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Sächsische Dorfzeitung : 29.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188404297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-29
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 29.04.1884
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A Mehrer »«ss« 4. Vie-ettun, «scheint Dienst«,, »ad G,,»«»«>»» ^,«ne»ent»- Prei»: »ittteljührl. M. IM beziehen durch ,u stiserlichen Post. Fakten und durch unsere Boten. -Y freier Lieferung dlitzauS erbebt di« «ost noch eine Ge bühr von 2b Pfg. äch sislhe V ocheitmS. Ein unterhaltendes Blatt fiir den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten DreSden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des Igl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die tgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» Müller in Dresden. I»ser«te »erden bi» «ont«, Mittwoch u. Freit», Mittag angen»»«« und kosten: di, Ifpalt Zeile Ibipf. Unter Eingesandt: 30 Pf. J»ser«te«- tkillnohmestele«« Die Arnold tfche Buchbandiunjü Jnvalidendank, Haas*nsteinLVogl«, »""«se. G L Daube in Dresden Leipzig Homburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Dienstag, den 29. April 1884 46. Jahrgang. Ar. 51. Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate Mai uud Juni nehmen alle kaiser lichen Pottanstaltcn und Postexpeditionen gegen Vor ausbezahlung von 1 Alk. entgegen. Die Verlags Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Neich. Im Reichstage cirkulirt eine veußerung deS Präsidenten v. Levetzow, die Volksver treter würden möglicherweise noch vor Ende der begon nenen Woche nach Hause geschickt werden. Cs bedarf nicht einmal besonderer Informationen für diese Annahme, kenn die Entscheidung über das Socialisten-Gesetz steht unmittelbar bevor. Der Reichstag wird sich entweder für die ultramontanen Amendements oder gegen das Gesetz überhaupt aussprechen. Die Wirkung bleibt in beiden Fällen die gleiche, da die Regierung jede Ab änderung einer Verwerfung gleich erachtet. Alle Vor bereitungen zu dem Appel an das deutsche Volk sind bereits getroffen und wahrscheinlich braucht auch der kafferlichen Ordre, welche die Auflösung und die Neu wahlen herbeiführt, nur mehr das Datum beigefügt zu werden. So stünde man denn unmittelbar vor einer großartigen Wahlbewegung in Deutschland. Am Vor abende der Reichstagsauflösung hat nun die Regierung noch die interessante Ankündigung gemacht, daß sie außer dem Socialisten-Gesetze noch ein Gesetz gegen die Anar chisten einbringen werde. Von radikaler Seite nahm man diese Erklärung sofort mit großem Interesse ent gegen, gab seine Bereitwilligkeit zu Maaßregeln gegen di, anarchistischen Verbrecher kund und versuchte sogar die Sache so dringlich zu behandeln, daß daS Socialisten- Gesetz bei Seite geschoben worden wäre. Herrv. Puttkamer verwahrte sich gegen diese durchsichtige Taktik die So- cialisten freizulassen, um den Anarchisten zu begegnen, weil die Social-Demokraten nur Theoretiker, die Gesellen des Herrn Most aber die gefährlichen Praktiker seien. Tie Socialdemokraten wie die Anarchisten verfolgen beide daS Ziel, die heutigen gesellschaftlichen Zustände, den heutigen Staat umzustürzen, nur das Verfahren ist ein anderes, aber bei den einen wie bei den anderen ein revolutionäres. Darüber kann wohl kaum ein Zweifel bestehen, wie sich die deutsche Nation entscheiden wird, wenn ihr Kaiser und ihr Kanzler gegen die anar chistische Revolution mit der Unterstützung aller konser vativen und liberalen Elemente in den Kampf tritt und hoffentlich ist die Niederlage derart, daß die Bahn für die Reformpolitik des greisen Kaisers definitiv frei wird. Feuilleton. Aus verstreuter Saat. Roman von Ernst Wichert. (10. Fortsetzung.) „Nein, ich weiß nichts. Und ich will auch nichts wissen. Aber da — zum Abschied geb ich Dir die Hand und ganz herzhaft. Halt' Dich brav bei den Sol daten, daß Dich der Herr General bald bemerkt. Und nun laufe! Du kommst sonst zu spät nach der Kaserne." Es drängte ihn gar nicht so sehr, da er mehrere Stunden Urlaub hatte; aber er mußte doch gehorchen. Recht befriedigt ging er nicht fort. Er hatte sich eigent lich von diesem Besuche mehr versprochen. Ein halbes Jahr später fand ein großer Garnison- rrechsel statt. Das Bataillon, in dem Franz Lehnert diente, wurde in einen andern Ort, viele Meilen ent fernt, verlegt. Er mußte ohne Widerrede mit. Und nun eines AbendS kam er, traurigen Abschied zu nehmen. Minna wollte gar nicht finden, daß ihm ein Wech sel deS Aufenthalts so beschwerlich sein könne. „Du solltest Dich eher freuen," meinte sie, „hinauszukommen und etwas von der Welt zu sehen." „WaS hilft mir das Alles," platzte er heraus, „wenn >ch Dich nicht sehe." Nun schoß ihr das Blut in die Stirn. „Wenn Du so redest," sagte sie, „gehe ich fort." Sie wendete sich auch wirklich nach der Stubenthür; er hielt sie aber am Arm zurück. „Soll ich nicht sagen, was ich denke," zischelte er aufgeregt. „Cs ist doch wahr. Der Reichstag trat am 25. d. M. in die erste Be- rathung des Gesetzentwurfs für die Wittwen und Waisen des Reichsheeres und der Marine. Die Vorlage über wies man nach kurzer Debatte der Kommission zu, welcher das Militärpensionsgesetz übergeben worden war. Man ging sodann zur zweiten Verhandlung der Novelle, zum Hilfskassengesetz, über und beschloß, die Kaffen der Oberaufsicht der auch den Gemeinden vorge setzten Behörden zu übergeben. Eine starke Debatte fand nächstdem über den Antrag statt, wonach die Leiter von General- und Mitgliederversammlungen bestraft werden, wenn sie in den Versammlungen Erörterungen über öffentliche Angelegenheiten zulaffen. Abg. Windt horst trat warm für den Antrag v. Hammerstein, auf Wiederherstellung jener Bestimmung, ein und das Centrum stimmte größtentheils für den Antrag. — Das Resultat der v. Lyncker-Steinmann'schenWahlbeeinfluffungsdebatte, welche am Freitag im Abgeordnetenhaus« fortgesetzt wurde, gaben wir zum Theil in letzter Nummer bekannt. Wir fügen dieser „Ungiltigkeitserklärung der Wahl deS Abg. v. Lyncker" noch hinzu, daß sich letztere auch auf die sämmtlichen Wahlmänner-Wahlen deS Angerburger Kreises ausgedehnt hat. Das Abgeordnetenhaus erledigte im Verlaufe der Sonnabend - Sitzung nach längerer Specialdebatte den jenigen Theil deS Jagdordnungsentwurfes, welcher von dem Wildschadenersatz handelt und stimmte den auS einem zwischen der konservativen Fraktion und dem Eentrum abgeschlossenen Kompromiß hervoraegangenen Abände rungsvorschlägen mit geringen Aodifikatwnen zu. Der Dundesrath hat beschlossen, die vollen Ver- gütungSsätze für die Ausfuhr von Tabak und Tabaks fabrikaten vom 1. Mai ab in Anwendung zu bringen. Die Parlementsbau-Kommission des Reichstags hat in ihrer am Freitag Abend abgehaltenen Sitzung zunächst von dem Stande der Arbeiten ffür daS Reichstagsgebäude Kenntniß genommen und sich sodann mit dem Programm für die Grundsteinlegung, sowie dem Tage, an welchem die Feier stattfinden könnte, beschäftigt. In beiden Punkten war die Kommission nicht in der Lage, Be schlüsse zu fassen, da die definitiven Bestimmungen hier zu Se. Majestät der Kaiser zu treffen hat. Deutschland und Oesterreich dürsten wohl die eng lische Note betreffs der ägyptischen Konferenz nicht be antworten, so lange nicht Frankreich und die Türkei als die meist interessirten Mächte bestimmt Stellung zu dem englischen Vorschlag genommen und Italien sich nicht endgiltig geäußert hat; eS soll sich der französische Botschafter Baron Courcel, wie es heißt, nach einer von ihm erbetenen Unterredung mit dem Fürsten Bis marck, auf Wunsch des französischen Kabinettschefs , Auf der ganzen Welt habe ich keinen Menschen, der mir so nahe steht, wie Du. Und Du hast keinen, der Dir so herzlich zugethan ist, wie ich. Vater und Mutter haben wir Beide nicht, und auf fremde Menschen können wir uns nicht verlassen. Da ist es doch am Besten, wenn wir fest zusammenhalten. Ich will nicht verlangen, daß Du mir jetzt etwas versprechen sollst — aber wie ich gesinnt bin, das weißt Du und daran ändert sich nichts. Darum bitt' ich Dich, laß mich nicht so stehen beim Ab schied, daß ich glauben muß, Du bist auf mich böse. CS wird Dir hinterher leid thun und doch nicht wieder gut zu machen sein." Er sprach das so beweglich, daß sie nun doch nicht den Muth hatte, ihn allein zu lassen. „Aber das ver steht üch ja AlleS von selbst," sagte sie, „und wenn Du wiederkehrst, so wird es auch bei mir gerade so sein, wie jetzt. Man muß gar nicht davon reden. Wir sind gute Freunde, Franz, und dabei bleibt es." In seinen Augen leuchtete es, wie von glimmenden Kohlen. „Gute Freunde —" wiederholte er, „daS ist doch nicht genug. Mir wenigstens . . . Aber gut, ich will warten. In einigen Jahren hoffentlich . . . wir sind ja noch jung. Und gute Freunde bleiben wir biS dahin, nicht wahr?" „Da ist ja kein Zweifel, Franz. Ich weiß gar nicht, waS Du sonst von mir willst." Sie senkte dabei doch den Blick. „Wenn da kein Zweifel ist," sagte er sich ermuthigend, „so ist es Dir ein Leichtes, mich ganz zu beruhigen. ES steht noch immer etwas zwischen uns." „Was meinst Du, Franz?" nach Paris begeben haben, um dort an den Vorbe sprechungen über die Beschickung der „ägyptischen Kon ferenz durch Frankreich Theil zu nehmen. Laut einer dem Bundesrath zugegangenen Uebersichr der im Jahre 1883 zur Ausprägung gelangten Gold- und Silbermünzen beträgt dieselbe in Gold: 4,407,767 Stück Doppelkronen und 13,213 Stück Kronen zum Gesammlwerthe von 88,287,470 Mark und in Silber: 504,200 Stück Zweimarkstücke und 1,489,350 Stück Einmarkstücke zum Gesammtwerthe von 2,497,750 Mark. Die ReichStags-Abtheilung der socialdemokratischen Partei hat trotz deS Beschlusses des vorjährigen Kopen hagener Kongresses (die Socialdemokraten möchten sich dort, wo ihre Kandidaten nicht in Betracht kommen, der Stimmabgabe enthalten) in ihrer erst jüngst abge haltenen Sitzung beschlossen, im Falle einer Reichstags- auflösung wegen des Socialiftengesetzes eine Kundgebung an die socialistischen Gesinnungsgenossen zu erlassen, in welcher denselben in Anbetracht der veränderten Situa tion empfohlen wird: bei allgemeinen, sowie bei Stich wahlen dort, wo socialdemokratische Kandidaten in Be tracht kommen, für diejenigen Kandidaten zu stimmen, die sich gegen daS Socialistengesetz erklärt resp. die, .wenn sie schon Mitglieder des Reichstages waren, gegen die Verlängerung deS Gesetzes gestimmt hatten. Man sieht, wie emsig diese Partei an der Arbeit ist, um das Socialistengesetz los zu werden. lieber die Auflösung des Seebataillons der kaiser lichen Marine erört-rt der Vice-Admiral Berger die Gründe in der „Deutschen Revue". Er führt an: „Außer in der deutschen sind in der englischen, franzö sischen und amerikanischen Marine Seesoldaten, in Frankreich wird die Marine-Infanterie für den Dienst in den Kolonien bestimmt, als Theile der Kriegsschiff- Besatzungen wird sie dagegen nie verwendet. In Eng land und Amerika werden die Seesoldaten gebraucht, um nöthigenfalls das angeworbene Matrosenkorps in Zaum zu halten. Solcher Vorsichtsmaaßregeln bedarf es in der deutschen Marine nicht. Die Soldaten- Detachements sind nach und nach von allen über See gehenden Schiffen zurückgezogen und durch Matrosen er setzt. Nur die Panzerschiffe erhalten heute noch See- soldaten an Bord, aber auch diese werden, von den Ma trosen wenigstens, als überflüssig betrachtet. Die Bil dung eines Theils der Schifföbesatzungen auS Seesoldaten ist mit Schwierigkeiten verbunden, welche auf die DiS- ciplin nicht ohne nachtheiligen Einfluß sind und selbst zu Vergehen und Strafen Anlaß geben. Der Vice- Admiral kommt zu dem Schluffe, daß es am einfachsten wäre, wenn das Seebataillon aufgelöst und die Ma trosen-Divisionen um die entsprechende Kopfstärke ver mehrt würden: „Der Vortheil dieser Maaßregel würde „Ich hab' Dir damals ein Kettchen schenken wellen zu deinem Kreuz —" Ach das . . ." „Ja das. Es war doch nicht freundlich, daS Du es nicht von mir annehmen wolltest, und daß Du mich zurückschicktest, es aufzuheben und dann fortliefst. Und so lange Du es nicht von mir annimmst, glaube ich nicht, daß wir gute Freunde sind, wie ich's meine — das kannst Du mir nicht verdenken. ES hat mich nichts im Leben so gekränkt, wie das." Sie schien unentschlossen, waS sie thun solle. „Wenn Du das Kettchen noch hast . . begann sie unsicher; „ich habe ja nur gesagt, daß Du eS für mich aufbe wahren möchtest, wenn Du eS durchaus nicht zurück geben wolltest." „Ich hab'S noch," rief er sehr glücklich, „nnd hier ist es." Sie nahm es ihm sehr bedächtig auS der Hand. „Da Du doch weggehst, Franz," sagte sie, „und zum Andenken ... Ich danke Dir; aber Nagen werd ich's nicht können." „Du kannst dreist sagen, von wem Du eS hast." „Ja, aber das will ich nicht. Nun — eS bleibt doch ein Andenken von Dir und vielleicht später ein mal — " „Wenn ich wiederkomme —" „Wenn ich hier nicht mehr im Dienst bin ... . Wer weiß, was mit der Zeit geschieht?" Und nun laß eS Dir gut gehen draußen in der Welt — und denke nicht zu viel an mich; ich werde mir schon weiterhelfen." „Ja, deshalb . . ." „Sei immer ordentlich im Dienst und zeige, w«g
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