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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189008218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900821
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-21
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.08.1890
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s bei. sowie cd.' suiiz 8 chüsttjohr Mähaude nträge. Mr, nmler. 7« 7» 7t» uten hier, iser lieb« : längere« r ist. Die» lötzlich em durch ein Schwester^ st, bitte :nehmen hrend«. lV ultr. reit liegt. Freiberg, am 18. August 1890. als Versteigerungstermin, der 18. September 1880, Vormittags 11 Uhr, als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans Vom Spechtshausener Forstreviere sollen Donnerstag, den 28. August d. I., von Vor mittags 9 Uhr an, im Gasthofe zu Spechtshausen eine Partie Brennh-1-er namentlich Brennreisig in Wellenhunderten (275,, Hdrt.) und Stöcke (492 Um) meistbietend ' versteigert werden, was mit dem Bemerken bekannt gegeben wird, daß nähere Angaben die in den SchanlstüUen und bei den Ortsbehörden der umliegenden Orte aushängenden Plakate enthalten. Königl. Forstrevierverwaltung Spechtshausen und KSntg». Forftrentamt Tharandt, am 20. August 1890. n. o. g August d ergeht Äewinn» Zur Au- anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Freiberg, am 5. Juli 1890. Königliches Amtsgericht, Abth. II». Nicolai. Bekanntmachung. Nachdem von uns unter Zustimmung des Kirchenvorstandes von St. Johannis beschlossen worden ist, den alten Johannisfriedhof von jetzt ab auch am Tage geschlossen zu halten, so wird Solches mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß für Diejenigen, welche den Friedhof zu besuchen wünschen, der Schlüssel im St. Johannishospital zur Abholung be- zum 28. August dieses Jahre» unter Einreichung ihrer Zeugnisse schriftlich zu melden. Freiberg, am 13. August 1890. Die StadtpolizeibehSrde. Aufforderung. Es sollen 8—6 Hilfsschutzleute, welche bis auf Weiteres nur als Ersatzleute Dienst zu leisten haben, angenommen werden ? ' Hierzu geeignete Personen, ivelche beim Militär aktiv gedient haben müssen und ihre Be fähigung zur Abfassung schriftlicher Anzeigen darzuthun vermögen, werden hierdurch veranlaßt, sich baldigst und spätestens bis - Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Manien des Fleischermeisters Johan» Heinrich Ludwig Leicht, allhier, eingetragene Hausgrundstück unter Nr. 253 des Brandkatasters, Abth. den Nrn. 235 und 1970 des Flurbuchs und Folium 183 des Grundbuchs für die Stadt Freiberg, 33,0 Ar Fläche enthaltend, mit 398,68 Steuereinheiten belegt und auf 21500 Mk. — Pfg. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte, Zimmer Nr. 35, zwangsweise versteigert werden und ist der 4. September 1890, Vormittags 10 Uhr, und WgMM. Amtsblatt für die königlichen und Wüschen Behörden zu Freiberg uud Brand Auktion Freitag, den 22. d. M., Nachmittags 2 Uhr, kommen im amtsgerichtlichen Auktionslokale hier, 1 Fatz Weitzwein, 3 goldene Ninge, 1 Eyltnderuhr, 1 Bade wanne von Zinn, 1 Paar Aufschlagftiefel, 2 Paar Gardinen, 1 Toilettenetut mit Inhalt, 1 Kleifchwiegeblock, 1 vierschneidiges Wiegemesser, 1 PSkelfatz, 1 Wurst- Maschine, 1 Wurstkessel, 1 Zuglampe, 1 FischglaS, 1 Regulator, 1 Schreibtisch und 2 Bilder gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Freiberg, am 20. August 1890. Aktuar lSelmnISt, G.-B. Mittwoch, den 27. August, a. e., Nachmittags von 2 Uhr an, sollen im städtischen, Auktionslokale, Herderstratze Nr. 2, mehrere Pfand- und eine größere Parthie Nachlaßsachen, unter Anderem verschiedene Möbel, 1 Pianosorte, 1 fast neue Tafelwaage, 1 Eyltnder uhr und div. Kleidungsstücke, wie das in der Rathhausflur aushängende spezielle Ver- zeichniß ausweist, gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Freiberg, am 20. August 1890. Der Rathsvollzieher - Der Irredentismus in Italien. Wenn man den Mittheilungen einiger im Fahrwasser des Deutschenhasses segelnden auswärtigen Zeitungen Glauben schenken wollte, so drohte dem Dreibund durch das angebliche Anwachsen des Irredentismus in Italien eine große Gefahr. So brachte das XIX. Siecle folgende für uns Deutsche natür lich nicht ernst zu nehmende Meldung aus Berlin: „Der § deutsche Kaiser ist wegen der Lage in Italien sehr beunruhigt. > Die Zahl der Anhänger der Tripel-Allianz wird immer ge- § ringer und Wilhelm II. ist ernstlich besorgt wegen der Ab- < sichten König Humberts, der von den Wohlthaten der Tripel- Allianz durchaus nicht entzückt ist. Der Kaiser ist daher entschlossen, mit großem Pomp eine neue Reise nach Rom zu anzutreten, welche ihm die Sympathie des Königs und des Volkes wieder gewinnen soll. Man fügt sogar bei, daß, da es Oester reich ist, welches die Kälte Italiens gegenüber der Tripel-Allianz verursacht hat, zahlreiche und dringliche Schrille gethan werden, um den Kaiser von Oesterreich ebenfalls zu einer gleichzeitigen Reise nach Rom zu bestimmen, womit der Besuch erwiedert wäre, den man in Wien dem König Humbert schon so lange schuldet. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Herr Crispi diesen Besuch und die Vortheile, die seiner Politik daraus erwachsen, dazu benutzt, sofort darauf die allgemeinen Wahlen stattfinden zu lassen. Die Zusammenkunft der drei Souveräne soll im September in Rom stattfinden." Eine ähnliche Mittheilung eines phantasiereichen römischen Berichterstatters geht der „Jndöp. belge" zu. Derselbe weiß zu berichten, in einer energischen, nach Berlin gerichteten Note habe der italienische Ministerpräsident Crispi erklärt, daß, wenn das Auflösungs- Dekret gegen den Triester italienischen Schulverein ?ro Katrin nicht zurückgezogen werde, die Tripel-Allianz in ernster Gefahr schwebe. Nicht blos Werve es ihm unmöglich sein, sie bei ihrem Verfall zu erneuern, sondern man müsse sie auch jetzt schon als moralisch aufgelöst betrachten und seine Stellung an der Spitze des italienischen Staates habe keinen Daseinsgrund mehr. Das wolle sagen: Wenn die deutsche Reichskanzlei beim Wiener Hofe Einfluß genug besitze, um die Widerrufung des Auflösungs-Dekrets durchzusetzen, so könne noch Alles geordnet werden, wenn nicht, so sei die italienische Regierung gezwungen, vor der berechtigten Entrüstung der Nation sich zu beugen und auf eine Allianz zu verzichten, die ihr von Seite ihrer Alli- irten nicht einmal diejenigen Rücksichten sichere, die man in der Regel unter befreundeten Regierungen beobachte. Daß diese Meldungen dem Gehirn eines sensationssüchtigen Korrespondenten entsprungen sind, dafür bedarf es für den einsichtsvollen deutschen Leser nicht erst eines Beweises. Im Ausland freilich finden derartige Märchen immer ihr gläubiges Publikum, und es ist bezeichnend genug für die Urteilslosigkeit der großen Menge, daß angesehene politische Zeitungen ihren Lesern allen Ernstes die Niederlage, welche die Irredentisten bei der bereits mehrfach besprochenen bedeutsamen Wahl eines Deputirten der Stadt Rom erlitten hatten, als einen Sieg der Gegner des Dreibundes hinstellen konnten. Um so erfreulicher ist es, feststellen zu können, daß in Italien selbst durch die wüste Agitation der Irredentisten und Franzosenfreunde genau ein, daß cs ungerecht sei, mit Oesterreich wegen der Auflösung des Pro Patria-Vereins zu rechten. Wäre diese Veranlassung nicht gewesen, so wäre eine andere gekommen, um den Jrre-- dentismus zu einer Kundgebung zu bringen. An Veran lassungen fehlt es wirklich nicht, so lange in Oesterreich italie nisch redende Bürger wohnen, die der Irredentist als zu Italien gehörig in Anspruch nimmt und dem Königreiche einverleiben will. ES ist eben umsonst, den Irredentismus belehren zu wollen, daß die Sprache nur eines der nationalen Güter ist, und daß die Frage der Zutheilung der Bevölkerung nicht nach ihr allein, sondern auch nach anderen Rücksichten zu entscheiden ist. Ebenso vergebens weist man die Irredentisten darauf hin, daß die Italiener weder in Triest noch in Trient in der Mehr heit sind, und daß es nicht angeht, eine Minderheit über die Schicksale der Mehrheit entscheiden zu lassen, ganz abgesehen davon, daß der Besitz von Triest und Trient nicht bloß eine italie nisch-österreichische, sondern noch eine weit verwickeltere undwichti- gere, nämlich zugleich eine deutsch-italienische ist. Ebensowenig er hält man eine Antwort, wenn man die Irredentisten fragt, warum sie denn nur diejenigen Volksgenossen „erlösen" wollen, die „unter österreichischem Szepter seufzen", und nicht auch diejenigen, die wie auf Corsika, in Nizza und Savoyen unter französischer oder wie auf Malta unter englischer Botmäßigkeit stehen. Oesterreich ist nun einmal nach der historischen Tra dition der Feind, und es ist für manche Politiker gar zu be quem, in einem breiten, ausgefahrenen Gleise zu bleiben, zu dem wenn das Publikum nicht aufgeklärt genug ist, um an seine Führer größere Ansprüche zu stellen. Daß der Jrreden- tismus Frankreich schont, hat auch darin seinen Grund, daß viele Irredentisten Republikaner sind, welche die französische Republik nicht bekämpfen, sondern vielmehr einen Freundschafts bund mit ihr schließen wollen und von ihr vielleicht noch thätige Unterstützung bei der Herstellung der italienischen Repu blik erhoffen. Das Alles ist gewiß nicht geeignet, die Achtung vor der politischen Reife des irredentistischen Grundgedankens zu erhöhen. Wenn also die in letzter Zeit mit besonderer Rührigkeit betriebenen irredentistischen Wühlereien in ab schreckender Weise die radikal-republikanischen Hintergedanken der Opposition gegen das Ministerium Crispi, das Dreibunds- Ministerium, enthüllten, wenn man in Italien die von dieser Seite drohende Gefahr ernster zu nehmen beginnt, und wenn namentlich die ministerielle Partei der gemäßigt Liberalen aus der letzten Wahl die Lehre zieht, daß sie sich in Zukunft noch fester zu organisiren und noch nachdrücklicher zu agitiren hat, dann wird der allerdings mit vielen Anstrengungen errungene Sieg der Regierungspartei über den Irredentismus als eine gute Vorbedeutung für die demnächst einzuleitende allgemeine Wahlkampagne gelten können. Tagesschau. Freiberg, den 20. August. Der deutsche Kaiser wird noch bis zum 21. August in Narwa verbleiben, dann die zwei folgenden Nächte in Gomon- towo zubringen und am 23. d. Mts. in Peterhof eintressen. Am Sonnabend wird sich dann Se. Majestät nach der Gala- die entgegengesetzte Wirkung erzielt worden ist. Bei den be sonneneren Elementen hat längst die unwandelbare Ueberzeugung Platz gegriffen, daß eine ruhige Entwickelung Italiens nur an der Seite von Deutschland und Oesterreich stattfinden kann, und da man sich nicht verhehlt, daß der Irredentismus infolge dessen eine Gefahr für das Staatswohl zu werden beginnt, so haben die neuesten Ausschreitungen der Irredentisten die Folge gehabt, daß man Wesen und Ziele derselben ohne Zurückhaltung öffentlich erörtert, wovor man früher immer eine gewisse Scheu gehabt. So geht der „Politischen Korrespondenz" aus Venedig eine Mittheilung zu, der wir Folgendes entnehmen: „Ange sichts der ungestümen Anstrengungen, welche in Folge der Auflösung des Vereins „Pro Patria" von den irredcntisti- schen Wühlern zur Aufstachelung der Leidenschaften gegen Oesterreich-Ungarn aufgeboten wurden, ist es gewiß eine be- merkenswerthe Erscheinung, daß im Venetianischen nicht ein mal ein kleiner Bruchtheil der Bevölkerung von dieser Bewe gung mitgerissen wurde. Man darf behaupten, daß die er wähnte Maßregel der österreichischen Behörden in Venedig nicht nur keinerlei Erregung, sondern überhaupt keinen besonderen Eindruck hervorgerufen hat. Zeugniß von dieser völlig nüch ternen Auffassung des Gegenstandes legt nicht nur die Sprache der mit den amtlichen Kreisen mehr öder minder in Fühlung stehenden Blätter, sondern auch die Haltung der von dieser Seite unbeeinflußten Journale ab. Besondere Beachtung ver dienen einige von der „Venezia" aus diesem Anlaß veröffent lichte Artikel. In einem derselben legte das Blatt die von den Einsichtigen in Italien seit Langem erkannte Thatsache dar, daß der Irredentismus durchaus nicht eine lediglich gegen Oesterreich-Ungarn gerichtete, sondern überhaupt eine radikale Bewegung sei, deren wahres Ziel die Unterwühlung der mo narchischen Institution im Königreiche ist. Als lehrreichen Be leg dafür brachte das Blatt den vollen Wortlaut einer von der Leitung der vereinigten Arbeitergenossenschaften kürzlich ge faßten Resolution, in welcher nach dem Hinweise auf die an geblichen Feindseligkeiten Oesterreich-UngarnS gegen Italien die Monarchie als Mitschuldige des verbündeten Reiches be zeichnet wird." Zur Unterstützung der Behauptung, daß die Stellung der Italiener in Oesterreich durch Niemanden em pfindlicher geschädigt werden könne, als dies durch die Irre dentisten geschieht, zitirt die „Venezia" ferner eine Stelle aus einem in dem „Fanfulla" erschienenen Briefe des Trientiners Manfroni, in welchem unumwunden ausgesprochen wird, daß die irredentistische Agitation der österreichischen Regierung die besten Argumente zur Rechtfertigung derAuflösung des „Pro Patria"- Vereins darbiete. Wenn behauptet wird—heißt es in dem Briefe —, daß der Verein „Dante Alighieri" keine der österreichischen Monarchie feindselige Vereinigung sei, so kann man auf Dutzende italienischer Blätter Hinweisen, welche den Verein als einen solchen ansehen und denselben ihren Anhängern als die Vor hut einer nahen Annexion der jenseits der italienischen Alpen gelegenen Provinzen Oesterreichs empfehlen. Aus diesen und anderen Zeitungsstimmen kann man ent nehmen, daß in Italien allmählich die ruhige Ueberlegung : über die durch die Auslösung des Pro Patria-Vereins hervor- . gerufene Aufregung den Sieg davon getragen hat. Man sieht Der Ttadtrath. Fhrg. . Jahrgang. — 193. UUZZTZWU Donnerstag, de» 21. August Inserate «erden bis Bormittag II Uhr angenom- ! meu und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile H I > oder deren Raum Id Pfg. j MWV 70- 22,. ° L 15,« M uckisä «cnavottliH; Diuck Buch- M uäis»
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