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Sächsische Elbzeitung : 19.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187304192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18730419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18730419
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-19
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 19.04.1873
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ZiüMchc LlbMmg. Amts- und Anzeige blatt für das Königs. Gcrichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtqemeinderath zn Hohnstein. Die „Sächsisch- Elb-Zeitung" erschein, Mittwoch und Sonnnbcnd und in durch alle PoNanNalien, sowie durch die Erpedllliw diese» Blatte« ,iir IN Rgr. ptertcl- jährlich zu beziehen. - Inserate siir da» Millwochöblal, weiden dis Dienstag früh !> Uhr, Mr das SonnabcndSbiatt späleNen» dis Freitag früh N Ilhr er- beten. - Preis siir die einmal gespaltene Corpus,eile oder deren Naum I Ngr. - Auswärts werden Inserate siir die EId,eitung angenommen in Hohnttcm dei Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annonccn-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nud. Mosse und HaasenNrtn L Vogler. M 32. Schandau, Sonnabend, den 19. April O Der Vormarsch Rußlands. Nachdem die russischcu Rolonucu ihren Marsch nach Klsiwa angclrctcn habe,!, fühlt die Diplomatie »nr zn lebhaft, daß hier ein lang vorbereiteter Schlag zur Ausführung lonnnt. Eine gewisse Beunruhigung der Poliliker in ganz Europa ist bcmcrlbar, weil sic - ahnen, daß die Expedition nach Khiwa der Anfang einer Altionöpolitik ist, deren Absichtcit nnd Endpunltc noch nicht genau crlannt werden, iiin Khiwa würde sich schwerlich in Europa ein Mensch graue Haare wachsen lasse», wenn auch dieses ranhe, mit halb- nomadische» Horde» bevölkerte Mud r»ssisch würde. Aber nicht nnr von dem mißlranischcn Englatid a>,S, sonder» auch von cittsichligercii Poliliker» wird Lärm darüber erhöbe», daß die Erobcr»»g Khiwa'ö »»r die erste Etappe Rußlands auf scinc», Marsche nach Indien sei» werde, Khiwa ist in dieser Bczichnng geworden, was bis vor zwanzig Jahren Bcsarabicn war; statt des Prnth ist cö jetzt der Oxnsslnß in Afghanistan, dessen Uebcrschrcilnng durch russische Ko- louucu das Signal zn einer Bcfürchtnug vor einem große» Kriege bildet. Man hat Recht und auch Unrecht, weil man über die russische» Absichten in Mittelasien meist im Jrr- lhnm mid deshalb i» allerhand Phantasien lebt. Der nnglücklichc Krieg vom Jahre 1854 war ein großer Fehler des Czarc» Nicolaus. Als Antolrat hielt er Rußland, wie alle Welt damals, für mächtiger als cs war und ging auf sein Ziel los, ohne sich der Wege dahin vorsichtig versichert zn haben. Nach sei nem Tode und dem Falle Scbasiopolö machte man Friede», entsagte damit aber natürlich nicht der orien talischen Politik, deren Wiederaufnahme unr ans bessere Zeiten verschoben wurde. Zunächst verließ man die alten Bahnen dieser Politik über den Prnth, die Do- »an nnd den Balkan nach Konstantinopel. Mail zog sich ans Enropa ,zurück, arbeitete aber desto eifriger lind geräuschloser iu Asicu auf ciliem wcitbcrechuclcu Umwege demscibcu Ziele zu. Mit militärischer Kraft- auwcndimg nud Bestechung, ein vorzüglich bewährtes Mittel der russische» Politik iu Asic», nmrdc die Erobcruug CirkassiciiS vottcudct, damit daö Kaspische Meer i» russischer Gewalt sei. Es trat als RüstnugS- statio» au Stelle des vou den Westmächtcii überwach te» Schwarzen Meeres. Von dieser Basis ans konnte man mm ungehindert die Linien ziehen, denen die militärische Politik ganz unbeachtet von Europa nnch- folglc. Die anstoßenden nnd nach Süden sich aus- dchucndcu Chanate wurden dnrch Strcifzügc thcils in Abhängigkeit gebracht, thcils wirklich erobert. Persien selbst ist bereits kaum noch mehr als ein russisches Basallcurcich uud weuu cö nicht in einem solchen Lharaktcr erscheint, so liegt dies an dem Unistande, daß Rnßlaud diesen Schein mcidcli will. ES be schützt vielmehr wohlwollend Persien, nm eö nach dem Maße seiner Zwecke zn beherrschen. Mit Khiwa ge lang dieser Plan nicht. Während in Persien die Eng länder vo» dem russische» Einfluß völlig auö dem Felde geschlagen wurde», hat ihr Gold in Khiwa besseren Erfolg gehabt. Rußland wird deshalb dies Land mit Gewalt sich uutcrlha» machen, weil eö da mit seine Flanke sichert und sich den Bormarsch »ach Afghanistan für alle Fälle ermöglicht. Also, wird man sagen, ist cö dclm doch russische Absicht, nach Indien vorzudringen nnd den Kampf mit England hcransznsordcrn. Mit Nichten! Ruß land geht seinen Weg durch Asieu, nicht um die Eug- läudcr m Indien z» bedrohen, sondern nm daö tür kischc Reich von Oste» zn fassen, ihn, hier die Wur zeln z» durchschucidcu, von hier ans den Boöporns zu erreichen nnd der Herrschaft des Snltanö in Kon stantinopel ein Ende zn machen. Dies sicht cs als feine Mission, als das Ziel seiner traditionellen Poli tik an. Eö bei diesem jetzigen Bcrsnch sicher zn cr- rcichcn, dafür hat cö fünfzchn Jahre gearbeitet, ge opfert, gclämpst, nnd cö wird mit Beharrlichkeit da rin fortsahrcn. Seitdem es die Ucbcrzcugnng gcwon neu, daß nur Euglaud ihm die schwersten Hlndcrmsse bereiten kann, geht es bei der asiatischen Politik auch mit darauf ans, England einmal für sich nngcfährlich zn machen. So sichert cö sich mit Khiwa ein Gebiet mehr, nm England im entscheidenden Kampfe stark gegenüber zu sichern Früher oder später wird cö zu diesem Kampfe, nicht um Judicu, sonder» wieder »m die orieiitalischc Frage, zwischen den beiden Staate» kommen, das ist kam» zn bezweifeln. Der Ansgang mag für Rußland sein wie er will, Unglück bcdcnlct er doch in jedem Falle nnr für England. Selbst siegreich mit den Wassen, selbst angenommen, daß die Völkerschaften in Indien nnd in den nördlichen Grenz ländern Afghanistan nnd Tnrlcstan den nölhigc» Bei stand leisteten — Rußland weiß, daß England sol chen Trinmph mit einer so fnrchtbarcn Bcrwüstnng seiner Finanzlraft bezahlen müßte, die cö dann doch ans ein Menschenalter hiuanö völlig nnfähig zn ncncm iiiid wirksameren Widerstand gegen scinc Plänc ma chen würde. Keine militärische Niederlage wird aber in ähnlichem Verhältnisse die rnssischc Kraft z» bre che» vermögen, weil sic i» Asic» in wohlversorgte» Vcrthcidignugsstcllnngcn die englische AugrisfSarmcc erwarte», doch z» ci»cm gefährliche» Aiigriff nach Indien ihrerseits nicht übergehen würde. Ein dabei mögliches, wohl ins Ange zn fassendes Scitcnspicl dieses Krieges in Europa hätte scinc» cigcuc» Vcr- lnnf, übcr wclchc» jctzl Bctrachtlmgcn cmzustcllc» müssig wäre. Die Hauptfrage kmm doch mir iu Asic» zur Lösung gelange» n»d »»beirrt wird Riißland dort, ist cö crst mit Khiwa fcrtig, seinen Marsch verfolge», abwartend, ob nnd wie man demselben enlgcgcnzn- lrctcn vcrsncht. Tngcüqcschichtc. Sachsen. Schandau. Am Donnerstag den 17. April fand die feierliche Einweisung der zwei neuen Lehrkräfte und zwar des Hrn. F. A. Banitz und des Hrn. C. A. Mohrich an Stelle der abgegaugenen Herren Lehrer Martinelli und Miuelbacb un Prüft ungosaalc der Bürgerschule durch den Herrn Local schuliüsprctvr ?. Schuliheiö im Beisein des Herrn Bürgermeister Hartung und des gesammleu Lehrer Collegiums stait, während die achte Sielte hiesiger Schulanstall ferncrwcn wegen Lehrermangels unbe- jetzt bleibt. — Ucbcrall, wo ans Fremdenverkehr gerechnet wird, ist eö von großem Interesse, wabrznnehmen, was im Allgemeinen, wie im Besonderen für die Be haglichkeit und Bequemlichkeit der Gäste geschieht. Daß man auch vier sowohl Seiten der Commun, als Seite» des „NcrcinS zur Forderung des Bade- uiid FrcmbetwcrlebrS i» Schandau" sichö angelegen sein läßt, daS Möglichste zu thun, die Frequenz zu steigern, ist dankenowerth anzuerkennen, und cü wäre wohl zu wünschen, daß daö Streben gedachten Ver- eineS noch mehrseitiger gewürbiget und unterstützt würde. Außerdem aber muß auch noch von jedem Einzelnen daö geschehen, waö ihm für diese Sache zu tbun möglich ist. Vorwärts unsre Lopsung! Die Concurrenz wird nach den neuesten Nachrichten über die sächsischen Badeorte immer beträchtlicher. Weg mit alten Bornriheilen! Streben beißt leben. AIS ein neu iu Bewegung gesetzter Hebel, unsern Fremden möglichst bequem und billig Besseres zu bieten, dürfte gewiß auch solgcudcS Unternehmen zu begrüße», resp. zu empfehlen sein. Auf vorher er gangener Anregung hat daö Central-Pianoforte-Ma- gazin auswärtiger Fabriken von N. Hertzsch in Drcö- seit, Marienstr. 22, I. während bevorstehender Sai- son Disposition getroffen, bei vorkonunendem Bedarf dem hiesigen nnd frcmdcn Publikum mit den vcr- ichicdenartigsteil Instrumenlen in coulantester Weise dienen zu können. Die Flügel, Pianinos >c. sind sämmllich neu und solid gebaut und können auf längere oder kürzere Zeit gemielhet oder auch lausö- weije uiid zwar unirr mehrjähriger Garantie erlangt werden. Daß dadurch hier eine Lücke anögefüllt und ein längstgefübltcr Uebclstand beseitigt wird und wäh rend der Saison vielen Fremden bequem auö der Verlegenheit geholfen wcrdcn kann, liegt klar auf der Hand. Möge das Publikum diese günstige Gelegen heit weise nützen uud dadurch den Aufenthalt der Fremden ohne besondere Mübc und Kosten bequem uud angenehm zu machen helfen. Die Vermittelung hat hier, wie wir hören, Herr Bürgerschnllehrcr Held übernommen, auch stellt derselbe fortwährend einige Instrumente zur Ansicht auö und ist zu jeder andern Auöknnst dcöbezüglich gern bereit. Pirna. Der „P. A." schreibt nnterm 17. April: Gestern am frühen Morgen ist die zwischen Krebs uiid Niedermeustgast auf freiem Felde gestandene, ca. 150 Schock enthaltende Strohfeime des Guts besitzers Oese zu Niedcrmeusegast nicbcrgcbrannl. AIS inan zur Brandstelle kam, lag unweit derselbe» ein Mensch schlafend, bei dem man ein lccreö Strcich- hölzchenbüchöchen fand. Die Vermuthung, daß der selbe die Brandlegung fahrlässig oder böswillig ver ursacht haben könne, gab zu dessen Verhaftung An laß. — Voit Königstein gekommene Personen brach ten die Nachricht mit, daß gestern auf Eunncrödorfer Revier ein nicht unbedeutender Waldbrand staltge- fuuden habe. Dresden. Nach der jetzt vorliegende» Bilanz beirng im Jahre 1872 bei den sächsischen Staaio- cisenbahnen die Einnahme 12,900,000 Thlr., der Aufwand 7,600,000 Thlr., mithin der Reinertrag 6,300,000 Thlr. Da das Anlagekapital sämmilichcr Siaatöbahnen im Anfang deS Jahres 1872 sich auf 89,000,000 Thlr. belies, so Hal sich dasselbe durch obigen Reinertrag mit 7,„,, Proccnl verzinst. — Wie das „Dr. Journ." berichtet, hat auch auf den Staatöeiscnbahncn die Frequenz während dcü Osterfestes eine ganz außerordentliche Höhe er reicht. Auf der Little Dresden - Bodenbach sind in dei, Tagen vom 12. bis 14. April nichl weniger als 349 Wagen mil 13,690 Personen hier eingegangcn, und 332 Wagen mil 13.280 Personen abgegangen, während auf der Linie Dresden Chemnitz 502 Wa gen mil 15,060 Personen hier riiigegangen und 410 Wagen mil 13,200 Personen abgegangen sind. ES sind also allein auf diesen beiden Linien in den gc- dachlcn 3 Tage» in Sumina 55,230 Personen vo» uiid »ach Dresden befördern worden. — Am 16. April Nachmillag gegen 2 Uhr ist in dem rechlö der KönigSbrückerstraßc gelegenen Theile der Dresdner Haide ein Brand auögebrochen, welcher binnen wenigen Slundcn einen 12- bis 14- jährigen Holzbestand in der Ausdehnung von elwa 80 biö 100 Acker vernichlel Hal. Den vereinigic» Anstrengungen der an Orl und Slelle gecilien Mililäradiheilungen, sowie der Feuerwehr ist cS gc- lungen, den, weiteren Umsichgreifen des Feuers Ein- Hali zu lhun. In der Hofkößnitz ist am 14. d. M. nach lan gem Krankenlager der frühere Kriegsministcr Ge neral v. Nabcnhorst verschieden. 1801 geboren, trat er im 23. Lebensjahre in die sächsische Armee und wurde wenige Wochen vor dem Dresdner Maiauf stande 1849 zum Kriegominister ernannt. AIS sol cher avancirlc er zum Generalleutnant, wurde in den Adelsstand erhoben und erhielt die höchsten säch sischen Orden: 1849 das Großkreuz des Verdienst ordens, 1866 daö Ritterkreuz des Hauöordens der Rautcnkrone. Die Schlagfertigkeit der sächsischen Armee, die in dem Kriege von 1866 von allen Sei-
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