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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188801120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18880112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-12
- Monat1888-01
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2- «>id die ilu»gabe< vormUwg» t» Hellen des Tage blattes an. " .E-— Lrjcheklt Ul-lich, mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends für den fol genden Tag. Preis vtcrtcMrlich I M. bO Pf«., monatlich bv Pfg./ LInzU-Nm. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anftalicn, Postboten M «ft » Pfg. ftr M Ptlofttfte i 2nsergüetü^.. «ach besoudeq» r«N. //D gnfmftai wagt: dies der höllische Schlupfwinkel, in welchem sich da» Geziefer des Kmaillentum» so zu Hause fühlt und so sicher herumkriecht. Spaßhaft berührt es, wenn man beobachtet, wie die anonymen Briefschreiber in lächerlicher Impertinenz gern für eine Gesamtheit reden, sich so eine Art Autorität Bom Landtage. Zweite Kammer genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung den Etat des Finanzministeriums unverändert nach der Regierungsvorlage. Eine Debatte -knüpfte sich lediglich an Kap. 79, Straßenbauoerwaltung, bez. an mehrere dazu eingegangcne Petitionen von Slraßenwär- tern um Gehaltsaufbesserung und von einer Anzahl Ge meinden um Erhöhung der Vergütung für Schneeaus- werfen auf den fiskalischen Straßen. Den ersteren ist der Etat insoweit entgegengekommen, daß mit Ausnahme des Abg. Bebel sämtliche Redner damit einverstanden waren, die Petitionen dadurch für erledigt zu erklären; die letzteren Petitionen beantragte die Deputation mit Rücksicht auf die großen Vorteile, welche die an fiSka- lischen Straßen gelegenen Gemeinden von denselben ziehen, auf sich beruhen zu lasten. Die Abgg. Niethammer, vr. Mehnert, Heinze u. a. traten für diese Petitionen ein wegen der Ungleichheit, mit welcher die Last die ver- schiedencn Gemeinden treffe, wogegen namentlich Abg. Kirbach und Staatsminister Frhr. v. Könneritz darauf aufmerksam machten, daß diese Verpflichtung von jeher bestanden habe, das Schneeauswerfen auch nicht als eine Maßregel zur Instandhaltung der Straße, sondern als eine verkehrspoltzeiliche Angelegenheit anzusehen sei. Die Anträge der Deputation wurden gegen 5'Stimmen an genommen. ; / ' f während einer aktiven einjährigen Dienstzeit zu ver pflegen, auszurüsten und zu bekleiden, o) Unbescholten- heilsamste, welche möglichst weit zurück und bis in die neueste Zeit reichen, für Zöglinge höherer Lehranstalten (Gymnasium, Realgymnasium u. s. w.) auf die Zett des Besuches einer solchen von dem Direktor, auf die Zeit nach dem Abgang von einer dergl. Anstalt aber wie für alle anderen jungen Leute von der Polizeibehörde des jeweiligen Aufenthaltsortes, resp. Ler vorgesetzten Dienst- behörde auszustellen sind, sowie ä) das vorschriftsmäßige Zeugnis einer dazu berechtigten höheren Lehranstalt über die erlangte wissenschaftliche Befähigung beizufügen, be ziehentlich bet Verlust des Anrechts auf den einjährigen Dienst bis spätestens 1. April d. I. nachträgüch einzu reichen. Wer dagegen die gedachte Berechttgung sich durch Bestehen einer Prüfung erwerben will, hat seinem ebenfalls bis längstens 1. Febr.,schriftlich anzubringen den Gesuche um Zulassung zu solcher außer den oben unter u, d und o bemerkten Zeugnissen noch solche über den bisherigen Bildungsgang und einen selbstgefertigten Lebenslauf beizufügen, auch mit anzuzeigen, in welchen zwei fremden Sprachen die Prüfung erfolgen soll. Ebenso können auch junge Leute, welche noch nicht in das gestellungspflichtige Alter eingetreten find, aber das 17. Lebensjahr vollendet haben, um Zulassung zur Prü fung bis längstens den 1. Februar d. I. nachsuchen, be ziehentlich um Erteilung des Berechtigungsscheins zum einjährigen Dienst auf Grund von Befähigungszeugnissen bitten. — Im Befinden des Prinzen Friedrich August find auch gestern wieder erfreuliche Fortschritte zur Besserung zu verzeichnen. Der hohe Patient, der noch immer das Bett hüten muß, empfing wiederholt den Besuch seines Vaters und seiner königlichen Tante. Um einer eventuellen Ansteckungsgefahr vorzubeugen, hat man den Geschwistern des Prinzen bisher nicht gestattet, an das Krankenbett heranzutreten. — An Stelle des verstorbenen Landtagsabgeordneten Steyer-Naundorf wurde gestern, Dienstag, im 15. länd lichen Wahlkreise (Freiberg Land) Amtshauptmann Fischer (Freiberg) mit 1451 Stimmen gewählt. Liebknecht er hielt nur 323 und Erbrichter Butze - ConradSdorf, ob wohl derselbe bereits lange vor der Wahl seinen Rück- tritt von der Kandidatur erklärt hatte, immerhin noch 176 Stimmen. Zuschriften, die unter allen Schriftstücken die fluchwürdig sten sind. Ein solches verpöntes Papier schlägt in den Frieden des Hauses plötzlich ein, wie eine Granate, scheucht den Schlaf, weckt die Sorge, qtält Angen und Gedanken, den Bedrängten im dumpfen Unbehagen schlummerloser Nächte zurücklaffend... In der weißschimmernden, in üppiges Grün gebetteten Villa, in der turmhohen, unter verschimmeltem Dach ruhenden Mansarde, im Prunkge mach des Thrones, im Dunstkreis de- Souffleurkastens — überall der gleiche Erfolg. Vielleicht wird eS der Wirkung nach nur von einem Schreiben übertroffen, von dem Tode-urteil — übertrof fen? — nein, ist es doch der Wirkung nach ihm gleichze- stellt. Denn nur zu oft bildet ein anonymer Brief das Todesurteil für die Ruhe der Familie^ für Tage voll Glück und blühenden Wohlstand — wohl gar für ein Leben. Ja wohl, leider ja, auch für ein Leben. - Noch vor nicht langer Zeit wußten die Zeitungen hierfür einen neuen, düsteren Beleg. Eine herrlich er blühte, aumutvolle Jungfrau, die einzige, kaum zwanzig jährige Tochter eines angesehenen Bürger- in einer d-ut- schm Residenz, hatte sich mit einem hochgeachteten j rügen Manne verlobt. Als dieser seine Braut eines LageS besuchte, kam e» zwischen den jungen Leuten zu einem äußerst erregten Wortwechsel. Der Bräutigam erhob gegen seine Verlobte verschiedene Vorwürfe, die später von der öffentlichen Meinung al- unbegründet bezeichnet verdächtigt wurde. - Ein anonymer Brief.... Gewiß, eine prächtige Erfindung für den infamen Thäter einer solch elenden Schurkerei! Die- der feste Schild, hinter welchem sich schaurige Obskurität, mitleid- erregende Inkompetenz, mikroskopische Unbedeutendheit am liebsten verbirgt; die» die stolzaufrazende Burg, wo un gestraft zuchthaurreife Schusteret über Moral, breitflu- tende Unwissenheit über Gelehrsamkeit, waschechte Dumm heit über Verstand am frechsten zu Gerichte "" wagt: die» der höllische Schlupfwinkel, in web Anonyme Briefe.*) Von Karl Böttcher. Was sich heutzutage inmitten unserer glänzenden, vielseitigen Errungenschaften auch sehr vervollkommnet hat, ist die Insulte — ein Geschoß, mit dem sich sehr Leicht hantieren läßt! Man nimmt al» Ersatz für Geist, Geschmack, Vernunft, Ehre etwas Ruß au» dem Kamin eine- finsteren Empfinden», etwas Schmutz aus der Kloake eine- unsauberen Herzens, etwas Kot aus der Pfütze eines schlechten Charakters, schleudert da» Ganze gegen daS von ehrlich biederen Augen überstrahlte Gesicht «ine» braven Menschen — die Heldenthat ist geschehen. So lange derartige Manöver mit offenem visier und Lm Lichte des Tage» inszeniert werden, find sie nicht so gefährlich. Da ist die Möglichkeit geboten, den Gegner zur Rechenschaft zu ziehen, läßt e» sich nach Umständen mit ihm debattieren, verständigen, vielleicht auch auS- söhnen, kann man ihn auch vollständig ignorieren; sobald .sie aber in den Nebel der Anonymität schlüpfen — sie so anonym wie möglich auftreten —erhält die Geschichte ein unheimliche» Kolorit. Da» führt zu den anonymen Briefen, jenen famosen *) Autorisierter Abtruck au, dem varkurM erschienenen Buche: „Sünden unserer Zeit", soziale S mMder van Karl Böttcher (vre,den, B. Pierson, Verlag) - ein Buch de« mutig- fien Kampfe» gegen grell zu Tage tretende gesellschaftliche Miß stände, auf da« wir uwere Leser hiermit nachdrMtchstausmerlsam wachen. Preis 1,bst M D. Red. Verlagrexpedition auch der« ZeitungLboten, auswärts sämtliche Bürrau» und Malstellm brr Annoncenexpeditionen: JnvaNdmdan« — Rudolf AkWM Haaien>lem « -Logier - E. L. Daub« L «o. re. außerdem M Auerswald« Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Tiit«««. zulegend. -v , Da salbadern sie:^„Die ganz: Stadt vetucteiltJjr öffentliches Auftreten," — „Alle Welt ist entrüstet, weil : —", „Man hat allgemein daran Anstoß genommen, daß - —", während sie doch schreiben sollten „Meine lumpige i Nullität, meine erbärmliche Inkompetenz erdreistet st» s mitzuteilen Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 11. Januar 1888. f Die königl. Prüfungskommission für Einjährig- Freiwillige in Zwickau erläßt gegenwärtig eine Be kanntmachung und fordert darin diejenigen jungen Leute, welche im Jahre 1868 geboren, die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst erlangen -vollen, im Zwickauer Regierungsbezirk gestellungspflichtig find und, wenn im Auslande geboren, die deutsche Reichsangehörig- kett nachweisen können, auf, ihre Gesuche um Erteilung de- Berechtigungsscheins schriftlich bis längsten» 1. Fe bruar d. I. anzubringen und diesen unter genauer An gabe des Standes oder Berufes, de» Wohnorts und der Wohnung a) em Geburtszeugnis, d) die Erklärung des Vaters oder Vormundes über besten Einwilligung, so wie Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen WHG Ämtsb!»« der Königl. Ämt-h-aptma«sch-st Mha, de- Königl. Ämlszericht- und de- Ätndlrats M Ki-ackeMq. A Kienberger TagE« — Der Beitrag Sachsens beläuft sich nach der Reichstag vorliegenden Berechnung der nach dem ReichWZ Haushalts-Etat für 1888s8S zur Deckung der Gesamt« ) ausgabe aufzubringenden Matrikularbeiträge für die ge« W dachte Perio-e auf 14,026160 M., d, i. 2,76I819MI mehr, als im Etat für 1887s88 dafür aqgesetzt MM Diese Summen stehen jedoch noch nicht envgilttg fest, da die Feststellung des ReichShauShaltS-Stat» von den Be« Z schlüffen des Reichstages beeinflußt wird. 1Ä — In den Tagen vom 5. bi- 7. d. Mt». beging H die Freiwillige Feuerwehr in Waldheim unter hetz- 'D licher Teilnahme der dortigen Bürgerschaft das Fest ihM 25jährigen Bestehens. Eingeleitet wurde die Festlichkeit « am 5. Januar abends durch eine ernste Feier auf deNt Kirchhofe zum Gedächtnisse derer, die der Tod'qU- dMH Reihen der Korporation abgerufen hatte. Am nächWH Morgen vereinigte sich der größte Teil der Mitglieder D zu einem gemeinsamen Kirchgänge und am Abend de»H 7. Januar folgte der Hauptteil des Festprogramms fit I einem solennen Kommers, zu welchem zahlreiche Ehren gäste, auch von auswärts, erschienen waren. Eine Nach- feier fand am folgenden Tage, dem Sonntage, durch H Konzert, Theaterauffährung und Festball statt. Gelegent lich der Jubiläumsfeier erhielten 3 Mitglieder der Wald Heimer Freiwilligen Feuerwehr an Ratsstelle das ihnm vom Könige verliehene Ehrenzeichen für verdieMMÄ Feuerwehrleute überreicht, e» waren dies die HMHH Branddirektor Bergmann, Brandmeister Perthen und W Steigerzugführer Jentzsch. . 5 — Zu dem am Montag früh in Altchemnitz statt« 4 gefundenen großen Brande wird Wetter g«ateld«t: Da» 4 Feuer im Arnholtschen Gute (nicht Arnold, wie gWMW irrtümlich gemeldet) brach im Schuppen früh 7 Uhr au» W und ergriff Vinnen kurzem alle vier Gebäude. Durch Z dm herrschenden Wind wurden die Flammen nach der angrenzenden Kirche getrieben, wodurch sich der Turm nach 8 Uhr entzündete und gegen 9 Uhr, Glocken und R Uhr in sich begrabend, zusammenbrach. Au» der Kirche konnten nur die Bücher, Kanzel- und Altarbehänge ge« - rettet werden, wogegen die Orgel, der Altar und man« ; che- andere verbrannten. Die Rettung de» Schulgebäu de» und de» Gemeindegutes, von welchem letzteren a« 2. Wethnachtsfeiertag schon ein Schuppen abbrannte, ge lang jedoch. 'Im Gute verbrannten bedeutende Ernte- r Vorräte und Mobiliar, doch soll der Besitzer de» Güte» H wurden. Plötzlich zog er ein Dolchmesser, stieß e» tief Z in sein Herz und stürzte entseelt zu Boden. Und die Ursache? E Bei der Leiche fand sich ein anonymer Brief, in wrlchem die Ehre der jungen Dame auf» Schändlichste i
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