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Sächsische Volkszeitung : 08.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191708087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-08
- Monat1917-08
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.08.1917
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Nr. 18O Iahrq. Mittwoch den 8. August 1917 «oSaade X mit illuslr. Brilagc dlerteljLhrltch ^.40 .«. In Dresden und gwiz Deutsch. sÄk ^ v»»s 2.82 IN Oesterreich Un«««be « vierieliSbrttch S. 10^. In Drredcn und gmiz Deuischtnnd frei H-l,S 8.S2 ^k; in Oesterreich 4.00 X, kinzel-Nummer 10 Die Csächsische Bollszeinma erscheint an allen Wochentagen nachmUtags. gdeschSstüsielle rn d Medaktlrn^ Dre-dra»2l. 10, Halbelnstraße 4L Fernsprecher 2136» V-stschcckkoato Leipzig Nr. 147», en dl» >0N-r 1 Uhr vorm. Annahme von Geschüstsanzi von Faniilienanzeigen vis Preis m die s>etit LvatizeUettO z. im Rkkta- metl .t «i> Für undeutlich ge'chrtedene. sowie durch Fern, sprecher ausg.>>ei>ene Änzeigcu lüuneu wir di» Berautwortuchteit sür die Richtigkeit des Lepes nicht übernehme». Sprechstunde der Redaktion: 11—12 Uhr vorm. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartci. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilagi. Das Land Podolien Von Oberst Immanuel Tie gewaltigen .stampfe und Ziege in Ostgalizien während des Monats Juli 1917 haben uns und unsere Ver bündeten ans der Verfolgung der geschlagenen Russen bis nach Podolien geführt. Der Grenzfluß Zbrncz wurde an mehreren Stellen überschritten unsere Vortruppen stehen von der Gegend oberhalb Husiatyn bis zur Ein mündung in den Dnjestr oberhalb Ehotin ans dem Boden PodolienS. Ob auf dieser Front nach Osten hin weiter in dieses Land eingerückt werden soll, ist eine Frage, deren Beantwortung in der Zukunft liegt. Gleichwohl ist eS von Wichtigkeit, einen Blick auf dieses Gebiet zu werfen, das unter Umständen im Verlauf des Krieges eine Nolle spielen tonnte. Vorab sei bemerkt, daß Podolien bisher von: Kriege selbst noch nicht berül-rt worden ist, also ein geschontes Land darstellt. Allerdings tvar es der Sammelplatz und Ausgangspunkt für alle großen russischen Unternehmungen, die sich vom August 1911 bis zum Juli 1917 gegen Lsl- galizien gerichtet haben. DäS Land Podolien gehört, so wenig es in seinen Ein zelheiten »ns auch bekannt sein dürfte, zu den wichtigsten Teilen Rußlands. ES zeichnet sich durch besondere Frucht barkeit ans und ist in wahren, Sinne des Wortes eine „Kornkammer" des Reiches. In rein geographischer Beziehung stellt es einen flachen Landrücken dar, der die Stromgebiete des Dnjestr und des östlichen Bug scheidet. Abgesehen von niedrigen Hitgelreihen finden sich größere Erhebungen nicht. Tie meisten Flüsse laufen dem Zbrncz gleich und ergießen sich in nordsüdlicher Richtung in den Dnjestr, der Podolien von Beßarabien trennt. Jenseits der Wasserscheide ergießen sich die Flüsse Podoliens in den Bug. So entsteht eine große Zahl starker Abschnitte, die für die Russen, falls cs zum Kämpfen in Podolien kommen sollte, «ine Reihe günstiger Stellungen bieten dürften. H a » pte r w e, b s z w c i g ist der Ackerbau; Gewcrbc- kätigkcil und Fabrikwescn sind nur schwach entwickelt, wenn auch die Herstellung des Rübenzuckers erhebliche Fortschritte in den letzten Jahren gemacht hat. Von der Oberfläche des BodeuS entfallen etwa 65 v. H. ans Ackerland, das nur ans- nahinÄveise Mißernten zu verzeichnen hat und große Er trüge an Roggen, Weizen, Hafer liefert. Vor dein Kriege ging die Ausfuhr ans den Eisenbahnen nach Kiew und Odessa, ein erheblicher Teil auch über Tarnopol nach Gali zien, ron dort weiter nach Mitteleuropa. Neben dem Ge treidebau tritt der Anbau von Zuckerrüben hervor, der für Podolien die höchsten Ergebnisse unter allen russischen Gouvernenwnts zeigt. Ans einer sehr hohen Stufe steht die Viehzucht. Sie wirft ebenfalls hohe Werte für die Ausfuhr ab und beherrschte in Friedenszeiten die Vieh- erzeugung und den Viehhandel Südwestrußlands. Die Vieh- zncht erstreckt sich ans Pferde, Rindvieh, Schafe. Wir sehen hieraus, daß Podolien ein sehr leistungsfähiges Land ist, Vas selbst unter den früheren 'russischen Zuständen einen liervorragcnden Platz ans landwirtschaftlichem Gebiete ein- nehmcn konnte. Hauptlwndelsplätze sind Kaincnez-Podolst, Mohileiv am Dnjestr, Balta. Das Land ist ziemlich dicht bevölkert und zählte vor dem Kriege 2,1 Millionen Bewohner, von denen fast 86 v. H. auf dem Lande wohnen. Große Städte sind nicht vorhanden, dafür zahlreiche Klein- und Landstädte. Die Guts- und Bauernwirtschaften stehen durchaus im Vordergrund. Podolien, zu deutlich „Niederland", im Gegensatz zu den Karpathenländern, wird zur Ukraine gerechnet, befindet sich also im Banne der Bewegung, die eine Loslösung dieses Reichsteiles unter irgendeiner Form von Großrnßland erstrebt. Die Bevölkerung lmt Aehnlich- keit mit derjenigen der Bukowina und Südostgalizicns. 86 v. H. sind rnthenischc K l e i n r n s s e n, die das Land beherrschen. Dazu kommen etwa 11 v. H. Juden in den Kleinstädten, 5 v. H. Polen, etwa 1666 Deutsche, die unter -er Kaiserin Katharina ll. iw Kreise Jainpol ange- siedclt worden sind und sich bis heute Sitten und Sprache erhalten haben. Sie zeichnen sich als besonders tüchtige Ackerbauer und Viehzüchter ans. Podolien verfügt über ein reiches Eisenbahnnetz. Die große Linie Lemberg—Odessa durchzieht das ganze Land und entsendet mehrere Nebenlinien zum Anschluß an das innere russische Bahnneb. Rußland hat die podolischen Bahnen in den lebten Jahren vor dem Kriege aus mili tärischen Gründen wesentlich ernnntcrt, wie das Gouverne ment die Standorte zahlreicher russischer Hcercsverbände enthalten hat, die, wie es auch geschehen ist, gleich bei Kricgsbcginn gegen Galizien eingesetzt werden konnten. Noch einige Worte über die Geschichte Podoliens. Ursprünglich zu den allrussischen Fürstentümern Kiew und Wolhynien gehörig, wurde das Land im 11. Jahrhundert von -cn Litauern erobert, von denen es die Polen über- I Das Neueste vom TageH «»»«»-_ : » / >... Sk»«»«»»«!»?-. .!> .H'V ' .»»»» Al MW DMA §WMW (Amtlich. M. T.-B.) G r oß e s H a u p t q n a r t icr, den 8. August 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Nnpprecht: An der flandrischen Schlachtfront hat sich der Feuer- kamps gestern abend wieder zu großer Heftigkeit gesteigert. Im Küstenabschnitt stießin die Engländer nachts nach Trommelfeuer mit starken Kräften von Nieuport nach Nor den und 'Nordosten vor; sie wurden im 'Nahkampfe zurücl- geivorfcn. Zwischen Drasibonk (nordöstlich von V xichoote) und Prezenberg fübrte der Feind nach Einbruch der Dunkewe t wiederholt starke Teilangrisse gegen unsere Linie; auch hier wurde er überall verlustreich abgeiviesen. Im Slrtois lebhafte Fenerlätigkeit zwischen La-Basseo Kanal »nd der Scarbe. Englisch« Eiknndiingsvorslöße gegen mehrere Abschnitte dieser Front scheilerlen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: In den Abeiwstanden lebte das Feuer längs des Chemimdes-DameS auf. Auf dem O'tufer der Maas brachte ein kühner Hand streich badischer Sliirmabteilmigen, die in den starkoerschanz- ten Conrieres-Walv eindrangen» eine Anzahl Gefangener ein. Oeftlicher Kriegsschauplatz Front des tZenecalfoldmarschallr Prinz Leopold von Bayern: Keine größeren Kampfhandlungen. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph: In den Waldkarpalhen fehlen sich österreichisch-un garische Regimenter stürmender Hand in Besitz mehrerer zähe verleiligter Bcrgknppen. Südlich des Mgr. Casiimlui und nördlich des Klosters Lepsa wurden neue rumänische Angriffe abgeschlagen. Heeresgruppe d?Z GxneralfeldmarschallS Macken 'sen " > « - An der Einbruchsstelle in die feindliche Linie nördlich von Focsani wurde erbittert gekämpft. Wir erweiterten unseren Erfolg. Russen und Rumänen führten starke, aber ergebnislose Gegenangriffe, lki denen 12 feindliche Regi menter durch Gefangene bestätigt wurden. Mazedonische Front: Nichts Neues. Der erste Gcneralquartiermeister: Ludeudorff. Die neue Beute Berlin» 7. August. (W. T. B. Amtlich.) Neue U Boots-Erfolge im englischen Kanal und im Atlantischen Ozean. 23 500 Bruttorcgistcrtonncn. — Unter den ver senkte» Schiffen befanden sich der bewaffnete englische Dampfer »»City of Florence" (5399 To.) mit Leder, Kar- toffeln und Früchten von Valencia nach London sowie drei bewaffnete Dampfer» von denen einer aus Sicherung heraus- geschossen wnrde. Ein versenkter Viermastschoncr hatte Petroleum von Neuvork nach Le Havre geladen. Der Chef des Admiralstabs der Marine. Neneinteilnng des Reichsschatzamtes Berlin, 7. August. (W. T. B.) Die „Nordd. Allgem. Zeitung" schreibt: Die Mehrbelastung des Neichsschahamtes mit Aufgaben, die durch die Kriegsfinanzieriing bedingt sind, daneben aber auch die Vorarbeiten für die demnächstige Finanzgeschgebnng nach dem Kriege machen es notwendig, daß die dritte Abteilung des Schatzamtes, in der ein wesent licher Teil der Steuergesetzgebung bearbeitet wird, einen besonderen Leiter erhält. Mit dieser Leitung ist der Ober- verwaltungsgerichtsrat Schiffer unter Verleihung des Titels eines Direktors mit dem persönlichen Range der Räte 1. Klasse betraut worden. Es wird beabsichtigt, in dem auch infolge Teilung des Reichsamts des Innern notwendig werdenden Nachtragsetat die Stellung eines Abteilnngs- leitcrs in die eines zioeite» Unterstaatssekretärs Hinzu- wandeln. nahmen. Bei der ersten Teilung Polens (1772) siel der wrstliu'e Teil mit Kolomea und Buczacz an Oesterreich, bei den späteren Teilungen <1793 und 1795) der übrige Teil an Rußland, worans Katharina ll. das heutige Gouvernement Pvdolien bildete. Dü5 Märchen vom Potsdamer Kronrat Haag, 7. August. Ter Berliner Vertreter des Holland. Nienwe Büros batte folgende Unterredung mit dem Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amtes Frei be rrn v. S t ii m in. Ich machte den Unterslaatssetretär darauf aufmerksam, daß die „Times" seinen Namen in be sondere Beziebnng mit dem Kronrat bringt, in dem angeb lich am 5. Juli 1911 das UIti in a t n in a n Serbie n seslgetegt und der Krieg gegen Rußland beschlossen worden sein soll. Ter Unterslaatssetretär sagte wir: 'Nach meiner Rückkehr aus Wien, wohin ich den Reichskanzler begleitet hatte, ist mir die betreffende Meldung der „Times" vor gelegt worden. Ich habe darauf in meinem Tagebuch« nach nachgesehe», daß ich am 16. Juni 1911 Berlin mit Urlaub verlassen habe und erst am 12. Juli wieder in Berlin einge- trofsen bin. Schon diese Einzelheit zeigt, welcher Wert den p h a n t a s i e v o l l e n Erzä h lnng e n der „Times" bei- znwesseu ist. Als vor einigen Wochen iw Hanptansschnß des Reichstages der Abgeordnete E o h n mit Behauptungen hervortrat, die anscheinend den Mitteilungen des Gen>ährs- niannes der „Times" in erster Linie zugrunde liegen, habe ich sie sofort z n r ü ck g e w iese n. Trotz des Dementis der „Nordd. Allgew. Ztg." hält aber die „Times" an ihren Behauptungen fest und bestreitet die Richtigkeit der Erklä- inng, daß die deutsche Negierung bei der Abfassung des österreichischen Ultimatums an Serbien nicht mit ge wirkt habe. Auf Grund einer genauen Kenntnis der Vorgänge vor Ausbruch des Krieges bin ich in der Lage, das Dementi der „Nordd. Allgem. Ztg." in vollem Um fange zu bestätigen. Die deutsche Negierung hat von Anfang an den Standpunkt eingenommen, daß die Auseinandersetzung mit Serbien und die durch den Mord von Serajewo gescliaffeiie Lage ausschließlich Sache O e st e r r eich - Unga r n S sei. Hätte Rußland denselben Standpunkt eingenommen, so wäre es nicht znni Kriege ge kommen. Deutschland bat demgemäß auch nicht an die österreicbjsch-nngarische Negierung das Ersuchen gerichtet, an der Abfassung des Ultimatums an Serbien mitbeteiligt zu werden »nd bat darauf keinen Einfluß irgend- w e l che r A rt ansgeübt. So stellt es mit den Enthüllungen des „Times" über die Potsdamer Verschwörung. Der früher in Berlin tätige Korrespondent des Blattes Lord Nortliclifses bleibt sich selbst mir treu. Mißtrauen und Haß gegen Deutschland in der ganzen Welt zu schüren, war die Aufgabe, die sich schon in den langen dein Kriege vorans- gehendcn Jahren die „Times" und die ihr geistig verwandten englischen Organe gestellt hatten. Der gegenwärtige Welt- /lieg ist nicht znni geringsten Teile das Werk Lord North- cliffes. > Ans meine Frage, ob dein Unterstaatssekretär bekannt sei, daß der Vertreter des „Nienwe Rotterdamschen Eon- rant" in einem erst wieder kürzlich abgedrnckten Briefe an seine Zeitung vom September 1911 ebenfalls den angeb- lickien Kronrat vom 5. Juli erwähnt lxibe, erwiderte Frei herr v. Stumm: Eine unrichtige Behauptung wird nicht dadurch zur Wahrheit, daß sie von verschiedenen Seiten aus gestellt wird. Der Weltkrieg j Der deutsche Abeudbericht B e r l i n, 7. AngMt abends. (Amtlich. W. T. B.) Iw Weste n und L st e n bisher nichts von Bedeutung. Orsterreichisch-ungarischer Kriegsbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird vcrlantbart den 7. August 1917: Oeftlicher Kriegsschauplatz. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarsclialls von Mackensen erstürmten deutsche Truppen nördlich von Foc- savi starte russische Verteidigungsanlagen. Es wurden 1 3 6 6 G c f a n g e n e »nd 13 Geschütze eingebrackfl. An der oberen Putna scheiterten schwächere gegnerische Vorstöße. Ans dem Easin » In i - Berge erschöpfte sich der Feind abermals in heftigen opferreichen Angriffen. Unsere tapfe ren Verteidiger warfen ihn durch Gegenstoß und in er bittertem Handgemenge immer wieder zurück. Nördlich von G y c r g y o - T o e l g y c s bemäclstigten nur uns mehre rer riiisiscl)cr Vcrschanzungen jenseits der Grenze. Unser
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