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Dresdner Nachrichten : 11.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191601118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-11
- Monat1916-01
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- Dresdner Nachrichten : 11.01.1916
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so. Jahrgang. As 10 Dienstag, 11. Januar 1016. 18Tb Drahtanschrift: Rachricht«» Dr«d«». Ftrnsprrcher-Sammelnunnner: HS »41. ^ F/G Orsi/vUvZ-§ÄnSaiit-8ekoko!LÄe^ LKch/ V«^n«-L(»sim-Sck»kökl-e - Äiikker- Aekqkolaöe Aäkao. Dor-si-k. Schriftleitung und HauptgeschäsissteUe: Mariknstratze »8/4«. Druck u. Verlag von Liepsch 4 Rrichardt i» TresLen. »ter««>lr»rllch In Dreien »,t,weim-U,«r Z»ka,un, «an Sonn- und M-ntigen nur einmal) L,«» M . I stknzsiriorr-silroisc» ^t« elntpottige Zelle «etwa » Silben) soPs. Nor,ug»p>Stze und «n,eigen in Nummern nach «»»„> ^rezugs-tz-evuyc ,, »,n Vororten »,N> M. »«> etntnaltzer ZupeUun, durch di« Post z M. «chne Bestellgeld). I undFriert-genIautTarif.-AuawSNig-ÄuslrSgeimrg-genVoraurbezahlung.-BelegblatlioP!. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe <„Dre»dner Rachr.") »ulllfi«. - Unoerlangi« Echrtststacke werden nicht »ufbewahr«. Ein deutscher Erfolg in der Champagne. irr Frauroieu gelausten, S NaWueugewehrr rrbiutet. — Augrill deutscher Flieger aus Furner. — Uatergaug der englische» Schlachtschiffe» „kdluard". — Msigisillte russische Vorstöße bei Berestiaud und Toporoutz. — Fortschritte iu Mouteuegro. Ser amtiiche deutsche Kriegrdericht. M«tNch.s Grobes Hauptquartier. 10. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich vou Massiges. in Gegend deS HehSfteS Maiso« de Champagne, führten Angriffe «userer Truppe« znr Wegnahme der feindlichen BeobachtnngSftevrN und Gräben i« eiuer «usdehnung von mehrere« hundert Meter«. 428 Franzosen. unter ihnen 7 Offiziere, S Maschinengewehre. ei« arober und 7 kleine Minenwerscr sielen in «nscre Hand. Ei« französischer Gegenangriff östlich des Gehöftes scheiterte. Ei« deutsches Flugzenggeschwadcr griff die feindlichen Etappeneinrichtnnac« in F « rnes an. Oestticher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeine« ««verändert. Bei Bere, ktiany wnrde der Vorstoß einer stärkeren russtsche« Ab teilung abgeschlagen. Balkan-Kriegsschauplatz. Ri««d4MteS. <W. r. Bf Oberste Heeresleitung. Lesienelchisch-uugarischer Sriegrbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den 18. Jan. 1816: Russischer Kriegsschauplatz. Anch gestern fanden in Ostgalizie« und an der Grenze -er Bukowina keine gröberen Kämpfe statt. Rur bei Toporoutz wnrde abends ei« feindlicher Angrifs abgewiese«. Tonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Bon Geschützkämpfe« im Görzischen, im Gebiet des Col di Lana und im Abschnitt von Bielgereuth abgesehen, fand an -er Siidwestfront keine Gescchtstätigkeit statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere gegen Berane vordringendcn Kolonnen haben die Montenegriner neuerlich von mehreren Höhen geworfe» und Bioca erreicht. Nördlich dieses Ortes ist das östliche Lim-Ufer vom Feinde gesäubert. Die Truppen» die ans den Höhen über einen Meter Schnee zu über winde« habe«, leisten Vorzügliches. An der Tara «rtillerietätigkeit und Geplänkel. Die Kämpfe au der Süd» westgrenze Montenegros danern an. Der Stellvertreter d«S Chefs des Generalstabs: sW. T. B.j v. HSfer. Feldmarschall-Lentnant. siutergaug eiuer eoglischen Schlachtschiffe». Ans London wird amtlich gimeeldet: Das englische Schlachtschiff «Edward" ist auf eine Mine gestoben «nd mutzte «egen hohe« Seeganges auf» gegeben werden. Es sank bald darauf. Die Besatzung konnte das Schiff rechtzeitig verlassen. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen, nur zwei Man« sind verletzt. Das Schiff hatte eine Wasserverdrängung von 17 888 Tonne«. fW. T. B.s Das Linienschiff „King Edward VII." ist im Jahre 1888 vom Stapel gelaufen, gehört also noch dem Vor-Dreaö- nought-Typ an. Es lies 18 Knoten in der Stunde und war u. a. ausgerüstet mit je vier 80,5-Zentimetzcr- und 28,4-Zenti- nreter-Geschützerr, zehn 16-Zentimeter-Geschützen und vier Torpedorohren. Die Besatzung belief sich auf 780 Mann. kugland» Mederlage. DaS Spiel an den Dardanellen ist aus. Nahezu ein Jahr lang lagen die Engländer mit ihren Verbündeten vor den Meerengen, haben die türkischen Stellungen be schossen, haben gestürmt und viele Bataillone geopfert, haben mächtige Panzerschiff« eingesetzt und, auf Kosten des neutralen Griechenlands, Stützpunkte für immer neue Verstärkungen geschaffen — und mutzten jetzt vor den todesmutigen Angriffen der türkischen Truppen rühmlos die Flagge streichen. Was sie auf ihrem Rückzüge auch gerettet haben mögen, das Veste, was sie zu verlieren hatten, ihr militärisches und politisches Ansehen, das für Englands Herrschaft nirgends von höherer Bedeutung ist als im Orient» ist dahin. Englands Wort wog schwer, Eng lands Diplomaten hatten leichtere Arbeit als die irgend eines anderen Staates, weil man in der Welt muhte, daß hinter ihnen die gewaltigste Flotte stand, die in jedem Augenblick den englischen Wünschen Gehör verschossen j konnte. Nun hat diese Flotte nichts vermocht, nun hat auch I die starke Landmacht, die England mit seinen Verbündeten an den Dardanellen aufgcboten hat, nichts erreicht. Der vielbespüttcltc „kranke Mann" am Goldenen Horn hat plötzlich eine so robuste Gesundheit an den Tag gelegt, daß das stolze Albion sich als von ihm geschlagen bekennen muh, dassebe Albion, das vor dem Kriege schon den Plan der Teilung des türkischen Erbes aufgestellt hatte, das noch lange nachher durch die Aussichten auf Anteile an diesem Erbe leichtgläubige Neutrale zu ködern suchte und Italien auch tatsächlich geködert hat. Frankreich sollte Syrien be kommen, Italien, eine Zeitlang auch Griechenland, waren Teile KleinastcnS versprochen worden, die alte russische Sehnsucht nach der Hagia Sophia sollte endlich gestillt werden, während England durch Eingliederung Arabiens und Mesopotamiens seinen afrikanischen Besitz durch eine Landbrücke mit Indien zu verbinden gedachte. Vom Kap nach Kairo, von Kairo nach Bagdad und von dort nach Bombay eine Verbindung hcrzustelleu, das war der gigan tische Plan, den Lord Curzou einst für die englische Drient- politik entworfen hatte. Seine Verwirklichung hätte die völlige Ausbalancierung der englischen Weltmacht be deutet, wäre etwas so gewaltig Nebcrragenücs gewesen, Sah man demgegenüber dem russischen Streben nach den Dardanellen keine Hindernisse in den Weg zu legen brauchte. Englands Weltherrschaft konnte dann von kaum einer Seite mehr bedroht werden, fest und sicher ruhte sic in sich selbst. Das alles sollte die Erstürmung der Dardanellen, die Eroberung Konstantinoziels bringen. Das Ziel war hoch und rechtfertigte den ungeheuren Aufwand, mit dem man cs zu erreiche» gedachte. Es ist deshalb auch nur eine Ver- legenhcitsausredc, wenn Winston Churchill in seiner Ver teidigungsrede im Unterhaus«: behauptete, der Landangrifs an den Dardanellen sei unternommen in erster Linie, um den hartbcdrängten Russen im Kaukasus Erleichterung zu verschaffen. Das ist ein Vcrtcidigungsgrund -r posteriori. Wohl kam der Feldzug im Kaukasus zu einem gewissen Stillstand, als die heftigen Angriffe an den Meerengen cin- sctztcn, beabsichtigt war aber doch ein Einfall der Russen iu Kleinasicn, ein Vormarsch der Engländer in Meso potamien, die Eroberung Kvnstantinvpcls, ja die Er oberung und Zerstückelung des gesamten türkischen Reiches durch einen konzentrischen Angriff. Datz trotz der gewalti gen Anstrengungen, die die Engländer und Franzosen an den Dardanellen machten, der russische Plan eines Einfalles nach Kleinasien vereitelt werden konnte und auch der eng lische Vorstoß in Mesopotamien rasch ein unrühmliches Ende fand, das bildet ein bleibendes Ruhmesblatt für die osmanischc Armee. Auch nicht an einem Punkte ist es dem Vicrverbande gelungen, seinem Ziele näher zu kommen. Heute sind die Russen im Kaukasus zu einem fruchtlosen Stellungskrieg gezwungen und müssen in Aserbeidschan vor den türkischen Strcitkräftcn immer weiter zurückwcichcn. Heute sind die Engländer von Gallipoli verjagt und befinden sich im Irak in einer wenig beneidenswerten Lage, heute ist für die Mittelmächte der Weg nach dem Osten gebahnt, der es ermöglicht, den türkischen Bundesgenossen mit Waffen und Munition zu versorgen und die Axt an eine der Wur zeln der englischen Weltherrschaft zu legen. Jede Aussicht auf Verwirklichung des englischen Erobcrungsplanes ist ge schwunden, England sicht sich in eine Verteidigungsstellung gedrängt, die so ungünstig ist als möglich. Zahlreiche Trup pen des türkischen Heeres sind durch den Sieg auf Gallipoli für neue, seit langem mit grösster Sorgfalt vorbereitete Aufgaben frei geworden «nd genictzcn stets den Vorteil der inneren Linie, die rasche Verschiebungen und damit eine größere Wucht des Angriffes ermöglicht. Noch größer siyd die politischen Folgen, die aus der englischenNiederlage an denDardanellen entspringen. So lange England in der Angriffsstellung war und über sein volles Prestige verfügte, war es noch verhältnismäßig leicht, die Unterstützung der Verbandsgenossen für die englischen Pläne zu bekommen, so lange konnte man .in Downing- ftreet auch noch damit rechnen, den einen oder anderen neutralen Staat durch mehr oder minder sanfte Mittel ins englische Joch zu zwingen. Italien hat sich durch die Aus sicht auf Gebietszuwachs in Kleinasien und in der Acgäts zu schnödem Treubruch verleiten lassen. Rußland war durch das Versprechen, daß das sagenhafte Testament Peters des Großen endlich verwirklicht werden sollte, gewonnen wor den: für Rußland ist der Besitz Kvnstantinvpcls und der damit verbundene Zugang zum Meere von allem Anfang an sogar das vornehmste Kriegsziel gewesen, wie Sasonow oft genug in der Duma versichert hat. Konsiantinvpel iß nach dem Zusammenbruch der russischen Angriffe ans Ost preußen, nach der Vertreibung der russischen Heere aus Galizien das einzige russische Kricgsziel gewesen, das noch nicht in wesenlose Ferne entschwunden war. Nun sind auch die letzten englischen Truppen von dem türkischen Angriff von Gallipoli hinweggefegt worden und werden nicht wicdcr- kchrcn. Worauf hofft man in Rußland noch? Mit welchen Gründen will Sasonow heute diejenigen beschwichtigen, die sich zum Sprachrohr des russischen Volkes machen, das un säglich schwer unter dem völlig aussichtslos gewordenen Kriege leidet? Nicht besser steht cS mit Italien. Tic „Er lösung" der sogenannten Brüder hat keine Fortschritte ge macht, die Hoffnung, dem Volke mit einem Machtzuwachs im Mittelnicere aufwartcn zu können, ist der Negierung durch den türkischen Sieg gänzlich geschwunden. Geblieben sind hier wie in Rußland und Frankreich nur die unermeßlichen Opfer an Gut und Blut. Es ist ein Trost, Genossen im Unglück zu haben. In Paris, in Petersburg, in Nom wird man sich wohl auch mit dem Gedanke» tröste», daß auch England für den Krieg schwer hat bezahlen müssen, schwerer als die Herren Grey und Asguith es sich gedacht hatten. Dieser Trost dürfte so ziemlich das einzige Mittel sein, das den Vicrverband heute noch zusammcnhält. dieser Trost und die Furcht vor der Sintflut, die über die Häupter der Schuldigen an diesem Krieg hcreinzubicchen droht. Noch glauben Grey und seine Helfershelfer, durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht einen Damm dagegen aus- richtcn zu können. Es ist noch nicht entschieden, ob cs ihnen gelingen wird, aber selbst wenn sich die Schwierigkeiten, die mit jedem Tage riesenhafter anwachsen, überwinden lasten, wird der Tamm sich als fest erweisen? Kommt nicht auch diese Maßnahme, wie so viele andere, zu spät? Wir glauben cs mit Sicherheit annchmen zu können. * Wie die Engländer ihre Niederlage auf Gallipoli melde«. lReutcr-Mcldung.j General Monroe meldet: Die Räumung der Halbinsel Gallipoli ist erfolgreich durchgc f ührt <!>. Alle Kgnonen und Haubitzen wurden wcggcschafst, außer siebzehn abgenutzten Geschützen, die vor dem Abzüge in die Lust gesprengt wurden. Die Gcsamt- verlnstc sind ein i!> britischer Soldat. Die Franzosen hatten keine Verluste. ,W. T. B.j Türkische Freude über den Sieg aus Gallipoli. Die Freude über die Heldentat der türkischen Trup pen. die die Engländer endgültig von der Halbinsel ver trieben haben, ist in alle» Klassen der Bevölkerung all gemein. Tic Glocken aller griechischen und armenischen Kirchen in Stambul wurden zum Zeichen der Freude ge läutet. In allen Kirchen und israelitischen Tempeln wurden Dankgottesdienste abgchalten. Tie türkische Schuljugend erhielt den Tag schulfrei. Gruppen der Schuljugend, die meisten in feldgrauer Uniform als kleine Soldaten ge kleidet, durchzogen mit Musikkapellen an der Spitze die Stra ßen und veranstalteten Freudcnkundgebnngen. Andere Gruv- ven und Vereine mit Fahnen und Musik ziehen, vater ländische Lieder singend, durch die Straßen. Die Frcuden- kundgcbungcn wiederholten sich unausgesetzt. Abends waren die Moscheen festlich beleuchtet. Sofort nach Eintreffen der SiegeSnachricht im Kriegsministerimn begab sich der Vize generalissimus Enver Pascha ins Palais und meldete sie dem Sultan, der seine überaus lebhafte Befriedigung darüber äußerte. Der Sultan übermittelte seine Grüße und beglückwünschte die ö. Armee, die mit dem Ausdruck des Dankes antwortete. Der Sultan spendete neuerlich UM Pfund für die Kinder von gefallenen Soldaten. lWTB.j Französische Finanzen. lieber Amsterdam wird der „B. B.-Zig." ans Paris' gemeldet: Im Finanzausschuß des Palais Bourbon er- klärte Nibot, der Erlös der ersten Kriegsanleihe werde über den Monat März hinaus die Kriegskostcn nicht decken. Zwar sei der Verkauf der nationalen Vcrtcidigungsschcine nach wie vor recht günstig« aber auch damit werde maw nicht anskommen können. Im April werde daher eine zweite Kriegsanleihe von mindestens 18 Milliarden Franken, wahrscheinlich auch die weitere Erhöhung des Notenumlaufs der Bank von Frankreich auf 20 000 Millionen notwendig werden. Bor dem Kriege betrug die Grenze des Notenumlaufs 8000 Millionen. Poincarä iu Nancy. Poincarv hat am 7. Januar Nancy besucht, an scheinend, um auf die gcängstigte Bevölkerung beruhigend zu wirken. Die Einwohner verließen scharen weise die Stadt. Die meisten flüchteten nach Blätter- mcldungrn jcdvch nicht nach Paris, sondern nach Dijon und anderen Städten. Der Präfekt des Departements« Mcurthe et Mvscllc hat einen Aufruf erlassen, in welchem
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