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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193205120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-12
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1932
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Riesaer H Tageblatt ->r«hu»ww «nd Anzeiger (Etdettatt »«-Aryetzer). ^.«0^ Tag«blatt Rttsa, Dresden 1580. Fermmf Str. so. Da» Mifa« Lagsblatt M da» zur Bcrüffentlichung d«r amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Girokaste: Postfach Str. VL Erohenhain. de» Amtsgericht« und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Ries», de» Rate« der Stadt Riesa, Riesa Nr. 52. de» Finanzamt Riesa und de« Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 110. Donnerstag, 12. Mai 1932, abends. 85. Jabrq. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta» abend« '/,« Uhr mit AnSnahm« der Sonn- und Festtage. V«z»gSpr«tS, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungSaebühr). Für den Fall de« Eintreten» von Produktion«Verteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un» da« Recht der Preis- erhöhung und Nachsorverung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Vroye keiclMsnrlerreae im keikiwisg >m kelestslss «unlea uw MWauens-stnlrSge ller hlsUou»lr«rl»Usw». völMctinsttonsIkli UN» ltvmmuulrwa gegen Uns vernmt-itndlaeli in gemelarnmer nnnienttictier Ldstimmung mtt 2«7 gegen 2S7 bilmmen sbgeleNot! Sedlügerel lm Aewstrwgr-irerwmant un» In Uen VmnwIgSngen. )( Berkin. In der gestrigen Rcichstagssitzung führte Reichskanzler Dr. Brüning etwa folgendes aus: Ich will hier nur sprechen über Reparations- und Ab- rüstungSfrage und werde alle weiteren Fragen in den mor gigen Verhandlungen des Auswärtigen Ausschusses erör tern. Im Gegensatz z« dem schleppenden Verlauf der siinf- jähr. Vorkonferenzen läßt sich seftstellen, daß anf der Ab rüstungskonferenz in Genf der Wille zur wirkliche» Ab rüstung viel stärker zur Geltung kommt. Bet der Aus sprache mit den Staatsmännern hat sich auch gezeigt, daß bei den Grobmächten eine starke Annäherung an den deutschen Standpunkt zu verzeichne» ist. Es gibt allerdings bei an deren Nationen Auffassungen, die noch zu ernsten und schweren Auseinandersetzungen im Laufe der nächsten Wochen führen werden. Wir können ihnen mit Rnhe ent- gcgensehen im Vertrauen auf die Gerechtigkeit unserer Sache. (Beifall.) Wir brauchen die Verantwortung für unsere Haltung vor der Welt nicht zu scheuen. Abrüstung, Reparationen und Weltkrise können nicht von einander ge trennt werden und sind so wichtig, dab von ihnen aller Voraussicht nach das Schicksal der Welt für lange Zeit be stimmt werden wird. (Beifall.) In dieser Hinsicht ist die Aufgabe der Abrüstungskonferenz eine Weltausgabe ge worden. Die Abrüstungsfrage ist ein Problem, daß alle Länder berührt. Für Europa hat aber die Problemstellung auf der Abrüstungskonferenz noch ihre ganz besondere Bedeu tung. Es ist falsch, wenn man es fo darstellt, als ob in Europa erst jetzt mit der Durchführung der Abrüstung be gonnen würde. Begonnen hat man damit — und zwar in beispiellos drastischen Formen — vor 12 Jahren, als man Deutschland und seine ehemaligen Verbündeten zwecks Ein leitung der allgemeinen Abrüstung zur Entwaffnung zwang. (Lebhafte Zustimmung.) Nur ist man bei diesem Anfang stehen geblieben, ohne daraus die unbedingt not wendigen selbstverständlichen Folgerungen zu ziehen. (Er neute Zustimmung.) Aus diesem Aussätzen des Abrüstungsversahreus und einem fast vollständigen Einschlafens des Abrüstungswil lens nach jenem ersten Anlauf ist die ungeheure Disparität der Rüstungen entstanden, die zu einer steigenden Span nung der politische« Atmosphäre in der ganze« Welt sührt. (Lebhafte Zustimmung.) Europa ist heute trotz Entwaffnung Deutschlands und seiner ehemaligen Verbündeten der höchstgerüstete Konti nent, der im Verhältnis zur Vorkriegszeit nicht nur keine Rüstungsminderung, sondern im Gegenteil eine Erhöhung der Schlagkraft und Kriegsbereitschaft seiner Heere vor genommen und seine Rüstungsausgaben fortdauernd gestei gert hat. (Sehr wahr bei der Mehrheit. — Rufe bei den Kommunisten: Trotz des Völkerbundes!) Dieser Zustand kann nicht länger dauern. Aus diesem Nahmen ergeben sich die deutschen Abrüstungsforderungen von selbst. Was wir wollen, ist die allgemeine Abrüstung und die Wieder herstellung einer Gleichberechtigung. Diese beiden Ziele sind so eng mit einander verbunden, dast sie ein einziges Ziel darstcllen: Deutschlands Gleichberechtigung durch all gemeine Abrüstung. (Zustimmung bei der Mehrheit — Rufe bei den Kommunisten: Aufrüstung!) Der Augenblick fordert weitgehende Entschlüsse in den internationalen Verhandlungen. Die Erwartungen, die die Völker an die Einberufung der Konferenz gestellt haben, dürfen nicht ent täuscht werden. Die Völker untereinander haben Ver trauen, mögen die Negierungen in ihrer amtlichen Politik endlich die Wege finden und die Brücken betreten, die von Volk zu Volk bereits heute vielfach geschlagen sind. (Bei fall in der Mitte.) Der italienische Außenminister Grandi bat mit vollem Recht in seiner letzten Kammerrede betont, daß ein Minimum des guten Willens, wie immer von den Staatsmännern betont werde, in die Tat umgesetzt, ge nügen würde, um die Konferenz zu einem befriedigenden Erfolg zu führen. Darüber muß man sich klar sein, daß ein Scheitern der Konferenz von den weittragendsten poli tischen Folgen auch auf anderen politischen Gebieten sein müßte und sich unmittelbar auch auf die Wirtschaftslage in verhängnisvoller Weise auswirken würde. In den einzelnen Ländern hat die Krise ihren verhäng nisvollen Fortgang genommen. Wir wollen jetzt nicht nach den Ursachen der Weltkrise suchen, nachdem soviel Negie rungskonferenzen dazu stattgefunden haben und die Not wendigkeit durchgreifender Maßnahmen betont worden ist. (Lehr wahr! bei den Rechtsparteien.) Man muß jetzt auch hier zu Entscheidungen kommen. Ein britischer Staats mann, einer der Väter des Versailler Vertrages, hat gesagt, daß es vor zehn Jahren noch zu früh für den gesunden Menschenverstand war, sich durchzusetzen, daß er sich aber frage, ob es jetzt dazu nicht schon zu spät ist. Wie lange wollen die Regierungen ihre Entschlüsse hinausschieben, wenn die Warnungen, baß cs zu spät werben könnte, nicht zur Wirklichkeit werben sollen! Die Blicke der Welt find jetzt auf Lausanne gerichtet. Tie Auffassung der Reichs regierung ist in der Welt bekannt. Seit Februar hat sich an ihr nichts geändert. Diese Auffassung hat auch in breitem Maße an Boden gewonnen auch in den Gläubigerländern. Eine völlige Streichung der politischen Schulde» ist die wichtigste Voraussetzung für die Rettung aus der jetzigen Not und für einen neuen Ausstieg. Die Trennung zwischen Schuldner- und Gläubigerländern muß aus der internatio nalen Politik verschwinden: erst dann ist der Weg sür Zu sammenarbeit zwischen den Völkern frei und wenn alle politische» Schulden gestrichen sind, wird jedes Land reicher sein als vorher. (Zustimmung.) Bis jetzt ist das noch nicht der Standpunkt aller beteilig ten Regierungen. Sie geben zum Teil zwar zu, daß Repa rationen nicht gezahlt werden können, hoffen aber doch, daß Deutschland nach einigen Jahren die Zahlung wieder auf nimmt oder mindestens noch eine Restzahlung, eine Ab schlagszahlung, leistet. Wer bas erwartet, bedenkt nicht, daß Voraussetzungen, von denen künftige Zahlungen abhängig würden, in Wahrheit gar nicht vorstellbar sind. Noch vor wenigen Tagen hat ein amerikanischer Politiker es klar ausgesprochen: Es ist unmöglich, die Schuld in Gold zu be zahlen, solange 7N Prozent des Weltgoldvorrats im Besitze Frankreichs und der Verein. Staaten sind. Ebenso deutlich spricht die Umwälzung in den Handelsbilanzen. Während die deutsche Handelsbilanz bisher stets passiv war, ist in den letzten beiden Jahren eine enorme Aktivierung der deut schen Handelsbilanz erzwungen worden. Umgekehrt ist in Frankreich eine passive Handelsbilanz von zwei Milliarden Mark anstelle der früheren Aktivität getreten. In den Vereinigten Staaten ist heute nur eine ganz geringfügige Aktivität vorhanden. Welche Länder werden aber in Zu kunft bereit sein, die deutschen Ausfuhrprodnkte in dem notwendigen Ausmaß anfzunehmen, ohne uns Anleihen zu gewähren? Ueberall sehe ich nur das Gegenteil einer solchen Bereitwilligkeit. Eine wesentliche Folge der bisherigen Entwicklung ist die Erschütterung des Kredits. Diese Absperrung richtet sich in erster Linie immer wieder gegen Deutschland. Ich stehe nicht an, einzugestchcn, daß Dentschland selbst eine Regelung beS Devisenverkehrs eingeführt hat. Tas ist aber nicht nur zur Regelung der Handelsbeziehungen geschehen, sondern auf Drängen unserer Gläubiger. Wenn diese Tevisenver- tcilung auf dem einen oder anderen Warenmarkt eine Ein schränkung der Einfuhr zur Folge gehabt hat. so war das doch eine dringende Notwendigkeit. Wir haben versucht, diese Maßregel so schonend wie möglich zu gestalten, ohne irgendein Land dabei zu benachteiligen oder zu bevorzugen. Auf der anderen Seite ist die deutsche Reichsregierung aber ebenso entschlossen, die deutsche Währung unter allen Um ständen zu halten. Im wohlverstandenen eigenen Interesse sollten die fremden Länder sich mit uns solidarisch fühlen, wenn wir alles versuchen, um die deutsche Währung auf rechtzuerhalten. Nur gemeinsame Anstrengungen der durch Wirtfchastsinteressen verbundenen Staaten könne« die Vor aussetzung sür die Wiederherstellung normaler Zustände schassen. Deutschland ist bereit, sobald die von mir erwähnten Voraussetzungen vorliegen, den Abba« aller Hemmnisse ein- znleite» und sich darüber hinaus Vereinbarungen über einen schrittweisen Abbau der Zollmauern anzuschließen. Es gibt eine Hoffnung für alle Länder: Daß die Krise in den nächsten Wochen nnd Monaten ans der ganzen Welt fo ungeheuer rapide Fortschritte mache» wird, baß ein Warten auch nur nm Wochen und Monate die Welt in eine Lage bringt, ans der bann vielleicht kein AuSweg mehr zu finden ist. (Lärm bei den Kommunisten.) Dieses Wort wird für die Staatsmänner, mit denen ich in den letzten zwei Jahren gesprochen habe, nichts Neues sein. Die Hoff nungen einzelner Länder, sich ans den Konseguenzen einer so ungeheueren Krise wenigstens noch eine Zeitlang fern halten zu könne», länger, als es anderen möglich ist, sind langsam im Schwinden. Keine Wirtschaftsform wird von diesen Konsequenzen verschont sein. (Zuruf von den Kom munisten: Rußland, das Land ohne Arbeitslose!) ES kommt darauf an, ohne Ucbcrtrcibiing in den nächsten Wochen jeden Bürger in jedem Staate die Gefahr einzu hämmern, vor der die Welt steht. (Beifall bei den Regie rungsparteien.) Mit einer Patentmcdizin ist weder in Deutschland noch anderswo etwas z» bester«. Ein Volk wie das deutsche muß in der entscheidenden Auseinander setzung das Höchstmaß an Intelligenz nnd Organisations fähigkeit ausbringen, um den Kampf am längsten anshalten zu können. Ich wende mich dagegen, daß immer wieder Persönlich keiten ans der Wirtschaft oder sonst von einem drohenden schnellen Zusammenbruch Deutschlands oder außerhalb Deutschlands Märchen erzählen und die Termine dafür bereits angeben. Wenn das deutsche Volk die Nerven be hält, wenn das letzte daran gesetzt wird, durch Zusammen fassung der dem Volke zur Verfügung siebenden Kräfte, ist das deutsche Volk ganz bestimmt nicht dasjenige, das unter den ersten oder den nächsten sein würde, das infolge der all gemeinen Krise zusammenbrecheu würde. Wenn von den Nationalsozialisten hier ausgeführt wurde, daß die Reichs- reg'erung mit ihren Maßnahmen zögere, fo möchte ich dem gegenüber feststellen: Wievielc Wirtichaftssührer und andere Sachverständige habe ich in den vergangenen zwei Jahren gehört, wie haben Auffassungen gewechselt. Ich bin mit meinen Mitarbeitern gänzlich zugänglich gegenüber jeder Art von Kritik, auch wenn sie noch so scharf ist. Nur eins kann ich nicht zulasten: Eine Kritik, die keine Rücksicht nimmt auf die Erhaltung der Widerstandskraft des deutschen Volkes und auf die außenpolitische Situation. (Abg. Tr. Goebbels (Natsoz.): „Sie zerstören Wider standskraft durch die Auflösung der SA".) Sagen Sie mir, was ich in -en letzten zwei Jahren getan habe, um die Widerstandskraft des deutschen Volkes zu schwächen. (Lärm und Zurufe bei den Komm.: Sie haben uns ausgehungert.) Ich habe in den zwei vergangenen Jahren auch nicht so gehandelt, wie der Abg. Goering sich gestern geäußert hat, daß ich mit Versprechungen begonnen hätte. Ich habe dem Lande von Anfang an erklärt, ich kann nichts versprechen; ich fasse es als meine Ausgabe ans, dem deutschen Volke die Wahrheit zu sagen. Diese» Weg werde ich unentwegt weitergehen, denn die schwersten Hemmungen, die für Deutschland allein eristieren aus dem unbedingten notwen, digen Wege, sie find überwunden, ohne daß es zu einem Zu sammenbruch wirtschaftlicher oder seelischer Art gekommen ist. (Lärm bei den Komm, und Zurufe: Tie deutschen Arbeiter verhungern. — Abg. Reinhardt (Natsoz.): Sie haben die SA-Männer aus die Straße geworfen.) Auch als Außenminister bin ich verpflichtet, Ihnen (zu den Nationalsozialisten) eine Warnung und eine Bitte aus zusprechen: Seien Sie in ihren Unterhaltungen mit aus ländischen Politikern etwas vorsichtiger! (Dieser mit er hobener Stimme auSgeivrochene Satz wird von der Mehrheit mit lauten Hört-Hört-Ruscn begleitet. — Abg. Torgler (Komm.) ruft: Sprechen Sic sich deutlich aus, wir sind doch keine Hell'eher! (Heiterkeit.) Zuruf bei den National- sozialisten: Sagen Sie das Herrn Breitscheid u. Hillerding.) Es ist nicht wünschenswert, baß das Ausland etwa aus Grund aller möglichen Privatschwätzereien hoffen könnte, daß eine nach mir kommende Regierung kompromißsrcudiger sein könnte. (Hört, hört, links. — Zurufe bei den National sozialisten. Abg. Berndt (Tnat.): Solche Methoden kennt man!) Sie wagen meine Methoden zu kritisieren, die Sie doch überall erklären, daß meine Außenpolitik dem deutschen Volke schädlich ist! Ich habe nur von der Welt seslftcllen wollen, daß diese oder eine andere Regierung van dem, was ich im Januar gesagt habe, ans sachlichen Gründen über haupt nicht zurückweichen kann. Zu den Aeußcrongen des Abg. Straffer über die Pläne der Reichsregicruug bezüglich der Arbeitsbeschaffung er klärt der Kanzler: In dem Punkt der Finanzierung schei den sich die Geister. Ich lehne es unter allen Umstände» bis zum äußerste» ab, aus innen- nnd außenpolitisch»» Gründen, irgendetwas zu tun, was vorübergehend eine kleine Erleichterung bringen und vorübergehend popnlair machen könnte, was aber die Währung in Gesabr bringen müßte. Die hier gemachten Vorschläge würden eine gewiße Gefährdung der Mark zur Folge haben. (Abg. Strasser (Natsoz.): Tann mußte durch Ihre Kreditpolitik die Mark in den letzten Wochen und Monaten schon glänzend infla- tiert sein.) Wir müssen Wege wählen, die ganz klar sind. Wir müssen alles tun, «m zu verhindern oder auch nur den Glanben wachzurufen, daß wir gewissermaßen durch ein Hintertürchen doch eine Inflation herbeiführen wollen. Wir haben Vorschläge znr Arbeitsbeschaffung, die jederzeit in Angriff genommen werden können. Wir sind bei den Vor arbeiten sür einen freiwilligen Arbeitsdienst, der sich den Vorschlägen der Parteien sehr weit nähert, und können da- m:' auch alsbald anfangen. Es muß an eine klare Finan- zicricug dieser Dinge gegangen werden können. Wir denken nicht Saran, nur an die Sicherung des Reichsetats hcran- zugrhen. Mir müssen Reich, Länder und Gemeinden unter allen Umständen gleichzeitig sichern, denn es hängt davon der Kredit -cs Reiches und — leider auch — der Gesamt wirtschaft ab. Tas ist nicht ein Fehler des jetzigen Systems (Widerspruch bei den Kommunisten.) Das ist eine Folge von Fehlern, die unter jedem politischen System in den ver gangenen Jahren bei uns und in der ganzen Welt gemacht
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