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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270513024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927051302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270513
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927051302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-13
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71.Jahrgang. -s rri Abend-Ausgabe Frellag, 11. Mai 1SL7 Gegründet 18SS vradianlckrütr Ra«b»1chten Vreaden FernwreLer - Sammelnummer, 2V 2-11 Nm lür Nachtaelvrüider 20011 l^> Alk. Bezugs-G-bühr «t»»el»«»»er 10 «vfennl» Dl, Anielae« werden na» Boldmart berechne« die etnwalNa» « mm brelte Anzeigen-Preise: aukerlialb LUMn. Olfertenaeblllir DMa. Au»w. Auitröae aeaen Boraueberaliii,. Schrlitlettuna und HauvlaelckSsi.ftellrr Marteattrak« ^-1»- Druck u. Derlaa von Vtevlch ck «»»«dar»« in Dreede» Botticheck-Konto lass Dreade» Nachdruck nur ml« deutlicher Quellenananbe >.Dr,ebner Nachr/> «ulSllla Unverlanat« Schriftlich« werden nichi aulbewabrl I-IolsI LsIIevus ^Issiirnlllng-'l's» rrill Konrsvi. tzäiltsg- uricl /^dsnci-Tsk«! im Dsvvnsssn-Sasi sn cksr ^Ibs. Ssksrinta vovnsiims Dskslmusik. «i Xonksrvnulmmsr. ^66sli K/Iittivoeli ^bsk>6 k^SUIJIOIJ Sie englische Herausforderung Rußlands. Protest -es Sowjet-Vertreters. — Vor -em Abbruch -er Beziehungen zu Moskau? Frankreichs Arrlworl in -er Ahelnlandfrage wle-erum verzögert. - Eine deutsch-polnische Erklärung über die Beulhener Aergl-Re-e. Die Gründe -es englischen Dorxe>ns. London, IS. Mai. lieber die Gründe und Ergebnisse der Razzia im russischen ArcoSgebäude äußern die Blätter nur Mutmaßungen. Der politische Korrespondent deS Aratlo Telegraph" schreibt: Die Durchsuchung sei aus Beseht deS Ministers des Innern zurück,«sühren, der am Mittwoch im Unterhaus eine wichtige Information erhalten habe. — Der politische Korrespondent der „Morningpost" sagt: ES wird ziemlich bestimmt vermut-t. daß britische StaatS- dokumente entdeckt worden sind. — Der politische Korrespon dent der „W e st m i n st e r Gazette" sagt: In Westinsnster «erde geglaubt, dah die neue Entwickln«« iu kurzer Zeit »um «ddrnch der Beziehungen zwischen Großbritannien und «owtetrnstland führe« werde. — „Daily Mail" gibt ihrer tiefen Genugtuung über die energische Aktion der Regierung Ausdruck. — DaS Arbetterblatt „Daily Gerald" schreibt: Das Vorgehen der Polizei erscheine bet der ersten Prüfung als eine direkte Beleidigung der russischen Re- gterung. Wenn sich die Aktion der Regierung gegen irgend, ei« anderes Land «nter ähnlichen Umständen gerichtet hätte, so wäre« sie gleichbedeutend mit dem Abbruch aller Be ziehungen. . ' Rigorose» Vorgehen -er Polizei. London, 1». Mat. Die Durchsuchung der Gebäude der Londoner Zentrale der allrussischen kooperativen Gesellschaften beschäftigt die Londoner Oefsentlichkcit nach wie vor in stärkstem Matze. Im einzelnen wird über die Maßnahmen noch berichtet: Um v Uhr 30 Min. abends wurde einer Reihe weiterer Angestellten gestattet, das Gebäude zu verlassen. Einer von diesen, ein Engländer, erklärte, er sei so gut wie sebeS Mitglied der Angestelltenschaft durchsucht worden. Es seien ihnen die Taschen ansgelcert. und jedes Schriftstück sei geprüst und Namen «nd Adresse ausgenommen worden. Die Angestellten hatten über vier Stunden ohne Speise «nd Trank in einem Zimmer aus ihre Durchsuchung warte« müsse». Jede Abteilung des Hauses sei gründlich durchsucht worden, ein. schltetzlichderBureauSderrussischenHandelS. delegatton, die augenscheinlich das Hauptziel der Durchsuchung gewesen seien. Die Polizei habe aus der Oess» nung aller Schränke und Schreibkische bestanden. Zwei Bücherrevisoren einer wohlbekannten Londoner Firma, die im Hause anwesend waren, seien sestgehalten worden, ebenso ein Pressevertreter, dem es gelungen war. in das Gebäude etnzudringen. Es verlautet, dah die Polizei daS Gebäude mehrere Tage beseht halte» werde. Die Gesamtzahl der An. gestellten betrage 400 Köpfe. Der größte Teil der Polizei ist erst in de» Morgenstunden zurückgezogen worden. Während der Nacht waren Polizei wachen vor dem Gebäude ausgestellt. Dokumente sind nicht beschlagnahmt worden. Auch Verhaftungen sind nicht erfolgt. Der russische Geschäftsträger hat noch gestern abend dem Arbeiterführer Henderson einen Besuch abge- stattet, woraus dieser im Unterhaus eine Anfrage an den Innenminister einbrachte, ob eS Tatsache sei, daß die Polizei den Ueberfall auf das ArcoS-Gebäude mit seiner Ge- nehmtgung ausgesührt habe. Wenn ja, welchen Grund er für diese Aktion angebcn könne. Der Minister wird wahrscheinlich heute auf diese Anfrage antworten. Es verlautet, dpß die Haussuchung auf Grund einer von den städtischen Polizeibehörden eingeholten Ermächtigung er folgte, die augenscheinlich nach den Anweisungen des Staatssekretärs des Inneren handelten. Prolesl -es russischen Geschäftslriiaers. London, 13. Mai. „Daily Herald" zufolge wird heute der russische Geschäftsträger bei dem Staatssekretär des Aeußeren» Chamberlain, einen formellen Protest einlegen. — „Daily Telegraph" zufolge ist ei« solcher Schritt bereits gestern nach, mittag eine Stunde nach Beginn der Durchsuchung erfolgt. Neue Verzögerung -er Antwort Brtan-s. Erst Aussprache mit Engtan-. , Brian- besteht aus Kontrolle -er Entfestigung. sDrahtmeldung unterer Berliner Schrittleitung Berlin. IS- Mai. ES scheint wieder zweifelhaft geworden zu sein, dah Frankreichs Antwort in den schwebenden deutsch, französischen Besprechungen über die Besabunasvermindcrung bereits am Sonnabend erfolgen wird. Brtand begleitet den französischen Präsidenten aul seiner Reise nach London, und es wird vermutet, daß die Angelegenheit dort »och besprochen werden soll. England «nd Belgien sollen erklärt haben, kein Interesse au der Frage zu haben, da ihre Bestände bereits so verringert seien, dah eine «eitere Herabsetzung nicht in Frage komme, aber eS ist immerhin möglich, baß die fran zösische Regierung Wert darauf legt, die Meinung Englands in dieser Sache zu hören. Frankreich sucht eine Stühe bei Engtan-. „Libertt" «üuscht «in Londoner RSnmungsvcto. Pari», 12. Mat. Unter dem Titel „Zur Aufrichtung der Entente Eordialc" verlangt die nationalistische „Libcrtö, die englische Regierung möge erklären, daß die Bedingungen für die Räumung des RhetnlandcS noch nicht gegeben seien, damit Etresemann Brtand aus längere Zeit in Ruhe lasse. DaS Blatt geht von dem ttaltcnisch.jugoslawtschen Konflikt auS und meint, daß die französische und englische Regierung nicht ge- rade immer parallel handelten. I» dem Kampf, den England gegen die Sowjets führe, glaube die englische Regierung, dah sie weit eher auf Italien als auf Frankreich rechnen könne. Uv,er diesen Bedingungen könnte man daher auch nicht er warten. dah London Rom gegenüber energisch auftreten werde. Wenn aber Stresemann ein« Räumung des RhetnlandcS ohne Gegenleistung verlange, so müsse die französische Regierung beunruhigt sein. Im übrigen hänge aber diese Entscheidung, für die Brtand selbst den Moment noch nicht für gekommen halt«, nicht von Frankreich allein ab. England, Belgien und selbst Italien gaben zu verstehen, daß vom europäischen Stand- Punkt die RäumnngSfrage eine derartige Bedeutung besitze, baß st« auch ihr Wort mttsprechcn wollten. Wenn die eng lisch« Regiernng sa*e, dah sie die Bedingungen für eine vor. zeitige Ränmnng nicht erfüll« sehe, würde Stresemann sicher lich Brtand ans längere Zeit in Rnhe lassen. Diese« Dienst »nute di« englische Regierung der sranzvsischen gegenwärtig erweisen. Paris, 13. Mai. Der „Matin" glaubt zu wissen, daß Bot- schaftsrat Dr. Rieth voraussichtlich morgen dem französischen Außenminister die Antwort der Neichsregierung bezüglich der Kontrolle der Zerstörungen an den deutschen Ostbefestigungcn übermitteln werde. Brland habe dem Vertreter der deutschen Botschaft bei dessen letztem Besuch wissen lassen, daß er selbst der Feststellung, ab dte von der Botschafterkonferenz vor- geschriebenen Zerstörungen durchgeführt seien, keine größere Bedeutung beimesse als ihr zukomme, daß er aber darauf be. stehe, sich aus genauen und nachgeprüften Tatsachen ein Urteil zu bilden. Mit einer einfachen Erklärung der Neichsregierung, daß die Zerstörungen vorgenommen seien, könne er sich nicht begnügen: Man erivarte, daß die Neichsregierung ihm neue Vorschläge unterbreiten werde. Ein römischer Schritt in Lon-on? Fühler «egen der Rheinlandräumuna. Berlin, 13. Mai. Wie der Londoner Korrespondent deö ter «astreet ocrett wäre, o,c Frag auszunehmen. Man glaubt, dies sei auf Wunsch Strese mannS geschehen. Der Gewährsmann habe hinzugcsügt, dte Nachricht würde höchstwahrscheinlich dementiert werden, jedoch kaum auS Rom. England habe auf den Fühler zu ver- stehen gegeben, daß dte Zeit im Augenblick nicht gut ge- wählt sei. EnMch-sranzdfttche AnnLherung in JvUfra-en? Genf. 12. Mat. Der bekannte Mitarbeiter deS „Petit Journal". Marcel Ray. der bekanntlich während der Genfer Ratstagungen in offiziöser Weise den französischen Stand- Punkt in der Genfer Presse vertritt, weist heute darauf hin, daß in den Verhandlungen der letzten Tage »wischen der eng. lischcn und der französischen Auffassung in der Zolltarif. Politik eine Annäherung stattgcsunden habe, die eine Eini- gung möglich erscheinen laste. Marcel Ray lehnt ausdrücklich den Standpunkt des englischen Delegierten Layton. der völlige Beseitigung der Handelsschranken fordert, ab und be- tont, baß die französische Delegation lediglich einer Ab- schwächnng -er Auswüchse -er Schutzzollpolitik znftimme« könnte. . Das Ergebnis -es polnischen Schrittes in Berlin. Berlin, 18. Mai. Ueber die Besprechung, die zwischen be« Außenminister Dr. Stresemann und dem polnischen Ge- sandten Dr. Olczowskt tm Anschluß an dte Mitteilungen des polnischen Außenministers Zaleski über dte Beuthentt Kundgebung stattgefunden hat, wird von beiden Seiten föl- gendes bekanntgegeben: Der polnische Gesandte Olczotvskt suchte am 11. Mai den Retchsaußenmtnister Dr. Strese» mann auf und erklärte ihm, daß trotz der starken Erregung der öffentlichen Meinung in Polen aus Anlaß der Tagung in Beuthen bi« polnische Regierung nicht beabsichtige, d«rch irgendwelche Intervention in dieser Angelegenheit die ge- metnsamen Aufgaben beider Regierungen zu erschwere», eine wirtschaftliche Verständigung zwischen beiden Ländern zu schaffen. Davon ausgehend, sehe sich der polnische Außen- minister Zaleski genötigt, darauf hinzuwetsen, daß Knnb» gebnngen, wie sie in Benthe« erfolgt seien, in Widersprnch mit dem Geist des zwischen Minister Stresemann und Minister Zaleski in Gens geführte« Gesprächs stände« und die Be- strebungen beider Minister wesentlich erschwerten, die Grund, läge für eine wirtschaftliche Verständigung zu schassen. Schließlich gab der Gesandte dem Gedanken Ausdruck, daß, falls die grundsätzliche Richtung der deutschen Politik keine Aenderung erfahren habe, der polnische Außenminister den Wunsch hege, damit rechnen zu dürfen, daß NotwendtzeS unternommen werde, um in Zukunft einer etwaigen Störung dieser gemeinsamen Bestrebungen zu begegnen. ReichSmintster Dr. Streieman hat darauf erwidert, daß die deutsche Politik Polen gegenüber keine Aenderung erfahren habe. Die Beziehungen zwischen Polen «nb Deutschland feie« durch die in Locarno getroffenen Ab machungen geregelt, die im Wege des Ausgleichs- ober Schiedsverfahrens eine friedliche Erledigung von Differenzen zwischen Deutschland und Polen gewährleisten. Diese Grund lage unseres Verhältnisses zu Polen sei durch die Er klärungen der heutigen Reichsregterung ausdrücklich be- stätigt. Wenn der Herr polnische Außenminister sich durch Kundgebungen anläßlich -er Tagung in Beuthen beunruhigt fühle, so sei das teilweise auf entstellte und übertriebene Pressenachrichten, teilweise auf Mißverständiste besten, was gesagt worden ist, zurückzuführen. Je mehr der Wille der verantwortlichen Regierungen darauf gerichtet sei» eint Politik friedlicher Verständigung zu führen, umso weniger dürfte den Kundgebungen, dte auf der etnen oder anderen Seite stattftnden, eine übertriebene Bedeutung beigemessen werden. Die dentsche Regierung habe ihrerseits wiederholt Mitteilungen über Kundgebungen in Polen erhalte« ohne dagegen Beschwerde einznlcgeu. Es sei klar, baß beide Regierungen Sorge tragen müßten, nm Störungen ihrer gemeinsamen Bestrebungen zu begegnen. Der polnische Schutterror -auerl an. 18. Mat. Der Terror gegen dte deutsche ' — - -zj,- Kattowit Minderheitsschule in Ostoberschlesien wirb weiter fortgeführt. In Rnba »ersuchte« Aufständische, durch Drohungen bi« dentsche« Elter« zur Unterschrift für die Anmeldung der Kinder zur polnische« Schule z« zwinge«. In anderen Orten wurden sogar Polizeibeamte aufgeboten, die von Haus zu Haus dte Eltern zur Anmeldung ihrer Kinder für dte polnische Schule aufforderten und dabet schwere Bestrafung androhten. In Michalkowitz wurde in der Nacht der ganze Ort mit großen Plakate» beklebt, in denen dieselben Drohungen wie in den Flugblättern des Westmarkenvereins gegen die deutschen Eltern enthalten sind. Unter anderem wird den Arbeitslosen die Entziehung der ArbettS- losenunterstützung angcdroht. (TU.) Schulwünsche der ÄuUschiner Gemeinden. Prag, 12. Mat. Eine Deputation der Stadt Hultschin sowie auS elf deutschen Gemeinden des Hultschincr Gebietes sprachen beim Minister für Schulwesen und Volksbildung vor. Der Sprecher der Deputation wies darauf hin, daß in Hultschtn bereits sieben Jahre der Ausnahmezustand bestehe und verlangte, daß der Minister seinen Einfluß zur Aufhebung deS Ausnahmezustandes geltend mache. Außerdem verlangte die Deputation baß in Hultschtn der deutsche Privat» unterricht den deutschen Schulen gestattet werde. Der Minister nahm diese Mitteilung entgegen und versprach den Wünschen der Deputation, soweit daS unter den gegenwärtigen Brr- hältntssen möglich sei, Rechnung zv tragen. lW. T. B.)
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