revision und eine Anpassung des Dawcs-PlaneS an die wirklichen Verhältnisse nicht zu umgehen ist. Zusammenfassend zeige ein Ueberblick über die außen- politische Lage die starken Gebundenheiten nach außen und die beherrschende Notwendigkeit bei uns selbst, in unserem eigenen Hause Ordnung zu halten. Fe näher die Wahlen Heranrücken, um so klarer müßten im Kampf der öffentlichen Meinung die großen ZiiknnstSlinten und die untrennbaren Zusammenhänge der äußeren und der inneren Politik herauögearbeitet werben. Sitzung -es Auhenausschusses. IDurch gonktpevch-l Berlin. 24. Oktober. Der Auswärtige Ausschuß de» Reichstags versammelte sich am Montag kurz vor 1t Uhr, um die Aussprache über die Genfer Verhandlungen sort- zusctzcn. Vom Reichskabinett nahm nur Außenminister Dr. Streiemann an der Sitzung teil. Verwallunasvereinfachung in Bayern. Aushebung zweier Ministerien. München. 24. Oktober. Wie die „München.AugSburger llkcnbzettnng" erfahren haben will, wird die voraussichtlich noch im Laufe dieser Woche dem Landtag zugehenbe Vorlage der bayrischen Staatsregierung über die Vereinfachung der Staatsverwaltung in Bayern Sie Aushebung sowohl de» eozialministerinm» «l» auch de» Handelsministeriums vor« leben. Der Relchsverkehrsrntnifler über Sozial politik un- Aeparattonssragen. Düsseldorf, 2S. Okt. Aus dem Dentschnattonalen Lande». Parteitag In Düsseldorf beschäftigte sich ReichsverkehrS- «latster Dr. h. c. Koch in einer Rede mit ReparattonSsragen, Evztalpoltttk nnd BerwaltungSreform. Dt« bisherigen Leistungen der DaweS-Zahlungen seien, so führte der Minister u. a. au», nur infolge der AuSlandSkrcdlte möglich «wesen. Die sogenannten Normalletstungen ständen erst noch bevor. Die innere Ausbringung der Reparation», summe und die damit zusammenhängende starke AnSlanbS- Verschuldung iel eine große Belastung unserer Wirtschaft. Auch dt« Herausseynng de» Meich«bankdiSkontS. die Schlote, rigkeiten der veamtenbesolbung. bl« vohnkämpfe, der Berg- arbeiterstrrtk gingen letzten Ende» auf die durch die Repara. üonen geichassenrn Verhältnisse zurück. Man lalle nich« etwa »er örntschen Gazsalpalitik Re Schultz in Re Schntze schietzen »ölen. Sie dürfe unter keinen Umständen den Reparationen geopfert werden. Dte Frage der Reparationen wirke sich aber auch innerstaatlich aus. und zwar ans da» Verhältni» von Reich und Ländern unter dem Gesichtspunkte der Erzielung von Ersparnissen. Dl« Parteien der Opposition propagierten mit verstärkter Energie den Einheitsstaat. Gewiß seien vielfach Etnsparun- te« möglich. Der Redner verrvte» dann ans Re verschiedenen Verkehrszweige seines Arbeitsgebietes. Positive Arbeit sei bet Ausgestaltung der RcichSwasserstraßenverwaltung zu leisten. Außer den vom Sparkommtssar gemachten Bar- ersparntssen könnten hier durch klaren Behörbenausbau Fort- schritte erzielt werden. Seltsamerweise leisten gerade hierbei die Länderregierungen den stärksten Widerstand, an dem Demokraten und Sozialdemokraten beteiligt seien. Znm Schluß betonte Minister Koch «nter Hinweis ans dte Wahle« in Hamburg und Königsberg, daß bei einem Weiterver« harren der bürgerlichen Gruppen in Gleichgültigkeit nicht der znr Fortführung der dentfchen Wtcderanfbanarbett erforder- sich« Wahlersolg erzielt »erden könnte. Die Demokralen-Propagan-a für -en Einheitsstaat. «Durch Fonkspruch.) Berlin, 24. Oktober. Auf der zweiten Plenarsitzung de» Preußentages der Demokraten am Sonntag hielt ber preu. ßtsche HandclSmintster Dr. Schreiber eine Rede über die politische und wirtschaftliche Entwicklung. Finanzmintster Dr. Höpker » Aschosf sprach über die reußtschen Finanzen, dte so gesund seien, daß reußen in diesem Jahre ohne dte Ausgaben für dte ve» svldnngSerhöhung der Beamten, die eine unbedingte Not wendigkeit sei. einen Ucberschuß erzielt hätte. Allerdings sei an eine Herabsetzung ber Steuern tn Preußen nicht zu denken. An den letzten Fahren habe Preußen überaus sparsam aewtrtschastet. Am gnterrsse weiterer Ersparnisse trat der Minister für eine weitgehende Vereinheitlichung ber Der. waltung zwischen Reich und Ländern ein. Da» Endziel müsse eine vernünftige Gliederung RorddentschlandS sei^ »vtzei Re kleinen StaatengetzNde in Preußen ansgehen »unten. Dte Verwaltung wäre dann tn die Hände de» Reiche» zu legen, womit ber entscheidende Schritt »um Etnhett-staat getan wäre. Arbeikswie-eraufnahme im Draunkohien- Lergbait. Halle, 24. Oktober. Nach Mitteilung der Zentral, streiktest»»« ist die Arbeit im mittcldeuischcn Braun« kohlenbergbau heute srüh überall wieder ausgenommen worden. Der Bcreinbarnng, sämtliche Leute wieder einzu- stellem ist nicht durchweg nachgekommen worden. Zwischen de» Vertragsparteien sind jedoch Verhandlungen im Gange, nm diese Unstimmigkeiten — es handelt sich um einige Fälle im Senftenbergcr nnd Halleschen Revier — zu beseitigen. Wie von Arbeitgeberseite zu den Unstimmigkeiten über bie Wtedereinstcllung von Bergleuten mitgeteilt wird, hat der Arbeitgeberverband sich nur dazu verpflichtet und sich nur dazu verpflichten können, auf seine Mitglieder etnzu» wirken, alle Leute wieder elnziistcNen. Diesem Wunsch« steht aber das Versprechen gegenüber, das die Werke den während de» Streiks neu eingestellten Arbeitern gegeben haben, sie bei Beendigung des Streiks nicht zu entlassen. ES ist aber zn hoffen, daß diese Unstimmigkeiten betgelegt werden. (WTB.) Liebenwerda. 24. Oktober. Die gestrigen Strelkversamm- lungen haben sich trotz heftiger kommunistischer Gegen. Propaganda mit überwältigender Mehrheit für die Wieder aufnahme der Arbeit ausgesprochen. In den meisten Betrieben Ist die Arbeit heute srüh wieder ausgenommen worden, zu« Teil geschieht cs heute nachmittag. Lohnverhan-lungen bei -er Reichsbahn. Berlin, 24. Okt. Am Montogvormiltaa sind die Eisen- bahnerhauptgewerkschasten in Berlin zusammen- getreten, um zn dem Angebot der Neichsbahngesellschaft über dte Erhöhung der Ortslohnzuschläge ihrerseits Stellung z» nehmen. Bekanntlich haben die Eisenbahner eine schiedStarts- ltche Lohnerhöhung beantragt, die von der NeichSbahugesell- schalt nb-gelehnt worden war. Generaldirektor Dorpmüller hatte sich jedoch bereit erklärt, dort, wo die Andnstrielöhn« höher seien als die Eisenbahncrbezüge, einen Ausgleich vor zunehmen. In den Gewerkschaften ist man ber Ansicht. Satz man diesen Verhandlungsweg bcschrciten solle, daß aber auch die Eisenbahner auf dem flachen Lande eine Erhöhuna ihres Einkommens erhalten müßten, obwohl dort ein Vergleich mit den Löhnen der Industriearbeiter nicht direkt möglich sei. Der ArbeNermangel auf dem Lande. Berlin, 24. Oktober. Seitens der deutschnatlonalen Frak tion ist folgender Antrag beim Reichstag eingcbracht worden: Dte RclchSrcgierung zu ersuchen, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, durch die dem groben Mangel an Arbeitskräften, der im Erntesahr 1927 in allen Teilen dcS Reiches sowohl im Klein- als auch im Großgrundbesitz vorhanden war und zum Verluste ungeheuerer volkSivirischaftlicher Werte geführt hat, tm nächsten Jahre vorgebcngt wird. Wechsel in -er -rutschen Gesandlschasl im Haag? Berlin, 24. Ockt. Bon der mehrfach besprochenen Ver änderung in der Besetzung der diplomatischen AuSlondsposten wird, wie wir zu >erlässig hören, möglicherweise auch bie deut sche Gesandtschaft im Haag betroffen. Dem deutschen Gesandten Herrn v. Lucius hat der Außenminister in einem sehr herzlich und ungemein anerkennend gehaltenen Schreiben von einer längeren Urlaubsbewilligung Mitteilung gemocht. Das T." rühmte an dem Diplomaten, der während des Krieges tn Schweden war. seine lebhaften literarischen und künstlerischen Interessen. Man erzählt sich jedoch tn diplomatischen Kreisen, das demokratische Blatt habe in -er Würdigung der Tätigkeit des Gesandten vergessen, dessen enge Beziehungen zu dem bekannten Bankier Mann heimer vom Bankhaus Mendelssohn zu erwähnen, mit deren Form, wie versichert wird, zu mindest die gut« Gesellschaft im Haag sich nicht immer habe befreunden können. Smpfssnge bet Klndenburg. Berlin, 24. Oktober. Der Reichspräsident v. Hindenburg empfing heute den Gesandten von Uruguay, Cosio, den chilenischen Gesandten Alemparte und ben Gesandten von El Salvator, Fuentes, zur Entgegennahme ihrer Be glaubigungsschreiben. El« erfundene» Interview mit dem Kronprinzen. Berlin, 24. Lckt. lTelunion.) Ein Berliner Montag- Morgenblatt verbreitet ein angebliches Interview mit dem dentschen Kronprinzen, das von der „Continental Preß Agency" verbreitet und in der Londoner Zeitung „The Sunday Eronicle" abgebruckt sein soll. Die Telcgraphcn-Union ist z« tzer Erklär»«, ermächtigt, batz der frühere bentschc Kronprinz «l« derartiges Antervie« wetzer erteilt «och derartige Er« klärnngen je««!» adgege-en habe. Anruhe« in Rtaerla. London, 24. Oktober. Im südlichen Teil de» Staate» NtgeriaisteS wegen der Einführung von direkten Steuern zu Unruhen gekommen. An Sapele konnte dte Polizei nach einer Protestkundgebung gegen dte Steuern nur mit Mühe bie Oberhand behalten» indem ste tn die Menge feuerte. Ein Mann wurde getötet.
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