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Dresdner neueste Nachrichten : 31.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191101310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-31
- Monat1911-01
- Jahr1911
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- Dresdner neueste Nachrichten : 31.01.1911
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». so. sitz. J· DicUskas i, 11. Januar 1911. resdnerNeuefteNaGikkblEn J. til-achten: e » c Kote-et«- le ks te« für Dresden sndsokorte fylsslk onus-ums II M» illk du Instit-d « ff, lIYUspP »He Dze Jttstselipquiqesletlamaelle forth-kug- N» WiM .. tät-usw«»- hss s. set stecke— W» «» Jahres-uns yet- Rabatt aach tun« cpssssp Im» z» Pf· Jutekqte you erdwärts weiden an: qeqeu spwzqhtunq aufs-INDEMNI- Flle das ctichetuea a« Lmmk Tage« und Ptsveu wird used« sann-Im. tax. äwkmkqbe ovasvicttllst Anna-Mo. Unsre Dressur!- ,««scoärcigenAnnahmeftesem sowie fämtllchesunoneess Wspnkn im Jn- nnd Ausland nehmen Juletate zu Originals-reifen und see-hatten as. f« »' M! WIIIW lW RvTlsljkgMPO Eines» streitbaren Pfarrer, dem Vertreter der g« Okkhodoxie in einer großen protestantischen »»-««dz, hat ein guter und klarer Protestant vor » Mk, Tag eine hübsche Parabel als einen m« »kgegengehaltett. Darin» erzählte der Laie Thwipgen von detn weisen, tatigen König eines Yspgkoßen Reiches. Der hatte in seiner Harim spznkn Palast von ganz unernteßliehem Ulnfange, »» besondere: Architektur. Unermeßlich war um«» weil der Konig tn dem Palast alle um versammelt hatte, die er als Gehilfen oder Werk kseitcer Regierung brauchte. Die Architektur» « poruebtttlich durch die Einfalt und Größe, »Macht-un nnd Schtnuct mehr zu verachten als matt-been. Und der Palast stand nach vielen, », Jahre« noch in eben der Reinheit und Voll digkeit da, mit der die Baumetster die letzte Hand » gekkgt hatten. Jnneu iiberall Licht und Zu ,»z»k»»kg· Doch die Kenner »der Architektur en durth die Llttßenseite beleidigt. Der Palast nur wenig große und kleine Fenster, dafür kTiireii nnd Tore von mancherlei Form und «« Man begriff nicht, wie durch so wenig Fenster· s» viele tjsiemiicher genugsam Licht kam. Denn z» vornehmsten Gemächer ihr Licht von oben singen, wollte den wenigsten zu Sinn. lind so and unter den vermeintlichen Kettnern mancher: Streit. Man glaubte verschiedene alte Grnndrisfe Mk» von den ersten Bamneiftern des Palastes, jeder Kenner erklärte diesen Gruttdrifz anders. kmenige sagten, ihnen geniige, das; die glitigste islnit den aattzen Palast erfülle, das; sich ans ihm is als Schönheit, Ordnung nnd Wohlstand über ganze Land verbreite. Aber die so dachten und km, wurden von den Fiennern geschulten, obgleich denen am itiichsten und« verstiindlichsten waren, die ein hellen Palast, in seinem Innersten arbeleten. skmals um Mitternacht erscholl plötzlich die mme der Aiächten Feuer! Feuer in den: Palast! liefen die Kenner jeder zum eigenen Hause nach tiostbarftem was jeder zu besitzen glaubte, nach Grundrifkslttstattdem PalastezuHilse eilen, liefen sie mit ihren verschiedenen G r u n d ssen anf die Straße und dentetett darauf: Schau, Eil-at, h i e r brennt der Palast, h i e r ist detFFeuer besten beizukonnneni« »Oder hie rviel m e h r, chbanhie r."»B3o denkt ihr hin? Es brennt hier!« stritten iie hin und her, und der Palast ware in schen niedergebrannt, wenn er wirklich gebrannt te. Aber - so berichtet der kluge nnd klare Pro ant, der diese Parabel erfand —— »die erschrockenett chter hatten ein Nordlicht für eine Feuersbrunst alten". Der Mann, der diese hier in Kürze nach: ihlte schöne Parabel erdachte, widmete sie ums r 1778 dem orthodoxeu und gestrengen Haut ger Hauptpastor Goezm Der Hamburger Pfarrer durch diese Vsidntung unsterblich geworden. Der Eiter der Parabel hieß Gotthold Euhraim L,essing. . lIMIIIWIIIIE Tllllkizkllllllll Größte Verbreitung in Sachsen. Jhnr war das schöne Gebäude mit den wenigen sihmucklosen Fenstern und doch so viel Licht im Innern das Gotteshaus Lutherd Und mit Herrn Pastor Goeze «stritt er sich, ihm zu beweisen, daß ein Nordlicht die Helligkeit im Innern nur erhdhe, daß man aber den Palast, wenn er etwa wirklich im Feuer stiiudc, nicht reiten könne durch den eisrigsten Diöput um den allein richtigen Grundrise Die Leute, die heute so heredte Klage siihren um den Mangel an religiöser Gesinnung, darüber. daß man den wahren, den einzia positiven Grundriß nicht aenuasani würdige- alle, die es empfinden. wie» in einer hastenden, allzusehr nur nach Giitervers mchrunq und äußeren: Besitz trachtenden Zeit der religiöse Sinn und mit ihm viel inneres Leben und Warhstutu versäumen, sollten Lessings schöne Para hel und seinen Schristwechsel mit dem Hamburger Hauptnastor einmal wieder zur Hand nehmen. Und zum Herzen. Es acht - unverkennhar ist es durch alle die politischen und dränaenden wirtschaftlicher: Wirrsale unsrer Zeit, durch diesen so hart und he- wußt gewordenen Kampf ums Dasein ein Zug der Sehnsucht, der von dem modernsten Rationalismush von allen berufenen und unberufenen Aufklärern nicht geitillt werden kann. Seit Jahr und Tag brennt in Sachsen die Frage des Neligionöunierrichts Auch hier sucht man nach dem Grundrifn nach dem allein und einzig echten, um den Palast vor dem vermeintlichen Feuer zu retten. Uebersieht aber da bei mitbeklageiisioerter Kurzsirhtiglein daß nur höeh st e r I— d ea li sm u s Tausende oon Lehrern geeint hat in dem Wunsch« der kommenden Gene ration wahrhaft religiösen Sinn auf einen beschwerlichen Lebensweg mitzugebein Man mag über die Zwickauer Thesen im einzelnen, im ganzen wie» immer denken - unverkennbar sind fie diktiert nicht« aus einein Mangel an religiöser Gesinnung. sondern dem Gegenteil, von der höchst idealen Auffassung des Berufe-B eines Religionslehrersp Die Hiiter der Kirche in Sachsen haben in ihrer Mehrheit diesen Jdealismus garnicht herausgeiiihln Oder twas schlimme: ist) die religiöse Ueberzeuguiigskrain die aus jeder Verteidigung und Begründung der Lehrer sprach, wie eine Nebensache behandelt. Man ruft Feuer und —.—- will das Nordlicht durch ein Detret tiber den allcin maßgeblikhen Grundriß löschen. Da bei wird wieder einmal ganz nach dem Rezept des Hauotpaftorö Goeze übersehen, wie das oermeintliche Feuer ganz dazu angetan ist, das innere Licht des ehrtniirdigen Palaste-B zu oerstärkein Narhsdenklich stimmt es den Anfmetksamety das; auf so vielen Gebieten die Hüter alter und jung itabilierter Autoritäten ihre Palladieit auf die denkbar verkebrteste Art zu schützen trachten. Daß sie gerade die lebendigen! Kräfte bekämpfen, deren lebte Bestimmung ist, Institutionen mit warm hliitigenr Leben zu serfüllem die sonst im Fvrmaligs mus erstarren müssen. - Wir haben ietzt in Dresden den Fall Keßler. Als der Berliner Hosprediger vor ein paar Jahren sein Amt an der Drcsdnser Lukaskirehe antrat, war feines Wesens Hauch bald zu verspüren. Ein aufrecht-er Mann, des: es ernst nahm mit der Seeliorah Menschen und Lebensziele erkannte, aus die Gebildeten wie auf die Unkomplizierien durch die Kraft und Wahrhaftigkeit« Rebaktkon nnd Haupigeschäftsstelle Ferdinaudstrase O. Fernfotecherr Reduktion Nr. L897. Expedition Nr. sit-It, Lettau Nr. Its. seines Wortes unaewltbnilirb einwirttr. Der neue Pfarrer war ans einer Schule der Autorität aekoms menr in Potddam Militärpiarrey in Berlin kaiser licher Hofprediaer aetvesen Selbst der seliae Goeze hätte diesen von feinemslmt erfüllten pasior nirgends eines Mangels an Pofitivisntuö zu reiben vermocht. Eines war neu und nnaewdhnlich an diesen: Pfarrer. Er verstand ed. die Beiseiteftehendein die kirchlich Jndifferentetn durch seine Prediat salso doch wohl für die Sathe des Protestantismuski zu interessieren. In der weitesten Umaehuna der Lntaöaiemeinsde sprach msan von diesen Prediaten Lilnast Gntwdbnte atmen, diesen Pfarrer zu hören, der behutsam aber mit der Hand des Talenteö reliaidfes Flihlen nnd Denken zu wecken verstand. Vor allem in den Kreisen der iszebilsdeten Die zoa bei anderm sen-er Geifi an diesem Pfarrer an, der einen Mann wie Herrn-act in Schrift und Wort zum aehorenen Berkiinder weht. Seine Reden liber die Religion hatten etwas gemeinsam mit denen Schleiertnacherh Auch sie waren häufig» »Viel-en über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächternk Und ihr Ziel versehlten sie selten« Freilich aalks auch in Dresden Leute, die, wie einsti ctewifse Berliner Kreise in Schleierntaibeh in dem Pfarrer Keßler den »spinoziftischen Prediaet« sahen. Weil dieser einftmaliae Berliner Oderhofprediaer nicht toeltsremd war nnd kein Spiefzbiiraen ist er aes wiß auch einiaen Pharisäern allzn weltlicd erschienen. Doch dieser hdchst nnbetrlfchtlichen Minderheit fehlte der Wortfiihrein Weit über sie ragte die Mehrheit der Neuaewonnenen nnd das Verdienst dieses Pfar rers, dem kein Meister Heinrich entaeaenznrnfen starkes-»He: »Die Fenster auf, und Licht nnd Gott ere n. Es scheinh daß dieses Pfarrers verdienstliehes Wert wiederum gerade die eifriaften Bitte: alles Fiirehlichen nicht zu wägen wissen. Als Pfarrer Keßler nach Dresden kam, galt es als selbstverständ lich, daß er berufen sei stir die Superintendentur und zum Pfarrer der Kreuztirchr. sobald diese am sassendere Stellung frei würde. Das ist nun ge schehen. Einstimmia hat der Kirchenver ftatrds der Kreuztirehengemeinde Pfarrer lichtet-gewählt. Einstimmia der Rats-u xDreöden fiel) diesem Votum anaesehlossem Dvch das Konsistorium hatte Bedenken. Es meinte« Pfarrer Keßler sei noch zu unersah r en in Verwaltungsgesehöiftem Das fvll nach alaubwiirdiaeii Mitteilungen die Briisentation meh rerer auswärtiger Herren nicht verhindert haben, die überhaupt noch nie mit Verwaltungsgescbästen das geringste zu tun hatten. Aber in Dresden, und zwar in unterriehteten Kreisen. weis; nun« anders. Es steht fest, daß von ein paar eifriaen Geistlichen die Grabrede Achter-s inkriminiert worden ist. die er am Grabe des sächsischen Graf-industriellen Bartmann in Cbemnid hielt. Diese Grabrede ist in ihrer Art musterhaft. Pfarrer Keßler hatte von dem bedeu tenden Manne, deflen Verlust er mit andern be trauerte, gesagt: ,Jeh frage mich: Wo lagen die led ten Wurzeln solcher Treue, wo rauschte-e die tiefsten Quellen solchen Charakters? Jch spreche als meine innerste Ueberzeugung ans: sie lagen in der Treue« gegen Gott, in der Reliaiositäy in der Frömmigkeit. Die Wurzeleebtheit der Frömmigkeit beweist fith nicht sieht-sent- Fu Dresden und Bvkokten moaatltch U M» pkv Quarte! Hi) As. frei Haus, durch unsre stooinzsslllateu rnvuatllck Is Pl» pro Quart-II hss Ist. frei heut. M« der Beilage Jst-Miene Ren-esse« oder mit der Beilage »Dummk- Flieqeude Blätter« le 15 Pf. pro Monat mehr. Gefilde-Zug in Deutschland und den deutscher: Kot-Inten lusp A am ·Jlluffc.Reuefie« Monats. 84 Pf. pro Quart. 2.52 Mk. · B ohne Sllustr. Beilage · 69 · « · 206 · I« delete-Mittagen: Nutz. A alt Löst-sit. Neuem« monatl·l.6oskr., pro-Quark. 4·79 Or. Wiss. B shueslluftxn Beilage 1.42 · · · 425 · Rad) dem Auslande per Frei-sb- vr. Hast» 1 Mk. Eins. Raum. 10 Pf. siunner in kirchlichen Formen und kirchlichen Ge brauchen. Wie mancber Mann, der im modernen Leben ftebt. findet fich darin nicht cnebr zurecht; aber immer beweist fie fitb darin. daß einem Gott groß und beilig und unentbehrlich ist, daß man sich Gott aegeniiber verantwortlich weiß und in feinen Augen tndcbte treu erfunden werden. Und fo ftand der Ent fcblafeue zu feinen: Gott und Verm« Daran fchloß fiel) der Beweis fiir die iiefinnerlicbe Religiofität des Toten. Das war einigen Herren offenbar nicht ortbodor genug. Luther bat fvlcben Gedanken des öfteren kräftigere Priiauna gegeben. Aber der Grundriß .. . Zudem gebt das Gerücht, daß der Pfarrer in Haufe weltliche Musik treibe, ia man denke! - in freien Stunden feinen Körper durch Soortübung ftäblr. Welches Llergernisi Docli ein urattifcher Standpunkt. Wer nacb solchen Dingen urteilt, langt bald feinen Mann. Finder gewiß eher einen Kandidatem der bnreaukratifd nnmnfikglifcb und weltfreuid ist, als - einen andern Keßlen Der gab ftbließlicb bescheiden zu, daß er Verwaltungs: gefchäfte bisher: nicht als den Mittelpunkt des Be rufes angefeben Habe: und man erfuhr. daß er der Berufung an die Kreuakirche zu folgen ablebnr. In de: Bevölkerung weiß manV anders. Was in einer englischen Großfiadt von einigem Rang fiir ieden Geistlichen unerläßlich ift, freie Bildung und Gent lemanmanieretu gilt manchen Ziongwächtern bei uns als Mangel an PofitiviJmttQ Der Fall Keßler spricht Wände. Er ist ein drastischer Fall von proteftantisrhem Un ti modernidmaD der der allerpiipstlichiten Sorte sum Ver-zweifeln iihnlich sieht. Ein Seelsoraeiz der auf öden Stätten Reliaiosität gesät, das Kirch· liche mit innerem Leben erfüllt hat, wo immer er wirkte, wird von einer Kirkhengemeinde, vom Stadt rat einstimmig erwählt nnd —— als zu wenig verwal tungskundig von ein paar Allmächtiger: abgelehnt. Die doch ——— sieht zu meinen - L u t h e r s Gutachten siir das sächsische Städtchen Leiönia kennen müßten: «,Ssehristgründe siir das Recht und die Macht d e r Chr i st enq e m etn d e, alle Lehre zu beurteilen, Lehrer zu berufen, eins und abzusetzen« f Darin beweist Luther- wie Paulus der Gemeinde das Recht Tab, Lehre und den Lehrer zu prüfen und zu wa'hl en : »Dein: dies Prtisen geht ja nicht die Lehrer an, sondern die Lehrer müssen zuvor das sagen, was man prüfen soll. Also ist auch hier das Urteil den Lehtern unter den Christen ge: nonnnen und den Schülern gegeben, so daß es unter den Christen ein ganz und gar ander Ding ist, als in der Welt. In der Welt gebieten die Herren, was sie wollem und die Untertanen nehmen es auf. Aber unte r e u eh, sagt Christus, soll es nicht so sein. Sondern unter den Christen ist ein jeglicher des andern Richter« und wiederum auch dem andern unterworfen. Indes haben die geistlichen Tyrannen aus der Christenheit eine weltliche Obrigkeit gemacht« Die Herren, die sich so eifrig für den allein richtigen Grundriß einsehen, vekgessem dieweil sie All: kircblicheö in ihrer Art schützen und den Verfall des Orthodoxentums laut betrauerky den luther is eh en Miinchner VIII: Von unserm see-Mitarbeiter. München, 29. Januar. Ter Januar sieht entschieden im Zeichen der lexei. Vom Viünchner Theater, Miinehner Musik nichts Außergewdhnliehes zu berichten, dagegen München noeb selten so viele bedeutunnövolle siellungen gesehen wie im Januar 1911. Von illttviener Ausstellung im Kunstverein habe ich u berichtet, gleichzeitig ist bei Heinemann eine ianische Ausstellung zu sehen, die den Miinehnern gutes Bild der ganzen Entwicklung jpaniicher st gibt. Mehrere Gree o s, Originale nnd len- begeanen dem meisten Interesse. Da auch set Vinatotbek ein von Tsehudi anaekaufter Greco it. kann man sich hier schon einigermaßen ein eil»bilden. Gewiß, manches bei diesem Künstler überrascheiid modern. Seine Harmonien von vnengelb nnd Hellblam sein Karmim allerlei litisende Geistreichigkeiten in der Zeichnung« lbaite Verkürzungem nerrenkte, verdünnte, ver-» nie Gliedmaßen interessieren den Künstler und riter aufs höchste. Wir andern aber siihlen uns I Nie satale Mischnng von Sentimentalität und sit, von tändelnder Fadheit nnd aliihendem itidmuz abgestvßem In dieser Atmosphäre wird Wirst, aeinorder. verbrannt, gevierteilt aus ver- It Schwärmereh mit tänzerhastem koketten W— Von Bellaz habe ich in diesen Bildern s. aber auch gar nichts entdecken können, troh «k-Gtvese, sondern nur die erstarrten Grimassen Welt, siir die das Dasein nur ein inter erendes Fieber war ans religiösen Ekstasen und Udenien Liisiernkeiten Snanisches Varocki Zu r- U« Mdnchs ilder, sein Jgnatius von Lotzola M« Franziskus wirken dagegen wie eine Er i- bier ist Tiefe nnd vor allein Wahrheit des til-eng. Gova ist mit zahlreichen Portraiiss einem seiner branonritsen Stiergesechte vertreten. U« kAMvse Ueberraschung bietet ein Genrebild »Der skMllichelessek von Francisco Herrera us· Was die Qualität der Malerei beirisst, ist us« breit nnd sliissia aenialte Bild den ähnlichen, registered: Werten Mnrilloz bei weitem vorzu- DE! Winteransstelluns d« SCHU PU kft dem Wer! zweier Meiste: gewidmet, die noch tin unter uns schaffen. Ka r! Oa!d e r Und Ikurich Züge! vertreten jeder eine Welt für i öaider aebört in jenen malenden Dichtern, die abseits vom Strome der Entwicklung, unbekümmert um alle technischen Fortschritte, auf hlumiger Wiese und im stillen Wald nur den. Eingebungen ihres Ge mütes folgen und in treuherziger Weise mit ein biß chen alter Orthogranhie und sorgfältigen Urväter liehen Schnörkeln auszeichnen, was sie gesehen. Man glaubt vor den Bildern eines mittelalterliihen Yivstikers zu stehen. Mit andäehtiger Sorgfalt ist jedes Gräschen und Hälmchen nachgebildeh sind die Baumstämme wie Soldaten nebeneinandergestellt und die Felsen wie Burgen auseinandergetürmt Den hellen Sonnenschein vermeidet der Maler- Dikhterx Er bevorzugt besonders den Abend. Aber auch der Vorfrühliitg und Herbst haben ihm wunder volle Bilder eingesehen. Wenige: zufrieden sind wir, wenn der Maler Figuren in die Landsehast stellt. Für so einfache Kombinationen sind wir doch nicht» mehr naiv genug. Wir fordern. daß Landsihaft und skigtcr in eins gesehen sind. In dieser Hinsicht leistet das Größte der Tiermaler Heinrich o. Zügel. Es ist erstaunlich, welch monumentale Wirkungen er mit seinen Ländern, Schafem Hunden zu erzielen weiß· Besonders ein dampfendes Ocbsenpaar vor dem Pflug im dnrchlemhteten Morgennebeh das aus dem Bild aus uns zuzukommen scheint. ist von Home rischer Größe der Naturansebauuug. Zügel steht dem Tier nicht mit dem kalten Blick des Technikers argen über. sondern er der Sohn eines Schäfers weis; verloreneßeziehungen wieder herzustellen. die von der tdrtthten Verhätschelung des Tier-»Liebhabers« und von der Verständnislosigkeit des natursremden Stadt menschen gleicbweit entfernt sind. Zügel sieht mit den Augen des Epikers das Tier, wie es an der Erde srubt und fast mit ihr verschmilzh wie es sich nährt, kämpft, stirbt, mit dem sthweigenden Ernst, welcher die Alten im Tier etwas Gottlicbcs erblicken ließ. So ungleiehartig die beiden Künstler Haider und Lüge! auch scheinen, sie bilden doch eine gegenseitige Ergänzung. Haider ist der Lhrikey Züge! der Dritter. Haider legt die Poesie in die Natur hinein, Zügel holt sie aus der Natur heraus. Jener hat fein fertiges Schema, aber es ist f ein Schema und mit keinem andern zu verwechseln; dieser findet für jedes Bild eine andre Schönheit nnd einen andern Wen ihrer Erschließuiim Noch von einer andern Sezession wäre zu reden: der »Sezession in der dramatischen KunstC Es scheint ganz so, als ob man über den Ersolnen Reinhardts mit seinem Theater· der Fiinftausetid« vergäße. daß der Anstoß zu dieser grossen, erfolaversvrechcnden Be wegung von Miinehcn ausging. Mr geistiger Vater ist G e o r g F u tb s, Direktor des « intlmer Künstler: stheatera Die erste -Odipu-s«auffübrunq sand an: OktoherfeskSonntaa 1910 in der großen Musikhalle der Miinthner Ausstelluna statt. Die Sehnsucht nach große: dramatischer Kunst sucht aber auch noch andre Wege. Der Direktor des Naturtbeaterz in Betten stein bei Luzerty Lorenm beabsichtigd drei Natur theater zu errichten, und zwar bei-Brunnen in der Schweiz, bei Aachen und im Wiener Wald. Die Ge legenheit, durch dramatische Werke hohen Stils aus die Menge zu wirken, werden sieh unsre Dichter nicht entgehen lassen. Lorenz trug in München ein der artige-s Werk vor. Der Beriasser ist Ha n s if) el g e iAdols Bechmannl Der sTltelheißt:»,.Odos sen-s aus Scheria Maus-Laus« Die gehalt oolle Dichtung. in welcher Goethes Nausikaairaament in takwoller nnd dorh selbständiger, oackender Form ausgestaltet ist, iand in München, durch allerlei»un günstige Umstände veranlaßt, bei der Kritik nicht diei Ausnahme, die ihr zukommt. Da Direktor Lorenz daö Werk aus seinenFreilicbttbeatern zur Ausführung btinaen wird, so wird man sehen, das; man einer seinen dramatischen Diebtuna und ihrem nur mit den einsathstem reinsten Mitteln arbeitenden Bersasser nicht gerecht geworden ist. « Kleines Feuilletoiy = Programm iiir Dienst« ital. Oper: »Der Rosen-kavalier«« VI! - KgL Schaufvielt »Die Kin der«, VI. ——- Kentraltheatev »Der Graf von Lunens hurgC 8. - s esidenztheatert ~Taisun«, MS. - Ge wer ehaust 4. Philharmonisides Konzert lGugene saoe und Olaa de la Bruoåre , Eis. «- Drei Raben: km Literarischen Verein Vortrag von Prof. Dr. . ichalig über bisher unverössentlichte Volkddichtum gen aus Caprh d. » = Ast. cost-fee. Die erste Wiederholung des »Ros enkaval er« brachte, wie gar nicht anders zu erwarten, am Sonnabend ein ausverkausteö Haus. Perrons Indisposition war nun so gut wie ganz geschwunden· und man konnte deutlich spüren, wie mit der wtedergewonnenen Freiheit der Aus: druclömittel auch seine schauspielerische Leistung List) noch verttest hatte. Man sind ihn diesmal ganz ii er der Sache stehend. Die amen Siemö, v. d. Osten, Rast - FrL v. d. Osten hat mittlerweile schon wieder« die Glsa gesungen - leisteten wieder ganz Außer ordentlicheö nnd wurden stürmisrh gefeiert. Ebenso Sei-ach, der nach langem Zögern schließlich an der Rampe erschien. Es waren diesmal einige Striche aätgebracht worden, die dem Ganzen nur niitzlich sein UND« : = ital. Sihanspielhauä Noch immer wird für « Gebiihr ein gleichwertiger Ersatzmann gesucht. Aber s der ist, wie auch das Gaftfpiel des Herrn Otto Groß « vom Schauspielhause in Leipzig am Sonnabend wiederum zeigte, sehr schwer zu finden. Herr Groß gab in dem Lustspiel »Die Liebe macht's also in einer immerhin gailischen Komödie der gliickhaften Journa listen Caillaoet und de Flug, einen Apotheke: nach dem moferisihischbnthanisihen Rezept. Dieser Hiftoriker Ilugufte Vernet kann vom Schauspiel« gemütlich immerhin vertieft werden. Soll gerade in feinem Ungefehick nicht nur komisch, sondern rührend, in feiner Refignation ein kleiner Philosoph sein. Herr Groß gab das sleuszerliche geschickt. Illlzu geschickt fast, mit einer Routine, die immer eine gewisse Verflachung mit sieh bringt. Manchen Leuten erscheint der Professor: der »Fliegenden« sehr charakteristisch, weil er stetd den Regenschirm vergißt. So gab dieser August sieh als weltfremden Historikey indem er stets an der Briile rückte. Auch in dem für kurze Zeit erwasendeu Gliickdgefühl blieb es bei dieser Art Auffassung , beim Ileußerlichem bei der einen Note. - Gewandtheit allein wird hier nicht genügen. Ob Herr Groß bei seiner unbestreitbaren Geschicklichkeit mehr zu geben hat als Metierarbeih könnte nur nach andern Proben entschieden werden. Die Ausführung ließ im übrigen im Tempo recht zu wünschen übrig. Frühe: wurde die» Komödie so flott gegeben, daß keine Zeit blieb, zwischen die Maschen zu schauen. Man sollte das frühere Tempo unbedin t wieder herstellen für Wieder holungen, die gewiß nocg lohnen. J. P.W. = Mitteilung aus dein Burean der ital. dol theater. Im ital. Schaufvielbaud gebt Donnerstag den s. Februar das fiinfattiae Drama Ætnfatne Me ns cn« von Gerbart Hauptmann. das seit 1901 nicht wieder gegeben worden ist, in neuer Einftudies rung und Besetzuna außer Ilbonnement in Szene. Die Bsesetzung des Werkes ist die folgende: Vockerau Her: Meyer, Frau Vockerau Frau Pardon-Müller . Mannes: Herr Winke, Rathe: FrLTreßniQ Braun: Herr Fi«cher, Anna Wahr: Frau Körner« Paston Kollim Je« Niiiller. Frau Lehmann: Frau Schand« ler. Der Voroerkauf bea nnt Mittwoch den 1. Februar vormittags 10 Uhr an der Kasse des Hut. Schauspielhaufeo —» Die nächsten Ausführungen der: musikalischen siomodie »Der Rosen aoalierk von Richard Strauß finden Dienstag den 81. Januar »und Sonnabend den 4. Februar statt. = Professor Gustav Sihnniann veranstaltete am Sonnabend im Palmengarten ein Konzert, in den: Frau Maria Therefe Pagenfteeheude Sanfet nnnvirtik Ver: Professor Schumann erwies U» in
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