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Dresdner Nachrichten : 23.05.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186105238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-23
- Monat1861-05
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1861
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Tageblatt ft" «rsch. ttgl. 7 ». Infer««,, ».«paltzetl, » »si, »nb»» » «». i »iS» ».) «»g«o»«n> t» »« «rptdtttonr JoßenuuS-AI»« »u»> «atstntzanSftraß« t. Nr.143. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mtreda^eur: »heod«»r -rottsch. «»»„». »ierteljährli« »S«g,. «tchn»g t»'S -«xK Vnrch di» «gl. Po« »i»rt«ljährlH ?» N-». Ti«»!«, N»«««r» 1 «g». Donnerstag, dm 23. Mai 1861. Dresden, dm «3. Mai. — Der hiesige Verein sächsischer Künstler zur Unterstütz ung hilfsbedürftiger Künstler und Künstlerinnen und deren un- bemittelten Hinterlaffenen hat bei Gelegenheit seines 25jährigen Bestehens im ^Rai d. I. einen interessanten Rückblick auf di« Entstehung und Entwickelung des Verein« herauSgegeben, wo. rau- wir Folgende« entnehmen: Der Verein, welcher mit klei nen Anfängen begann, hat gegenwärtig 140 Mitglieder und «inen VermögenSbestand von 18,884 Thlrn. Die Summe der im Lauf« der ganzen Zeit au-g«theilt«n Unterstützungen betrug 9799 Thlr. Bon einzelnen Kunstausstellungen wurden 5288 Thlr., an diversen Beschenken 2006 Thlr. und an Mitglieder- beiträgen 2267 Thlr. eingenommen. Di« dem Verein zugewte- sene Hälfte dir Nettoeinnahmr von den jährlichen Ausstellungen belief sich auf 11,573 Thlr. — Der Pfingstsonntag, mit welchem diese Woche begann, ist einer der Zeitabschnitte im Leben eine« Lau-standeS, «S ist der Tag, wo Alle« rein sein muß, e« ist der Erholungstag der Dienstboten nach bestandenen großen Kämpfen mit Schmuz, Staub und Besenfutter. Es giebt nämlich, mein guter unver- heiratheter Leser, drei Arten des ReinmackenS: erstens das ge wöhnliche Reinmacher., — das geschieht alle Tage, zwar wis sen die Hau-srauen die- durch schöne Worte, als: Auffeilen, Abreiben rc., zu verdecken, allein e« hilft nichts, das Rein machen guckt unter dem schönsten Worte hervor; — zweiten« giebt es ein ordentliches Reinmachen, - das geschieht bei je- der Gelegenheit, regelmäßig all« acht Tage, und zeichnet sich dadurch aus, daß hier keine Umschreibungen mehr möglich find; — das dritte aber, da- fürchterliche Wafferbad de« Hause«,, bei dem kein Winkelchrn geschont wird, heißt da- gründliche Rein- machen oder .von oben herunter Reinmachen" und geschieht zweimal im Jahre, wovon die Woche vor Pfingsten einen Haupttermin bildet. Da- ist ein gar herrliches Weibervergnü- gen, die- Scheuerftst, bei dem der Mann, wenn er nicht in der Lage ist, außer dem Hause seine Bequemlichkeit suchen zu können, buchstäblich in seinen Räumen herumschwimmen muß, bei dem di« Mädchen mit einer Berserkerwuth dir Bücher der Bibliothek ordnen (natürlich nach der Bröß«), jeden Bogen Pa- Pier abstäuben, und bei dem sich di« sämmtliche Dienerschaft so abarbeitet, daß sie Abends halb todt umfinkt. Ein solcher Fest dauert gewöhnlich 8 — 14 Tage und endet mit einem Schnupfen sämmtlicher Hausbewohner. Diese Freude wird auch oft dem abgehrnden Mädchen als letzter K.Ich ihre« Leiden« vorgesetzt, derart, daß st« mit dieser Reinigung alle Sünden ihre« bisherigen Dienst« abwaschen kann. Aber da« geplagte und gequält« Weib verrichtet freudig ihre Arbeit, und was fie erhebt, ist der Gedanke an den „AbzugStag*. Endlich ist der Lag gekommen- Abrechnung hin und her gehalten, da- Mäh- chen scheidet und vergißt nun am Arme ihre« Wilhelm ihre in die Vergangenheit versenkten Leiden. Reichlich Geld in der Tasche, Hoffnungen aus ein« bessere Stelle, da« Gefühl der Selbststän digkeit während der Pause bi- zum neuen Dienstantritt, da« All« giebt dem lebhaften Treiben einen Schwung, der an dir fröhlichen Tänze der Franzosen erinnert, und bi- zur letzten Mimte wird da- Vergnügen .mitgenommen*. Wenn aber der Abend heranrückt, dann bringt Wilhelm seine Anna vor die Thür« d-r neuen Wohnung, drückt di« heißen Wünsch« für die Geliebt«, daß fie «ine gute Herrschaft finden möge, die sie viel Abend- zum Holen ausschickt und ihr oft erlaubt, sich etwa« zu besorgen, weniger in Worten, als in einem, respektive meh reren heißen Küssen aus, — und die Poesie ist verschwunden, die Prosa de- Leben- umfängt wieder Wilhelm und Anna. — Da« diesjährige Maikäfergeschäft hat unter wenig gün- stigen Auspicien begonnen. Die Käufer klagen über hohe Preise, welche oft für irgend lustige und ausgewachsene Maaren sechs, ja sieben Stecknadeln übersteigen, und die Verkäufer können trotz der zeitraubendsten Reisen in den Schooner Grund und andere Maikäferlager keine erheblichen Partiten zusammenbringen. Dazu kommt, daß einige Händler auf die Hausse speculiren und sich mit dem Losschlagen Zeit lassen. Da- neuerdings wieder ein- getretene rauhe Wetter hat diese bedauerliche Spekulation wir- derum unterstützt und e« ist wenig Aussicht vorhanden, daß der flaue Markt lebhafter werden wird. Die ältesten Dresdner Jungen- wissen sich einer solchen MaikäferkrifiS nicht zu erin nern, und man glaubt in den nächsten Tagen bedenkliche Nach richten vernehmen zu müssen. Auch von anderen Märkten tref fen traurige Berichte ein, welche besonder- di« k,einen Detail- listen -beunruhigen werden. Indem wir unfern Maikäfer-Warkt- bericht in di« Druckerei geben, hoffen wir übrigens, daß bei Eintreffen großer Partieen der niedlichen Käfer der Verein ge- gen Thierquälerri Mittel gefunden haben wird, auf da« Ge schäft wohlthuend einzuwirken und dem argen Treiben einiger kleinen Großhändler ein Ende zu machen. — Eiü Unfall gräßlicher Art ereignete sich vorgestern Abend gegen 10 Uhr auf dem schlesischen Bahnhof«. Der beurlaubt« Solvat Beyer von der reitenden Artillerie au« Radeberg ist daselbst mit bei dem Wagenschieben beschäftigt und verrichtet eben die« Werk. Ein Fehltritt bringt ihn zum Fallen, wobei er so unglücklich stürzt, daß der Hals aus die Schienen zu liegen kommt und der fortrollend« Wagen dem Armen sofort den Kopf vom Rumpf« trennt. — Gestern kam auf der Böhmischen Gtaatsbahn ein«
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