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Sächsische Elbzeitung : 08.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187901086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-08
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 08.01.1879
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MMe (MMmg. , Amts- unö AnzeigMM für das Königs Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den SLadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstaltm, sowie durch die Expedition dies. Bl. fiir 1 Mark vierteljährl. zu beziehen. — db- Inserate fiir daö Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh » Uhr, fiir das Sonnabcndsblatt spätestens bis Freitag früh i) Uhr erbeten. — Preis fiir die ge spaltene Corpuszeile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter ü Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, «tabellarische oder complicirte nach Ueberemkunft.) — Inserate fiir die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Biirgermstr. Hesse, in Dresden nnd Leipzig die Annoncen-NiircanS von Haasenstcin ^Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendank nnd Nnd. Mosse. 3. Schandau, Mittwoch, den >879. Bekanntmachung, die Llnmeldung zum einjährigen freiwilligen Militärdienst betr. Bei der unterzeichneten Königlichen Nriifungs-Commission werden in Gemässheit der Bestimmung in H. 91 der Ersahordnnng dom 28. September 1876 in Laufe des Monats März dieses Jahres die diesjährigen Frühjahrsprüfungm über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militairdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17. Lebensjahr vollendet haben nnd im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Prnfungseommission nach den A 23 und 24 der Ersatz-Ordnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung an die unterzeichnete Stelle spätestens «in» R L vl»i 8 schriftlich gelangen zu lassen. Nach diesem Termine eingehende ZnlassnngSgesuche können nach tz. 91 der Ersahordnnng Berücksichtigung nicht mehr finden. Dem mit genauer Wvhmmgsangabe zu versehenden Gesuche um Zulassung znr Prüfung sind becznfügen: 1. ein den Vorschriften in 89„ »ul, b. der Ersatz-Ordnung genau entsprechendes Einwilligungsattest des Vaters oder Vormundes, 2. ein Geburtszcugnist nnd 8. ein Unbescholtenhcitszeugnisi, welches für Zöglinge von höheren Schulen «Gymnasien, Nealschnlen, Progymnasien und höheren Bürgerschulen) durch den Direktor der Lehranstalt, für alle übrigen pingen Leute durch die Pvlizeivbrigkcit oder ihre vorgesetzte Dienstbehörde auszustellen ist. Sämmtliche Papiere sind im Originale einzureichen. In dem Zulassungsgesuche ist gleichzeitig mit anzugcben, in welchen zwei von den fremden Sprachen, (der lateinischen, griechischen, französischen und englischen) der sich Mel dende geprüft zu werden wünscht. Auch hat derselbe einen selbstgeschriebenen Lebenslauf beizufügen. An die z» der Prüfung znzulassendcn Adspirantcn wird rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. Im llebrigen wird bezüglich des Umfanges der Prüfung nnd der an die Examinanden zu stellenden Ansprüche ans den Inhalt der der Ersatz-Ordnnng als Anlage 2 zu K. 91 beigefügte» PrüfungS-Ordnung zum einjährig-freiwilligen Dienst hingcwiesen. Gleichzeitig werden hicrnächst die im Jahre 1859 geborenen jungen Männer, welche sich im Besitze eines, den Vorschriften in § 90 der Wehrordnung entsprechenden Zeugnisses über ihre wissenschaftliche Befähignng befinden, aufgcsordcrt, bei Verlust dcS Anrechts zum einjährigen freiwilligen Militärdienst bis zum obengcdachten Tage ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheines unter Aeisttgung der oben unter 1—8 bezeichneten Papiere und des fraglichen Onalisikationszengnisses schriftlich anher cinznreichen. Schliesslich wird noch bemerkt, das! die im Jahre 1859 geborenen Schüler höherer Lehranstalten, welche auf Grund der bei den letzteren abzuhaltenden nächsten Osterprüfung ein derartiges Besähigungszcugnist zu erlangen hoffen, gleichfalls bei Verlust des Anrechts zum einjährig-freiwilligen Militärdienst bis zum 1. Februar dieses Jahres ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungs-Scheins unter Beilegung der vorerwähnten Zeugnisse schriftlich allhicr einznreichcn und vor dem 1. April dfs. Jahres das gedachte Qualifitationszcugnisi beiznbringen haben. Dresden, den 2. Januar 1879. Königliche Prüfungs-Commission für Einjahrig-Freiwillige. V«»I» Negierungsrath. Freiherr V«»» <x, Major. Politische Wcltschau. In politischer Beziehung hat daö neue Jahr in gewohnter Weise seinen Lauf begonnen. Ans allen Hauptstädten Europas brachte der Telegraph Meldungen über den Nenjahrscmpfang bei den ver schiedenen Regenten, bei welcher Gelegenheit hoffnungs volle Worte für die Zukunft auögctauscht wurden. In altgewohnter Rüstigkeit nnd Frische hielt unser Kaiser seine Gratulalionsconr nm Ncujahrötagc ab nnd hatte warme Dankeöworte für die ihren erlauchten Herren der Reihe nach beglückwünschenden Generale, Commandcurc der Lcibregiincntcr, laudsässige Fürsten, Botschafter nnd Staatöminisler. In unserer inneren Politik wird gegenwärtig fast kein anderer Gegenstand als der Zollplan des Reichskanzlers diöknlirt. Die Gegner nnd Anhänger dieses Planes wachsen zu zwei ungeheuere« Mengen an, nnd da auch daö Ausland, welches durch den Biömnrck'scheu Plau erheblich iu Mitleidenschaft ge zogen werden soll, in lebhafter Weise seine Meinungen knudgicbt, so kann mau das jüngste Borgchcn dcö Fürsten Bismarck nahezu als epochemachend bezeichnen. Freilich glauben die Anhänger des seit 70 Jahren in Deutschland geltenden HaudclöshstcmS, daß der Reichskanzler unsere gesummte Handelspolitik auf den Kopf stellen wolle, nnd etwas verdächtig erscheint cö mich, daß bisherige Gegner der AiSmarck'schcn Politik den neuen Zollplan des Reichskanzlers mit großer Freude begrüßen. Wiederum kauu mau aber doch auch nicbt ohne Weiteres auuchmcu, daß ciu so ge wiegter Staatsmann wie Fürst Bismarck, der noch dazu einen stark ausgeprägten couservativcn Charakter besitzt, eine frische, fröhliche Revolution in unserer Handelspolitik aurichtcu wolle. Auch haben bereits mehrere hervorragende deutsche Handelskammern dem Zollplanc dcö Reichskanzlers ihren Beifall gezollt. Man muß daher offenbar abwarten, was die ein gehende Prüfung dieses Zollplancö im Reichstage er- gicbt. Hinsichtlich der Bcrathung dcö auf dic Zollrevision bezüglichen Denkschrift dcö Reichskanzlers im Bnndcörathc erführt man noch, daß diese Denk schrift zwar nicht einstimmig, aber immerhin mit großer Mehrheit an dic Tnrifrevisionöeonimission, dic am 3. Januar ihre Bcrathungen begonnen hat, über wiesen wurde. Uebcrhanpt hat cs den Anschein, als ob der Bundcsrath dem Reichskanzler bei der Durch führnng der fraglichen Zollreformplüne keine Schwie rigkeiten bereiten werde. Diejenigen Handelsverträge, welche noch zwischen auswärtigen Staaten und dem deutschen Zollverein bestanden, sollten vor Ablauf dcö vcrgangc- uen Jahres deutscherseits gcküudigt werden. Der Bcrtrag mit Belgien vom 22. Mai I8t>5 wurde am 3l. Deccmbcr 1878 von Deutschland in Brüssel gc kündigt; das gegenwärtige Verhältnis; soll vorläufig für ciu Jahr fortbcstchcu, falls nicht inzwischen ein neuer Vertrag abgeschlossen wird. Dic Verhandlungen zwischen Nom imd Berlin bestehen, trotz der öfter gemeldeten Behauptung vom Gcgcnthcil dennoch nnd sollen einen «zünftigen Verlauf nehmen. Man spricht sogar bestimmt von der vermittelnden Nolle, welche Baiern zugcfallcn sei und nach welcher dieser Staat dieselbe Aufgabe in diesem kirchlichen Streite habe, wie weiland Preu ßen in den politischen Wirren Deutschlands. Ein bairischer Prinz soll gegenwärtig dazu auöcrsehcu sein, Fürst von Bnlgaricn zu werden. Es wäre dies der Prinz Arunlf von Baiern, ein Vetter dcS Königs Lndwig. Derselbe hat den letzten Oricnt- kricg im rnssischen Hnnptgnarticrc mitgcmacht nnd soll in russischen Hofkrcisen gern gesehen sein. Gegen wärtig befindet sich anch Prinz Arnulf in Petersburg. Neben dem Prinzen Arunlf von Baiern treten natür lich noch andere Prätcudcntcu für den bulgarischen Thron anf, und nennt man in dieser Beziehung den Fürsten Dondukoff nud den Fürsten Bobicöko. In Oesterreich denkt man daran, wie dic im alten Jahre vertagte Ministcrkrisis nunmehr im neuen Jahre zn lösen sei. Dic Frage wird jedoch erst dann zur Lösung kommen, wenn der Kaiser Franz Josef von Pest nach Wien zurückgekehrt ist. Anch glaubt mau, daß cs sich nur um Bildung eines ganz neuen Ministerium handeln wird. — In Pest bezeich nete der nugarischc Ministerpräsident TiSza beim NcnjahrScmpfangc daS verflossene Jahr als ein Jahr der patriotischen Aufopferung und gab der Hoffnung Anödrnck, daß das neue Jahr dic noch für Oestcrreich- Uugarn schwebenden Fragen zn einer günstigen Lösnug bringen werde. In Frankreich haben die Scnatorcuwah- lcn am letzten Sonntag stattgcfnudcu nnd ist cs dabei zu stürmischen Erörterungen gekommen. Die Resultate sind uoch nicht bekannt. In Lille trat der ans dem deutsch-französischen Kriege bekannte General Faidherbe als couscrvativ- rcpublikanischcr Candidat für den Senat auf uud erließ ein Wahlcircnlar, in welchem er die republika nische Negierung als Frankreichs Ideal hinstcllt. Nur durch dic Ncpublik sei cS möglich, Revolutionen zu unterdrücken, weil daö gcsammtc Volk dahinter stehe, und überhaupt daö Wohl dcö Landes zu befördern. Bezüglich dcö französisch-tunesischen Eon- fliltes werden von französischen Blättern sensationelle Nachrichten verbreitet nnd spricht mau von einem Ultimatum, welches dem Bch von Tunis von Frank reich gestellt worden sei. Dic „Liberia" ist der An sicht, daß der Eonflikt mit Tunis noch ans diplo matischem Wege alsbald zu beseitigen sein werde. In Italien ist die Ruhe ans politischem Ge biete mit dem neuen Jahre wieder cingekchrt, nnr im Vntican herrscht große Entmnlhigung wegen der finanziellen Noth des päpstlichen Stuhles, welche durch spärliche» Eingang dcö Pctcröpfcunigs hcrvorgcrnfcn ist. Es werden daher alle Versuche gemacht, dic Bcthciliguug bei der Spendung des Pctcröpfennigü zn heben. In England ist dic Noth, welche unter der Arbcitcrbcvölkcrung herrscht, Veranlassung zn einer stiebe geworden, welche der Staatssekretär der Colonien Hicks-Beach in einer Versammlung von Conscrvativc» zu Gloucester gehalten hat. Er hebt darin hervor, daß die Berichte vom Nothsland sehr übertrieben seien nnd daß keine Bcfürchtnug vorhanden sei, der selbe werde sich nicht auf gütlichem Wege bessern lassen. In Afghanistan fangen Englands Erfolge an, zweifelhaft zn werden, da sich daö Gerücht von der Unterwerfung Jacnb Khan'ö nicht bestätigt hat nud außerdem der Kheibcrpaß vom Feinde besetzt wurde. Neueren Nachrichten znfolgc soll diese Position von den britischen Truppen wieder genommen sein. Dic inneren politischen Verhältnisse Ruß lands, welche durch die revolutionäre» Bestrebungen aller Classen als höchst gefährlich gelten können, ha be» »»» dnrch de» A»sbr»ch einer Epidemie in Astra chan noch eine Verschlechterung erfahren. Trotzdem hat man den Mnth, eine große internationale Aus stellung für daö Jahr 1880 vorzubcrcitcn, welche in Moskau stallfiudcu soll. Dieselbe dürfte mit große» Feierlichkeiten verbünde» sei», da sic mit dem fünf- nndzwnnzigjührige» Negicr»ugöj»bilä»m dcö Kaiser« vo» Rußland znsammcnfällt. — Wie in der ganzen Welt, so war die Ncgicrnng auch in Rußland gezwun gen, auf ueiic Steuern zn sinnen und so mnßle der NeichSralh seine Genehmigung für eine Stempelsteuer, Steuer auf Ligueure, Eiscubahnbillctö, Versicherungen und auf nicht ans Asien importirte Baumwolle vor Kurzem geben. Bezüglich dcö rnssisch-türkischcn definiti ven FricdcnövcrtragcS lauten die Nachrichten auö Konstantinopel befriedigend, anch erklärte sich Rußland damit einverstanden, daß dic Kricgökostcn- entschüdigung in Papicrnibclu gezahlt werde. — Un ter dem Vorsitze dcö Großvczicrö fand, wie ein Tcle-
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