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Dresdner Nachrichten : 23.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-23
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1903
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I., x.c-x. rliitel-tr. i-p^iUllLl- 66Ü1836 <;uum^i>!. »Nev Linr^llw V«»I6-uuä Lurutll^roi»«-» Lruc^eusilreiLell. Plombierungen. Lauptgeschasissielle: Marirnftr. 38 4«. Nnreigen-^aris. iknnadme von Slntunbiounaen bch nachmitlaaL a Ul» Sonn und >lc,erlass nur Aianeumape .«i von II bis V«> Ul» Tie l wailiaechrun^ »eile »a i> Tilden A> Via. Lin tündigunaen au» der Vrivaiieilc.-teile 2b P>a : die Livalliae Zelle als „Ein aclandl ' oder au» Terlieilc 50 Bin. In Nummern nach Lonn uno Zeit-. laaeu l. de». Livalliac Grundzeilen 30. «o bez. «i »nL so Via nach be< »onderem Tarn AuswäUiai Am- träae nur aeac» BorauSbe»al>lu»a. Beleablätler werden mit Ui Pt», berechnel. Seriilvrechaiiichlub: «m» 1 Nr. 11 unb Nr. Sit»«. llie kirmfii'te fsdpllc». llllkicli Ivb k^r. 8t«1nk»ott »ckexpaottkl »87« ü ompkivblt» ikrv nn loiinoliönkoit unübeilroktonn» 7, >WM ilroursnilixon kiaoinnn r» lestlon Rubrikinoison. H ?8>llkisklLL6k! 2« II r »k«. ,on». KtckilvI L .Xriinirrnn-, SrSEB Ilil!i>uclii>n ü ^> »« et» : «tiiliiis 8edri<IIivti chn» 8«e »ü, p«rt. ». I. Ll. SkIeiiclitllilpKögeiiMiillö ti iikii', Sti-uv««»-»«««; v, ruickcdst 6er ?r«8vrs1r. I AiK tl Kr 6ns. elstltr. luebt. ketrulsum. Hsrrso. ir. Usrs livbvrlrLll, üki»r. Nskis LeberlrLuvMiMon. Verssack «sek sllsvsrts. König!. »olWtlielre il»»4»»8I»L^ -1»., 4n«or8«»ta> . M.32L. NeuesteDralitberichle. Hosiiachrichte». Pci>ll»alveränbl'ilin„cu in der Nrivee, Zur Newraunn'»n Äcrstestande, ! v)»» H 4»»»4 ^eleimguiia der Privatnngciiellten. ^iiite.nrbcil. „Malanretln;-, Clse Skriie- Gipiel-Hl'lizcri. Brieikasten. ' ^»»»» I N" Neueste Dralitmeldungen vom 22 November Unwetter-Nachrichten Berlin. Durch die gestrigen Stürme sind die telegraphi- jchen Bcrbmdungen westliö) von Hannover zum größten Teile unterbrochen worden. Insbesondere können die Verbindungen von Berlin nach England. Holland, Belgien. Frankreich, Schweiz und Italien nur aus Umwegen heraestellt werden. Emden. Infolge des hier herrschenden neftigen Sturmes ist heute vormittag bei Oldersum der Schleppdampfer „Sophie Wessels" gekentert. Der Heizer Pillnay ist ertrunken, die übrige Mannschaft wurde gerettet. — Gestern abend konterten aus dcr Ems mehrere Leichter: ob Verlust von Menschenleben zu Ve llage» »st. lst noch unbekannt. K ö l n. Bei dem aeiirigen Sturme wurden nenn Schorn steine der stövtischen Gasanstalt Köln-Ebrenleld umgeslürzt. Die Heuer mußte» gelöscht werben. Ein Man» wurde verlebt. Eisen a. d. R. Die erste Post aus London über Mistigen bat den Anschluß in Essen nicht erreicht. Grund: Sturm aus Sec. Kassel. Bei dem Gewitter am Nachmittag schlug ein Blitz in die Zentralstation der Feuerwebr ein und zeistörte die Hloiawrcn, ein anderer Blitzstrahl schlug in die Slrnßenbnbn- leitung und zertrümmerte einen Wagen, ein dritter Blitzstrahl ziindeie ein .Haus an. Frankfurt a. M. Ein gewaltiger Sturm, begleitet von heiligen Gewütererschemungen. ncktele vielfachen Schaden an. Er cinwurzelte Bäume, drückte Scheiben ein und warf Telegrophen- und TclephoiMcingen um. 'Der Straßenbahnverkchr mutzte eine Zeit lang eingestellt werden. Berlin. In einer Volksversammlung der Berliner Handels kammer am Sonnabend würbe zur Frage, ob eine Abgaben- crbebung kür die Schiffahrt auf natürlichen Wasser straßen gcrcchi'erligt. mitgetellt. daß die prenßiiche Regierung nicht beabsichtige, eine Vorlage der gedachten Richtung einzubrmgrn. Da gleichwohl nicht ausgeschlossen iei, daß die Angelegenheit in den Parlamenten zur Verhandlung gelange, beschloß die Kammer, die Frage speziell hinsichtlich der Berliner Interesten weiter zu prüfe». Lübeck. Der Kunsthistoriker Theodor Gaedcrtz ist gestorben. Seckanie». Amtliche Meldung. Von dem Personenzug Nr, -145 (Wittenberge—Stendal-Magdeburgs sind beute zwischen Osterburg und Seehausen Teiiderachie der zweiten Maschine und drei Personenwagen entgleist. (Lieden Personen sind verletzt, zum teil schwer, von diesen sind zwei Reisende im Kranken- Kanse z» Sechanseu und einer im Äraukenhnuse zu Osterbnrg unter- gebrachl. Tie Angehörigen sind benachrichtigt. Das JahrglciS ist voiaussichtlich bis gegen Abend gesperrt. Der Personenverkehr an der Unsallstelle wird durch Umslcigen vermittelt. Die Ursache dcS llnsalls ist noch nicht ermittelt. Köln-Deutz. Amtlich wird gemeldet: Bestem abend um 7 Uhr M Minuten stieKder Schnellzug 186 aus der Strecke Schlebulch-Müblheim Rhein einen Kilometer hinter Bahnhof Schlebuich bei Posten 30 aus einen durch den plötzlich eingelrelcnen Gewittersiurm von Bahnhof Schlebusch fortgetrirbenen Güter wagen. Durch die Aufmerksamkeit des LokomottsvenonalS war der Anprall nur sehr gering, sodai; Personen nicht verletzt und Mnterial- lchgdcn unbedeutend ist. Nachdem der Schnellzug von einer Aangicrlokomottve in den Bahnhof Schlebusch zurückgeholt war, konnte derselbe mit 45 Minuten Verspätung wieder weilersahren. Ter nachfolgende Personenzug erhielt nur sechs Minuten Verspätung. Frankfurt a. M Die „Franks. Zta." meldet aus Gens: Aus Befehl des Bundesrats wurden vorgestern und gestern bei bekannten Anarchisten Haussuchungen vorgenomme» und daraufhin mehrere russische «uarchislen verhaftet Diese «erden wahrscheinlich aus der Schweiz ausaewiesen werden. Die Ver haftungen sollen mit der jungst erfolgten Ausweisung des russi schen Spitzels Rabinowitsch Zusammenhängen. Wie». Der Kaiser empfing heute vormittag den ungarischen Ministerpräsidenten Grasen TiSza. der früh aus Budapest ein- gctroffcn war. in längerer Audienz. Nachmittags kehrte Gras Lisza nach Budapest zurück. PaIözieux. Nunmehr sind die Namen der bei de« gestrigen Eisenbahnunglück Verletzten scstgestellt. ES sind Mawr Ehessex aus Montreux, Leutnant Merian aus Basel und Irllrs Ducommun. Lizentiat der Rechte in Jreiburg (Schweiz). Ein )eizcr erlitt leichte Quetschungen. Ein deutscher Reisender sowie ei» schweizerischer Offizier, die sich tn dein rertnmmerien Wagen befanden, retteten sich durchs Fenster. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt: es sind viele Versionen hierüber im Umlauf. Petersburg. DaS beuliae Bulletin über dos Be finden der Kaiserin lautet: Dle Kaiserin schlief nachts mit Unterbrechungen. Gestern abend war die Temperatur 37,6. der Vn! s 72: deute Morgen: Temperatur 37.6 Puls 73. Die lokale Entzündung entwickelt sich sehr langsam. Wilna. Ei» heute veröffentlichter Tagesbefehl d«S Kom mandanten der Truppen des Wilnaichcn Militärbezirk? «eilt fol genden Vorfall mit. In der Stadt Orscha wurden am IS. d. M. II Arrestanten unter Bedeckung von 6 Uiitermilttürs und einem festesten onS dem Gefängnis aboefertigt. Unterwegs wurde die Bedeckung von einer großen Schar Juden umringt, welche die Arrestanten zu de freien versuchten und mit Knütteln und Steinen warfen. Die Menge mit den Gewehrkolben odwebrenb. setzte das Kommando seinen Weg fort und erreichte seine» Bestim mungsort. Der Tagesbefehl lobt vos Verhalten der Soldaten. Eriwan. Die Gerüchte über die Ermordung des Archi- inandriten Diomid in dem armenilchen Kloster Etschmtadzin sind unbegründet. Bereinigung der E ldeschisfabrt« » Gesellschaften. Kack dem Prager Tageblatt sollen die alü abgebrochen gemeldeten Unter- bandtun gen de« EldtchiftahrtSknst» wegen Ankaufes der Deutsch, vesterreichtschen DampfschisfahrtS > Gesellschaft wieder ausgenommen werden. Auch die Prwatreederei Baumeister u. Härtling, ierner die „Elbe" und dt« „Neue Norddeutsche FlußdonipsschiffahrtSgesell- ichast sind zum Ankauf proseftier». lodoß der Must dam sämtlich« Me- dmnpser umfassen würde. I OertlicheS und Sächsisches — Ihre Majestäten derKönig und die K ö n i g in - W i twe. Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzcmn Johann Georg und Prinzeisin Mathilde wohnten gestern vormittag dem Gottes dienste in der katbolüchen Hotkirche bei. Nachmittags 5 Uhr fand im Residenzschlosse Familieiitascl slntt. — Perlonalverändcrungen in der Sächsischen A tmee: Im Sanitätskorps: 41 Tr. M'iier. emiäkrig sieiwüügcr Arzt >>n 177. Ins.-Regt.. „Mir Versetzung z»m Grcn.-Rgt. Nr. w> und Veaui- Iragmig mit Wahrnehmung einer bei dem Regi. offene» Lisisieiizarztiiclle, 41 Sorge, einsälmg freiwilliger Arzt »n IN. Jäger.Bat.. unter Versetzung .mm >Itz Fcloart.-Rcgt. und Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt, offenen Alsistenzarnslellc. 41 Eckhard, emjahlig jrciwilligerArft im 22. Vioi,.- Bot.. unt>r Beau tragung mit Wahrnehmung einer hei den: Bataillon offenen Assistenzarzlftellc. zu Unterärzten des aktiven Dienüftandes ernannt. — Beamie der Militärverwaltung: 41 Mahler, Milttär-Inten- dantursekretnr von der Intendantur XIX. <2. Ä. SO Armeckoros. aus feinen Antrag unterm t. .Zedruar IR)4 mit Pension in den Ruhestand vcr setzt, 41 Winkler. Zahlmslr.-Aspirant, zum Zahlmsir. beim 3. Bat. tz'eib- Eren Rgts. ernannt. — Herr Stadtrat Baurot Adam hatte für Sonnabend abend die Mitglieder des Festausschusses und die Vor sitzenden der übrigen Ausschüsse für die Deutsche Städte- Ausstcllung nach dem städtischen Ausstellungspalast zu einem Bierabend, mit dem die Schlußsitzung der Ausschüsse ver- Kunden sein sollte, eingeladen. Der Einladung waren auch Herr Geh. Regieruugsrat v. Burgsdorsf, der Königs. Rcgiernngs- kommissar für die Ausstellung, Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrat Beutler und Herr Bürgermeister Leupold gefolgt. Herr Baurat Adam, der Vorsitzende des Festausschusses, bc- grüßte zu Beginn des Essens die Anwesenden und ganz beson ders die genannten drei Herren. -Herr Oberbürgermeister Beutler dankte und widmete Herrn Baurat Adam und dem Aus schüsse für die reiche Tätigkeit vor Eröffnung und während der Ausstellung Worte der Anerkennung und des Tankes. Der Festausschuß Hobe seine Aufgabe glänzend gelöst. Di- An sprache tlang in ei» Hoch aus Herrn Baurat Adam aus. Daraus gemachte Herr Stadtrat a. D. Weigandt des rastlosen Fleißes I allen nur verfügbaren Kräften in Angriff genommen, jo daß zu er warten ist, daß in kurzem wieder regelmäßiger Betrieb cintreten wird. Auch der gestrige Sonntag litt noch vielfach unter den Un bilden der Witterung, wenn auch der Sturm, wenigstens vom nachmittag o». nscht mehr mit lener vernichtenden Gewalt hauste wie in der Nacht vorher und teilweise noch im Lauie des Vor mittags Dafür setzte mehrere Male ein heftiges Schneetreiben ein. i» das sich in der 4. Nachmittagsstunde auch einige eleltrische Entladungen mischten: außerdem gingen ab und zu Regenschauer nieder. Ter Veikehr nach de» Fricdböscn. der in andere» Jahren anläßlich des Toieniestrs ein außerordentlich reger ist, hatte unter sein fchlechlen Wetter erheblich zu leiden. In der Nacht zu heute heiffchie niihalteiidcs Regemveitcr. - Aus der Provinz liegen folgende Meldungen über Sturmschäden vor: In El, emnitz stützte am Sonnabend abend kurz »ach 10 Uhr auf dem Rcßmarkt das vor einem dortigen Neubau ausgesübrte, vier Stockwerk Hobe Baugerüst zusammen. Eine zufällig vorübergehende 43 Jahre alte Steindiuckersehesrau wurde dabei von den einstürzenden Balken getroffen und erlitt einen Bruch des Unken Unterschenkels und eine schwere Kopfverletzung. — In Döbeln fand man am Sonntag vormittag in dem Teiche, der sich in einem Abgrunde an der Burgstrazze befindet und zum Teil bereits cmsgesüllt ist, einen Mann, anscheinend auswärtigen Arbeiter, als Lerche vor. Ta der Mann ein mit 26 Mk. gefülltes Portemonnaie bei sich hatte, so ist nicht onzunehmen, daß er sich hat das Leben nehmen wollen, zweifellos ist er von dem Sturme von der Straße in den Ab rund hinabgeworfen worden und in dem Schlamme erstickt. Zahlreiche umgeworsene Zäune, abgcdcckte Dächer usw. zeugen von der Gewalt des Lturrncs. — Bei Mühlberga. Elbe wurden Gebäude umgcworfen, Dächer abgcdeckt, starke Bäume umgebrochen bezw. entwurzelt. — Die Dresdner Vereinigung zur Herbeisüh- rung einer staatlichen Pensrons- und Dinter- bliebenen-V-rsicherung der Privatangestellten im DeutschcnReiche hielt vorgestern abend im „Eldorado" ihre erste öffentliche Versammlung ab. Bei der großen Aktualität der Pensionsfrage für Privatbeamte, die gegenwärtig eine der wi^ tigsten aller zu^ lösenden sozialpolitischen^Aufgaben geworden s ' ^ ' — - habe. Die Vorarbeiten hätten den großen Erfolg der Aus- stellung nicht ahnen lassen, der rn erster Linie Herrn Ober bürgermeister Beutler zu danken sei. Redner wünschte ihm zum Schluß noch unerschütterliche Gesundheit und dauerndes Verbleiben an der Spitze Dresdens. Lebhafte Hochrufe be- trästiaten diesen Wunsch. Herr Stadtverordneter Direkte.' Ablhelm feierte noch die Preise und Herr Stadtrat Koeppcn Frau Baurat Adam. Herr Sekretär Jährig verlas darauf den Schlußberichl des Festausschusses, der sich über icine Gesamt- Eckigkeit verbreitete Aus dem Bericht ging b-rvor, wie außer ordentlich umfangreich die Aufgaben waren, die der Ausschuß zu lösen hatte. Herr Bourat Adam betonte in einer Schlußan sprache, daß auch der Herr Oberbürgermeister vielen Sitzungen beigewohnt und über manche Klippen hinweggeholfen habe. Redner dankte dem Herrn Oberbürgermeister dafür und hob einige Mitglieder des Festausschusses, die sich besonders ver dient gemacht haben, u. o. die Herren Stadtrat Koevpen, Stadt rot Wokurka, Hostheatermaler Rieck, Dr. med. Pollack und Porträtmaler Rödig rühmend hervor. Das letzte Hoch galt den Mitgliedern des Festausschusses. Noch lange blieben die Herren in fröhlicher Tafelrunde zusammen, an der Herr Siadtrat Ball rat Adam in liebenswürdiger Weise die Honneurs machte. — Ein ün Lause des Sonnabends cingetretcner außerordent licher Rückgang der Wettergläser, von 752 Mm. aus 733 Mm., deutete aa, dag wir einem gewaltigen Wettersturz entgegen- gingen. Noch am Sonnabend abeno machte sich denn auch dieser Wiitcrungsumschlag dadurch bemerkbar, daß stm ein Sturm er- hob, der .sich gegen Mitternacht zu bis zur Orkan stärke steigerte, so daß hierdurch an vielen Orten Gefahr und Schätzen entstanden Namentlich in der 12. Nachtstunde wütete der stoßweise einsetzendc Sturm so arg, daß bei der Feuerwehr eine Schadeumeldung nach der anderen entging, die wie üblich zur Hiffc aeruicn wurde, jedoch kaum noch allen Anforderungen entsprechen konnte. Allein in der zwölften Stunde erfolgten sieben Alarme, sodaß die Wachen zeitweise von allen Mannschaften entblößt waren, TeSbalc wurde zu der außergewöhnlichen Maßregel gegriffen, die dienstfreien Mannschaften aus ihren Wohnungen zum Besetzen der Wachen hcrbcizurufen. Insgesamt erfolgten von Sonnabend abend gegen 11 Uhr bis Sonntag früh 10 Uhr 16 Alarme. Ti- längste Tätigkeit erforderte der erste Unfall, der auf der Ebemnitzer Straße in Vorstadt Plauen durch Umstürzen eines Mastes der elektrischen Starkstromleitung eingctrcten war. Tic Mannschaften mußten dort noch einige solcher Masten umlegen, sowie Leitung«- und Schutzdräbte beseitigen. Die letzte Abteilung konnte erst früh gegen 3 Uhr den Platz verlassen. Die übngen Hilfeleistungen erstreckten fick auf d«S Wegräumen eingestürzter Gerüste. Schorn steine, losgerissener Laufbretter, Firmenschilder usw. — Durch die Gewalt des Sturmes wurde u. a. im Caf6 König aus der nach der Johannes-Mee zu gelegenen Front eine der großen Parterre- Schaufensterscheiben derartig zertrümmert, daß dieses ganze Fenster sofort mit Brettern verschlagen werde» mußte. Auf dem Albertplatze wurden aus der der katholischen Mrche zuaefehrten Seite mehrere daselbst angebrachte photographische Schaukasten samt dem sie tragende» Eisenackter nach den Gärten zu umaebogen. Auf der Fritz Reuterstraße brückte der Sturm ein großes Stück des das bahnsiskalischc Areal umsäumendeu Bretterzauns ein, tvährend auf oer Grenadierstraße, aus der Wettinerstraße usw. Gsseneinstürze erfolgten. Auf der Wormser Straße wurde ein Baugerüst nach der Straße zu umaelegt, auf der Fürstenstraße ein größeres Schmucktürmchen herabgeworfen. — Die nicht zur Meldung gekommenen Schäden sind noch äußerst zahlreich und haben fast alle Stadtgebiete gleichmäßig betroffen. Aus der Carolavrücke konBe man eine eig««rtiae Gewaltausübuny de« Sturmes sehe«: daselbst waren einige Laternen von de» Ständern rechtwinklig umaebogen. — Außerordentlich schwere Folgen hat der Sturm für den Fernst,rechbetrieb ge- habr, da nach alle« Richtungen hin umfangreiche Störungen cichzetreten sind. Di« Befestigung der Schäden wurde sofort mit hätte sich der' Saal bis aiis den letzten Platz gefüllt. Sind docH bereits in Dresden Hunderte von Privatangeftellten dieser Ver- : vi gen gliedern der in Dresden und'Ningegcnd bestehenden kaufmännischen, technischen und sonstigen Privatbeamtenoereme. sowie aus solchen Privatbeamten und Beamtinnen, die keiner Organisation ange- hören. zusammensetzt, steht ein Vorstand von 10 und ein Beirat von 13 Personen, bestehend aus den Vorsitzenden der .an der Vereinigung mitbeteiligten Vereine und Verbände. Die Ver- einigung löst sich auf, sobald sic ihren Zweck, die Herbeiführung einer staatlichen Pensions- und Hinterbliebenen^Ferficherung der Privotangestellten erreicht hat. Der Vorsitzende der Vereinigung. Herr Redakteur Tiesler, begrüßte zunächst die Erschienenen und ging in Kürze auf die Vorgeschichte der Vereinigung ein.. Er ^ forderte ferner die bereits dem Vereine angehörenden Mitglieder auf, ckir denselben zu werben und zu wirken, uni der Regierung den Beweis liefern zu können, daß die Privatbeamten ihre be rechtigten Forderungen geschlossen zu vertreten gewillt sind. Hier auf erteilte der Vorsitzende dem Referenten des Abends. Herrn Schriftsteller Georg Hi Iler-Leipzig, das Wort zu seinem Vor trage'. „lieber die Bewegung unter den Privat- angestcllten", die hervorgegangcn sei aus dem Bestreben, sich selbst und später einmal ihren hintcrlasscnen Lieben eine Stütze zu bieten und sie der Not zu entreißen. Es gelte vor allem, an die Stelle der bisher allgemein bestehenden Lauheit im Hinblick aus die Altersversorgunos- und Hinterbliebenen-Verficherung den Zwang zu sehen und solchen von der Regierung zu fordern. Für Arbeiter bestehe der Zwang bereits, warum solle nicht auch der jenige, der wohl jetzt eine feste Stelle bekleide, aber ebenso gut ihrer im Aller verlustig gehen könne, Anrecht aus eine Ver sorgung für die Tage haben, wo die Kräfte Nachlassen? Das Gejpcnst der Sarge vor der Erwerbslosigkeit des Alters solle durch den Zwang beseitigt werden. Was einzelne Verbände durch ihre Pensionskossen gclcm haben, solle auch der großen Menge zuteil werden. Auch die Arbeitgeber sollen ihren Teil bei tragen, denn in ihrem Dienst verbrauchen sich die Angestellten. Dieser Standpunkt hat allenthalben Anklang gefunden: die wirk lich sozialpolitisch denkenden Arbeitgeber haben begriffen, daß der Mann am besten arbeitet, der sorglos arbeiten kann. Es bilde sich eine neue Schickt des Mittelstandes: der Selbsterwerbende gehe mehr und mehr zurück. Und diese neue Schicht ringe nach größerer wirtschaftlicher Sicherheit und Selbständigkeit. Bold werde es nur noch einen sozialen Körper geben, dessen Kopf das Kapital, die Arbeiter die Glieder sind. Den Geist bilden die Beamten, technische sowohl wie kaufmännische. Deshalb habe auch daS Unternehmertum dre Pflicht, den Privatangestellten an ihrem Teil zu einem gesicherten Lebensabend zu verhelfen, zu iyrein Nutzen, zum Heike der ganzen vaterkänblschen Industrie. Die Bewegung habe einen nie geahnten Umfang angenommen. Bis jetzt seien statt der benötigten 50000 bereits etwa 300000 ,Fragebogen eingegangen: Segeln >n den Reichstag sic seien das steuere. Anck Schiff, das mit vollen auf anderen Gebieten daß sie aber auf der arideren Seite auch ihr Vaterland lieb- haben und ihm gerne zu dienen bereit sein müssen. Der Vor trag wurde mit großem Beifall ausgenommen und dem Referen ten durch den zweiten Vorsitzenden, -Herrn P. Brcßler, der Dank der Versammlung ausgeiprochen. — .Hieraus kam folgende Resolution einstimmig znr Annahme: „Die heule im „Eldo rado" zahlreich versammelten Privatangestellten oller Branchen und beiderlei Geschlechts erklären in Zustimmu»g zu den Aus führungen des Vortragenden, Herrn Georg Hiller aus Leipzig, die. Einführung einer staatlichen Penstonsversicherung für die Privatangestelltcn und ihre Hinterbliebenen als eine Forderung der Gerechtigkeit und ihre baldige Durchführung als dringend notwendig. Die Versammlung bittet die Königl. Sachs. Staats- regierung, beim Bundcsrate für die Herbeiführung eines ent- sprechenden Gesetzentwurfs estckreten zu wollen." In der Debatte, die im wesentlichen keine neuen Momente zeitigte, wurde von alle»
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