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Dresdner neueste Nachrichten : 27.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191104274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-27
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.04.1911
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—- « ·, , - s« m-d««-Rk-i- « - ; «---- - · . - - . M«.mx..wk-skm.sm»zkx. - - ..io-»J«.M-..sc-.«x »A-«4;.-«w« Nr. 113. thx. Sehkun resdnerNeuefteNakbrichten Donnerstax If 277 A: 1911. Ullllllhåtlllillc Tllllcszcssllml s l fu«-eins Mo« eigne ze te to tet llk Dresden und Ifkklspmk aus-vorm Its Pf» für das Ausland Bdovwåefs Mam- 4pw· Die zweispaltlgeßeklamezeile fürDtesdei moqepmm I Mk» füt» answärts l,sc Mk. Bei Wieder- M» und Jahresamfdhen Rabatk nach stattf. Chtssrei fis-en 20 VI- Inst-sie von auswätts werden nur gegen tell-bezwang aufgenommen. Für das Erscheinen an Wut-« Tagen und-Bläs» wltd nicht summiert Tele- Iqchesnfgabe osnlllfetqten anhat-MA. Unite Dresdnek .umwquZznaztitsztzstkuflägiaisvle ihäwittchesnnoucens aea - ne mcu Wie Vkiqinacorelteu und skabqtteu smsmenm m Diete Nummer umfaßt 18 Seiten. Roman sich im- 17 sub 18- Zieh-Institut der th. Sächs» siistossczie—g—cize-ts-.————ff Vlisstngen. dollnnsd ist ein souveräncr Staat, hat also das un szimneßechh sich gegen den etwaigen Angriff eines Staats nach eigenem Ermessen zu schützen. G dazu geeignete dder ungeeignete Verteidigung-Z -qhmcn treffen will, ist sein« Sache und niemand es daran hindern, noch ihm vorschreiben, was es M» Richtung zu tun oder zu lassen habe· Die cnwzjkkjgc holländifche Regierung war der Ansicht, kjhk Land nach der Seeseite zu nicht hinreichend en etwaige Ucherraschungen von außen geschützt Sie machte daher in Uebereinstimmung mit ihren Mrischcu Autoritäten vor« längerer Zeit ihrem kament den Vorschlag, die Stadt Vlissingen an der qudxmg der Westerschelde auf der Südküstc der W quchereinjn umfassender Weise zu befestigen. ki· Kosten dieses lediglich Verteidigung-Zwecken Wachen Projekts waren auf rund 40 Millionen Wen veranschlagt, eine für ein so kleines, wenn Ich keiches Land allerdings beträchtliche Summe. Sie erschien indessen den Hollanderm die aus ihre artige Unabhängigkeit mit Recht eifcrsüchtig bedacht »p, nicht zu groß, und der Plan fand anfangs bei »meine« Parteien eine durchaus günstige Auf time. Dq setzte schnell eine merkwürdige Preßagiiation n ein. Sie kam nicht von holländischer, sondern u fremder Seit-e. Sie glaubten den Plan nicht ikksamer brandmarken und « zu Fall bringen zu innen, als durch das Märchen, daß er das Werk des toßenGcnieralstabö in«B e rlin und eine eFolge des Uehkich zwischen der niederländkschen Regierung und Deutschen Reiche abgeschlossenen geheimen Ver gi sei, wonach sich die Niederlande verpflichtet -stkn, in einem etwaigen Kriege Deutschlands gegen anlreich und England die Landung einer englischen imec an der westlichen Nordsee nach Mög ichkcit verhindern. Man verbreitete das Mär-. u. im Falle eines neuen deutsch-französi n Krieges werde sich Deutsch-land, das einen untalaugrisf gegen Frankreich nicht wieder en könne, um die belgische Neutralität nicht küm ,sondern einfach einen Teil seines Heeres durch gien marschieren lassen und die Franzosen ans dem e über Lüttich und Namur angreifen. Der singe Schutz gegen eine solche Verletzung der Neu ität sei von Großbritannien zu erwarten, sosort ein bedeutendes Heer in Belgien würde nden müssen, um den Durchmarsch der Deutschen itGewalt zu verhindern. Das würde aber eine lesestigung Vlissingens erschweren, wenn nicht un möglich machen, und so richte sich diese am letzten Ende sogen die Neutralität des benachbarten und befreun ieien Landes. Zum Dank dafür würde das siegreiche Deutschland sich in den Besitz von Flandern setzen, nd damit wäre es mit Frankreichs Großmacht iellung ebenso wie mit der Unabhängigkeit Belgiens md der Nicderlande dauernd vorbei- » Mit solchen und ähnlichen Schaucrmärkben haben ucjenigew die unablässig gegen Deutschland betzen md qui einen Koalttionskriea gegen das verbaßte W Gesprache mit Jbsen. Von unserm AsMitarbeiter. Kopenbaaew 25. April- Ueber seine Gespräche mit Henril Jbseu ver ssecnlicht in der Christianiaer »Aftenposten« der chter am höchsten uorwegischen Getichtsbos, E r n st vdseldt, der ein persönlicher Freund des Dich ktt war, interessante Einzelbe ten. Die Mitteilun- M werfen ein zum Teil neues Licht über Jbsens zbcitsmethode und über den so sehr nmstrittenen symbolismtts« seiner Werke. Als »Bau:neiste r So l n e ß« erschienen war, Mch sich Ibsen zu seinem Freunde sehr erstaunt beraus, daß das Publikum geneigt sei, überall 111 »tieseren Sinn-« festzustellen und die Dichtung olisusch auszulegen, währeudesew wie er selbst 11, nur Seelenleben geschildert habe, so wie er es nen gelernt habe. »Ich schreibe Psychologie, bin ttein Symbolist!« äußerte u. a. der Meister. »Es sonderbar, daß man bei mir immer und immer eiHer nach Symbolen sucht. Ich habe z. B. in ter darüber Ansrngen bekommen, ob uichtdie Puppen die neun Musen bedeuten sollen Jb nicht« die toten Zwillinge den »Skandinavig- Its und mein eigenes Lebensäsliick seient . . . Ja, EM but mich sogar gefragt, o die Puppen nicht kk Erklärung durch den Inhalt eines der Briese » Apostels Paulus bekämen wen ich nicht einmal 111-IV- und man hat gewisse Teile der Offenbarung »Wie als »Parallelstellen« genannt!« Auf den ltits-and «Motzseldts, daß er doch sicher in seinen WJlten einen bestimmten Gedanken habe zum And m bringen wollen, somit nicht nur Seelenschil- Mk ils-wesen set, antwortete Jbsen, daß er wohl btfsionen auf andre Gebiete gemacht habe, daß He Dichtungen aber, auch wenn er allgemeine Mhube verkünden wollen, ihre-Kraft dadurch W M hätten, dasz er wirkliche Menschen mit « Ach Und Blut dargestellt habe. »Liebe bedeuten-s « sv Persönlichketk so drückt sich Jbsen wörtlich »F -wtrd in seinem Seelenleben zum Teil der · Mentant ded Allgemeine-n der Gedanken und · WHAT sett sein; Die Schilderung eines sol- : so festenlebens sann deshalb snmbolististb wirken. 1 MADE Personen schudere ich eben. Ich babe s Gelegenheit dazu. Ich habe fortwährend 1 Sasonows Erbe. Was unter Eingeweihten längst bekannt war, aber aufs » sbegreiflicher Rücksicht vor der Oeffentlikhtcit bissen verschwiegen ’wnrde, ist nun, so schreibt die »N. G. C.«, kein Geheimnis mehr: Jede Hoffnung auf eine Wiederherstellung des Mi nister-'s der auswärtigen Angelegenheiten des rus sifkhen Reiches Saso n ow ist geschwunden. An den Zaren und seine Ratgeber tritt nun die Aufgabe heran, das wichtigste Ministerporte feuille andern Händen anzuvertranen. Auf wen die Wahl Nikolaus 11. fallen wird, weiß zur Stunde natürlich niemand. Mehrere Namen werden ge nannt, fo die des Finanzministers Kokowzow, des Botschasters in Konstantinopel Tscharykow und des Staatssekretärs Goremykin. Daneben spricht man auch von Chancen des Gesandten in »Tanger, Peter Seraeiewitsch thkin, der unter den jüngeren russischen Diplomaten als einer der befähigsten gilt und von manchen schon für den »kommenden Mann Rußlands« angesehen wird. Als Sohn des Leibarztes des Zaren Alexanders 111., des«Geheimrates Sergei Petru witfch Botkin, dem der menscheufcheue Vater des jetzigen Zaren uneingeschränkte-s Vertrauen ent gegenbrachte, ist er bei der gesamten kaiserliche-it Familie von Jugend an beliebt. SUcoglich indessen, daß der Zar sich Herrn Botkin sozusagen noch »auf hebt« und daß zunächst ein älterer Würdenträger für die Dauer einiger Jahre mit der Leitung der auswärtigen rusfischen Politik beauftragt werden —»--" die Menschen studiert, ihr Seelenleben beobachtet. Glauben Sie mir, ich bin ofi mit He dda Ga b t e r unter den Arladen in München spazieren gegangen» Baumeister Solneß und seine Gattin sind brave Leute, die aber nicht zusainmenpassen und deshalb J nicht glücklich zusammen leben. Sie werden nicht ; was sie nach ihren Voraussetzungen hätten werden » können und werden müssen - und dabei leben sie « nicht eigentlich in nngliicklichen Verhältnissen, sie I nehmen auseinander Rücksicht und sind nicht ohne» « zärtliche Gefühle nnd Liebe zueinander. Sie halten sich aber gegenseitig »unten«, lassen sieh gegenseitig nicht emportommen. So werden die schlechten Eigen schaften entwickelt; die fortwährenden Grübeleien sind ans dies mißliche Verhältnis zuriickzusiihrenx jeder geht feine eigenen Wege, hat seine eigenen Ge danken, die er mit dem andern nicht teilt· Auf der andern Seite haben wir Hilde und Sol-seß. Sie sind nicht als außer-gewöhnliche Menschen ge schildert-« nur sind sie sich geistig verwandt und fühlen das, ziehen sich gegenseitig an, fühlen, daß sie zu fammenoassen und daß das Leben für sie beide im Vereintsein unendlich viel reicher werden würde, ja, dafz sie auch besser werden würden Gilde bewegt ja beispielsweise Solneß dazu, gegenüber Veovik so zu handeln, wie er sonft nicht getan haben würde: versuchte etwa Frau Solneß, einen solchen Einfluß ausihren Gatten zu üben?) . . . Dann kommt die sinltiiiom so muß sie kommen wenn man noch Lebensluft hat, wenn man noch ein Glücksbediirst nis siihlt und findet, daß man das Leben nicht sten denlos, in dumpser Resianation hinleben iann. Die beiden beschließen, Lustschlbfser zu bauen nnd geistig miteinander zusammen zu leben. Dies bringt ihn aufwärts, hiiber als früher, er fühlt sich kräftig ge nug, nm Dinge auszuführen, die er früher nicht aus führen konnte ibier habe-n wir ein Symboli).·Darauf setzt er sein Leben ein. Wäre es aber so schlimm, »du sterben, wenn man sein Glück erreicht hätte und dies mit dein Leben zahltele . . .« « Hierauf kamen Idsen und Motifeldt auf »un gltickliche Liebe« zu sprechen, nnd Ibsen bezeichnete « es als eine nnrichtige Auffassung, wenn man es als » unglückliche Liebe bezeichne, daß zwei Liebende nicht 1 miteinander vereint werden könnten. ~Unaliickliche «- Liebe ist ed. wenn met Menschen, die sich lieben, jich i miteinander verbeiraten nnd fühlen. daß sie nicht ftir- I Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktipu und Haupisefchästsstelle Ferdknapdstraße sk. Fernforechert Reduktion Nr. 3897« Expcdition Nr. 4571. Verlag Nr. ZU —- Deutsche Reich seit Jahren binarbeitem in den letzten Monaten die Holländer ins Bockshorn zu iagen ver sucht· Anfangs schienen fic damit bei den nüchternen, ruhig und klar denkenden Holländern keinen Erfolg zu erzielen. Schließlich sind aber diese aufreizend-en Preßerfindnngen im Verein mit heimlichen Wiihlsp reien doch nicht ohne Eindruck geblieben. Nach allen Meldung-en asus dem Hasag ift dort die Stimmung derart, daß die niederländische Regierung den Plan der Befestigung Vlifsingens als vorderhand völlig aussichtslos stillschweigend hat fallen lassen. Das heißt also: der deutichfeinsdliche Kon zern hat es glücklich fertig gebracht, den ionveriinen Staat Holland zu verhindern, von dem sonnenklaren’ Recht Gebrauch zu machen, sich gegen etwaige ans wtirtige Gefahren nach Gut-dünken rechtzeitig zu schützen Am letzten Ende richtet sich dieser Schlag natürlich g e g e u D e u tsch la n d, das sriedliebende. das ihn ruhig hinnehmen und zu dem übrigen legen man Deutschland, dem man die Absicht unter ichiebt, Belgiens Neutralität zu verletzen, um geigebenenfallss Frankreich vom Norden her- an statt von Osten anzugreifeu, hat keinen Finger ge rührt, als Belgien es für nötig und nützlich san-d- Antweroen ungefähr so zu befestigen, wie Vliffingen von Holland befestigt werden sollte. Dennoch hat man die Stirn, mit den Befchnlsdignngen gegen JDeutschland fortznfahren, freilich zu dem durchsichti gen und leider anscheinend auch erreicht-en Zweck, eine militärische Maßnahme zu hintertreiben, die dazu be stimmt war, den künftigen Feinden Deutschlands die Vergewaltigung der Niederlande zu erschweren. Schließlich werden ia auch die Holländer zu büßen haben, daß sie sich von der deutschfeindlichen Preis toalition Sand in die- Angen streuen ließen und eine reine Verteidigungsmaßregel unterlassen haben, die lediglich ihre Unabhängigkeit gegen jedermann, gegen Deutschland so gut wie gegenFrantreich unsdEngland, schützen sollte. wird. Immerhin ist es gut, sich den Namen vdes Herrn Botttn ietzt schon zu merten. Herr Bot iin steht seiner Abstammung nach außerhalb der Kreise der rufsifchcn Aristoiratie, aus denen der Jdiplomatische Dienst seinen Nachwuchs zu rekru tieren pflegt. Sein Großvater war ein reicher Mos kauer Kaufmann und El)renbürger. Erst in zweiter Ehe heiratete der alte Geheimrat Botkin eine Prin zessin Katherina Alexejcwna Obolenskt, Tochter eines General-s und Generaladjutanten des Zaren Alexanders II» nnd trat dadurch zu den vornehm-. ften Adelsgeschlechtern in nahe verwandtschaftlichei Beziehung-. » f - Als -heißester Favorit« gilt augenblicklich ob mit Recht, wird eine nahe Zuknnst entscheiden —- der Finanzminister Wladinixir Nikolajewitseh Ko kowzom Er steht im 64. Lebensjahre, stammt ans einer adligen Familie in dem Gouvernement Ja roslaw und erhielt die übliche Erziehung im kaiser lichen Alexatider-aneiim. Seine dienstliche Lauf bahn ist siir rnssische Verhältnisse typisch. Nach einander war er Gehilse des Chess der Hauptbet waltung der Gefängnisse, Gehilse des Staatssetre liärs für Reichsökonomie, Staatssekretär dieses Ressorts, Gehilse des Reichssekretiirs und Gehilfe. des Finanzministers. Dann wurde er 1902 selbst Reichssetretär, am 5. Februar 1904 Verweser des Finanzministerinms nnd am 28. März des gleichen Jahres Finanzminister. Er ist Vater vieler neuer Steuern, auf Exbschastem Bier, Tabak, Zündhölzer. Der russisch-deutsche Handelsvertrag wurde unter seiner Mitwirtnna erneuert, und er finanzierte die letzten rnssischcn Anleihen im Auslande. Den Mi nisterpräsidenten Stolhpin hat Herr Kokowzow bei verschiedenen Gelegenheiten vertreten. Er ist ohne Zweifel ein ungewöhnlich kluger Kopf und ein flei ßiger Arbeiter. Welche Richtung er einschlagen würde falls er an die Spitze des auswärtigen Res forts trate, das entzieht sich noch jeder Voraussage. Marineminifter Delcasså. Von l«. komm-, Kapitän zur See a. D. Der neue Herr im französischen Marinetniniste riutn hatte bisher wenig Glück. Die von ihm gleich mn ersten Tage seines-Amtsantritte-s zurückgese genen Kündigungen der Werstarbeiter zu Brest und( Lorient zeitigten nicht den beabsichtigten Erfolg. Er wünschte, sich populär zu machen, und erzielte das Gegenteil, da er unmöglich sämtliche bereits non sei nem Vorgänger gekündigten Arbeiter im Dienst be halten kannte. So begehrten die Entlassenen aus und nur das Zugeständnis des Arbeitsministers, die Leute anderweitig zu beschäftigen, beugte ernsteren Vermittlung-gen vor. Verkehr-i war die Maßnahme überhaupt Abgesehen davon, daß den Arbeitern der Appetit beim Eisen sich mehren wird, hatte der bis herige Marineminister, Admiral Bouå de Lapeyrere, feine guten Gründe siir die beabsichtigte Entlassung der 3100 Werstangestellten. Da die Staatswerften infolge ihrer unzureichenden Hilfsmittel nicht im stande siud, weitere moderne Schlachtskhisfe zu bauen, iiollten die beiden nun bewilligten Linienschifse aus Privatwersien hergestellt werden. Wie Herr Del easscå die nun zurückgehaltenen Arbeiter beschäftigen will, ist ein Rätsel. Jedenfalls handelt er unt-konv misch- und das ist dein Interesse der Flotte wegen der knappen Mittel wenig dienlich. Die Franzosen sind sparsame Leute. Für ihre Rüstungen zur See zeigen sie sich wenig opferwillig.Während das deutsche Marinebudget im letzten Dezennium von 152,7 tEtat 1900X01J Mill. Mark auf 433,8 anwuchs der dies iährige Etat belänft sich auf 450,5 Mill. Mark - zeigt das sranziisische nur eine geringe Zunahme. 1900J01 sie-seitens- Jn Dresden und Betonen mouatlikh sc ki» pro Quarte-i Mo Mk. iceicaug, durch nnite Provinz-Funken monatlich 05 Pf-, pro Quartai Mis Mk. frei can-. Mit der Beilage .anfitieeie Neueiie« oder mit der Beilage »Dteösuet Fliegende Blätter« ie is Pi. pro Monat mehr· Poiibezug m Deutschland und den deutschen Kotonienx Ausg. A mit .Jlluitt.Neuesie« monaiL 84 Pf-, pro Quart. 252 MI. · B ohne JllufiqhßeOilaqe . 69 . · . 206 , . . U eiteteeiüsllssaus Ausg. A mi.Jtiuiir-Neueite· monqtl.l.6oBkr., vrsonsct 479 Kr. Ausg. B obneJlluitr. Betlage . 1.42 . . 4.25 - stach dem Auen-im per Kunst-. vk. Wackka MI. Eis-z Hei-sm- 10 si. ssiand es aus 253,3 und 1910X11 betrug es 300,4 Mill. »Mark. Wenn man die Anforderungen, die der kost ipielige Bau der heutigen allein noch in Frage kom »m»euden Dreadnoughts berücksichtigt, bleibt es ver-s Itandlich, daß bei der geringen Zunahme non kaum 00 »Mtllionen in zehn Jahren keine befriedigenden Resultate erzielt werden konnten, das Schiffe-mate rial nicht« auf der Höhe zu bleiben vermochte. Eine weitere Blöße gab sich Telcaii(«-- alr- er in der Kammer behauptete, llzctj wiirde die sranzhsiselns Flottelebenso stark sein, wie die deutsche. Dass hier etne beabsichtigte Irreleitung vor liegt, ist selbstverständlich Es ist nicht anzunehmen, »das ein Marinetninifter sich selbst in einer heute scdeut Laien belannten Tatsache täuschen sollte. Wollte er die Kammer hoffnungssrob stimmen, um sie der Bewilligung des Budgetrs geneigt zu machen? Da unterschätzte er den niichternen Sucht-erstand zahl reicher Abgeordneten In der Kammer sitzen ver schiedene Fachleute mit recht eingehenden kriegsmari timeu Kenntnissen. Der Erfolg war denn auch der, daß am nächsten Tage eine Berichtigung erfolgen mußte. Es braucht kaum erwiihnt zu werden, daß IDentfchlaud im Jahre 1920 35 Treadnongth set-ant . reich im besten Fall, vorausgesetzt, daß an dent weite ren Bau von alljährlich zwei großen Schiffen fest gehalten und die Banzeit bedeutend gegen die bisher übliche verkürzt wird, 22 besitzt. Der französische Jlottengeietseutwurf bestimmt allerdings, daß von 1917 an alljährlich nur ein Schlachtschiff zu bauen fei. Nach ihm soll sich til-ZU der Bestand an Schlachtschiffen überhaupt auf 28 belaufen. Bekanntlich sieht das deutsche Flotteugefeti jedoch 38 Linienskhifse und 20 große Kreuzer, d. h. uenerdings»t«inienfchifsstrenzer«. also Treadnougl)tg, mithin in Summa 58 Schlacht schisfe, vor. Da man weiter in Frankreich keinen »kleinen gefrbiihteu Kreuzer-« auf Stapel legt. auch gemiisz dem Flottengesetzentnuirf, der nun nach Ostern zur Vorlage gelangen foll, der Bau dieses Thus nicht beabsichtigt wird, so ist die deutsche Fslotte auch auf diesem Gebiete beden t e n d machtvo l le r. Wir werden 1920 38 von diesen Schiffen besitzen. Delcasi6, das kann nicht geleugnet werden, hat sich in den letzten Jahren als einer der eisrigsten Agitatoren für den Wiederausban der Flotte er wiesen. Noch in einer der lebt-en Flotteudebattein iu der die bisherige Tbiarineverwaltung hart auge grisfen wurde, verteidigte er sie mit großem Geschielx Rosigfter Optimismua beseelt ihn stets. Aber das verlangt die französische uöltische Eigenart. »Be willigen Sie die Forderungen, so wird die Flotte unter der Trikolore in den Stand gesetzt, ihre glor retcheTraditionzu wahren und die-Rolle zu itsieleindie das uationale Interesse verlangt.« Tas· waren stolze Worte, die Herr Teleasffs sprach. Aber ~werden ihnen Taten folgen«? Am 31. März hatte er die Genugtuung, daß die Mittel -’"«r den Bau der beiden Linienschifse mit 143 gegen It« Stimmen vom Senat bewilligt wurden. Er erwiderte unter starkem Bei fall auf die Aeußerungen Flaffiåsi«es, der gegen die maßlose-n Rüstungen protestierte: ~Solange die Morgenröte der allgemeinen Abrüftnng nicht an bricht, die die Rede des deutschen Reichskanzlers kaum so bald zu erwarten gestattet, ist ec- die Pflicht Frank reichs, an die dringendeNotwendigkeit der nationalen Verteidigung zu denken-« . Der Vorgänger Delcass(ss, Vizeadmiral Bonn de Lapeyrere, war auf dem besten Wege, den Gesun dungsprozeß der Flotte zu einein glücklichen Ende zu führen. Er erfreute sich allerseits lebhafterSnnrnathie. Unsd mit Recht, denn seit Jahrzehnten sah die Marine keinen so energischen nnd talentierten Chef an ihrer Spitze· Mit den Laienministern verknüpfte «sich stets ein Stück Verfall. Was Pelletan. Lanneiam Thomfon nnd all die andern, ia auch Pieard« ver brochen, konnte freilich nicht im Haut-umdrehen wett einander passciiffund nicht glücklich miteinander leben können . . .« Ueber seine Arbeitsmethode erzählte Ibfen bei einer andern Gelegenheit folgendes- Er sitze ftets um 7 Uhr früh an feinem Arbeits tiich, auch wenn er noch so spät zu Bett gegangen fec. Wenn er den Plan eines neuen Schauspiels gefaßt hatte, dauerte es immer fehr lange, bevor er anfing, etwas niederznschreibem In feinen einsamen Stun den, insbesondere auf seinen Spaziergängetn formte er nicht nur seine Gedanken in großen Zügen aus, sondern arbeitete im Kopf alle Einzelheiten aus, fo gar die einzelnen Szenen nnd Repliken. Wenn die Arbeit weiter vorschritt, schrieb er nach und nach die. Renliten auf kleine Papierzettel nieder, die er in verschiedene Schachteln leiste; icde Person des Schan spiels hatte ihre »Schachte « für sieb. Auf diefe Weise arbeitete er das Schauspiel in seinem Kon mehrere Male durch - Aendernngen wurden fortwährend vorgenommen: die betreffende alte Revlik in der Schachtel wurde dann durch eine neue auf einem neuen Papierzettel ersetzt. Trotz dieser außerordent lich neinlichen Arbeitsmethode wurden aber, wenn der Dichter anfing, das Schauspiel niederzufchreibem nur felten die Renlilen benutzt, welche sich in den Schachteln befanden und mehrere ältere schon ersetzt hatten: es wurden vielmehr anch beim eigentlichen Niederschreihen des Schansoiels mehrfache Ruder-nn gen Lorqenonznzem - - , , Am Ncniabrstaa 1900 besuchte Motzseldt feinen alten Dichtersreund« der damals schon vondetn an sanaenden Gehirnleiden befallen war, das feinem Leben ein Ziel setzen sollte. Der dramatische Epilug »Wenn wir Toten erwachen-« war· eben erschienen. Auf Besraaen, ob das Dratna wirklich tweil es «Epi log« bießi als Abschluß der Dichtungen Ibsens be ! trachtet werden solle, antwortete Jbsem der einen sebr schwachen nnd leidenden Eindruck machte: Meintes weasi Jetzt ist erst ein Abschnitt meiner Dichtung fertig; deshalb der Name ,-Epiloa«: bald wird ein neuer Abschnitt attachment-« Beim Anblick des alten und schwachen Meisters wurde Motzfeldt durch jene Worte wehmütia gestimmt. Mobseldt staate. ob Jbsen nicht lieber zuerst, bevor et den »neuen« Abs schnitt seiner Dichtnnaen" anfange, einen Leitfaden zum Verständnis des ietzt abgeschlossenen Abschnitt-Z geben wolle. .Nein, das will ich nicht - das würde nicht richtig von mir gehandelt sein-C lautete beens Antwort. »Weghalb?« »Ich habe mir selbst in der Wahl und der Behandlung meines Stoffes volle lFreiheit gegenüber dem Publikum vorbehalten; des halb soll das Publikum auch volle Freiheit haben, dasjenige, was ich schreibe, nach feinem eigenen Gut düuken auszulegen. Ich habe kein Recht dazu, dem Publikum dtefe Freiheit zu nehmen« Die Lege-sog non Vinrent nun Gath Von Gustav Wert-or Peters. Zu den bereits norbandenem sehr beachtens werten Publikationen nbcr den wundersamen Pol ländisckpfranziisischen Maler Vincent van Gogli («853 bis 1890) kommt eine, die sich klein nnd bescheiden aureibt, seiner Schwester Erinnerung-en an sein Leben und Schaffen. Dieses Buch ist nichts als Liebe; leise, dufopserndm anbetende Liebe, an die man nicht zu tastcn wagt, auch wenn sie einmal des Guten zu viel tut. Es ist so« riibrend einfach beschrieben —- dieses weltsremde, sich verinncrlichende Leben, wie es die simplen Eltern und Geschwister mit starrem Staunen, bald mit wachsendem Schmerz erfüllt. Ach das war docb"selbstverständlich: dieser Mensch m nßte groß werden; nnd dieser Mensch, der keinen Augenblick dem Leben gewachsen war, mußte ster ben, ebeman ihn in seiner Bedeutuna erkannt. Das ahnten sie alle, nnd deshalb nahmen sie ihm die Sor aen ab und unterstütiten ihn - sclbst wenn es auch bloß manchmal it Franken in der Woche sein konn ten; aber sie blieben ihm treu, solanae er lebte: der Vater anfangs und nach seinem Tode der jüngere Bruder, Kunstbändler in Paris; sein einziger und größter Bewunderer. Der Schwester freilich blieb nichts übria zu tun, denn er bat sie vielleicht aar nicht mal in ihrer brennenden Liebe beachtet. Dies ist ibre Tragödie; davon erzählt sie in ibren Er innerunaen nnd man merkt, daß es die Ausgabe ibres HLebenL warst Alles scheint wunderbar, legende an Vin cent van Goght fein Leben, seine En MS- feine Kunst. Jn dunklen Träumen keimt die . unend spät erst entfaltet sich so etnc»slrt Blüte, die. sich wiederum kümmerlich Durst-Mitt- um dann ganz plötzlich aufzuschicßem um nie aealmte Schätze ausl-l 0 Halt-sticht Ort-mutma- w Vincent van O w- E. B. Duquesueivau Gub- Verlag Abstam- u. Ko» Most-Geiz
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