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Der sächsische Erzähler : 24.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193112248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19311224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19311224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-24
- Monat1931-12
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.12.1931
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86. Jahrgang einer neuen Staatsfonn zusammenzufaffen. Noch II es Haupt- inspektion Blatt v« sapauische Nüstendampfer „Vacyama Maw" »ft heut« Vennevisg früh infolge zusammeufl^r» mit «la«» andern» Sü- ste»do»pf«r tn der Binnensee gtsnnkn». so -«chrgitste »erden ii» Sn» yalle it- St-NMg I »end» tunaen — hat der Be-ie Nachlieferung der Leitung Donnerstag, den 24. Dezember 1SS1 herrscht die Demokratie. Wer es ist eine autokratische De mokratie, und es muß sich noch erweisen, ob dies« Zusam menstellung grundsätzlich verschiedener Regterungsmetho- den glückt. Der große Kampf zwischen der mehr oder minder in ternationalistisch eingestellten Gruppe der Leute, die ein Jahrzehnt lang die Geschicke Deutschlands nach dem Kriege und nach der Revolution entscheidend beeinflußten, und der anderen Gruppe, die in bewußtem Nationalismus friedlie bend aber selbstbewußt für Deutschlands Platz an der Son ne arbeiten will, ist kurz vor der großen Entscheidung ange- langt. Erst wenn diele Entscheidung gefallen ist, wird es auch Frieden im deutschen Bolte geben. Ikukinß und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt / Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. - Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in BischosswerdL - Dresden Nr. tS21. Gemelndeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 setz nicht abgewichen. Wir haben stets zu Weihnachten eine gesteigerte Gottlosen-Provaaanda erlebt, aber gerade die zur Weihnachtszeiten« Bolt geschleuderte Propaganda hat den Gottlosen, die sonst gewissenlos, geschickt und nicht ohne Erfolg arbeiten, am wenigsten genützt. Diesmal aber gärt unter der künstlichen De« dieses notverordneten Durg- fneden» der innere Kampf in noch nicht dagewesener Stär ke. Da» Sicherheitsventil de« Parlaments ist seit langen Monaten verschlossen, und wenn es einmal geöffnet wird, dann geschieht die» nur vorsichtig und nur für Augenblicke. Es ist nicht der Versuch gemacht worden, wie er etwa in Italien geglückt ist, das Volk, seinen Willen und seine Kraft in einer neuen Staatsfonn zusammenzufaffen. Noch Der einzige Schritt von Dauer, der das Vertrauen wie- der Herstellen kann, ist die Anpassung aller zwischenstaatlichen Schulden (Reparationen und andere Kriegsschulden) andie gegenwärtige zerrüttete Lage der wett. Endlich sind Schritte notwendig, am den euergtschen Maßnahmen, mit denen die deutsche Regierung die Stabili tät ihrer Währung verteidigt, dauernde Wirkung zu sichern. Der Ausschuß richtet an die Regierungen den Appell, ohne Verzug zu Entscheidungen zu kommen and damit neu« Hoffnung aus «ine Vessernqg der schweren Krise zu erwecke«, die gleichermaßen auf alles lastet. Das erste Kapitel gibt einen Ueberblick über die gegen wärtige Lage. Der Bericht hebt die besondere Empfindlich keit der deutschen Wirtschaft gegenüber der Kreditkrise her vor. Eingehend werden dann die Schrumpfung des Wirt schaftslebens in Deutschland und die wachsende Arbeitslosig keit behandelt. ..> , Die größten Schwierigkeiten bei der Wfassung des Be richtes hat bekanntlich das zweite Kapitel verursacht, das die Umstände und Verhältnisse, die zu der gegenwärtigen Lage geführt hatten, schildert. Der Rückgang in der Konsumkraft breiter Masten >ar ein vollständiges Ver ität, schwere Arbeit«- ) in den Börsenwerten herbei- iollmauern mehre die bereits iern, da lich nur um die l ge- D-rMMLWKr SWSMMZMchwada Ltnztge Tageszeitung lm Amtsgertchtsbezlrk Wchosowerda und dm angrenzenden Gebieten Vor Sächsische -mähler ist da» zur VnVffenUichungder amtlichen Bekannt- «achtzn^n de, — rslmckts-u Büutzm, I mw des Stadttat» Slff. 8Ü0 Lagesschau. * Der Bericht dm Beraleaden Sonde «»ich« rmuwmh abend w Uhr von stimme ...... Eue». AN dm Regierungen wurde der Appell zu unoerzügilcheu * La» Reichskabluelt hat der Senkung der Paket- und -ern- sprechgrbührea ab 1. Januar zugefitmmt. »Vie Besprechung» dm Rtichokommiffar, für preiaüber- «Mchua, Mit den Vertreten» de, Bäcker- und Flrrschergnverde» hat«« zu he» Ergebnis geführt, baß die verdirnfispanu« bei Brot «ab -lestch gestutt werbea soll. Rach einer amkllchea wlttelluog mm der Stadt de» Vatikan« flad bei dem ElNsturzuaglück uugefäbr IZ oVV Lände vernichte« »vurden, von denen ,0t «in Le« an, Reservebeständen erseht wer den kann. E, fehl» v. der größte Teil stttener werke über Auzeigeuprel» (In Sieichnnaryr Die 44 nun breit» ttnspaüig« Mlllimeterzelle 10 Pfg-, örtliche Anzeigen S Pfg. Sm rextteit di« ' ' von Der Baseler Bericht unterzeichnet Basel, 23. Dezember. Der Bericht de» Beratenden Sonderan»schusse» der BIA. wurde heute abend gegen 1V Uhr la «Ner »Uchtöfteamchea Vollsitzung de» Ausschusses «atm Vorsitz von Professor Brneduce (Italien) von sämt lichen Mitgliedern unterzeichnet. Bevor die Mitglieder Ihre Unterschrift unter da» umfangreiche Doku ment fetzten, wurde der Bericht, der bi» seht nur in engli- scher Sprach« borllegt, von dem Ehefdolmetscher de» Aus- Ng»rat Dr. Mchaell»-B«rlin, Abschnitt irltchm. Die Verabschiedung de» Berichtes . Einwendung« wurdeu von keinem 7M(- !d erhoben. Her Bericht trägt nunmehr die Unterschriften folgender Persönlichkeiten: Veneduce (Italien), Melchior (Deutschland), Laykon (Großbritannien), Rist (Frankreich), Arancqul (Belgien), Tolisn (Holland). Rydbeck (Schweden), vindschedler (Schweiz), Dsurttsch (Äugoflawien), Rogara (Japan). Die Mitglleder des Ausschusses haben größtenteils sofort nach Beendigung der heutigen Sitzung Basel wieder ver losten. Das Gutachten kommt in seinem wesentlichsten Teile IV zu folgenden Schlußfolgerungen: Es steht fest, daß Deutschland den aufschiebbaren Teil der Jahresraten nach Ablauf des Hooverjahres nicht zu transferieren vermag. Der Ausschuß weist indessen auf die beispiellose Schwere der Krise hin, deren Aus maß unzweifelhaft die „verhältnismäßig kurze Depression übersteigt, die der Neue Plan ins Auge faßt. Der Neue Plan ging von der ständigen Ausdeh nung des Welthandels aus, innerhalb derer die Reparations zahlungen «in Faktor von abnehmender Bedeutung werden würden. Tatsächlich ist das Gegenteil eingetreten. Nicht nur ist der Umfang des Welthandels zusammenge schrumpft, sondern da» außerordentliche Fallen des Goldpreises hat die tatsächlichen Lasten der deutschen Jahresraten wie alle in Gold festgesetzten Zahlungen um 40 v. H. erhöht. Das deutsche Problem, das in weitem Maße die Ursache für die steigende finanzielle Lähmung der W«tt ist, erheischt daher ein gemeinsames Han de l n, das nur von den Regierungen ausgehen kann. Das Problem hat weltweite Bedeutung, und es muß in viel wei terem Maßstabe als dem durch Deutschlands Lage allein ge gebenen behandelt werden. Der Wigginausschuß hat bereits im August eine außerordentlich ernste Warnung ausgespro- «den. Di« Ereignisse warteten nicht. Die Krise bat gewal- tlge Dimensionen angenommen. Wenn nichts geschieht, wer den die «ingetretenen Schwierigkeiten Vorboten weiterer Katastrophen fein. Durch di« Rückwirkungen des wirtschaftlichen Leben aus die politisch« Lage und umgekehrt wird die allgemeine Lage noch mehr verwirrt. Bei diesem verwickelten Problem müssen von den Regierungen die Tatsachen berücksichtigt «erden, die, der wirklichen Laar entsprechend, nur nach wirtfchaftllchen Gesetzen behandelt werden können. Gewisse Betrachtungen erscheinen dem Ausschuß von größter Wichtigkeit. Transferierungen von einem Lande in einem Umfang, der die Zahlungsbilanz erschüttert, müssen das augenblickliche Chaos noch verschärfen. Die Befreiung eines Schuldnerlande» von einer unerträglichen Last würde möglicherweise die Last auf ein Gläubigerland abwälzen, das in seiner Eigenschaft al» Schuldner seinerseits nicht in der Lage ist. di* Last zu tragen. habe eine Verminderung oder sog, schwinden der Rentabil losigkeit und einen Niederbruch ' geführt. Die Erhöhung der Zl , von dem Wigginkomitee geschilderten Schwierigkeiten.in den Beziehungen zwischen Gläubiger- und Schuldnerläiwr-- Zahlungen von einem Lande an das andere schließli", in Form von Waren gemacht werden könnten. Deutschland hätte einen starken Kapitalbedarf gehabt, um '' durch den Krieg, seine Nachwirkungen und die Inflation schaffens» Lücken auszufüllen. Von dem feit 1924 eingeströmlen Auslandskapital in Höhe von IS Milliarden Mark seien 19,3 Milliarden durch Reparationen aufgezehrt. Insgesamt habe Deutschland von 1924 bis 1929 rund 33 Mil liarden Mark Kapital investiert, davon 22 Milliarden in öf fentlichen Anlagen, Wohnungsbau, Gas, Wasser usw. Diese Summen stammten zum Teil aus Eigenkapital, zum Teil aus Auslandskapital. Der hohe Anteil des kurzfristi - gen Auslandskapitals habe Deutschland besonders verwundbar gemacht. In den Jahren 1926 bis 1930 seien ebenso wie die Steuereinnahmen auch die Ausgaben in Reich, Ländern und Gemeinden stark gestiegen, und zwar von 17,2 auf 20,8 Milliarden. Die Ausgaben für Wohnungs bau, Btldungswesen und Wohlfahrtswesen machten hiervon 43 v. H. aus. Stark gestiegen waren ferner die öffentlichen Schulden, die 1931 insgesamt 24 Milliarden betrugen. Die steigende Ausgabenpolltlk sei ost revidiert worden, ebenso wie das System des F i - nanzau «gleiches zwischen Reich, Ländern und Ge meinden, das die Kontrolle über die Ausgaben von der Ver antwortung für die Erhebung mindestens eines beträchtliche,: Teiles der Einnahmen trenne. Am Schluß dieses Kapitels wird eine allgemeine Be trachtung angestellt. So außergewöhnlich jetzt auch die Krise sei. so sei doch nach jederKrtfe ein Aufschwung gefolgt. Die starke wirtschaftliche Ausrüstung Deutschland» könne seht zwar nicht voll ausgeaützt werde«, aber wenn mau auch den Punkt der wirtschaftlichen Stabilität nicht vormwfehen könne, so sei er doch nicht weniger sicher, daß die S tabit i- l ät erst mit Hilfe der in Kapitel 4 gemachten Vorschläge er reicht werden könne. Das Kapitel 3 schildert die deutschen Sonder maßnahmen zur Bekämpfung der Kris«. Es wird hervorgeboben. daß diese zur Verteidigung und Auf- ttuesührvch« qq Mdrwr EM». ' Weihnachten. Li«' Wett,, kann da» deuttche Volt jemaü seh«- Mt denken. Gerade jetzt werden in aller Welt Millionen vrmllnterschriften gesmnmelt für eine Petition an den Ml- Mm emem wirklichen Werkzeug der Abrüstung und des Frie dens werden zulassen. Aber schon in diesen Petitionen selbst tritt der Unfriede zutage. In einigen Ländern wird auf Geheiß zielbewußter Propagandaverbände dem Sinne nach Nitt die Durchführung des sogenannten Konventionsentwur fes der vorbereitenden Abrüstungskommission gefordert. UtG fast nur in Deutschland bat sich nrbm dieser noch ein« andere Bewegung gerührt, die den Dingen an die Wurzel geht und die Tatsache feststellt, daß dieser Konventionsent wurf nicht» andere» bedeutet, als ejne Verewigung der durch die einseitige ErfMung der Versailler Wrüstungsbe- stimMungen geschaffenen krassen Rüstungsungleichheit. Auch die Regierungen der Staaten, die nicht die eigene, sondern pur. die Abrüstung der anderen erstreben, sind bet bet ArbHt. Frankreich hat au« der in monatelangen fruchtlos« Verhandlung« Über die Beilegung de» chine sisch-japanischen Konfliktes tn der Mandschurei erwiesenen Unfähigkeit der Dölkerbundsinstanzen gegenüber ihrer Auf gabe dir Sicherung des Frieden» d« Schluß gezogen, daß alsd die Zeit für eine gemeinsame Abrüstung noch nicht ge kommen sei ... Frankreich übersieht, daß die jetzt natürlich noch bestehenden Kriegsgefahren verringert verd«, wenn hie «inseitig betriebene Rüstung einzelner Staaten auf den von den Mittelmächten schon erreichten Abrüstungsstand gebracht wird. Frankreich behauptet, vor dieser „Abrüstung der Anderen" muffe es noch neue,noch weitgehendere Verträge L la Locarno zur Garantie des vom Versailler Diktat ge schaffen« Zustandes der Welt geben. Dir Völkerbund, der ja selbst nur aus der Summe sei ner Mitglieder besteht, der also keine übergeordnete und unabhängige Macht repräsentiert, ist diesen Wünsch« ge- rad« der Mächtigen gegenüber völlig hinfällig. Nichts be weist diese Hilflosigkeit besser als ein kleine» Beispiel: Nach den gültigen VSlkerbundsbestimmungen ist «ine Luftflotten- Demonstration de» einen gegenüber dem anderen Land — nine Kriegsdrohung im Sinne der Völterbundsgesetze. Deutschland das keine militärische Luftflotte besitzt, kann also in die angenehme Lage kommen, die Luftflotte von eiittm halb«. Dutzend wohlgerüsteter- Nachbarn über sei nem Gebiet zu sehen, natürlich nur zu Demonstration«- Mecken (i), ohne dagegen Hilfe vom Völkerbund fordern zu können. Draußen in der Welt also ist das Weihnachtsgebot der Engel »Und Friede auf Erden I* durchaus noch nicht »«wirk- ucht. Heute weniger denn ie. Und wie ist es im Innern, tn unserem Vaterlande selbst? Wir stehen unter der Wirkung «ine» notverordneten weihnachtlichen Burgfriedens. Politische Versammlung« sind verboten, politische Umzüge nicht erlaubt und die Par tei« dürfen ihr« Meinung nur tn Zeitung« ausfprechen. Auch ohne Notverordnung hat da» deutsch« Volk bisher stet» den Weihnachtsfrieden gewahrt. Selbst dann, wenn die Realerung mitten in der Krise stand. Sogar in der Revolution ist Deutschland von diesem seinem inneren Ge- Feruirricker A« Llllboilwerda Rr. 444 u»d 44b. Aozeigeapre» (M 'Reichem«»-: Di« 44 ww drein emspau'S» i^Werer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeile u) Pfg.. örtliche Ameigen 8 Pfg. Le irung de» Betriebe» der Zeitung oder der Brförderungeeinrich- U wo» breit« Millimeterzeile 30 Pfg. Für ba» Erschein« von hat der Bezieher keinen Anspruch au? Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern ur»d «ff ^bestimmt« Plltzen " " " i oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. eltt« , beim mmer 1g Pfg. der Bonn- eler- Mdnat»! h-ttn «n der
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