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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100420021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910042002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100420
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910042002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-20
- Monat1910-04
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Bei»,»gebühr plerkljährl. für Dr«s^ den bei ra-iich zwei maliger Zutragung (an Sonn^ und Moulage,, „ur einmal) 2 üi) Mk, durch auSlvarttge Koni- littfsionlire ^ m) Mk. 2)ci einmaliger Zu- sl,klung durch die Post N'M.lolme'Lleltellgeldt. Die de,» Urteln von Dresden u. Umgebung am Tage vorder »n- gestellten Atnnd-Aus. gaben erhallen die aus- l.»artigen Aeueher mit der Morgen-Ausgabe jusamnren jugesleUt. Vlachdrurtmu ruir deut licher Quetleuaugade f„T,esd. Nachr ", zu- Ibfslg. -- Unverlangte Vjannskrit'te werden Nicht ausbewahrt. Dresdner kank ^ktienkapilsl unl! K686I-V6N 231'/-? IV!i!I. IVlk. ampirvsiit iirm Orescken-^., Xöaigllobano-Ltrssse „ „ k-rsger Ltrassc 24 p „ „ Striesener Ltrssse 44 Ore^clen-I^.. Nsutraer Ltrssse 2 n ttuiori VLeisser ttirsck K/Isissen unck t^ötrsckendrocla. AL'rv oiNgo ^osev. Die Z weit e st a m m e r verhandctte heute über Schnl- angetegenheiiev. Bor dem Bezirlsaiisschust der Stadt Berlin steht heute die Berhandlnng der »tage des Polizeipräsidiums «lege» Heu Dircttvr d e s L u stsuiel h a » t e s D r. Murtin Wickel uns st o „ z e s s, o n s c » t z i e h n n g an. 'lus stein Gottharöpas; liegt ster Schnee gegen wärtig l Meter hoch. Bei einer st e i s c l e x p l o s i o n in ster L t r eich st o l z s n b r i l zu Szeaeo illngariis wursten 1t Personen getötet, 18 schwer verletzt. In ster Rahe nvn Laiague in Kanada ging unfeinen Arbeiterzug ein Bergsturz nieder, wodurch ,7 Arbeiter getötet wursten. Bei einer Panit in der armenischen Kirche zu Paln iBilajet Dinrbctrj wursten viele Personen getutet. Neueste MMmMmgen nom Ist. Avril. Deutscher Reichstag. Berlin. sPrtv.-Tel.i Der Reichstag setzte heute die erste Leiung der Reichs versichern ugsoronnug fort. Da Staatsietretär Dr. Delbrück noch immer erkrankt ist, wurste er bei ster heutigen Berlmnstlnng durch stcn Direktor im Reichsschatzamt des Innern Easper vertreten. Das Arbeitsprogramm des Reichstages. B e r l i n. I Peiv.-Tel.s Der Lcni o r e n k o n v c » t nerbanstclte heute wieder über die geichafttiche Lage, ohne! bestimmte Beschlüsse zu fasse». Späte st e u s a m I. M a t ! > oII bis z u in Vi e r b st v e r tagt werden. Die Reichs.! mcrtziiwachssiener soll auf alte ,Wille noch uor Himmel iahet verabschiedet werden,- ebenso sollen erlcstiat werden der Handelsvertrag mit Schweden, aas Gesetz über den künsttelisc!>en und ltteraliichen Url>eberschut> und die Bor, tage über das Rcichsschuldbvch. Auch das StcNrnvermitt llingsgeietz wirst sich wohl noch erledigen lassen: dagegen ist es lehr zweifelhaft, ob ster Entwurf über die Entlastung des Reichsgerichts noch verabschiedet werden kann, vowoht der Reichskanzler grasten Wert daraus legt. Ebenso zweifelhaft ist die Erledigung der Llrasgeietzvoveile und der neuen Borlage über die Anfstandsaiisgabe» sür Lüd- westafrita. Ob das Kaligesetz noch fcrtiggestellt werden kann, hangt davon ab, ob sich in der stvmm'ssivn eine Eini gung wird erzielen lassen. Das Reichsbesteuernngsgesetz kann »ich« mehr erledigt werden, da beute in der Budget, kam Mission neues Materiol verlangt win de. B crli n. iP> iv.-Lei.l Die B u d g cito in m issi o n des Reichstages wird demnächst einen Besuch in ver schicdcncn industriellen Werke» des Westens machen. Der Besuch wird am HimmelsahrtStag beginnen und etwa .7 Tage dauern. Die Kosten tragen die Teil nehmer selbst. Die Aussperrung im Bangewerbc. Alte n bürg. Tic Aussperrung im Bau gewerbe nmsastt in der Siadi ll Maurer- und 8 Jim- mcreigeschäsle mit rnnd 270 Arbeitern. übrigen Herzog tnine erfolgte die Aussperrung ebenfalls in grünerem Matze. In Meuselwitz »inrden l.70 und in Etseiiberg rnnd t"0 Arbeiter ansgespe, rt. Ans »Frankreich. P a > i S. stein Lcliwnrgeriäit von Earpeniras er ichien gesiern der L cl> w e i z e r T o r e t »ater der Anklage, im Jahre 1008 aus dem Genrraistabsbni-ea" in Avignon wichtige französische Doinmenie gestohie» z» haben. Er wurde zu zehn Jahren Zwangsarbeit vernrteiit. Pa > i s. >)n Toulon wurde der der Mannschaft des Hoch ieetorpedoiiaots „Flibustier" angehörige Rlatrose Bechur »nier der Beicbuidlgung des Diebstahls in i l i t a r i i ch e r L ch rist st >t ck c verbaitet. Lustschisfahrt. Köln. iPriv.-Tei.s In auswärtigen Blattern wird die Meldung verbreitet, dag der st ö v ig vo n W ü rtte m. berg au der gestrigen Ballonfahrt teilgenommen, und dasi eine graste Fahrt vorbereitet werde, »in mit den drei Kölner Lusttchisseil heute die Fahrt nach Homburg avzutreten, an der auch der König von Württemberg teil- uehmen wolle. Diese Meldung entspricht nicht der Wahr, beit. Heute werden überhaupt keine Ballonfahrten unter nommen. Der König non Württemberg besuchte seine Familie in Renmied, ovn wo aus er zweimal einen Ab stecher nach Köln machte, um am Kölner Pferderennen teilzuiiehmeli. Alsbald nach Beendigung des Rennens kehrte der König wieder nach Reuwicd zurück. An der Hnstballviifahrt teilzunehmeii, hait der König bisher nicht veabsichtigt. Bei den gestrigen Fahrten lenkte sic» der Parseva! Ballon, als er beinahe die Halle erreicht hatte, plötzlich tief zur Erde. Die Propeller standen still, und oic Gondel st i c st heftig auf den Baden. Dura) Ausgabe von Wasierballast gelang cs, wieder hoch zu kom-i meu. Die mitfahreiiden Personen, sowie das Luftschiff habe» keinen Schaden genommen. P a r i s. Der Aviatiker P n n l h a n flog gestern nach mittag mit seinem Zweidecker von Ehevillc vei Orleans! nach Ponan und legte die 100 Kilometer lanac Strecke ins nngesiihr -R - Stiiuden zurück. Wahrend des Fluges hielt sich Pan!Han, der wegen Mangels an Benzin landen.! mnstie, >n einer Mibe von .700 bis 000 Metern. Der Avia-! ttker Hai damit einen neuen Rekord für den Daverslng ge i schassen. j Dr. Zickel aus Konzesüousentziehnvg verklag». Berlin. Bor dem Bezirksaiisichiist der Stadt Ber iin steht hcitte die Bcrhandinng der Klage des Polizei präsidiums gegen D r. Martin Zickei, den Diretwr des V u il i viel h a u i e s , ans st v n c s s: o n s e n t Ziehung an. Die Klage gründet sich auf eine Anzeige, die das'Rechisschuichiirea» der Bühneuaeiioüen'chatt am ni. ckuiü gegen Dr. Zickel vorgebrachl hat. Der Polizei Präsident klagt aus Entziehung der Kvn.,essio», weil die sittliche, artistische und finanzielle Znverläisigteit Dr. Zickels nicht mehr bestände, die bei der Erteilung der ttvn Zession für die Erteilung mastgeüeud gewesen sei. Ais Eründc gibt der Polizeipräsident an: I. Ei» langjähriges, vssenkniidiges intimes Bcrhüllnis zu der Lchauspteleri» Anzeige»-La» il Annot,me VL.I« Lnkun dztzunczrn bZ4 ua<tm' n Uhr. Lonnto,).. »Ul Marlknuroß, pu» N bis '...I Uhl Ti< teil. 8 bilden« -'5, Pf.. Familien. Haciiliaite» a>:^ Drcodrn P lyeiHon» LtNW'igell »uf der Pttvalje,lc Zeile UO Pf.; ?.»,e,fvciln.,e Zciie a. Tervttte ^ - ^tumijikr» »a .» Sonn » ^eicrlaqru die emipaillge Otruuk' zeile!10Pi..o»iP»i»t,i feite ^omilie,'- Maä>r>chic!i o. D resden d»ettnrntu>eU<2öPf.— vluswarlli,e Auftrui^ nur gegen Ve-raushe zahlung. — Hebet. Pe- legbiott tostet w Lsreinls^en, ^llnitbius rur Vsr^lo^uirx. :: Lcdieck-Verkettr, lürötdiultl; von Laksoliicontvn. 'Wertpapiere, ^lu- unä VerliLut, Leleidunx. LoupONS, LiolÜLitn^ nuck Vsrrvortunx;. :.: :.: :.: Depots, Larthbavabrunx offener u. versaüliezsdurer. Xreclitbriese nuk alle Hruiptplütre cker 'Welt. Grete Fels, die mit ihrem Geburisnameu Fürst heistt. A habe sich Dr. Zickel vvn dieser Dame zu finanziellen Transaktione» im ganzen 20Nb» Mart geben lasse»: 2. habe er in geschlechtlichen Bcziebnngr» zu andere» ^chau spielerinnen gestanden: i. habe er einen nnstttiichcn An griff auf eine Lchaiiivieleri» in seinem Bmea» z» vei üben gejucht, als die Dame bei ihm um Engagement nor steltig wurde. Auch eine, anderen bei ihm angestellten rchanipielerin soll er inisittiiche Anträge gemacht haben. Ervlosian in einer Lircichholzsabrik. L z c g e d. In der Pvalfsmchcn L t r e i ch h v ! z s a b r i k ersotgtc vormittags eine st e s s e I e x p l o s i o n, durch die 10 Mädchen und ein Mann getötet, i7 Mädchen und ei» Mann schwer verwundet wurden. Rerhängnisvoilc Panik in einer »irchc st o n st a n t i n o p c l. In Palu im armeniichen Bita- jet Diarbelr wurde der Priester, während er in der arme, niichen st irchc am Atiar amtierte, vvn Gendarmen vei hastet. Unter den >tirchenbcsuchern entstand eine Panit. wobei viele Personen getütet wurden. Paris. Der Astronom an der hiesigen Ltcrnwartc Giacobini erblickte gestern früh mit blokem Auge den Ha l - leniche n st o m e te » , dessen Kern, als er im Marz ge sehen wurde, den Glanz eines Lternes neunter o,röste hatte und gestern den Eindruck eines Lterns zweiter Gröhe machte. Belgrad. Oberst Malchin, der an der Bcr- schwöriing gegen König Aierander und die Königin Draga teiigcnommen hatte, ist gestorben. M e t b o n r >t e. Das B n n d c s k a b i n e t t ist infolge des Ausfalls der Wahle» z n r ü ck g e t r r t e n. VMIicde; unü ZScbstrcber. Dresden, l9. April —Te, Majestät der König tras gestern nachmittag 7 ll.hr 18 Min. zu zweitägigem Iagdausenthalr in Zittaus Berge» ans Bahnhof Zittau mit Londerzug ein. Ans dem Bahnbose waren zum Empfange erschienen die Herren AnuShanpimaiin v. Beschwih, Oberbürgermeister Oertel, Bürgermeister Mieüich. Ttadl verordn eie »Vorsteher Prof. Reumann, Forstmeister Korsett, Oberbahnhofsvorsteher v. Elterlein n»d llicgimeittskommandenr Oberst v. Zinsin gen. Der König uerweilte kurze Zeit im svgenaiintc» stönigszimincr des Bahnbofs und begab sich dann, von zahlreichem Publikum begrüstt, ans dem Babiiliofsvvrvlal'. Dort hielt bereits ein Kleiiibahllsvnderzug, der den König und seinen Adjiitantc» Major v. Köiiiierib »ach Onbi» entführte. Der König »ahm dort in Adlers Kurhans Wob itiing. Heute früh iaate der Monarch im Olibincr Revier und schon am Ameiienberae in der Räbe der Katzeitterbe einen anstergeivöhiiiich starken Auerhahn. Rachmittag I Mir fand ans dem Berge Oiilnii ein von der Ttadt zu Ehren des Königs veranstaltetes Iagdirühstück statt. Die Avsahrt des Königs nach Dresden ist auf mvrgen früh -"»7 Uhr fesigeietzt, doch änsterte der Monarch die Absicht, in der Rächt znm Donnerstag nach Zittau ziirückzulehre». «non Kunst uitti ülizrrustbast. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- theater. Aus Antast des 100. Gebnrtstaacs von Gustav Raedcr IW. Aprilj geht Donner.,tag, den 21. d. M., die Posse „R obcrt nno Bertra m" austcr Abviinement in Lzene. f-' Das (scuiral - Thealcr. das seine diesjährige Operettev-Laison bereits am «onntag den 21. d. M. ichlicstt, bringt a» den lebten Abenden noch einmal die drei Lchia. „er dieser Laison zur Aiiisührniig, nud zwar am Donners tag den „L i e b e s w a l z e r", am Freitag znm Benefiz sür Herrn Kapellmeister Pittrich „Ein H e r b st m a n ü v e r" mit Herrn stoppet als Wallersteiu und am Lvniiabeiid, viel fachen Wünscheir nachkoininend, noch einmal „Die ge- , chic de ne Frau". Iiir diese Borslclliing ist' auch wieder Frl. Mizzi F r e i h a r d t, die seist am Berliner Theater des Westens in derselben Partie erfolgreich anj- tritt, als Gast verpflichtet worden. Am Lonutag den 21. nachmittags llhr, zum leisten Male „Der Jockei,- l l n b" und abends 8 Uhr „D c r V t e l> e s w a l z c r". Am Montag beginnt das B erli u er Z e s f i n g - T h c a t e r ein mehrtägiges Gastspiel mit dem Pariser Schwant „D e r K ö n i g". ck Die 131. Aussiihrung im Musiksalon Bcrtrand Roth am Sonntag morgen war Werken des l8st! in Schlesien geborene» Grase» Bolkv von Höchberg eingeräiimt. Frl. Iuanita B r v ck m a n n, Herr Rudolf Krati » a und Frau v. G r v in a d z i n s k a spielten das A-Dur-Triv für Bioline, Btvlvncell und Pianvsvrlc, Op. 34, eine zwar nicht tief gehende, doch melodienreiche, teils muntere, teils innige Schöpfung von sehr guter Faktur nach klassischem Muster. Die äugetündigtcn Duette mussten anssallen, dafür sang Frau Hvsvperiiiiingertn Boeh m -van E n d c r t in vorzüglicher Weise drei sehr ansprechende Lieder Hoch bergs. Zum Lchlus, gaben sich Frl. Th am in und Herr Pros. Roth viel Mühe nm das C-Möll-Klauierkonzert iLast 2 und 3s, doch wird sich dieses Werk wohl kaum dauernd lebendig halten lassen: es weist Temperament und Gewandtheit ans, im übrigen aber hat es die. Zeit überholt. ck Versteigerungen aus einer Leipziger Goethe-Biblis- tlhek. Bei E. G. Boerncr in Leipzig werden am 27. und 28. Mai ans der kostbare», 7083 Riniiinrr» umfassenden Goethe - Bibliothek des Leipziger Buchhändlers Friedrich Meyer „74 der wertvollsten Rnmmern ver steigert. Diese enthalten Gesamt- und Einzelausgaben Gocthescher Werte, zum. Teil von grober Scttenheii, ferner Werke, in denen gezeigt wird, wie Goethe feierte und ge feiert ward, und eine ansehnliche Goethe-Literatur, be stehend aus Büchern und Zeitschriften, Briefwechseln, Biographien usw., augerdem ober auch noch Original- radierinigen und -zeichii:«:igen non Goethe, Original porträks Goethes von Gertrud v. Kügclgeu und von'Karl Alerandcr v. Heideloff, ferner Originalporträts des Hof- sräuleins Luise v. Gvlbhausc» und der Eharlvttc v. Liein, Stammbücher ans der Gocthezctt und andere Reliquien aus dem Goeihckrcise und als Kuriosität auch eine mit vergoldetem Kupfer eingefasste ovale Dole aus Malachit ans Goethes Pc sin, die bis vor einem Jahre im Dresdner stornermnscitt» ausgestellt gewesen ist. Die Schauspieler der Bühnen genossen schast, die es sich zur Ausgabe machen, sich und ihren Stand zu befreien — zu befreien auch mit Hilfe eines sehr klugen Humors —, haben znm zweitenmal in Berlin für eine Ractst ein Artistenzeit ausgeschlagcn und spielen „Zirius Rissen". Wir lesen darüber in der „Franks. Ztg.": Sic tragen die Ten denz ihres grasten Beistandes innd zugleich die Sorge sür dcssen B er möge» und Wohllätigkeitstaiseni in die Manege. Sie bringen ein Zwischenspiel, in dem die Waffen nicht unbedingt ruhen, und öeniioch die Musen zu Gaste sind — die Musen eines Ossenbachschen Ottimps, ans dem Mel- pomene den Riggcrtanz lFräuleii! S n s s i n und Ottv Gebührt und Thalia dressierte Hunde vorfütirt, und wo der tenvrsiarte Paris — denn cs gibt wirklich ein Stück „Schöne Helena" im Programm — den Schanplat, der gro tesken Ereignisse schliestlich im Auto verlässt. Biellcicht ist der Witz solch einer Beranstaltnug nicht immer ganz so überwältigend, wie man erwartet, aber der Laune der Komödianten, die mit sich selber Komödie spielen, kvmmt »och die ganze frisch und sumpathisch berührende Freude über die eigene neue Macht ihres Standes, über die Selb ständigkeit, über die Bercinsrepulstik, der man hier dient, zu Hilfe: um einen guten Zweck handelt cs sich, dem man die Mittel bewilligt: Scherz, Satire, Ironie sind nicht ohne tiefere Bedeutung, und Kollege Giampictro findet jchon meaen der Selbstaiifopserung Beifall, mit der er, auch seines letzten Restes von Würde entkleidet, mit dem be rühmten Monokel nur noch wie mit einem Witz ans staffiert, ans einem Esel hcrcinreitct. Es ist ei» doppelt pa'.odistischcr Kalchas, den dieser Komiker spielt, und er gewinnt den Preis des Humors, wenn er de» Gesang se-nes Partners mit einer Reihe erschütternder Grimasicn begleitet. Und so wie er. stürzt sich noch eine Menge vv» anderen Berühmtheiten, Beliebtheiten lanch Berlin ver ichwähl nicht den KünstlerkultU auf das zirzensische Schlachtfeld, inid Paradetunststücke, die man bei den Artisten vvn Fach hlost beklatscht, bejubelt die Bewunderer Gemeinde, wenn Heinz Monnard, der Tarstcller des Ta» tris im Lessingihcatcr, als Htndcrnisreitcr, Hilda Heile rich als elegante im Hcrrcnsattel ihr Tier dirigierende Schvlrcitciin und Kurt Stark als Akrobat ans dem „»ge sattelten Rücken eines Gaules sie erfolgreich zu Ende süliien. Selbst Thielscher, der „göttliche Guido", holt sich seine Lorbeeren als ernsttiafter Geittleman-Reiter. Die Lustigkeit kommt nebenbei nicht zu kurz. Sie bricht moment weise durch. Sie erreicht ihren Harmlviigkeitsgipsel mit der Parodie eines Ringiampfes. in der zwischen ein kauips wütiges Paar der würdige Protektor — man erkennt Rein stvld Begas — gerät und im Sande der Manege hin und hergewälzl wird. ck* Ein Ehcschliest»»gs-Birt»ose ist der berühmte Kom poiiist Enge» d'Alberi. Er war, wie die „Breslauei Mvrgeiiztg." erinnert, bislier dreimal verheiratet: I. mit der Tochter des früher vielgesvielteu Pvssendichters Sa liiiari',- 2. mit der betaninen Pianistin Tereia Earrcilo idie auch ihrerseils jetzl in vierter Ehe mit dem Bertiner Kausmaun Tagtiapetra, dem Bruder ihres zweiten Gatten, lebt, während ihr erster Mann, der B'ivlinist Emile Saurei, ihr. dritter d'Alberi warf: 3. mit der früheren Hvsvperii säilgeriii Hcrmine ,vinl. Diese letzte Ehe dauerte seit etwa 1.7 Jahren an nud schien sehr glücktich zu sein. Ui» io mehr Ausiehcn erregt ietzi i„ Berliner Kunst- »»d Gcsellschafts kreiien die Rachricht, dasr sich d'Albert aiich von seiner dritten Gattin scheiden lasten will, nm sich mit der geschiedenen Frau des Dramatikers Dr. Ludwig Fulda zu verheirate». Frcn, ,)da Frida war unter ihrem Mädchennamen Theumer eine beliebte Darstellerin des Breslauer Lobe-Tbeaters i» der Aera Witte Wild. Bei der Breslauer Premiere vvn Fuidas „Das verlorene Paradies" lernte der Autor die anmutige Raine als Darstellerin seiner „Editb" kennen uyd verlobte sich bald daraus mit ihr. Bor etwa zehn «> i
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