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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190401215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-21
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1904
- Autor
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Riesaer ch Tageblatt ««d A«r»tg»r (Wchlsv «tz Aqchtt). .,.777,7^,. Awtsökatt *rr7 d« SSnigl. AMShauptmamschast Großenhain, der KSnigl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. n Donnerstag, Ät Januar 1904, akeuds. S7 Jahr, Da» Riesaer Tageblatt «scheint B»e» La, Abend» mir Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher VcHu^hrcis hei Ldhotang in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg-, durch unsere Lrä^r Wtt tu» Ha» 1 M«t « Psg., bei «dhattmg am Schalter der taiserl Postanstalten 1 Mart «5 Psg., durch den Brtesträger stet tnü Hau« 2 Mart 7 Psg. Ruch Manawabammnent« Verden angmaummu Anzeigen-Anuatzme für di» Ruuuurr de« Ausgabetage« di« Vormittag 9 Uhr ohne Vewähr. Lenck und Bertag »o« Langer t Winterlich in Ritsa. — »eschäst«stelle: Kastaniensirahe 59. — Für di» Redaktion mranttoortNch: Herma«» Schmidt tu Riesa. Freibank Riesa. Nächste» Gonuabend, de» 88. Januar Vs». Ihr«., von vormitlag» »/,G Uhr ab, gelaugt auf der Freibank im städtischen Schlach hoj da« Fleisch zweier Rütder zum Press« Don 35 Psg. pro »/, dg zum Verlauf. Riesa, den 22. Januar 1904. Die Direktion der ftädt. Gchlachthofe». ÜRetstn«« Pir w» »«ies«r rngeblntt^ erbitten wir mW bi» späteste-» yormitwg» » Uhr des jeweilige» Ausgabetages. Die »eschSftsfte»,. Dertliches und Sächsisches Riesa, de» 21. Jauuar 1994. —bl. Eine verhäu-uisvolle Sylvesttrnacht war die letzte für den Kanonier Paul Mittag vom 3. Feldart. Reg. Nr. 32, der sich wegen einer ganzen Biüirnlefe von militärischen Delikte» vor dem Kriegsgericht zu vrrautwortr« hatte. Lor feinem Dirnstrintritt ist er nur als Schulknabr, saust aber nicht vorie- Praft; al» Soldat hat er sich — er steht im zweite» Dienst jahr — ebenfalls völlig straffrei gehalten und von seinem Batterie Chef wird er äußerst günstig beurteilt. Am Abrnd de» 31. Dez. ging er mit Kameraden auf «inen Riesaer Saal zu Tanze und kehrte mit jenen 1150 Uhr in die Kaserne zurück, da um 12 Uhr sein Nachtzeichm ablief. Kurz daraus aber entfernten sich dir Soldaten w »der a as verbotenen Wege« v»S dec Kaserne — di« anderen Beteiligte» stad deshalb mit D S» ziplinarstrasen belegt worden — und da» sollte für M. ver hängnisvoll wrrdru. Ja einer Gastwirtschaft kam rS zwischen 4Lm » d einem Gefreiten eines Mähren» Ligen zu einer klr nrn Eifersnchtssjene, die M. arg verstimmt«. Als vier Ptonin unter« Offizier« den Saal verlassen wollten, hatten sie einen ragen Barraum zu passieren; hier stand M. im Weg« und «ncht« diesen auch nicht frei, al» dir Unteroffiziere «S verlangte». «Für Sie mach' ich erst recht keinen Platz" und »wenn Sie waS von mir wollen melden Sie mich" sagte M. und al» er nach dem Namen gefragt wurde, weigerte er sich, Liesen zu nennen. Al- dann einer der Vorgesetzten die Nummer am Seitengewehr Nachsehen wollte, wurde er von M. auch daran gehindert, der schließlich da» Seitengewehr herauSgezogen und gegen den Vorgesetzten zum Schlagen ouSgeholt haben soll. Air ihm dir Arretur angrkündigt wurde, schlug er einen Unter' o'fijier vor die Brust, einem aaderr» inS Grficht, daß diesem die Nase blutete, setzte seinem Transport erheblichen Widerstand entgegen, Lrlridigtr dir Vorgesetzte» und schließlich gelang es ihm noch, sich zu besreirn, worauf er di« Flucht ergriff. Der Angeklagte gab an, daß er betrunken gewesen sei und sich aus die Vorgänge nicht mehr entsinne» könne; daß er die Kaserne wieder heimlich verlassen hatte, gab er in der Haupivrrhandlung zu, in der Voruntersuchung hatte er auch dav geleugnet. Dir vierstündige Verhandlung endete mit der Verurteilung de» An. geklagte» zu 1 Jahr 9 Monate» Gefängnis; da» Gericht hatte «inen minderschweren Fall, dm behaupteten Schlag mit d m Seitengewehr aber al« nicht erwiese» avgenowmru, sonst wäre die Straf« noch viel höher gewrsr». — Sehr leicht konnte gestern aus der BaLnhosstraß« ein Unglück entstehen. Ein jüngerer Knabe lies achtlos einem in schnellem Tempo dahrrkowmenden Kutschwagen «nlgrge» und r ur dem schnelle» Zugreise» eine» z> fällig vorübergehenden Herr» ist ,s zu danken, daß da» Kind nicht überfahren wurde. — Aach auf der Schl'ttenbabn »An der Gasanstalt" «reigurte sich «in Unfall. Eiurr der sich dort mit Rnschelschlittensahre» belustigen den Knabe» kam zum fallen und zog sich eine nicht unerheblich« Verletzung de» Arme» zu. — Die wirtschaftliche Krifi« hat längere Zeit hindurch, so schreibt der ,Dr. Anz." auch den Eisenbahn-Personen- und Fracht,»derkehr beeinträchtigt Hirrru» ergab sich eine geringere I ranspruchnahme der FahrkrtriebSmitt-l, dir wieder zu einer verminderten Tätigkeit in den staatliche» Loko motiv- und Wagen-Reparaturwerkstätten führt«, weshalb dort nicht nur zahlreiche handwerk-mößig ou-g,bildete Arbeitskräfte, wie Schlosser, Schmiede, Dreher, Tischler, Tapezierer u. s. w, sonder» auch viel« Handarbeiter überzählig wurde». Bon d'm naheliegrudstrn Mittel der Entlassung hat die StaatSbahnv-r. waltunz Indessen keine» Grkranch gemacht, sondern sie beschränk r sich darauf, die A beitSzeit dadurch mäßig abzvkürzev, daß dir Werkstätten au Sonnabende» schon mittag« geschlossen wurde». Dir durch Tod oder au» sonstigen Gründen freigewordenen Siellen blieben, wen» e« »»ging, unbesetzt oder wurden durch tiwderSwo überzählig gewordene Kräitr au-gefüllt. Auf solche »eise hat sich die Zibl der Werkstättruarbeiter in den letzten W ihren doch um über 700 vermindert. I» der Zeit vom An fang Dezember vergaugenr» Jahre» bi» Mitte diese» Monat» ist übriges» auch Sonuabrnt» in den Werkstätten voll gearbeitet wordr«, um den duich die zahlreichen Feiertage bedingte» Loh». auSfall für die Arbeiter weniger fühlbar zu gestalte». Infolge der inzwischen elugetretruen Steigerung de» Verkehr» uud stär keren Inanspruchnahme der Brtrt«b»mlttrl wird die erwähnte Beschränkung in der Arbeitszeit von j.tzt ob wieder aufgehoben, sodaß sich auch für. die Sonuaier de regelmäßig«» Tagewerk und dementsprechender Brrdleust ergeben. Gleichzeitig wird den in den StaatSbahnwrrkstSIt«« beschäftigt,» Arbeitern, zur Erfüllung eine» lauge gehegte» Wunsche», Wochrnloh», statt Tagrlohn, ge währt werden. — Im Befinden de» kommandierenden General- de» 19. (2. König!. Sächs) Armeekorps, General- der Infanterie v. Tr ritsch ke, Exzellenz, übrr dessen Krankheit wir bereit» wiederholt berichtet haben, ist eine leichte Besserung eingrtrrte»; das Fieber ist gänzlich geschwunden. — Ein Bäckerlehrling, der dieser Tage srüh in Gera mit der Zunge an einer Eisevflange leckte, blieb mit der- selben darau sest klebe». Erst al- aus sein Geschrei eine Frau herbrlrilte und mit warmem Wasser dir Stange erwärmte, konnte der Uuwrfichtige aus seiner Zuvgrvhoft befreit werden. Wir teilen d u Fall zur Warnung mit, da Kinder gern diese» Unfug treibe». — Mit Grnebmigung Sr. Majestät d«S König- wird dem Staat! fiSkuS im Königreiche Sachsen zu der im Interesse der Sicherheit und Ordnung de» Eisenbahnbetriebe» sich erforderlich machende» Erweiterung de- Bahnhose» Oschatz noch dem von de» Ministerien de« Inner» und der Finanzen unterm 11. Januar 1904 uud 30. Dezember 1903 genehmigten Plane aus »rund de» Gesetzes, dir Expropriation von Grundrigenlum für Eiweiteruvg bestehender Eisenbahnen betreffend, da» Ent eignung-recht verliehen —bc. Gegen deutsche Elsevbahnvcrwaltungrv find beim Reich- Eisenbahw-Amt im Jahre 1903 60 Beschwerden «tagrlausen Davon beziehen sich 17 aus di« Eisenbahn-verkehrSordnung, 8 auf da- i-itre nationale Uebereinkowmen über den Eisenbahn- frochlverkehr, 15 aus di« Tar f«. 4 aus den Fährbetrieb und 16 auf andere Gegenstände. Da« ReichS-Eisenbohn-Amt hat v n diesen Beschwerden für begründet erachtet 4, al« unbe gründet aSgelehnt 18 und auf den Rechtsweg verwiesen 2 36 Beschwerden sind an dir zuständigen LandrSauIfichtSbehördrn oder an dir Elsknbahnverwaltongen zur Erledigung abgegeben worden. — Ja einer Verordnung de- sächsische» Ministerium- drS Innern vom 6. Oktober 1888 find die Polizeibehörden angewiesen worden, die Veranstaltung öffentlicher hypnotischer Vorstellungen unter Strasondrohong zu verbieten. Da- Mini sterium hat nun mit Rückficht aus neuerliche Vorkommnisse uud rach Gehör de- Landr-medizinalkollegium» verfügt, daß ein gleich,- Berbol auch für solche öffeutliche Vorstellungen aaSge- spwche» werde, in denen rS sich um Einwirkungen aus den Menschen mittel- Suggestion, Magnetismus und ähnlicher Me thoden handele. * Gröbo. Amtliche Mitteilung'» au» der Sitzung de» Gemrkndrratr» zu Tröba am 16. Januar 1904 1. Bo» der Einlai unq de« S. S. MtlitärderrinS Gröba und Umgegend zu stimm 15. StistungSfeste am 24 Januar 1904 wird Kenntnis aevommrn 2. Die au« dem SvarkassrnauSschuß ouSschridendrn Herren Greulich und Dietz« werden wiebergrwählt 3 Die Ent würfe der Statute» iür die veuzuerrichtende Ortskrankenkasse und für die gemeinsame Geweindekrankenverfichrrung zu Gröbo werben onße-w-it durchb'raten und in der neue» Fassung ge nehmigt. 4. D-r vom Finanzausschuß anigestrllle H-uShaltplan auf da- Jahr 1904 kämmt zur Beratung Di« Ausstellungen w-rden mit einigen Abänderungen genehmigt, auch wird be stimm', daß zu de« einfachen Satze der Gemeindeanlagrri iür da« Jahr 1904 «ii Zuschlag von 30«/, (gegen 40»/, im Jahr 1903) erhob n werde. Dresden, 20. Jamia", ve^rr da» Thema .Erd grab und Feuerbestattung" sprach gestern im Verein für Bolk-Hyziene Herr Obermedizlualrat Dr. Lufft. Der Herr Vortragende gab eine objektive Darstellung beider Bestattung»- arte». Die Au»sühruugrn dr» Herr» Redner», di« durch Bei spiele auf Grund von Beobachtung«» >» seiner Eigenschaft eck» BrzirkSarzt erläutert wurde», iuterrsfinten i» hohem Maße. Er schilderte zunächst die physiologische» Vorgänge, die sich «ach dem Ableben de» Menschen und seiner Beerdigung im Grab« abspiele» und die Zerstörung der Leiche bewirke». Er erklärte de» Prozrß der Fäuln S, der bei trockenem Erdboden etwa drek Mouate dauert, »ach den» verlaus die langsam« Verwesung sich rinstellt, di« bei Ki«»- uud Saudbodru io etwa siebe« Jahre», bei Lehmboden in etwa »zua Jahren sür erwachs«, Leiche» vollendet ist. Er besprach ferner die durch den Ein fluß von Fruchtigkeit rintrrtrndr Verzögerung der Verwesung, die Fettwachtbildung und dir bei großer Trockenheit dr» Grabe» ersolgeud« Muwivizirrung der Leich« u»d erörterte hierauf die Brrechtkguug der Vorwürfe, die man der Erdirstattung in hygie nischer Hinsicht gemacht hat. Rach »euer» Untersuchungen ist man zu der Urberzeuguog gelaugt, daß unter normale» Ver hältnissen Nachteile durch die Prozesse in den Gräbern für die Gesundheit der Lebenden nicht erwachsen. Dir sich entwickel»- de» Leichengas,, im reichlichsten Maße Kohlensäure, tret n nicht in der Weise aus, daß sie schädlich wirken. Dir ansteck«»d« Krankheiten erzeugende Bakterien gehr» in einigen Wochen i« Erdboden, wo ihnen die LrbenSbrdiugunge« fehlen, zu gründ«. Tine Verbreitung der Bakterie» durch Wasser hat mau eben fall» nicht uachgewirsru. Dir Form der Feuerbestattung ist ur alt, hat aber für die moderne Zeit erst au Bedeutung gewonnen, seit dir eigentlichen Berbreuuuugiösro konstruiert wu de», bei denen die Verzehrung der Leiche durch Gase vollkommen und innerhalb kurzer Zeit erfolgt. Der Herr Vortragende erkllirte in kurze» da« Prinzip der Rrgrnerativröhre» und schildert« eine Verbrennung in Gotha. Der obligatorischen Einführung der Feuerbestattung stünde» noch schwerwiegend« Bedenke» und hindernde Faktoren, z. B. der hohe Kostenpunkt der Krematorien entgegen, insbesondere könne sich da» VolkSempfioden nicht mit ihr befreunden. Auch gebe, wie schon erwähnt, vom hyziruische» Standpunkte au« di« Berrdigung zu Bedenken im ollarmeinen keinen Anlaß, doch könne bei Kriegt«, elementar,» Ereignissen und Epidemien «iur Gefahr in ihr liegen. Ein unparteiliche» Urteil übrr di« Zweckmäßigkeit der «inen oder anderen Bestatt» ungSweise sei schwrr oder unmöglich zu geben, e« komme stet» da» persönliche Moment in Frag«. Für groß« Städte spräche» allerdings volkswirtschaftliche Moment« mit, die Einführung der Feuerbestattung in« Auge zu fassen. Redner selbst bezeichnt sich au» hyzienischen und wissenschaftlich«» Gründe» als Anhän ger der fakultativen Feuerbestattung. Reicher Beifall wurde ihm sür seiuru Vortrag zu teil. (DrrSdu. Jour».) Radeberg, 20. Januar. Ein bedauerlichrr Unglücks fall ereignete sich gestern in d«r Börnerschr» Brauerei Hk«- selbst, indem der Vrauerlehrlivg Karl Schmidt durch AoSgkekke» i» «iue mit heißem Wasser gefüllt« Wanne stürzte, in welch« di« TrauSportgefäße gewaschen werde». Der Bedauernswerte verbrühte sich derartig, daß sich sriur Neirrsührung st, da» Johauustädter Krankenhaus uotwendig «achte. Wie verkantet, ist der bedauernswerte junge Man» gestern »och sein«, Ver letzungen erlegen. Taucha, 20. Januar. Auf dem hiesigen Vah»h»fe ließ sich ei» jung« Mau» voo einer Lokomotive überfahren, wodurch er gräßlich verstümmelt wurde. Der Tod trat sofort «d,. Thewnitz, 19. Januar. Dn Leutnant Karl Müll« im 5. Infanterieregiment »Kronprinz" Nr. 104 wurde wegen Mißhandlung eines Untergebenen st, wiederholtem Rückfall« zu 4 Monat»» Festung und Dienstentlassung verurteilt. Er hatte feinen Burschen In fünf Fälle» grohrfeigt. An nabrrg, 20 Januar. Dir Hörnerschlittenfahrt, die in diesem Jahre aus dem Fichte!« und KeUberge eingerichtet wurde, soll nun auch ans unserem Pöblberge betriebe» werden. Der Brrgwirt, Hrr, Klix, hat einen Fahr« und drek Hörner- ichlitte» au» Hirschberg k. Schl, kommen lassen. — wie bellet dir Hörunschllttenfahrtr» vom Fichtelberg geworden find, geht
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