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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151020015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-20
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1915
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SV. Jahrgang. AL LSI. Mittwoch. SV. Oktober 1M1L Telegramm-Adresse: Nachricht»« Dresden. Sammelnummer für sLintl-Telephonanschlilsse: 25241. L8FG Bezug».»«Kühr vierte,iährlich in Dresden bei zweimaliger Zukogung «an Sonn, und Moniagen nur ein- ML.) s,8» M., in den Bororien »,A> M. Bet einmaliger Zustellung durch di- Post 2 M. «ohne Bestellgeld). Unzetge» - Preise. Die «Inlpaliig« Zeile (etwa 8 Silben) »» Pf., Borzugspläge und Anzeigen in Nummern nach «oni» und Feiertage» laut Tarif.—«u-wSriige«uftriIg- nur gegen Borauobezahlung. - Bclegblatt I« Pf. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 38/40. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt iii Tresüe». Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe <„D»esdner Nachr.*) zu»,stg. — Unverlangi« Schriftstücke werde» nicht auibewahri. Apotheter Peters ^dltrurrsol, aromatischer NvrLkdsrtrav inil NLKroairen unil boeitiiln, au» trifch. Eiern u. Meyerschem Medtzinaitran. ohne schlecht. Trangefchm. .Drllten, zclimelie Ilimiei' Ln."Äd"'H°isie.d.n, jtnochen u. tbewebe bildend, tzer- vorragende» tzeiinllhrmillel für „ iibrvertchw.. Mager«., engl.«rankh. ,e. FI.U,7ö, t,ü0u.2.d»Älk. Patentamt,.gesell, vor Nachahmung wird gewarnt! Alleinverkauf u. Versand s. d. Abnigr. Sachien: aniilhll'».. IlliMIklil >. Dresdner ^eI68LtiIö88clien-I_3^ep bleibt unübertroften! SsiclsniiLius ölussn Präger 8tra6c 14 NI' llelegensteit k^eräinsncl- plaE büch' null ru Nansen. Schwere italienische und serbische Verluste Srsolglose Angriffe der Italiener an der Isonzosront und bei Peteano.— Ueüer 2M Serben gesangengenommen.— Erstürmung des Sigeunerberges südlich Groüa durch t. und k. Truppen. — Kriegserklärungen Rußlands und Italiens an Bulgarien. Lefterreichisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den 19. Oktober. Russischer Kriegsschauplatz. Die Russen setzten gestern ihre Angriffe im Sumps- »«d Waldgebiete des unteren Styr fort. Bei dem nordwestlich von Dcrazno liegenden Dorfe Bvgnslawka stürmte der Feind dreimal vergebens gegen die Stellungen einer Honved-Division au. Er wurde darch Fever und im Nahkampfe in die Flucht geschlagen und lieb drei Offiziere, über 5 99 Manu und zwei Maschinen gewehre in unserer Hand. Auch eine über Nnlikowicc vordringcnde russische Division wurde wieder aus das Ostufer znrückgctriebe«. I« -er Gegend von Ezartoryök gewann der Geg ner a« einigen Punkte« das Westuser des Styr-Flusscs; dort wird noch gekämpft. Nördlich von Rawalowka griffen die Russen gleich falls mit starken Kräften an. Sie wurden abgcwicse», wobei wir 199 Manu gefangen nahmen. Sonst blieb die Lage im Rordostcn unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe an der Jsonzo-Front nahmen a» Ausdehnung zu. Gestern mittag setzten gegen nufere Stel lungen am Krn. am Tolmeiner Brückenköpfe bei Tonale und Plava, gegen den Görzcr Brückenkopf und das Plateau von Doberdo starkes feindliches Eleschützfener ein, das mit grober Heftigkeit bis in die Abendstunden anhielt und in einzelnen Abschnitten auch nachts andauertc. Unter dem Schutze dieses Fcners ging die italienische Infanterie an zahlreichen Stellen zum Angriff vor. Am Krn, am Mrzli- Brh und vor den Stellungen des Tolmeiner Brückenkopfes brachen alle feindlichen Angriffsversnche in unserem Jn- santerie- und Maschinengewehr- und flankierenden Gcschntz- seucr zusammen. Die gegnerische Infanterie slüchtete. wo sic angegangen war, untcrdcn schwer ste« Verlusten in ihre tyräbcn zurück. Stellenweise zog sie es vor, „Avanti" z« schreie«, ohne ihre Deckungen z« verlassen. Ei« gegen den Monte Sabotino swcstlich von Dalcanot gerichteter Angriss und mehrere starke Vorstösie gegen die schon seit einigen Tage» heib umstrittenen Stel lung»» bei Peteano wurden gleichfalls znrückgeschlageu. Anch hier erlitt die italienische Infanterie grobe Ver luste. In Kärnten und Tirol herrscht weiter rege feindliche «rtillerietätigkeit. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Angriffe der verbündete» Heere machte« auch gestern überall Fortschritte. Die Macva ist znm grössten Teil in unserem Besitz. Die beiderseits der Koln- bara-Mündnng übcrgeschisften K. u. K. Truppen »ahmen gegen Mitternacht die Stadt Obrenovac «nd die Höhe» südöstlich davon. Die von Belgrad südwärts vordriugenden Gtreitkräfte gclangte» in -er Bersolgnng des Feindes über Ri paus hinaus. Eine österreichisch-ungarische Kolonne erstürmte mit de« Bajonett den Zigeunerberg südlich von Grocka und nahm mit de» beiderseits der unteren Morawa erfolg reich vorrückenden deutsche« Divisionen die Verbindung auf. In den dreitägigen SSmpfeu um den Aval« und um die Stellungen nordwestlich von Grocka sind von unsere« Truppen 15 serbische Offiziere und 2999 Mann als Gefangene eingebracht worden. Die Bulgaren entrissen dem Feind die erste be festigte Linie ijstlich vvu Pirot «nd drangen bis in die Gegend von Bran je vor. Der Stellvertreter des ChesS des Generalstabs: jW. T. B.j v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Wie lange noch? Wie lange nvch werden die von dein Bewußtsein ihres Rechts durchdrungenen neutralen Staaten, die zugleich dir .Fähigkeit zu einer selbständigen Behauptung ihres natio nalen Daseins besitzen, sich die unaufhörlichen englischen Hebelgriffe gefallen lassen- So mus, man fragen, wenn mais die Kunde vvn der neuen , ch iv ere » BerIetz u n g >dcr schwedischen Neutralität durch ein briti sches Unterseeboot und von der tiefgehenden Erregung vernimmt, die darüber in der schwedische» öffentlichen Meinung ausgebrochen ist. Nicht genug, das; das englische Unterseeboot den deutschen Dampser bis tief in die schwe dischen Gewässer hinein versolgte und ihn dort angriss, hat . die „sehr ehrenwerte" britische Besatzung sich auch zu einem Akt ganz gemeiner Seeräuber verstiegen und das deutsche Schiss nach allen Regeln der Kunst ausgeraubt. Daß alles ^ dies aus schwedischem Gebiete, unter schnöder Mißachtung und Verletzung der schwedischen Hvheitsrechte geschah, was lüminerlc das den britischen Kapitän und seine Offiziere! Tic handeln ganz einfach nach dem althergebrachten Grund satz, das; cö in Kricgszciten für Albion überhaupt lei» internationales Recht gibt, sondern das; dann die Gesetz- ! blicher zngcltappt werden und das; England allein die Ge setze macht, wie sic ihm in den Kram passen. Das ist der ! gleiche, herrische, von Dünkel und Ucbermut geschwollene ! Geist, der i» der berüchtigten Acuhcrung des britischen Kommandanten bei der Versenkung des Kreuzers „Dres den" in den chilenischen Gewässern zutage trat, als der Engländer ans den deutschen Hinweis aus die chilenische Neutralität erwiderte: „Das ist mir ganz egal. Ich habe Befehl, das Schiff zn vernichten. Das weitere mag dann die Diplomatie erledigen." Diese Anschauungsweise spiegelt den echten englischen Scelenzustaiid wieder. Großbritannien tut. was es will, tritt jedes Recht mit Füßen, beugt das nationale Empfin den der neutralen Staaten bis in den Staub, verletzt ihre Interessen hohnvoll nach jeder Richtung, »m dann hinter her mit verächtlicher Gebärde eine lahme und zahme diplo matische „Entschuldigung" vom Stapel zu lassen, die in Wahrheit vor innerem und äußerem Hochmut strotzt und in ihrer Art nur nvch mehr dazu beiträgt, bei den Miß handelte» das Gefühl ihrer unwürdigen Lage zu verschärfen. Wenn nun vollends die Keulcnschlägc der britischen Ucber- hebiing und Nechtsvcrachtung ans ein so stolzes und seiner gewiß nicht unbeträchtlichen Macht bewußtes Land wie Schweden fallen, so muß der sich dagegen aufbäumcndc Widerstand begreiflicherweise ganz besonders heftig sein, und wenn England in seiner maßlosen Verblendung über- ,Haupt,noch die Fähigkeit besäße, auf Warnungszeichcn zu achten, so müsste cs zusammcnzucken vor dem mit aller Macht hcreinbrcchciidcn schwedischen Groll, der in seiner ganzen Schärfe in der in der Presse gegebenen Erklärung zum Ausdruck kommt, daß keine Londoner Entschuldigung den Eindruck verwischen könne, den bas brutale britische Vorgehen in Schweden hervorgerufen habe. Die Engländer scheinen noch immer nicht zu begreifen, daß sie den Schweden nicht alles bieten dürfen, sondern daß einmal die Grenze erreicht ist, an der dem schwedischen Volke die Geduld aus geht. Daß die Schweden in gewissen Dingen nicht mit > sich spaßen lassen, haben sic durch ihre Haltung in der Frage des Durchgangshandels mit Rußland bewiesen. Zur Vergeltung für die von englischer Seite geübten zahlreichen > Uebergriffe ist vvn schwedischer Seite ein Verbot des ge samten Durchgai»gshandels mit Rußland erlassen worden. Daraufhin „gerlchtcn" dann die Engländer, sich in Ver handlungen einzulassen, die aber bis seht an dem unbeug samen Verhalten der schwedischen Vertreter gescheitert sind, da diese nur unter der Bedingung ein begrenztes Entgegen kommen zeigen wollten, daß die Engländer sich bündig ver- pfs'chteten, künftig jede ungerechtfertigte Belästigung des legalen schwedischen SechandelS zu unterlassen. Anch dann aber will Schweden unter keinen Umständen die Aufhebung des Durchfuhrverbots für Waffen und Munition nach Rußland, worauf eS England besonders abgesehen hat, be willigen. Wie Schweden sich in diesem Punkte vor Groß britannien nicht gebeugt hat. so wird cs sicherlich auch in den sonstigen Fragen, die seine nationalen Lebensintercssen I und seine staatliche Ehre berühren, unerbittlich fest bleiben und im äußersten Falle lieber die Gewalt der Waffen ent scheiden lasse», als sich tamps- und rühmlos znm willen losen Werkzeug, zum ohnmächtigen Vasallen des raub gierigen Vritcittuiils erniedrigen lassen. Ter aus schwedischem Gebiet verübten Seerüuberei stellt sich würdig an die Seite die wilde, teuflischcMord- szcne, die c n g l i s ch e Marineoffiziere und Mannschaften nach einem in amerikanischen Blättern veröffentlichten, auch von uns wiedergegebencn Bericht glaubwürdiger amerikanischer Augenzeugen mit der Besatzung eines nicht naher bczeichneten deutschen Unterseebootes vollsührl haben. Tie Einzelheiten dieser wahrhaft kannibalischen Schlächterei sind so scheußlich, daß die Feder sich sträubt, sie wicdcrzugcbcn. Die Krone aber wird dem Ganzen dadurch nnsgcsetzt, das; die englische» Mordbuben nach amerika nischem Zeugnis nach Verübung ihrer Ruchlosigkeiten sich auch noch „hochbcsriedigi" darüber äußerten! Die von unserer Negierung sofort angcstelltcii Ermittlnngen werden hoffentlich volle Klarheit über den fürchterlichen Fall ver breiten, so daß die Vergeltung für die begangenen Untaten ihren Lauf nehmen kann. Wenn wir so etwas Horen, wenn in solchen himmelschreienden, die ganze Menschheit schän denden Verbrechen die wilde, scssellosc, tigcrarlige Grau samkeit des britischen Nationnlcharakters grell in die Er scheinung tritt, dann erfasst uns Deutsche, die wir vvn wahrem Kulturcmpsindcn beseelt sind, ein Knirschen des ganze» inneren Mensche», und vor unseren Augen tut sich erneut der tiefe, klaffende Abgrund ans, der Gcrmnncntiun und Angclsachsentum im Denken »nd Handeln trennt und der uns durch diesen Krieg erst so recht zum Bewusstsein ge kommen ist. Ja, cs ist wahr, was der Kanzler sagte: Die Sentimentalität haben mir unter solchen Umständen ver lernt. Die haben uns die Engländer mit ihrer zügellosen Brutalität gründlich ausgctriebcn, und wenn cs wirklich wahr ist, daß einzelne hervorragende Engländer vvn besserer Einsicht wünschen sollten, wir möchte» die britische Blutschuld am Weltkriege vergessen, so können wir darauf nur mit unserem Kaiser antworten: „Nie!" Die Linie Risch-Saloniki abgeschttittea. d. Nach Meldungen, die in Paris aus Athen ein- gelaufen sind, konnten die Bulgaren die Linie Ni sch — Saloniki ab schneiden. Tic Nachricht er regt in Paris große Bestürzung, da man nicht mit einem sv schnelle» Vormarsch der Bulgaren gerechnet hatte. In amtlichen Kreisen wird zugegeben, das; das gesamte KricgS- uiltcrnehmcn nunmehr in Frage gestellt scheine. — Im gmtlichcn deutschen Bericht war schon gemeldet worden, daß die Stadt Vranja von den Bulgaren genommen sei. Branja liegt aber an der Bahnlinie Nisch—Saloniki, die Pariser Meldung stellt also nur eine Bestätigung der amtlichen deistschen Meldung dar. Rußlands Kriegserklärung an Bulgarien. st. Wie die Bnkarcster „Dimincnza" meldet, ist nunmehr auch seitens der russischen Negierung dir Kriegs erklärung an Bulgarien ergangen. Die englisch-französische Herrschaft in Saloniki. t>. Bei Saloniki sind bisher 28 009 Fran zose n und 1 8 0 0 0 Engländer gelandet. Die Eng länder trachten, die Höhen um Saloniki zu be setzen. Sie haben auf der Terrasse des Splendidhotcls eine snnkentclegraphische Station errichtet. Kür Truppen transporte aus Acgliptcn stehen ihnen angeblich 120 Schisse; zur Berfügung. Radoslawow über die Balkanpolitik. b. Der bulgarische Ministerpräsident sagte einem Ver treter des „B. T." u. a., er glaube kaum, daß Rußland sich cinmischcn werde. Er fügte hinzu: Man irrt, wenn man glaubt, die Bulgaren könnten durch traditionelle Gefühle für Rußland sich am Kampfe verhindert fühlen. Sollte es nötig sein, so wird der Bulgare jeden Feind als Feind be trachten und behandeln. Hinsichtlich Griechenlands äußerte er: An Angriffe ans Griechenland dcirkt die bulgarische Re gierung keineswegs. Wir haben gewählt, wie es uns klug und nützlich erschien, nämlich für Dcntschland. Wir wissen aber, was uns diese Freundschaft vorschrcibt. Radoslawow schloß: Sehen Sie nicht die Wirkung unseres politischen Entschlusses schon jetzt? Delcasft ist soeben ge- fallen, weil seine Balkanpolitik zerbrach, Ssasonow, denken Sie an mich, wird ihm folgen. Das sind die Bnlgarenfcinde — sic fallen — wir siegen. Die Haltung Rumäniens. k>. „Eorrtcre della Sera" meldet aus Bukarest, di« fortgesetzte Neutralität Rumäniens könne nur drei Gründe haben: Die Abneigung, gegen Deutschland zu kämpfen, dtq
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