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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-07
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1889
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«rf»*r«t ««Ottch MH SV. Uhr. Lrsslti« »»s Lr»eh«D« S»rech«k»s»2r' . B«r«»n«g» IO—1> Uhr. Nachmittag« »-4 vd». ' ^ ^ «8287 EE »4 >,„«»«« »Ns für »t« »schBf»l«r»H« Nummer »e«t»»te> Inser«»» «, »ockrnt«,», »t» t »tzr N>ch»M»««. an Eoan- »«s-rftt«gt»srtt sts'i,» vtzr. 2, >r» Filiale» fiir 3»s..A»»«tz»e: Ott« Klemm. UulversitstMrat, 1. L.»t» Lss«». k»1heri«»ftr. SL Part. ,»« König-Platz 7, »»r bl» llhr. KS. Amtliche Bekanntmachungen. Veklnmtmchml-. Di» Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgas»« betrug tu der Zeit do« LS. Februar bt« B. MSr> LBBV » Lrggad» trenn« bei 2.5 Millimeter Druck «nb 15V Liter« stünd- lickem Eonsum da« >7.8 fach« der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von SO Millimeter Flammenbvde. Da« specifische Gewicht stellt sich i» Mittel a»s S.418. Leipzig. am 4. März 1889. Des Rath» Deyutatio» zu de» Gasaufkalte». UtWiger.TagMM StLdtitche Lparcasse beleiht Werthpapier» unt« gSusttge« vedingungea. Leipzig, dm l4. Januar 1889. Die Sparcaffen'Deyutatlo». Eülkl^l^» Die UeberMiltznug d« durch hleflg» Flur sührendrn Nietzschke» und zwar de« Lbelle» vom nöidliche» Lade der Lanalftruße i, Eutritzsch bi» zum nördlichen Lade der Unter führung der Magdeburger Bahn, soll au etae» Unternehmer in Accorh aeqebea «erden. DI« Bedingungen und Zeichunngen für diese Arbeiten liegen tm Rathhnuse — l. Etage, Zimmer Nr. b —, woselbst auch vlanqnet» za entnehmen sind, zur Einsicht au». . Bezüglich« Offenen sind versch affen und mit der Aufschrift; . „lieber» Slbnna »er Nieüschke" derteb», ebendaselbst bi« zum 1«. »iest» Mouats NkchmittgtzS ö Ubr einzureichen. Eutritzsch, am 4. März 188». Der Gemeiuseruttz. F. Ldoma«. Dt». Vrkaniilmiichmr. In Sache», betreffend da» Ausgebot solgender am 1V. AprN 1883 zur vaarzuhluug am 1. Juli 188S auSarloofter Prlorttächodligatioue» der Odnschlesischeo Lisenbahngesellschastr leit. 0. Nr. 4178, Lit. I). Nr. 10088 «,d »4134 über ft IVO Dh-lrr, ist et» »euer AusgebotStermi» auf de» IS. Iauuur 18»», vormittag« 11'/, Uhr, vor dem unierze chnetea Gericht. am Schwetdaitzer Stadtgrabru Nr. 4, Zimmer Nr. 89 de» zweiten Stock« anderaumt worden. Der oder die Inhaber der Obligatio»«» werdru aufgesordert, seine bezw. ihre Rechte bet dem »nterzeichuetra Lermi» fpätesten» in dem vorgedachtr» Lermiar anzmnelde» »nd die Odligatione» »orzu» lege^ widrigeusall» die Sraftlosettlärang der Letztere» erfolge» wird. vre»lau, de» L7. Februar 188S. Ksuigliches »«ts«ericht. Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Donnerstag dm 7. März 1889. Vir Datschas! -es prWerlten Harrtson. Der alle vier Jahr« regelmäßig erfolgend« Regierung«- Wechsel in den Bereinigte» Staaten von Nordamerika wird dem Herkommen gemäß durch eine Botschaft de- neuen Präsidenten tingeleitet, welch« da» Regierung«programm de«, selben enthält. Man durste in Europa der Dolschast de« Präsidenten Harrtson mit größerer Spannung al« gewöhnlich entgegen sehen, weil im Lause der letzten Jahre die auswärtige Politik der Bereinigten Staaten mehrfach in Gegenlatz zu Europa und andern Weltiheilen gcrathen War. Präsident Harrison darf mit Recht behaupten, daß sich Amerika -zu seinem Gluck eine Politik der Zurückhaltung gegenüber drn europäischen Angelegenheiten «Hallen habe, daß e« bei den diplomatischen Streitigkeiten der europälschen Staaten unter nnanber nur die Rolle dr« ausmerksamen Zuschauer« gespielt und niemals versuch! habe, unerbeten, Rathschläge zu «tdeilen oder die europäischen Streitigkeiten zu Gunsten seine« Handel« aus- zunutze». Aber da» hindert nicht, daß Meinung-verschieden» heuen zwischen den Bereinigten Staaten und einzelnen europäischen Mächten entstanden sind, welche da« bisherige gule verhältniß leider getrübt haben. Dahi» gehört vor« M-weise der samoanisch« Streitfall zwlschea de» Bereinigten Staaten und Deutschland. In vieler Beziehung besagt die Botschaft: Die eigenen, sowie die Reckte rer sür Handel-Zwecke in anderen Ländern u»d Inseln wohnenden amerikanischen Bürg« müssen geschützt werten. Häs-n und kodlenstationen seien nothwendig. Diese Borrrchle sollten nur durch freondschastiich« Mittel «langt werden. Sei die« aber geschehen und zwar sür Zwecke, die mit freundschaftlichen Maßnahmen gegen andere Mächte völlig vereinbar seien, so werde die Zustimmung Amerika« sür jede Abänderung eine« solchen ZugesiändnisscS nothwendig. . . Ruhe und Gerechtigkeit sollten da« bezeichnende Merkmal unserer Diplomatie sein; die Dienste ein« intelligenten Diplo matie oder rin freundschaftliche« Schiedsgericht sollten im Stande sein, alle internationalen Schwierigkeiten zu beseitigen. Diese Sprache ist würdig und friedlich zugleich; Dentscktaud kann sie al« ein günstige» Zeichen dafür be trachten. daß die «ege« Samoa« bestehende» Streitig keiten ans friedlichem Weg« und i» «in« für beide Theile zufriedenstellenden Weise ausgeglichen werden mögen, wenn auch leider die Vertreter der Bereinigten Staaten aus Samoa auch bi«her diejraigen Eigenschaften haben vermissen lasten, ans welch« die amerikanisch« Regierung „ach den Worten der Botschaft Harrison'« besondere« Gewicht legt. Diese,» Mangel ist Abhilfe geworden durch die Ab berufung d - Generalconsul» Gewalt; e« bleibt aber noch übrig, den Anstifter de« Ueberfall« auf da« deutsche LandungS- corp». klein, der verdienten Strafe zu überliefern. Da» Ent gegenkommen der amerikanischen Regierung ist auf deutsch« Seile erwidert worden, die zu weit gehenden Verfügungen re bellischen Eonsul« unv de« deutschen Geschwaverckes« sino ab- geändert Worten und der deutsch« Eonsul hat ebenfalls einen Nachfolger erhalten. Tie bevorstehend« Eonserenz in Berlin zwischen den Bertretern d« drei aus Samoa lnterrssirtr» Märkte wird also voraussichtlich bald zu Vereinbarungen sichren, welche den Frieden best« »«bürgen al« di« bisher aus Samoa zu Tage getretenen Bestrebungen. Unzweifelhaft «gilbt sich au« der Botschaft Harrison'«. daß die Eolonialbewegung, welche sich seit v»«r Jahren Bah» eiebrorven hat. auch aus die Bereinigten Staaten nicht ebne Einfluß geblieben ist. So eise,süchtig die Regierung desselben auch dorübrr wacht, daß keine europäisch« Regierung de» Versuch macht, coloniale Niederlassungen in unabhängigen omnikauischru Staate» zu gründen, so l»ßt sie doch großen Werth aus dm Schutz 8er sür HnndetSzweck« i« «»deren Länder» un» Inset» »ah»«»« amerikanische» Bürg« und hält e« sä, »olhweudig, pi diesr» Zweck Häfen un» Kohl«». stationeu zu erwerbe«. Da» ist eine Ungleichheit tu der ve- urlheilaug eigener und fremder Verhältnisse, welche dn Auf klärung und »Sh««n Feststellung bedarf. WaS für Asien und Afrika patzt in kolonial« Beziehung, sollte billigerweisr auch aus Südamerika Anwendung finden. Wenn die verewigten Staaten den Grundsatz: „Amerika den Amerikanern" dis zu diesem Grade auSdebnen, dann darf man auch erwarte«, »aß sie selbst die größte Zurückhaltung minderen Erdldeilea übe», sich, ov sie das aus und es kragt sich, ob sie bas aus Samoa in vollem Maß» gethan haben. Diese Angelegenheit bedarf um so »ehr der Regelung, weil gewtste Gebiet« Südamerika« sich zur Colo- »istruna von Europa an« eignen unv auch deren» für diesen Zweck in Au«sicht genommen sind. Die Hoffnung, daß aus Samoa der Dauer fähige Zustände durch eine Art von Nas cht gegründet werden könnten, an welcher zwei europäische ftächte und die Bereinigten Staaten beiheiligl sind, theilen wir nicht, wir glauben vielmehr, daß erst dann Ruhe «in- trete« wird, wenn dies« Aussicht von einer Macht g-übt wird, wa« »ach Lag« dn Verhältnisse nur von Selten Deutsch land« geschehen kann. Eine ander« sür da« Au«land wichtige Frage ist di« der Einwanderung. Ln dieser Beziehung sagt die Botschaft, daß Amerika nicht ausbörrn dürfe, gastfrei negen Einwanderer zu sein, r« müsse dabei aber mit größter Sorgfalt vorgeaangen werken, e« müßten Personen, gleichviel weich« Raste sie an- gehören. von denen zu besorgen sfthe, daß ihr« Gegenwart dem Staat« und den Staatdeinkünsten ein« Last ausdürke« könne oder daß sie die sociale Ordnung bedrohen, aurgelchloff u werden. Da« klingt zwar mild« al« der Antrag, welcher vor länger« Zeit im Senat in Washington gestellt wurde, und welcher in seiner Allgemeinheit geeignet scki-n. vie Ein wanderung überhaupt zu verhindern, aber di« Durchführung de« neuen Grundsätze« wird doch eine sehr erdebftche Ber- Minderung der Auswanderung «ach Amerika zur Folge habe» E« ist klar, daß dies« Abschnitt der Botschaft w sentlich zwei Arten von Einwanderer im Auge bat: d.r Ehinese« und die Socialisten; «st in dritter Linie kommen diejenigen Europäer i» Betracht, welche ihre Heimath mittellos oerlaflen, i» der Hoffnung, in Amerika Brod und eine neue Heimath zu finden »ie verewigten Staaten haben in allen drei Beziehungen schleckt« »sahrungen gemacht: die Ehinese« haben den im Lanka vor- hanbenen ArbettSkrästen einen sebr lästige« Wettbewerb durch Preisunterbietung und Bedürfnißlosigkeit geschafft, und die eiogewaudrrten Socialisten haben die aus europäischem Boden gewachsene socialistische Bewegung, wen» nicht aus Amerika übertragen, so doch dort wesenllich verschärft, wie da« Beispiel Most'« lehrt. Di« dritte Kategorie, die aUttrl- tosen Einwanderer, welche Amerika al« letzte Zuflucht be- trachteten, sind wohl wenig« den amerikanischen Staattrlnkünslrn jährlich geworden, at« daß sie vie dwherigen traurige« Erfahrungen u« eine neue, noch schlimmere »«mehrten. Trotzdem läßt sich auch gegen die Vorsichtsmaßregeln, welch, die Regierung der Bereinigten Staaten in Vieser Beziehung zu «greisen gedenkt» nicht» einwenven; thun sie den Saats- einkünslen keinen Abbruch, so schaffen sie wenigsten« gpunvlosr Hoffnungen an« der Welt unv beseitigen ein Borurtheil, wa» viel Unheil verursacht, ab« Europa keinen Nutzen ein getragen hat. Die Botschaft Harrison'« ist ein neu« Beweis sür die Thallache, daß unser« neuzritigen Berkrbr-Verhäl kniffe einen ungeheueren Umschwung in den internationalen Beziehungen herbei geführt haben, welch« allmäiia sine Wirkungen auch aus Amerika zu erstrecken beginnt. Aus die Dauer ist da» AblchlikßunqSshstrm, welckem Vie Bereinigten Staaten Europa gegenüber heute noch huldigen, nicht aufrecht zu «Hallen. * Leipzig, 7. MSrz. * Eine Delegirteneonfereni ver bei der Samoa nischen Frage detheiligten Mächte soll, wie bekannt, in Berlin statlfinden. Eine Art H nderniß sür die schnellere Erlevigung der Angelegenheit konnte vielleicht varin e> blickt werven, daß sür die Regierung der Norvamerikanischen Frei staaten der alljährlich am «. März staitfinvenve Präsidenten und damit vervunvene Beamtenwecksel bevorstänve. Nachdem der neue Präsident sei« Amt angetreten hat, darf ange»omm?n werden, daß die nerdamerikamfchen Delegirlen, darunter jedenfalls der Berliner Gesandte Pendleton, ernannt und die Eonserenz demnächst zusammentretcn wird. * Nach de» bereit« bekannt gegebenen statistischen Aus stellungen de« .EultuSministrrium« beträgt die Zahl der Sckulverbände in Prbußen übrrhauvt 30 410. Bon diesen haben nach ein« neuerlichen statistischen Nachmessung desselben Ministerium» 18 948 oder K2.3l Proc. seitbcr aus dem im EulluSetat auSgesetzteu Fond« zu Zuschüssen sür Elemenlarlebr«, Lehrerinnen und Schulen StaalSbechilsc zu Lehrerbesoldungen «hatten, N 482 oder 37,69 Proc. baden biS zum l. Oktober 1888 zu Lehrerbesoldungen StaalSbeihilse nicht «halten. Ta« Di«pofitto»«quantum. welche« bei dem genannten EtatSsond» al« StaatSbeihilse zu den Lehrerbrsol- dungen für da« Jahr vom 1. April 1888/89 eta»«mSßig ist. beträgt 8 457 992,32 »ck B>« Ende September 1888 waren davon bekanntlich von den BezirkSrrgierungen 8 095 842.29 -ck «zahlt worden. Die Beträge an StoatSdeihilfen zu den Lehrerbrsolduuarn, welch« vom 1. October 1888 ab seilen der BezirkSregierungen wegen mangelnden Bevürsmsft« al« zurückziehbar «achtet und zurückgezogen worden sind, beträgt nicht, wie srüb« angegeben wurde, l 048 750,58 ^k. sondern, wie aus Grund neuerdings vorgenommen« Berichtigung con- statirt werdcn konnte, l 060 867.20 * Urb« die ReickStagSwahl im 14. bannoverschrn Wahlkreis (Eelle-Gisborn) liegen die abschlußenden Reiul« täte noch nicht vor. Es wirv ober Stichwahl zwischen dem nationalliberalen und dem welsischen Eandivoien gemeldet. Dabei werden die Socialdemokraien unv Deutsch- fteisinaigen den AuSscklag geben. Nach dem Vorgang von Melle-Di-pbolz wird man nicht allzu hofs"Nng-volt sein könne«. Der Wahlkreis war den Welsen l887 vurch di, Nalionalliberalea mit gering« Mehrheit entrissen worden. Die Wahlbeteiligung scheint aus alle» Seiten «ine sehr schwache gewesen z» sei». * Dl« „oderhirtliche Unterweisung" de« Erzbischof« von München über die Mischehen hat «ine Nachfolge gefunden. Der al« „gemäßigt" bekannt« Bisch os ver Würzburger Diärese h»t w dem Hirtenbrief au« Anlal i der lOOOlähriaen Jubels« « der Ehrift»onisiru»g der Diverse I da« gleiche Itzema bei Erörterung der Frag« d« religiösen I Kindererziehung bei Mischeh«, behandelt: e« heißt in de« I Hirtenbrief znr Iilinnsseierr „Es ist kirchliche Ordnnng. daß die christliche Ehe geschloffen werde in Gegenwart de« rechtmäßigen Pfarrer«. Also werden dir Brautleute auch ohne Zögerung dies« kirchlichen Anordnung sich fügen und ich so Vie Gnaden n»d Segnungen deS EhesacrameutS sichern. E« ist kirchliche Ordnung, daß die drranwachsenden Kinder in der Einheit de« katholischen Glaubens und in der Furch' d»S Herrn erzogen werden. Ohne Frage fordert daher diese Ordnung, daß Ihr mit peinlicher Gewissenhaftigkeit daraus achtet, daß olle Euere Kinder in den Dadrheiken eeS heilige» katholischen Glauben- wohl unterrichtet und befestigt werden. ES folgt auS Vieser göttlichen unv kirchlichen Ordnung weiter, daß Ihr Alle- weise und klug vorsehel. damit auch Euer» Enkeln VaS bohr Gut deS katbvliscben Glauben- nicht vor- nrtdalten, sondern ungeschmälert lauter unv rein zu Tb-ii werde." Tie „Münchener Neuesten Nachrichten" bemerke» hierzu: „Die Form ist eine mildere ai- in ber Münchener ,Unterweisung", die Sache bleibt dieselbe. ES liegt nahe, diese- Vorgehen aus gemeinsame Verabredungen, die viel leicht schon aus d« Frclsiuger Eonserenz grtrofsen wurden, zmückzujithren." * Die bereit» gemelde*, Anordnung de-schweizerischen BundeSratheS. wonach d r Oberst Vorel alS eidgenössischer lommiffar i» den Eanton Tessin entsendet und beauftragt wird, bewaffnete Ansammlungen evenkuell mit Wasjengewait zu verhindern, ist bervorgeruf n durch die Nachricht, daß der Mont« Eenrre von etwa 400 Bewaffneten besetzt sei, die de» ltzisendadnzug anzukaiten drohten. Die Regierung do» Tessin jeigtr dem Bundesraih Montag Nachmittag telegraphisch an. daß sie, da Uiiordnunrei, auszubrechen drohten, eine Eon«- »agnie regulärer T> uppen einberufen habe. Ein weiteres Telegramm meidet, bewaffnete Banden vo» Uilramontanen befänden sich in der Umgrdung von Lugano. >n Breaanzona unv aus dem Monte Eenere; die Mu»ic>palität von Lugano »ab« deshalb zur evenluellcn Lcrlheivigung das PompiercorpS ausgeboirn. * Nack Aussage de- Professor» Roseostein und der »«handelnden Aerzte haben dl« Kräfte de- König- der Niederlande in den letzten Tagen nicht merkbar ab- genommen. Eine immineldare Gesadr sür da» Leben best-h nicht, doch sei da» Allg-meinbefinven immerhin bruinuhigend, da sich Anzeichen von ftiämie eingestellt haben. * Richard Pigott hat, wie e» sich jetzt berau-gcstell». durch eigene Unvoruchligkeit seine schleunige Berbaituug »nv ein tragische- Ende h.-rbeigesührt. Am DonnerSlag empfing Mr. Soannon. der »rische Anwalt der „T>nieS", solge»or« kelegramin: „Ersuchen Sie gefälligst Mr. S (Soan»e). mir vaS zu senden, waS Sie rerikracden, und schreiben Sie an Roland Ponsonby. Hotel EmbajavoreS, Mal> ri v." Soame» (vn Sachwalter ber „Time-") setzte sofort die Polizei von dem Inhalt de- Telegramm- in kenniniß, während M>. Shannon, der im Begr-fs war. nach Irland ab,«reisen, eine Antwort schrieb, worin er in Abreve sielt»«, daß Piaotl eine Geldsendung versprochen worden sei. Aus Beranlassung der Polizei wurde viese» Schreibe» nicht abg,schickt, souvern eine Depesche nach Madrid gesandt, welche bezweckte. Pigoll in Madrid io lange zurückzubalten, bis er verhaftet werven lönnte. Da- Telegramm lautete: ,.Mr. Shannon ist unerwartet nach Irland gerufen wo>den, aber er kehrt in wenigen Taaen zurück, woraus ihm Ibr Kabel-Telegramm zugeftellt werden wird." Die Londoner Polizei verfügt« sofort die Verhaftung Pigvtt's. welch« ab« bekanntlich vurch den Selbstmord de- Falscher- vereitelt wurde. Unter den Esfccien Pigoit'S wurde ein an Mr. Henry Labouckere, bl. odrelsirter Brief vor gefunden. den er wahrscheinlich, wenn ihn das Berhängmß nicht ereilt hätte, zur Post gegeben haben würde. Pigoti wiederholt darin im Wesentlichen sein vor Labonchere und Sala abgelegte-Schuldbekenntniß und sagt zum Schluß: „Ich veisickere Sie. daß mir da» Unrecht, weiche» ich Mr. P .rm ll unv Andern zugesiigt habe, unendlich leid Ihut, unv ich bui bereit, in Ihre Hände die Mittel zu legen, d>ele- Unrecht wieder gut zu machen. Alle», waS ich biSber gesagt babe. ist falsch, aber waS ich eidlich niekergeschrieben habe, ist wahr." * Am 1>. Februar hat der Kais« von Japan seinen neuqebauten Palast bezogen. Derselbe ist in etwa» europL sch abgeänvertem japanischen Stile gebaui. aber >m Inner» aanz europäisch eingerichtet. D>« Möbel sind zum größten Tbeile au» Deutschland bezogen. D e Herstellungskosten de» Paloste» einschließlich der Einrichtung betrage» etwa l5 M ll. Mark. — Am Weihnachtsabend brannte nach dem »Ost- astatischen Lloyd" da- deutsche Eonsulat in der korea nischen Hauptstadt Seul ab. Die Acten konnten, Dank der Anstrengungen der zur Weihnachtsfeier anwesenden zahl- reichen Gäste, gerettet werden. Ton rem König von Korea wurde dem deutschen Cvnsul krien sofort rin andere» paffen de- Gebäude zur Verfügung gestellt. Die Ursache dr- Brandes war ein durch die Schuld cineS koreanischen Diener» überheizt« Ofen. Ndom»e«O«t»pretO vierteljährlich 4'/, Mk. incl. Brioqerlohii 5 Bkk„ durch Vit B«s bezogen 6 vtt. Jede einzelne Nummer LtzAl. Beleg«emplar 10 Bs. Gebühren sür Eptrobeilaa»« (in Taqedlatt.Format aesalzt) «h»e Postdel-edernng vO itzt, mit Postbesürderong 70 Akt. Inserate 6 gespaltene Petitzeile »0 Ps. Gröbere Schnina laut «ns. Vre^verzeichniß. r-dellarischer u. Zisftrnsatz nach höher« lars- Urclamen unter dem Nedaction-strich die 4geft>ol». Zeile bOPl„ vor drn Fa milieunackrichte» die Sgespalicue Zeile 40 Bt. Inserate sind stet« an die Expe-ttt»« za lenden. — Rabatt wird nicht geyrde». Zahlung prneuumarnmio »der durch Pop- aachnohm«. 83. Jahrgang. sür die Lolootaltruppr durch unsere Loalul >rbeomten sch», u»r Wißmann's Aukunst in die Wege geleitet. Am meisten wird «ul die Gewinnung von tüchtigen Makdileutea, sodann aus Somali» ae'eken. Beide sind, nne Wißmonn nieini, zwar unzuv-rlülstg. machen aber nie gemeinsetiastlich« Sache mil einander, so Vast >m Noibsall di« Emen gegen die Anderen au-aeipie» werden künne«. Dag der neue Re chSeonimiffar da« Rechi über Leben und lob hat, wir» be kannt s, ia: sonst ff >d seine Instructionen knapp gehauen, und in der Haupisache ist Alle» ln leine Hand und i» leinen polnische» Bocr gelegz Int-ressan» war eine Reihe beiläufiger Nonnen, so B. daß der Reiaiskanzler über den „mordu- oouaulunn" aller »a- ercr Tonsuin geklog« und hinzugeleht habe: „aber der tu Samoa leidet an» toror eoua«ll»rin" Lolouialpolilisches. Llarine. * Berlin. 5. März. S M Kanonenboot „Wolf", Eommandanl Eapitain-Lieuienanl Errdner, ist am 4. d. M. in M-.kaffar (Insrl EeleteS, Sunba-Iiisein) eiiigetroffe» und beabsichtigt, am 18. d. M wieder in See zu gehen. S M- Kreuzer „Habicht", Eommanbant Eorvelieu-Eapilam Ritt- meqer, ist am 4. v. M. in Eapstadl cingetroffen. * Wie man der „Weser-Zeitung" au» Kiel meldet, nimmt man in dortigen Mar»>rkreise» an, daß eia Probe« mobilmackung-versuch der Marine in kiel eventugll >n Ge>1«iiwarl de» Kaiser- statlsindeu wird. —' Die Nachricht von der Rückkehr der kreuzercorve'te „Moltke", weich« d«m Schuigcschwaoer zugehöit. wird bestätigt. * Au» kiel. 4. März, wird der .vossischea Zeitung" geschrieben: Lcdon im vorigen Jahre war die Red« davon, dak noch dem Beilpiele der ruilischen Bardemarin« die Bildung einer kleinen Eliieirupstr in unieree Marine beadsichiiq» werde, weich« znr Beiotzung der kaiserlichen Pichl und der königlichen Luftsatrzeuge verw- ndet werten solle. Iezt sind darüber endgillige Bestimmungen aelrossen. Die kailerliche Pacht „Hodeuzollern" wird danerud.' dos heiß« lm Lluiier und Soinmer, sür den Kaiser in Dienst bereit gedosten werden. Die Blähung lall in jeder Beziehung vorjünl'.ch lcin, die Tommandiiunq ans dieses Schiff wie aut die königlich n Lusttabrzeuge soll denjenigen Mannschaften »ine Be lohnung werden, welche sich durch tadellose Führung, vorzüiliche» Dienst-iser and sehr gute Leistungen hervorgetüan haben. Damit alle Manneihe Ie an der E ire Iljeil nehmen, die Pacht ..Hoheu- zollein" zu beietze«, lallen auch die Mairosenariillerieadthetlnngea, b>« Torüeooadliicilangrn und da» Seebaioilloa Manalchaste« sür hi« Pacht vergeben, deren B-sitzung im Unterpersonal an« t85 Aöpsen uist'den lall. Im Winter wird die Besatzung vermindeil »nh um die Pacht zu ichone,, aus einer Hulk uuiergedrach». In glriitzer Weile werden die königlichen Lastwasserfahrzenge besetzt. Im Herbst zeben JadreS tritt eine Halste der Besatzung zu thrm Marinetvetlen zurück, mähirnd die andere Hälfte al» vcrmiudrilk Besatzung während de» Winter» oo Bord * AuS Wilhelmshaven, 5. März, wird «ns ge schrieben : Odioobl die Bassin» der kaiserlichen Werft noch mit einer starb n L-Sichidi bedrckt sind, deren Busdrechen durch kleine Dampfer erfolgen muß, berrschi do» schon in den Werkstätten nud Dock» eine rüdrige Thaiigkeit zur Iustands Huna und Ausrüstung der sür d«S Manüvergelchwoder und sür die Enisendung nach dem Ausland« be- stiinmien Sch ffe. Zur Ablösung der bereu» mehrere Jahre an her ostasritanisven Küste stottoniri grwiscnru und jetzt in Samoa befind- liche» Kr.-uzercorv'Ne „Ol a" ist die kieazercorvetre „A>erandri»r" bestimmt, deren Indienststellung bereit« am 1. April erfolgen soll und deren Ausrüiiung daher sehr energisch betrieben wirr; da» Sch ff wird z. Zl. aeiakrll. Dl« „Alrzaoorine", sowie ihr Schwester schiff ..Aieona' . erftere ist in Kiel, ietzieie in Danzig gebaut, haben b s jetzt keine Dienste ge»,an und nur die kurze Seereise gemacht, welche zu ibr r Uebersühruna vom Erdauunqsort noch Wildrlm»- hiven — dieselbe eriolgie >n> Wuiier l887 — erforderlich war. Die „Älexondrine". weiche aus der hiesigen Werst noch einigen Beründt- rungö- und Voll, nvungsarbeiten unierzogen worden ist, tritt mithin in einigen Wo-Vea ih>e erste Reise noch dem Auslände an. die nach der augenblicklichen Lage aus Samoa nach Mö..l>chkei> beschleunig» werden büitie. Als Krieges» ff ist v,e „Alepa,idrine" den älteren Eorvetteu der Laroiaciasse, sowohl an Grütze und Maichinenstärke, a » auch in der Artillerie weit üb.rlegen. Die Taroliclast'e dal 10 kurze l5-cw- Geschütze und 2 8 7-vi»-Ka»o»e», 2lü9 Tonnen Deplacement. 2100 Bierd, kräsie und L67 Mann Peiatzung. wahrend die „Alexaadriae" 12 lange lä-cw> und 2 do. 8,7-cm.Geichütze slldri, rin Deplacement von 2970 Tonnen, 2400 Pierdekräiien und 287 Mann Besatzung do». Hinsichili» der Artillerie kann der „Adxandrine" noch «in arötzerer Gesc» Swerth drigeiegt werden, wie den groben kreuzer- sregatten der Bismarck- und Aoalbertclasse, weiche letziere bei einem Memd>Placement von >600 Tonuen doch nur mit l2 kurzen 17^:w- G schlitzen aiMikt sind. Durch die Einführung der longkalibrigen Geschütze in die Marine bat die Schifflarttllrrie überhaupt ganz immenie Forllchrille gemach:: sie bedingt aber auch besonder» con- struirte und därker geiaule Stusse, weshalb schon aus dieiem Grunde oll in, abgesehen von der unzulänglichen Geschwindigkeit, die Sauffe der Bismarck« und Larolacinsje als veralkl bezeichnet werden müffen. Nachdem man neuerdings den Panzerschutz auch für Kreuzer (wenig stens ein Panzerdeck m Hüde ber Wasserlinir) alä unenibettrlich bält, werden die beiden Eorveiien „Al zandrine" und „Arkana" wohl die letzten ungeschützlen Kreuzer sein, welche unsere Malme baue« .ätz!. Die 4400 Tonnen großen Kreuzer „Jrrne" uad „Prinzeß Wilhelm" sind ja schon Bittrerer reS neuen Typ«. * Einem Schreiben au» Kairo von befreundeter Seite entnimmt die „Bvssische Zeitung* im Folgenden noch einige theil» bestätigende, »heil» ergänzende Angaben über die W iß- mann'scke Expevltion nach Ostasrika, die sich aus Mittheilungen be» Rrich-commiffarS selber stützen. — Ter Gewährsmann schreibt: Daß Dißmannleibst durchaus kein Tolonlalschwärmer ist, we-den Sie wissen, aber ich dörie ihn auch deningen. daß ber Re chslanzirr a cht» sedastcher wüniche. alS alle „Auswüchse' beseitigt zu iede» ... Der Kanzler dal W>ßmann, nachdem er »kn denn Ablch ed mit beivea Händen beim Kooi aeuommen uad g'knßi batte, al» einzigr» „Leümoilv" da» gutr Einveraedmen mil den Engländern ei», plohle». . . . Erfolg vek pricht sich Witzmann nur daun, wenn e» ihm gelingt, dl» Gegner. d>< bisher j dem Schlage ausw>chen vnd bei Herannahen geschulter Truvven sich in die Sümpft zurnckzoge», zum Sieben zu bringen. Die Au»stchi dazu da» ff» seiner M-euung na» dadurch gesteigert, daß „ne Anzahl arabischer väupiliage au« hem Dkotterlonde »ach Ostasrika hinllbergeqaagen sei, die dorou brennen, mi» den Denischen anzudmden. Hier jetzt lüe mich der ver- dängnißvolle Irrtkum rin, in dem Wißmonn onnimml, al« ad wir »ne siege, kSanten, nnd al» ob dir kviengung selbst rnglilchee E,,rr-< »nh hl» Ri hermetzelong der Jialiener bei Dogalt gor al»! -r,st>rien. An europäischen Kriegern rechnet Wißinann nnr ans 80—IOO M NN, für dir er 28 Geschütze, theil» znm Armire» der festen P ütze »nd Flnßdoote, Ineil» leichte, zerlegbare Beratanonen, d r aus ka- meeleu verladen werbe» kSanrn. mit sich sühr». Beim Abschied schenkte Ihm der Kaller nach dt» kleine Revolverkanone, die er vom Prinzen vo» Wale» erbosten nud beim Lrib^sarde-Husaren-Regimeni gelsvrt bnttr. „Zum Bestreichen von Desileea ft» sie lehr gui", bau» der kntter gelnßerl... Nachdem e» aelungen war. die Bedenken der Engländer »nd Italiener zu beschwichtigen, find die Anwerbungen ! Mlitairisches. * Wäbrend Frankreich sich anlchckt. die ELcularfttrr der großen Rrvolutio» durch die Pariser Weltav-stellung zu begehea, hat ber Krie »minister Freycinet soeben da» Programm für die in diesem Jahre slaltfindeuden großen MaaSver srftg.stellt. Do» 6. ArniercaipS. dejsr,, Eommaadaut Gen-ral Miridel in Ldalon»- sar-Mo ne iemen Sitz hat, und da« 8. A,meecorpS (Bourgrs) werten zwanzig Tagr hindurch grmrinichastlich mauövr,re». Diese Manöver sollen eine ganz desund-re Bedeuiung hauen. Die beiden Divisionen de« 6. Arineecorv« drfiaden sich, wie die ..Rtaubttqn« Fr«'-aise" de vord-di, beinade aus dem KriegSiutze. oucd w roe» dir miliiaiitschen Ov raimne», gleichviel w >che Auigobe arst'Vt s„» wird, ganz nabe brr G rnze sta istnüen. Dieser I tziere G-s,ch,spanet wird ebensall« von dem erwadnien Blatte bervor>rdoben, weiche« noch daraus dinweift, daß e« sich gewissermaßen um «IN „Exoermieai de» zukünftigen Kriege» ' handeln wurde. Die republikonischea Blatter veriprechen si v v ei von dem G nrral Miridel, der al« einer der ou»i-zeich„etuen Generale gilt, so daß die von ihm geleiteten Manöver siche,l>ch nicht d n>enigen gleichen würden, deren „zum ist de rü^te Zuschauer' d e R-pudlikaner >m vorigen September gewesen wären Außer den erwännien be d n Arineecoeo« werden d>« einzelnen Divisionen de« l., 4., 5.. 7., S„ 10. 12., l3., 17. und l8. Armeecorp« beionder» monöoriren. Ebenso Wersen IN ber Zeit vom 80 August bi» zum lO. tz-p>emder die 2 und 4. Lovallerre« Division und 4 Regimenter der 6 Division tm Lager vo» Ehalon» unter dem Ooerbeschl de- General» de Sallisct vereinigt werbe». * London. 1. März. Da« Ergedniß der vielberedeten Unter- luchuoa der Säbel de» bei drn Gesellten vor Suoki« beide»« liqten Hularen-Regiment«, sowie vrrschi-bener anderer Husaren., Dragoner- und Ulanea-Regimrnier ist duhia zulammenzusaffen, daß
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